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EURES (EURopean Employment Services)
Presseartikel10. Januar 2020Europäische Arbeitsbehörde, Generaldirektion Beschäftigung, Soziales und IntegrationLesedauer: 4 Min

Vorbereitung auf künftige Kompetenzen

Technologische Fortschritte wie Automatisierung, künstliche Intelligenz und Robotik haben tiefgreifende Auswirkungen auf die Arbeitsplätze von heute und in der Zukunft. Der Qualifikationsbedarf verändert sich, und sowohl die EU als auch nationale Regierungen haben mit einer breiten Palette von Initiativen reagiert. Wie aber denken die Arbeitnehmer über diese Situation?

Preparing for the future of skills
EURES

Um zu erfahren, wie die Menschen über die sich wandelnde Arbeitswelt denken, hat Deloitte vor Kurzem eine Umfrage unter Arbeitnehmern in Europa durchgeführt. In der 15-monatigen Studie wurden mehr als 15 000 Personen in 10 europäischen Ländern befragt. Die wichtigsten Ergebnisse haben wir hier zusammengefasst.

Die meisten befragten Arbeitnehmer sehen die Auswirkungen des technologischen Wandels positiv.

Deloitte stellte fest, dass die Arbeitnehmer die Auswirkungen des technologischen Wandels auf die Kompetenzen im Allgemeinen positiv bewerten:

  • 51 % der Arbeitnehmer glauben, dass die Automatisierung in 10 Jahren die Qualität ihrer Arbeit verbessern wird;
  • 50 % meinen, dass die Automatisierung ihnen die Möglichkeit gibt, neue Kompetenzen zu entwickeln;
  • 48 % sind der Ansicht, dass die Automatisierung sie produktiver machen wird;
  • Nur 24 % glauben, dass sie durch die Automatisierung ihren Arbeitsplatz verlieren werden;
  • Lediglich 26 % meinen, dass die Automatisierung ihre Arbeitsplatzsicherheit beeinträchtigen wird.

Berücksichtigt man das Bildungsniveau, sind Arbeitnehmer mit höherer Qualifikation gegenüber den Auswirkungen der Technologie positiver eingestellt, während Arbeitnehmer mit niedrigerer Qualifikation dazu eine eher negative Einstellung haben.

Die meisten Arbeitnehmer fühlen sich für die Zukunft gerüstet

Fast 90 % der Arbeitnehmer glauben, dass sie auf die Zukunft „in gewissem Maße vorbereitet“ oder „sehr gut vorbereitet“ sind.

Betrachtet man das Leistungsniveau in den wichtigsten Kompetenzbereichen, so ergibt sich folgendes Bild:

  • 52 % sind der Ansicht, dass sie bereits über fortgeschrittene IT-Kompetenzen verfügen (23 % geben an, dass sie ihre Kompetenzen verbessern müssten);
  • 45 % verfügen bereits über ein hohes Niveau an technischem Wissen (20 % müssen ihre Kompetenzen verbessern).
  • 38 % verfügen bereits über ein hohes Maß an Lernkompetenzen (19 % müssen ihre vorhandenen Kompetenzen verbessern);

Arbeitnehmer sehen sich auch besser auf die durch neue Technologien ausgelösten Entwicklungen vorbereitet als andere Akteure:

  • 26 % meinen, dass sie sehr gut vorbereitet sind;
  • 22 % glauben, dass ihr Arbeitgeber sehr gut vorbereitet ist;
  • 19 % sind der Ansicht, dass ihre Branche sehr gut vorbereitet ist;
  • 14 % denken, dass ihre Regierung/politischen Institutionen sehr gut vorbereitet sind.

Die meisten Arbeitnehmer sind der Ansicht, dass sich politische Maßnahmen auf die allgemeine und berufliche Bildung konzentrieren sollten.

Bei der Frage nach den verschiedenen Maßnahmen, die die Regierung ergreifen könnte, räumen die Arbeitnehmer der allgemeinen und beruflichen Bildung höchste Priorität ein:

  • 52 % der Arbeitnehmer sind der Ansicht, dass politische Maßnahmen vorrangig die Verfügbarkeit von beruflicher Bildung verbessern sollten;
  • 52 % meinen, dass die Maßnahmen primär die Sekundarbildung verbessern sollten;
  • 46 % glauben, dass die Maßnahmen vorrangig den Zugang zu neuen Technologien verbessern sollten;
  • 42 % geben an, dass die Maßnahmen primär die Hochschulbildung verbessern sollten;
  • Nur 21 % meinen, dass die Maßnahmen vorrangig den Einsatz derjenigen Technologien einschränken sollten, die Arbeitsplätze gefährden.

