Slowenien ist ein mitteleuropäisches Land, das im Norden an Österreich, im Westen an Italien, im Nordosten an Ungarn und im Osten und Süden an Kroatien grenzt. Es hat eine Fläche von 20.273 km2 und 2.108.708 Einwohner.
Das Land ist in zwei Kohäsionsregionen unterteilt. Die Kohäsionsregion Ostslowenien umfasst acht statistische Regionen: Pomurska, Küstenland-Innerkrain, Podravska, Spodnjeposavska, Zasavska, Koroška, Savinjska und Südostslowenien. Die Kohäsionsregion Westslowenien umfasst vier statistische Regionen: Zentralslowenien, Oberkrain, Görz und Obalno-kraška. Die Regionen unterscheiden sich voneinander sowohl durch geografische Merkmale als auch hinsichtlich ihres wirtschaftlichen Entwicklungsstands. Die im Westen des Landes gelegenen Regionen gehören zu den am stärksten entwickelten und sind vorwiegend dienstleistungsorientiert, während der Ostteil schwächer entwickelt, dünner besiedelt und in höherem Maße auf Agrar- und Industrietätigkeiten ausgerichtet ist.
Wirtschaftlich am stärksten entwickelt ist die Region Zentralslowenien, da sich in ihr das Zentrum für Verwaltung, Wirtschaft, Kultur und Wissenschaft sowie die Hauptstadt befinden. In der Region Zentralslowenien befindet sich ein Drittel aller Unternehmen. In diese Region pendeln viele Bewohner anderer Regionen, unter anderem auch aus der Region Zasavska, die nach Angaben des Statistischen Amtes der Republik Slowenien (SURS) die Region mit dem landesweit höchsten Anteil arbeitsaktiver Bewohner, die in andere Regionen zur Arbeit pendeln, ist. In der Region Zentralslowenien sind die meisten im Bereich der öffentlichen Verwaltung und Verteidigung, bei den Tätigkeiten der sozialen Pflicht-Sicherheit, Bildung und Gesundheit, so wie im Handel, Gaststättengewerbe und Verkehr beschäftigt, es folgen berufliche, wissenschaftliche und technische Tätigkeiten sowie sonstige Geschäftstätigkeiten, in denen, im Gegensatz zu den meisten anderen Regionen, verarbeitende Tätigkeiten vorherrschen. Die Region hat auch die höchsten Löhne im Land.
Die Region, in der dank der guten Wirtschaftsleistung und Ausrichtung der Unternehmen auf die Ausfuhr die Löhne ebenso über dem slowenischen Durchschnitt liegen, ist die Region Südostslowenien. Es ist die Region, die mit 2.675 km2 die größte ist. In der Region herrschen die Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen und die Automobilindustrie vor.
Die statistische Region mit einer der höchsten Beschäftigungsquoten und der niedrigsten Arbeitslosenquote, die neben den Regionen Zentralslowenien und Südostslowenien zu den höchstenwickelsten slowenischen Regionen gehört, ist die Region Oberkrain. Sie liegt überwiegend in den Alpen und ist touristisch ausgerichtet, trotzdem sind in dieser Region die meisten Arbeitnehmer im verarbeitenden Gewerbe beschäftigt, gefolgt vom Handel, Gaststättengewerbe und Verkehr.
Die Region Pomurska, die im Nordosten des Landes liegt, unterscheidet sich am meisten von der Region Zentralslowenien. Es handelt sich um eine Agrarregion, die auch auf Wellness und Kurtourismus ausgerichtet ist. Die Industrieunternehmen sind auf dem Gebiet der Lebensmittelerzeugung sowie der Metall verarbeitenden Industrie tätig, auch das Bauwesen ist besser vertreten als in anderen Regionen. Die Region weist die höchste Arbeitslosenquote auf, während die Beschäftigungsquote zu den niedrigsten im Lande gehört.
So wie die Region Pomurje gehört in die Kohäsionsregion Ostslowenien auch die zweitgrößte Region im Land, die Region Podravska. Die Region grenzt im Norden an Österreich (Steiermark) und im Süden an Kroatien. In der Region gibt es viele Unternehmen in der verarbeitenden Industrie, auch der Dienstleistungssektor hat sich entwickelt. Die Entwicklungsvorteile der Region sind vor allem die geostrategische Lage, die industrielle Tradition, der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur und die Integration der wissenschaftlich-forschenden Infrastruktur der Universität Maribor und anderer Bildungsanstalten in die Unternehmenslandschaft. Trotzdem weist die Region eine sehr niedrige Beschäftigungsquote auf.
