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EURES (EURopean Employment Services)
Presseartikel19. März 2018Europäische Arbeitsbehörde, Generaldirektion Beschäftigung, Soziales und IntegrationLesedauer: 5 Min

Erfolgsgeschichten von Start-ups in Europa im Verlauf der Jahrzehnte

Siemens, Lego, Gucci, Virgin und Skype sind weltweit führende Marken. Zusammen beschäftigen sie Tausende Menschen, sind in Hunderten Ländern tätig und erwirtschaften riesige Gewinne.

Start-up success stories in Europe: across the decades
EURES

Sie alle nahmen ihren Anfang in Europa.

Europäische Start-ups setzen sich seit Jahrhunderten weltweit durch. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf Start-ups aus ganz Europa, die in der Vergangenheit Erfolgsgeschichten geschrieben haben.

1840-1899

In den letzten 170 Jahren hat sich Siemens von einer einzigen Werkstatt in einem deutschen Hinterhof in einen führenden Technologiekonzern mit mehr als 370 000 Beschäftigten entwickelt. Das Unternehmen wurde 1847 unter dem Namen Siemens & Halske gegründet und war mit seinen Erfindungen und Telegrafen schnell erfolgreich.

Siemens war aber nicht das einzige Unternehmen, das zu dieser Zeit gegründet wurde und erst einmal klein anfing. Im gleichen Jahr, auf der anderen Seite der Grenze in Frankreich, übernahm Louis-François Cartier das Schmuckatelier seines Lehrmeisters. Cartiers Enkel halfen später dabei, das Familienunternehmen in eine weltweite Luxusmarke zu verwandeln, die bei Mitgliedern von Königshäusern und Prominenten gleichermaßen beliebt ist.

In Skandinavien wurden in diesem Zeitraum ebenfalls zwei künftige Großkonzerne gegründet: zunächst Nokia (1865 in Finnland) und dann Ericsson (1876 in Schweden). Während sich Ericsson seit seiner Gründung als Reparaturwerkstatt für Telegrafen-Ausrüstungen in Stockholm auf Telekommunikationslösungen konzentriert, war Nokia ursprünglich ein Zellstoffhersteller, der Produkte wie beispielsweise Toilettenpapier produzierte. Erst Anfang der 1900er Jahre begann das Unternehmen, in die Branchen zu expandieren, für die es heute berühmt ist.

1900-1949

Europa ist die Heimat vieler berühmter Autohersteller und das britische Unternehmen Aston Martin ist wohl eines der symbolträchtigsten, da es seit vielen Jahren mit James Bond in Verbindung gebracht wird. Das Unternehmen wurde 1913 von Lionel Martin und dem Ingenieur Robert Bamford gegründet und hatte gerade Fuß gefasst, als die Produktion seines ersten Modells durch den Ausbruch des Ersten Weltkriegs eingestellt wurde. Trotz ihres unglücklichen Anfangs und ihrer zuweilen turbulenten Geschichte hatte die Marke Aston Martin Bestand und expandierte zuletzt in andere Verkehrssegmente, darunter Schnellboote und U-Boote.

Der immigrierte Hotelangestellte Guccio Gucci arbeitete in Paris und London, wo er vom hochwertigen Gepäck, das er die Hotelgäste tragen sah, inspiriert wurde. Zurück in seinem Heimatland Italien gründete Gucci unter seinem eigenen Namen 1921 ein Geschäft für feine Lederwaren. Fast 100 Jahre später wurde die Luxus-Modemarke 2017 von der Zeitschrift Forbes zur 47. wertvollsten Marke der Welt gewählt und auf 12,7 Mrd. USD geschätzt.

LEGO ist eine der bekanntesten Start-up-Erfolgsgeschichten Europas. Das Unternehmen wurde Anfang der 1930er Jahre in Dänemark gegründet und stellte ursprünglich Holzspielzeug her. 1949 führte das Unternehmen dann die berühmten Plastikbausteine ein, mit denen Lego die Spielzeugmärkte zu erobern begann. In den letzten Jahren nutzte das Unternehmen die fortdauernde Beliebtheit seiner Produkte und expandierte in die Segmente Film, Videospiele und Vergnügungsparks. Mit überwältigenden 75 Milliarden verkauften LEGO-Elementen im Jahr 2016 hat sich das Unternehmen inzwischen weltweit einen Namen gemacht.

