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EURES (EURopean Employment Services)
Presseartikel15. März 2024Europäische Arbeitsbehörde, Generaldirektion Beschäftigung, Soziales und IntegrationLesedauer: 3 Min

Beschäftigungstrends im Wandel: Wie wird sich der Übergang zu einer grünen, digitalen Wirtschaft auf die Beschäftigung in Europa auswirken?

Europa braucht auf dem Weg zur CO2-Neutralität eine von digitalen Technologien unterstützte Revolution im Kompetenzbereich.

Changing job trends
Photo credit: Adobe Stock

Die EU ist bestrebt, die CO2-Emissionen rasch zu senken und gleichzeitig zu einer Wirtschaft überzugehen, die auf digitale Methoden setzt („Digital-First Economy“). Dadurch werden sich die Arbeitsplätze in Europa in den kommenden Jahren rasant verändern. Die EU hat sich zum Ziel gesetzt, die CO2-Emissionen bis 2030 um 55 % gegenüber dem Stand von 1990 zu senken. Wenn dies gelingt, wird Europa der erste klimaneutrale Kontinent sein, sagte die Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen. Dabei wird in den aufstrebenden grünen Branchen eine große Nachfrage nach hochqualifizierten Arbeitskräften entstehen, während Bereiche wie Öl, Gas und Landwirtschaft weniger Arbeitskräfte benötigen werden.

Gleichzeitig vollzieht sich ein dritter, demografischer Wandel. Die alternde Erwerbsbevölkerung wird nicht in gleichem Maße durch jüngere Beschäftigte ersetzt, deren Ausbildung nun mehrere Jahre länger dauert, wie aus dem Bericht „2023 Skills in Transition: the way to 2035“ des Cedefop (Europäisches Zentrum für die Förderung der Berufsbildung) hervorgeht. Daher muss die Erwerbsbeteiligung von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern mit mittlerer Qualifikation, vor allem von Frauen, gesteigert werden, damit freie Stellen besetzt werden.

„Europa steht an einem Wendepunk“, schreiben Jürgen Siebel, Exekutivdirektor des Cedefop, und Antonio Ranieri, Abteilungsleiter für Berufsbildung, im Bericht „Skills in Transition“. „Die sich verschärfende Klimakrise, die digitale Revolution, geopolitische Spannungen und drastisch steigende Lebenshaltungskosten stellen eine grundlegende Herausforderung für das Wirtschafts- und Sozialgefüge von Ländern, Branchen und Regionen dar.“ Weiter schreiben sie: „Auch wenn es immer schwieriger wird, künftige Entwicklungen vorauszusehen, wird immer deutlicher, dass die politischen Entscheidungen dieses Jahrzehnts bestimmen, wie die Zukunft aussieht.“

Siebel und Ranieri sehen einen Mangel an Arbeitskräften und Qualifikationen in zahlreichen Branchen, darunter das Baugewerbe, die Pflege- und die IT-Branche, sowie einen Mangel an Arbeitsplätzen von hoher Beschäftigungsqualität, die sowohl angemessene Arbeitsbedingungen als auch Möglichkeiten zur Nutzung von Qualifikationen bieten. Bislang sei die Inanspruchnahme von Umschulungen trotz des „enormen Potenzials“ jedoch gering.

Auf dem Weg zu einer grünen Wirtschaft

Die Ausweitung der Strategien für digitale und grüne Arbeitsplätze wird voraussichtlich ein Wachstum für Branchen wie erneuerbare Energien und das verarbeitende Gewerbe bedeuten, da die Herstellung von Produkten wie Halbleitern, Metallen aus seltenen Erden und Medizinprodukten näher an den Verwendungsort rückt, so der Bericht „Skills in Transition“.

Schulungen zur Unterstützung von Beschäftigten in schrumpfenden Branchen und wirtschaftlich schwachen Regionen werden laut dem Bericht wichtig sein, um die Kompetenzen für den Übergang zu einer grünen Wirtschaft zu verbessern. Hochqualifizierte Arbeitskräfte, z. B. im Bereich Forschung und Entwicklung, die grüne Lösungen erfinden, benötigen die Unterstützung von Fachleuten für Technik, die diese Lösungen umsetzen.

Digitale Kompetenzen

Eine nachhaltigere Wirtschaft wird durch High-Tech-Arbeitsplätze unterstützt. Das Cedefop prognostiziert bis 2035 ein starkes Wachstum bei den IKT-Fachkräften, obwohl es davon ausgeht, dass ein Teil der Arbeitsplätze im digitalen Bereich aufgrund der zunehmenden Automatisierung verschwinden wird. Die Personaleinstellung dürfte eine Herausforderung darstellen. Dies liegt sowohl an der Schwierigkeit, Personen in mittleren und unteren Positionen, die jetzt mehr digitale Kompetenzen benötigen, weiterzuqualifizieren, als auch daran, dass nicht genügend junge Menschen über die erforderlichen Qualifikationen für die Tätigkeiten mit den höchsten Kompetenzvoraussetzungen verfügen.

Langfristige Lösungen

  • Ein langfristiger Plan, der Bildungs-, Ausbildungs- und Arbeitsmarktpolitik miteinander verbindet, in digitale und MINT-Kompetenzen investiert und die berufliche Bildung fördert.
  • Einbeziehung und Stärkung lokaler und nationaler Arbeitgeber und politischer Entscheidungsträger im Hinblick auf den digitalen und ökologischen Wandel.
  • Vorhersage des künftigen Qualifikationsbedarfs und Verständnis des bestehenden Qualifikationsdefizits.

Weitere Informationen über die Entwicklung der Beschäftigung in der EU finden Sie im Bericht „Skills in Transition: the way to 2035“, einem Bericht des Cedefop.

 

Weiterführende Links:

Skills in Transition: the way to 2035

Europäischer Grüner Deal

Industrieplan der Europäischen Kommission zum Grünen Deal

 

Weitere Informationen:

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