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EURES (EURopean Employment Services)
Presseartikel11. Dezember 2020Europäische Arbeitsbehörde, Generaldirektion Beschäftigung, Soziales und IntegrationLesedauer: 4 Min

Sie kehren nach Polen zurück? Lassen Sie sich von EURES helfen!

Im Rahmen der Arbeitskräftemobilität gehen viele Arbeitsuchende ins Ausland, um dort zu arbeiten. Für manche mobile Arbeitskräfte kann jedoch die Rückkehr in ihre Heimat ebenso schwierig sein wie der Umzug ins Ausland. Wir haben mit Katarzyna Kawka-Kopeć vom Nationalen Koordinierungsbüro in Polen darüber gesprochen, welche Unterstützung mobile Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bei der Rückkehr in ihre Heimat erhalten.

Returning to Poland? Let EURES help you
EURES

Wie viele Polinnen und Polen leben derzeit im Ausland? Welches sind die häufigsten Gründe, aus denen sie Polen verlassen haben?

Nach Angaben von Statistics Poland lebten im Jahr 2018 etwa 2,5 Millionen Polinnen und Polen im Ausland, davon 81 % in der EU. Die höchsten Zahlen polnischer mobiler Arbeitskräfte waren in Deutschland, dem Vereinigten Königreich, den Niederlanden und Irland zu verzeichnen. Die wichtigsten Gründe, aus denen Polinnen und Polen in diese Länder gehen, sind bessere Beschäftigungsmöglichkeiten und höhere Löhne und Gehälter, ein höherer Lebensstandard, bessere soziale Bedingungen, günstigere Steuersysteme und eine bessere öffentliche Verwaltung.

Warum beschließen manche polnische mobile Arbeitskräfte, nach Polen zurückzukehren?

Es gibt viele Gründe, aus denen polnische mobile Arbeitnehmer zurückkehren, wie beispielsweise

  • persönliche Gründe (Nähe zu Familie und Angehörigen, Pflege älterer Verwandter) und Heimweh,
  • Ablauf des Arbeitsvertrags,
  • Erfahrungen mit Feindseligkeit oder Fremdenfeindlichkeit im Gastland,
  • „verkettete“ Rückkehr, d. h. die Rückkehr einer Familie führt dazu, dass auch andere Familien zurückkehren,
  • die betreffende Person hat beschlossen, sich in Polen selbstständig zu machen,
  • Unsicherheit im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie.

Welches sind die häufigsten Probleme, mit denen polnische mobile Arbeitskräfte bei ihrer Rückkehr konfrontiert sind?

Das ist schwer zu sagen, weil die Erfahrungen individuell sind. Für manche ist es schwer, sich an die polnische Arbeitswelt anzupassen. So haben beispielsweise mobile Arbeitskräfte, die aus dem Vereinigten Königreich zurückkehren, Schwierigkeiten, sich an das Verhältnis zwischen Untergebenen und Vorgesetzten zu gewöhnen, da dieses in Polen deutlich hierarchischer geprägt ist. Andere haben mit administrativen Hindernissen zu kämpfen oder haben Probleme mit dem Niveau der Gesundheitsversorgung. Kindern, die im Ausland eine Schule besucht haben, fällt es möglicherweise schwer, sich an das polnische Schulsystem anzupassen.

Wie hilft EURES Polen zurückkehrenden mobilen Arbeitskräften bei der Arbeitsuche?

Das EURES-Netz hält eine Fülle von Informationen für all jene bereit, die planen, in ihre Heimat zurückzukehren, darunter

  • Informationen über die wichtigen ersten Schritte nach der Rückkehr,
  • Informationen über Beschäftigungsmöglichkeiten und Orientierungshilfen für die Erstellung eines Lebenslaufs,
  • Beratung zu Fragen der sozialen Sicherheit (Leistungen bei Arbeitslosigkeit, Krankenversicherung, Familienbeihilfen, Elternurlaub, Leistungen für Menschen mit Behinderungen und Renten),
  • Informationen über nationale Projekte und aktuelle Initiativen,
  • Unterstützung nach der Einstellung.