In Slowenien wächst der Dienstleistungssektor, auch wenn Industrieunternehmen nach wie vor wichtige Arbeitgeber darstellen. Neben dem verarbeitenden Gewerbe, bei dem die Herstellung von Metallerzeugnissen, elektrischen Geräten, Gummi- und Plastikerzeugnissen, Kraftfahrzeugen, Anhängern und Sattelanhängern sowie weiteren Maschinen und Geräten vorherrscht, sind die größten Tätigkeits- und Beschäftigungsbereiche Sloweniens folgende: Handel, Bildungswesen, Gesundheitswesen und soziale Sicherheit, Baugewerbe, Wissenschaft, Forschung und Technik sowie Verkehr und Lagerwesen. Die Unternehmen mit den meisten Beschäftigten im Land sind: Mercator d. d., Ljubljana, Krka d. d., Novo mesto, Pošta Slovenije d. o. o., Maribor, Lek d. d. Ljubljana, Gorenje d. o. o., Velenje, Engrotuš d. o. o. Celje, Revoz, d. d. Novo mesto, Telekom Slovenije d. d. Ljubljana, Adecco H.R. d. o. o., Ljubljana, SŽ – Infrastruktura d. o. o., Ljubljana, Petrol d. d., Ljubljana, Hella Saturnus Slovenija d. o. o., Ljubljana, SŽ-VIT d. o. o., Ljubljana, Mahle Electric Drives Slovenija d. o. o., Šempeter pri Gorici in Unior d. d., Zreče.
Im Jahr 2021 hatten die Covid-19-Epidemie und die damit verbundenen restriktiven Maßnahmen zur Verhinderung der Ausbreitung des Coronavirus auf die slowenische Wirtschaft nicht mehr so starke Auswirkungen wie im Jahr 2020. Verbraucher und Unternehmen haben sich an die Begrenzungen angepasst, und die Maßnahmen wurden bereits schrittweise eingestellt, und insbesondere im verarbeitenden Gewerbe und im Verkehrssektor hat die Tätigkeit zugenommen. Mit Hilfe des Staates begann im Sommer eine allmähliche Erholung der Dienstleistungsaktivitäten, einschließlich des Gastgewerbes und des Tourismus. Weniger ermutigend und wieder unsicher ist die Situation in diesem Jahr. Der Krieg in der Ukraine und die Folgen der Sanktionen gegen Russland haben sich im März vor allem aufgrund steigender Rohstoff- und Energiepreise verschärft, und es wird erwartet, dass sich das Wirtschaftswachstum verlangsamen wird.
Eine deutliche wirtschaftliche Erholung im Jahr 2021 hat sich positiv auf den Arbeitsmarkt ausgewirkt. Die Beschäftigung erreichte ein Rekordhoch, während die Arbeitslosigkeit stark zurückging, und auch in den ersten Monaten dieses Jahres waren günstige Beschäftigungstrends zu beobachten. Aufgrund des Mangels an inländischen Arbeitskräften, weil die strukturellen Disparitäten zunahmen, nahm auch die Beschäftigung von Arbeitskräften aus dem Ausland zu. In 2021 sank die durchschnittliche registrierte Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr um 12,6 %, während Ende März 26,7 % weniger Arbeitslose beim Arbeitsamt als im März 2021 angemeldet waren. Nach den jüngsten Daten für Februar 2022 stieg die Erwerbsbevölkerung auf Jahresebene um 3,0 %.
Im Februar 2022 waren die Tätigkeitsbereiche, in denen weniger Erwerbstätige beschäftigt waren, im Vergleich zum Vorjahresmonat Landwirtschaft und Jagd, Forstwirtschaft, Fischerei sowie Finanz- und Versicherungstätigkeiten. In allen anderen Wirtschaftszweigen stieg die Zahl der Erwerbstätigen auf jährlicher Ebene, am stärksten im Gastgewerbe und im Baugewerbe, während die Informations- und Kommunikationstätigkeiten, das Gesundheits- und Sozialwesen sowie das verarbeitende Gewerbe ebenfalls überdurchschnittlich stark zunahmen.
Der Rückgang der Zahl der neu Arbeitslosen verschlechtert die Struktur der Arbeitslosigkeit. Beim Arbeitsamt bleiben immer mehr Menschen, die schwieriger zu beschäftigen sind, und die gleichzeitig langzeitarbeitslos sind. Der Vergleich der Arbeitslosigkeit im März 2022 und im März 2021 zeigt, dass der Anteil der Langzeitarbeitslosen in einem Jahr um 5,2 Prozentpunkte auf 56,0 % gestiegen ist. Auch der Anteil älterer Arbeitsloser, die Altersgruppe der Arbeitslosen 40-49 Jahre stieg um 0,2 Prozentpunkte auf 21,1% und die Kategorie der über 50-Jährigen stieg um 2,9 Prozentpunkte auf 39,6 %. In der Bildungsstruktur stieg der Anteil der Arbeitslosen mit Grundbildung auf 31,8 % und der Anteil der Arbeitslosen mit tertiärem Bildungsabschluss auf 16,7 %, während die Arbeitslosen mit beruflicher und allgemeiner Bildung niedrigere Anteile als im März letzten Jahres darstellen.
