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EURES (EURopean Employment Services)
Presseartikel12. Mai 2021Europäische Arbeitsbehörde, Generaldirektion Beschäftigung, Soziales und IntegrationLesedauer: 3 Min

Die Zukunft der Arbeit: Wissenschaftler und Ingenieure

Die Qualifikationsprognose des Cedefop vermittelt durch die Vorhersage künftiger Beschäftigungstrends eine Vorstellung davon, wie die Arbeitswelt in 10 Jahren aussehen könnte. In unserer neuen Artikelreihe untersuchen wir die potenziellen Herausforderungen und Veränderungen, denen bestimmte Berufsgruppen im Zeitraum bis 2030 ausgesetzt sein werden.

The future of work: Researchers and engineers
Shutterstock

In diesem Artikel nehmen wir Wissenschaftler und Ingenieure näher unter die Lupe. Zu dieser Berufsgruppe gehören Fachkräfte, die hoch qualifizierten Tätigkeiten in einer Vielzahl von Wirtschaftszweigen nachgehen. Ihr gehören Menschen an, die in den Bereichen Biowissenschaften, Ingenieurwesen und Elektrotechnik tätig sind oder als Architekten, Entwickler oder Statistiker arbeiten.

Wichtige Fakten

  • Im Jahr 2018 waren rund 6,5 Millionen Menschen in der EU als Wissenschaftler und Ingenieure beschäftigt.
  • Die Beschäftigung in dieser Berufsgruppe stieg zwischen 2006 und 2018 um 17 %.
  • Professionelle Dienstleistungen und das verarbeitende Gewerbe sind die größten Beschäftigungsfelder für diese Berufsgruppe, auf die 60 % der Arbeitsplätze von Wissenschaftlern und Ingenieuren entfallen.
  • Die Erhebung und Auswertung von Informationen, Kreativität, Lösungskompetenz und Eigenständigkeit sind die wichtigsten Aufgaben und Fähigkeiten für diese Berufsgruppe.
  • Im Jahr 2018 verfügten über 80 % der Wissenschaftler und Ingenieure über hohe Qualifikationen.

Aufgaben und Kompetenzen

Die wichtigsten Aufgaben und Kompetenzen sind nachstehend in der Reihenfolge ihrer Gesamtbedeutung aufgeführt:

  • Erhebung und Auswertung von Informationen
  • Kreativität und Lösungskompetenz
  • Eigenständigkeit
  • Anwendung von IKT
  • Lese- und Schreibkompetenz
  • Rechenkompetenz
  • Teamarbeit
  • Routine
  • Verkaufen und Beeinflussen

Was sind die künftigen Trends?

  • Das Beschäftigungsniveau von Wissenschaftlern und Ingenieuren wird zwischen 2018 und 2030 voraussichtlich um weitere 15 % steigen.
  • In diesem Zeitraum werden mehr als 1 Mio. neue Arbeitsplätze für Wissenschaftler und Ingenieure entstehen.
  • Es wird erwartet, dass 23 der EU-Mitgliedstaaten neue Arbeitsplätze für Wissenschaftler und Ingenieure schaffen werden.
  • Angesichts dieser Wachstumsprognosen und der 3,3 Millionen Beschäftigten, die voraussichtlich aus dem einen oder anderen Grund aus dem Beruf aussteigen, werden rund 4,3 Millionen freie Stellen zu besetzen sein.
  • Da die Tätigkeit von Wissenschaftlern und Ingenieuren mit vielen neuen Technologien verbunden ist, ist davon auszugehen, dass die Nachfrage nach diesen Beschäftigten in den meisten Wirtschaftszweigen sehr hoch sein wird.
  • Zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen, in denen die Nachfrage steigen dürfte, gehören Unternehmensdienstleistungen, das verarbeitende Gewerbe sowie das Bildungs- und Gesundheitswesen.

Welche Triebkräfte des Wandels werden sich auf ihre Kompetenzen auswirken?

Die nachstehenden Triebkräfte, einschließlich verschiedener branchenübergreifender Trends, dürften das Kompetenzprofil von Wissenschaftlern und Ingenieuren in den kommenden Jahren verändern:

  • Neue Technologien, wie z. B. diejenigen in Verbindung mit erneuerbaren Energien, erfordern besondere Fähigkeiten.
  • Die Biotechnologie ist ebenfalls ein Innovationsmotor für Wissenschaftler und Ingenieure in zahlreichen Branchen, einschließlich im Gesundheitswesen.
  • Der Einsatz elektronischer Verfahren, wie z. B. Gebäudeautomation und intelligente Haustechnik, spielt eine zunehmende Rolle, insbesondere im Baugewerbe.
  • Die Nachfrage der Verbraucher nach stärker spezialisierten Produkten führt zu technologieintensiveren Fertigungsprozessen und stellt Ingenieure vor Herausforderungen im Hinblick auf den Erwerb von Kompetenzen.
  • Aufgrund des Klimawandels steigt der Bedarf an Ingenieuren und Biowissenschaftlern, um die einschlägige Forschung und Entwicklung zu fördern.
  • Angesichts der Globalisierung wird es für Wissenschaftler und Ingenieure immer wichtiger, über solide Kommunikations- und fachübergreifende Kompetenzen zu verfügen.
  • Aber auch branchenspezifische Trends werden zum Tragen kommen – so wirkt sich beispielsweise die Integration von IKT im Arzneimittelsektor auf den Qualifikationsbedarf in diesem Sektor aus.

Wie kann der Bedarf an diesen Kompetenzen gedeckt werden?

Während Herausforderungen im Hinblick auf den Erwerb von Kompetenzen Entwicklungen sind, die sich in den einzelnen Branchen vollziehen, spielt das Thema Fortbildung über alle Wirtschaftszweige hinweg eine wichtige Rolle. Dies ist für die Entwicklung branchenspezifischer, aber auch übertragbarer Qualifikationen, wie z. B. betriebswirtschaftliches Know-how sowie Führungs- und Managementkompetenz, von entscheidender Bedeutung.

Partnerschaften zwischen Regierungsbehörden, Sozialpartnern und anderen Akteuren sowie gemeinsame Maßnahmen können Lösungen bieten, um dem Qualifikationsmangel entgegenzuwirken und die Umsetzung geeigneter Fortbildungskonzepte in neuen Wirtschaftszweigen, die spezifische Fähigkeiten erfordern, zu beschleunigen.

Auch die Fortbildung von Lehrern und eine effektive Berufsberatung können dazu beitragen, dass die so genannten wissenschaftlichen, technologischen, ingenieurwissenschaftlichen und mathematischen Fächer (MINT) für Schüler der Primar- und Sekundarstufe sowie für Studierende an Hochschuleinrichtungen attraktiver werden. Die Europäische Kommission und die Mitgliedstaaten arbeiten zudem daran, diese Berufe für Frauen attraktiver zu machen.

 

Weiterführende Links:

Qualifikationsprognose

Wissenschaftler und Ingenieure: Chancen und Herausforderungen im Hinblick auf den Erwerb von Kompetenzen (Aktualisierung 2019)

 

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Haftungsausschluss

Die Artikel sollen den Nutzern des EURES-Portals Informationen zu aktuellen Themen und Trends liefern und zu Diskussionen und Diskussionen anregen. Ihr Inhalt spiegelt nicht unbedingt die Meinung der Europäischen Arbeitsbehörde (ELA) oder der Europäischen Kommission wider. Darüber hinaus unterstützen EURES und ELA die oben genannten Websites Dritter nicht.