Eine individuelle Unterstützung ist wichtig, damit sich mobile Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die in ihre Heimat zurückkehren, erfolgreich wieder eingewöhnen. Wir haben eine Broschüre mit dem Titel „Leben und arbeiten in Polen“ erarbeitet, die auf Polnisch, Englisch und Deutsch verfügbar ist.

Ein weiteres Beispiel ist ein Projekt des Arbeitsamtes Gdansk (Danzig) mit dem Titel „Pommern! Ich komme zurück, ich arbeite hier“. Das Projekt ist für die Einwohner der Woiwodschaft Pommern bestimmt, die über 30 Jahre alt sind und mehr als sechs Monate in Belgien, Frankreich, Deutschland, Irland, den Niederlanden, Norwegen, Schweden oder dem Vereinigten Königreich gelebt haben und vor weniger als sechs Monaten nach Polen zurückgekehrt sind. Insbesondere soll es Menschen im Alter von über 50 Jahren, Frauen, Arbeitsuchenden mit Behinderungen und geringqualifizierten Arbeitskräften helfen. In Rahmen des Projekts werden kostenlose Schulungen und Weiterbildungsmaßnahmen, Berufsberatung, Unterstützung bei der Arbeitsuche in der Woiwodschaft Pommern, Umzugsbeihilfen und Zuschüsse für die Ausstellung von Bescheinigungen, psychologische und juristische Beratung, Ausbildungsstipendien, Reisekostenerstattungen und vieles mehr angeboten.

Wie kann EURES Arbeitgeber bei der Einstellung polnischer mobiler Arbeitskräfte unterstützen, die nach Polen zurückgekehrt sind?

EURES kann Arbeitgeber in unterschiedlicher Weise unterstützen, beispielsweise durch die Organisation spezieller Online-Jobmessen oder die Sensibilisierung der Arbeitgeber für das Potenzial der zurückgekehrten mobilen Arbeitnehmer. Beispielsweise beschloss die polnische Regierung im Mai 2019, etwas völlig Neues zu organisieren: eine Jobmesse in London für polnische Bürgerinnen und Bürger, die überlegen, nach Polen zurückzukehren. Die Veranstaltung fand großen Anklang und verzeichnete etwa 1 000 Besucherinnen und Besucher sowie 30 Aussteller – polnische Großunternehmen, in Polen tätige internationale Unternehmen und nationale Institutionen.

Gibt es in Polen noch weitere Initiativen zur Unterstützung zurückkehrender mobiler Arbeitskräfte?

Ja, beispielsweise hat die Nationale Agentur für den akademischen Austausch das Programm „Polish Returns“ ins Leben gerufen, um polnischen Wissenschaftlern Anreize zu bieten, aus dem Ausland zurückzukehren. Ziel der Initiative ist es, bekannten polnischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die Gelegenheit zu bieten, zurückzukehren und an polnischen Hochschuleinrichtungen, wissenschaftlichen Einrichtungen und Forschungsstätten tätig zu werden.

Darüber hinaus gibt es ein Informationsportal, mit dem die Rückkehr mobiler Arbeitskräfte nach Polen unterstützt und erleichtert werden soll. Über diesen Dienst können Fragen über die mit einer Rückkehr nach Polen verbundenen Formalitäten gestellt werden, wie etwa die Einschulung der Kinder an polnischen Schulen, Steuervergünstigungen, die Krankenversicherung und die Registrierung ausländischer Personenstandsurkunden. Zudem wird über das Portal psychologische Beratung angeboten, um die Arbeitskräfte und ihre Familien auf ihre Rückkehr vorzubereiten.

 

Weiterführende Links:

Informationsportal für polnische mobile Arbeitnehmer, die nach Polen zurückkehren

Leben und arbeiten in Polen

Polish Returns

 

Weitere Informationen:

Europäische Jobtage

Drop’pin@EURES

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Haftungsausschluss

Die Artikel sollen den Nutzern des EURES-Portals Informationen zu aktuellen Themen und Trends liefern und zu Diskussionen und Diskussionen anregen. Ihr Inhalt spiegelt nicht unbedingt die Meinung der Europäischen Arbeitsbehörde (ELA) oder der Europäischen Kommission wider. Darüber hinaus unterstützen EURES und ELA die oben genannten Websites Dritter nicht.