Im Februar 2022 betrug die registrierte Arbeitslosenquote in Slowenien 6,6 % und war damit um 2,4 Prozentpunkte niedriger als im Februar 2021. Die niedrigste Quote der registrierten Arbeitslosigkeit verzeichneten die Regionen Oberkrain (sl. Gorenjska) (4,2 %) und Görtz (sl. Goriška) (4,5 %). Es folgen die Regionen Küstenland-Innerkrain (4,7 %), Zentralslowenien (6,2 %), Südostslowenien (6,5 %) und Koroška (6,6 %). Eine über dem Landesdurchschnitt liegende Quote wiesen dagegen folgende Regionen auf: Region Obalno-kraška (6,8 %), Savinjska (7,1 %), Zasavska (7,8 %), Podravska (7,9 %), Posavska (8,2 %) und Pomurska (9,3%).
Nach international vergleichbaren Daten der Studie über aktive und inaktive Bevölkerung, die von SURS durchgeführt wurde, lag im vierten Quartal 2021 die Arbeitslosenquote in Slowenien bei 4,5 %. Die Erwerbsquote der Bevölkerung betrug 59,0 % und die Beschäftigungsquote 56,3 %. Im Vergleich zum vergleichbaren Quartalsfinale 2020 stiegen die Beschäftigungsquote und die Erwerbsquote, wobei die erste um 1,1 und die zweite um 0,9 Prozentpunkte stieg, während die Arbeitslosenquote um 0,6 Prozentpunkte zurückging.
Die Zunahme der Wirtschaftstätigkeit hat die Beschäftigungsmöglichkeiten erheblich erweitert. Die Nachfrage der Arbeitgeber ist hoch, aber es mangelt an gut ausgebildetem Personal, insbesondere in den Bereichen Industrie, Bauwesen, Gesundheits- und Sozialwesen, Informatik, Transport und Lager sowie Gastgewerbe.
Die stärkste Nachfrage (Arbeitskräftemangel) verzeichnen:
- 2142 Bauingenieure
- 2144 Maschinenbauingenieure und verwandte Berufe
- 2151 Ingenieure im Bereich Elektrotechnik
- 2211 Fachärzte für Allgemeinmedizin
- 2212 Fachärzte (außer Allgemeinmedizin)
- 2221 Pflegefachkräfte
- 2264 Physiotherapeuten
- 2266 Audiologen und Sprachtherapeuten
- 2519 Entwickler und Analytiker von Programsoftware und Applikationen
- 3115 Maschinenbautechniker
- 3221 Krankenpflegefachkräfte
- 4412 Verteiler und Zusteller usw.
- 5120 Köche
- 5131 Kellner
- 5321 Pflegehelfer in Einrichtungen
- 5322 Berufe im häuslichen Gesundheits- und Sozialwesen
- 5412 Polizisten
- 7112 Maurer usw.
- 7114 Betonierer usw.
- 7115 Zimmerer usw.
- 7121 Dachdecker
- 7123 Stuckateure usw.
- 7126 Installateure und Serviseure von Sanitäranlagen, Gasinstallationen und -geräten usw.
- 7127 Serviseure und Monteure von Klima- und Kühlanlagen
- 7212 Schweißer usw.
- 7214 Vorbereiter und Installateure von Metallkonstruktionen
- 7222 Werkzeugmacher usw.
- 7223 Drechsler usw.
- 7233 Mechaniker und Serviseure für landwirtschaftliche, industrielle und andere Maschinen
- 7411 Elektroinstallateure
- 7511 Fleischer usw.
- 8332 Fahrer schwerer Lastkraftwagen und Zugfahrzeugen
- 9313 Arbeiter für einfache Arbeiten im Hochbau
Innerhalb der Arbeitslosigkeit dominieren Personen mit Grundschulbildung. Dies betrifft häufig Personen ohne angemessene Berufserfahrung, Kompetenzen oder Menschen mit verschiedenen anderen Einstellungshindernissen. Schwieriger anzustellen sind Menschen mit einigen meistens sozialwissenschaftlichen Berufen, wo es mehr Arbeitsuchende als Arbeitsplätze gibt oder es handelt sich um atypische Beschäftigungsformen. Wir schätzen, dass es in der nächsten Periode mehr Schwierigkeiten bei der Arbeitssuche in folgenden Bereichen geben wird (bis zu einem Anteil am Arbeitsmarkt):
- 2161 Architekten
- 2166 Grafik- und Multimediadesigner
- 2431 Vertriebs-, Werbe- und Marketingfachleute
- 2632 Soziologen, Anthropologen usw.
- 2633 Philosophen, Historiker und Politologen
- 2642 Journalisten
- 2643 Übersetzer, Dolmetscher, Lektoren und andere Linguisten
- 2652 Musiker, Sänger, Komponisten
- 3343 Geschäftssekretäre
- 3431 Fotografen
- 3432 Designexperten, Dekorateure, Arrangeure usw.
- 3521 Technische Betreiber von Rundfunk- und audiovisuellen Geräten
- 4120 Sekretäre usw.
- 4221 Angestellte in Tourismus- und Reisebüros
- 4226 Rezeptionisten (außer im Hotelbereich)
- 4311 Bürokräfte im Rechnungswesen und in der Buchhaltung
- 7422 Installateure und Monteure von Geräten auf dem Gebiet der Informations- und Kommunikationstechnologie und des Netzes