Berücksichtigt man das Bildungsniveau, so unterstützen Arbeitnehmer mit geringerer Qualifikation eher eine Einschränkung des Einsatzes neuer Technologien.

Wichtigste Schlussfolgerungen und Empfehlungen

  • Die Mehrheit der Arbeitnehmer ist bereit, das Potenzial neuer Technologien zu akzeptieren. Dies widerspricht der weit verbreiteten Auffassung, dass sich Arbeitnehmer vor dem technologischen Wandel fürchten und ihm ablehnend gegenüberstehen. Deloitte empfiehlt politischen Entscheidungsträgern, einen Weg zu finden, die Arbeitnehmer in den Übergangsprozess einzubinden, und dass sich Behörden darauf konzentrieren sollten, die digitale Revolution in einem positiven Licht darzustellen (z. B. das Potenzial neuer Technologien zur Schaffung von Arbeitsplätzen).
  • Gering qualifizierte Arbeitnehmer laufen Gefahr, ins Hintertreffen zu geraten, falls keine geeigneten Maßnahmen ergriffen werden. Arbeitnehmer mit einem hohen Bildungsniveau sind im Hinblick auf die Zukunft der Arbeit optimistischer eingestellt als Arbeitnehmer mit einem niedrigeren Niveau. Deloitte empfiehlt Regierungen, Maßnahmen zu ergreifen, um sicherzustellen, dass sich jeder der Realitäten der Industrie 4.0 bewusst ist und auf sie vorbereitet ist, insbesondere durch maßgeschneiderte politische Maßnahmen, um denjenigen zu helfen, bei denen das größte Risiko besteht, ins Hintertreffen zu geraten.
  • Die Arbeitnehmer erwarten von der Regierung, dass sie mit gutem Beispiel vorangeht und einen übergreifenden Rahmen vorgibt. Die Tatsache, dass sich ein Großteil der Arbeitnehmer auf die Zukunft gut vorbereitet fühlt, deutet darauf hin, dass einige die Auswirkungen künftiger Veränderungen möglicherweise unterschätzen und dass es allgemein an einem Bewusstsein für die Notwendigkeit einer Weiterqualifizierung und Umschulung mangelt. Deloitte empfiehlt Regierungen und Behörden, den Arbeitnehmern Informationen zur Verfügung zu stellen und durch die Einführung neuer Technologien mit gutem Beispiel voranzugehen.
  • Die Regierungen sollten geeignete Rahmenbedingungen für Interessenträger schaffen, um Qualifikations- und Kompetenzdefizite anzugehen. Zwar sind Arbeitnehmer der Ansicht, dass Maßnahmen im Bereich der allgemeinen und beruflichen Bildung Vorrang eingeräumt werden sollte, sie meinen jedoch auch, dass das Anbieten von Schulungsmaßnahmen in erster Linie in die Verantwortung der Arbeitgeber und nicht in die von Behörden fällt. Deloitte empfiehlt Unternehmen beim technologischen Wandel eine Führungsrolle zu übernehmen, indem sie eine Lernkultur schaffen, und dass die Regierungen in die berufliche Aus- und Weiterbildung und lebenslanges Lernen investieren sollten.

Weitere Informationen über die Umfrage unter Arbeitnehmern in Europa und die Erkenntnisse von Deloitte sind auf der Website Deloitte Insights zu finden.

 

Weiterführende Links:

Deloitte Insights

 

Weitere Informationen:

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Die Artikel sollen den Nutzern des EURES-Portals Informationen zu aktuellen Themen und Trends liefern und zu Diskussionen und Diskussionen anregen. Ihr Inhalt spiegelt nicht unbedingt die Meinung der Europäischen Arbeitsbehörde (ELA) oder der Europäischen Kommission wider. Darüber hinaus unterstützen EURES und ELA die oben genannten Websites Dritter nicht.