1950-1999

In den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg fand eine rasche wirtschaftliche Expansion in ganz Europa statt und weitere Start-ups verwandelten sich in erfolgreiche Unternehmen. Das 1969 in Irland gegründete Textil-Einzelhandelsunternehmen Primark füllte mit seinen preiswerten Kleidungsstücken eine Marktlücke und erfreute sich in seinen Anfangsjahren eines stabilen Inlandswachstums. Das Portfolio des Unternehmens umfasste 2016 infolge seiner Europa- und US-Expansion ganze 320 Geschäfte in 11 Ländern.

Richard Branson mag heute ein bekannter Name sein, doch Anfang der 1970er Jahre war er ein unerfahrener Unternehmer, der als Untermieter bei einer Kirche einen Mailorder-Versand für Schallplatten betrieb und später in Großbritannien einen Plattenladen eröffnete. Nach der Gründung von Virgin Records expandierte das Unternehmen über die nächsten 40 Jahre hinweg in die Verkehrs-, Einzelhandels- und Telekommunikationsbranche. Heute hat die Virgin Group mehr als 37 Millionen Social-Media-Follower, 53 Millionen Kunden weltweit und einen weltweiten Umsatz in Höhe von 16,6 Mrd. GBP.

Gegen Ende dieses Zeitraums entstanden technologiebasierte Start-ups, darunter Avast (1988 in der Tschechischen Republik), TomTom (1991 in der Niederlande), CD Projekt (1994 in Polen) und Opera Software (1997 in Norwegen). Der große Erfolg dieser vier Unternehmen, die in den Bereichen Online-Sicherheit, digitale Navigation, Videospiele bzw. Software tätig sind, ist auf ihre innovativen Produkte und die wachsende Nachfrage auf dem digitalen Markt zurückzuführen.

2000-2018

Dieser Technologie-Trend setzte sich bis ins neue Millennium fort, wo Skype schon bald ein neuer wichtiger Akteur in der Telekommunikationsbranche werden sollte. Das im Jahr 2003 gegründete Unternehmen mit Sitz in Luxemburg leistete Pionierarbeit in Sachen kostenloser computerbasierter Videoanrufe und wurde im Mai 2011 Berichten nach für 8,5 Mrd. USD von Microsoft übernommen. Den jüngsten Schätzungen zufolge hat Skype im Monat mehr als 300 Millionen aktive Nutzer.

2008 wurde in Schweden das Programm Spotify auf den Markt gebracht, das im Zuge der laufenden Bekämpfung der Musikpiraterie entwickelt worden war. Gegen Ende des Jahres 2012 zählte die Musikstreaming-Plattform 20 Millionen aktive Nutzer und fast zehn Jahre nach seiner Einführung verkündete Spotify einen Anstieg dieser Zahl auf 140 Millionen Nutzer.

In Ungarn entwickelte Architekt Ádám Somlai-Fischer einen einzigartigen Prototyp mit Zoomfunktion zur Präsentation seiner Medienkunstwerke. Dieser Prototyp wurde die Grundlage des Präsentationsprogramms Prezi, das 2009 auf den Markt gebracht wurde und inzwischen 85 Millionen Nutzer und 325 Millionen öffentliche Präsentationen zählt.

Zuletzt wurde Deliveroo von William Shu in London gegründet, da es seiner Erfahrung nach in den späten Abendstunden in der Stadt an Speisen-Lieferoptionen mangelte. Das Unternehmen betrieb in den ersten zwei Jahren eine starke Mundpropaganda und konnte 2015 international expandieren. Drei Jahre später ist Deliveroo nun in 14 Ländern und mehr als 140 Städten aktiv.

Dies ist nur eine kleine Momentaufnahme verschiedener erfolgreicher Start-ups, die in Europa im Verlauf der Jahre entstanden sind. Wir hoffen, Sie fanden ihre Geschichten inspirierend. Lesen Sie auch unseren Artikel „Was bei der Neugründung eines Unternehmens zu beachten ist“ für weitere Informationen zum Thema Start-ups.

 

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