HINWEIS: Angesichts der Unsicherheit im Zusammenhang mit der (noch andauernden) COVID-19-Pandemie und seit Kurzem dem Krieg in der Ukraine sind die bereitgestellten Informationen mit gewissen Risiken bei der Vorhersage der Entwicklungstendenzen für die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt verbunden.
Vor diesem Hintergrund der Volatilität, ständigen Anpassung und Widerstandsfähigkeit, sowohl seitens der Unternehmen und Organisationen als auch seitens der Arbeitnehmer und der Bevölkerung im Allgemeinen, lässt sich nur eines mit Sicherheit feststellen, nämlich dass Wirtschaft und Arbeitsmarkt – auf nationaler Ebene und in den einzelnen Regionen – während der beiden vergangenen Jahre negativ beeinträchtigt wurden, auch wenn es positive Anzeichen für eine Anpassung der portugiesischen Unternehmen gibt, die sich auf die neuen Bedingungen und Anforderungen einstellen.
Laut Erhebung des INE (nationales Statistikamt) zur Beschäftigung hatte Portugal im 1. Quartal 2022 eine ansässige Gesamtbevölkerung von 10 267 200 Einwohnern, davon 47,1 % Männer und 52,9 % Frauen.
Trotz der aktuellen Lage wuchs die erwerbstätige Bevölkerung auf 5 209 300 (3,3 % mehr als im gleichen Zeitraum 2021) und die Anzahl der erwerbstätigen Bevölkerung auf 4 900 900 (ein Zuwachs um 219 300 Arbeitsplätze – 4,7 % – im Vergleich zu 2021).
Der Arbeitsmarkt in Portugal scheint den Auswirkungen des Krieges in der Ukraine und der steigenden Inflation standzuhalten, und im 1. Quartal 2022 ist eine Entwicklung zu verzeichnen, die mit dem Wachstum der Wirtschaft im Einklang steht. Den Daten des INE zufolge betrug der Anteil der Unterauslastung der Arbeit noch immer 11,5 % (in der Altersgruppe von 16 bis 74 Jahren), wobei fast die Hälfte davon auf Unterbeschäftigung bei Teilzeitarbeitskräften und auf nicht aktive Arbeitskräfte, die auf dem Arbeitsmarkt verfügbar sind, aber keine Beschäftigung suchen, entfällt.
Was die Arbeitslosenquote betrifft, so lag diese bei 5,9 % und damit auf dem niedrigsten Niveau der letzten zehn Jahre, was die seit 2014 anhaltende sinkende Tendenz widerspiegelt. Gleichwohl sind Frauen weiterhin stärker von Arbeitslosigkeit betroffen (6,5 %). Die Jugendarbeitslosigkeit stieg auf 20,6 %, und die Langzeitarbeitslosigkeit stellt einen Anteil von 46,2 % bezogen auf die Gesamtzahl dar. Die Arbeitslosigkeit war während der Pandemie in der Tat bei Jugendlichen und Geringqualifizierten höher – und im Gegensatz zur Gesamtarbeitslosigkeit hat sich diese Tendenz noch nicht wieder umgekehrt.
Nach der Europäischen Arbeitskräfteerhebung (Daten des 4. Quartals 2021) verzeichnet Portugal eine Erwerbsquote (75,9 %) über dem Durchschnitt der EU-27 (74,2 %). Die portugiesische Frauenerwerbsquote (73,5 %) liegt ebenfalls über dem EU-27-Durchschnitt (69,2 %). Gleiches zeigt sich bei den über 65-Jährigen, wo der Beschäftigungsanteil in Portugal bei 8,8 % liegt, wohingegen sich der europäische Durchschnitt bei nur 6 % bewegt.
Was die neuen Formen der Arbeitsorganisation betrifft, so ist die Teilzeitarbeit in Portugal weiterhin kaum verbreitet (sie macht nur 7,1 % aller Beschäftigungsverhältnisse aus, gegenüber 17,8 % in der EU-27 im 4. Quartal 2021). Im Vergleich zur EU-27, wo 28,9 % der erwerbstätigen Frauen in Teilzeitarbeit beschäftigt sind, fällt auf, dass diese Beschäftigungsform in Portugal bei den weiblichen Arbeitskräften mit 9,2 % unterdurchschnittlich vertreten ist.
Während der Pandemie war ein signifikanter Anstieg bei der Telearbeit zu verzeichnen, die im 2. Quartal 2020 23,1 % der erwerbstätigen Bevölkerung betraf. Im Laufe der Normalisierung sank dieser Anteil stetig und machte im 1. Quartal 2022 nur noch 10,8 % aus, wobei der Schwerpunkt hier besonders im Dienstleistungssektor, in der Metropolregion Lissabon und bei den höherqualifizierten Berufen liegt.
Ende Mai 2022 waren bei den Arbeitsämtern in Portugal 296 394 Arbeitslose gemeldet (ein Rückgang von fast 60 000 seit Jahresbeginn). Davon waren 43,6 % Männer und 56,4 % Frauen, und 49,1 % waren seit mehr als einem Jahr gemeldet.
Von dem auf dem Festland gemeldeten Arbeitslosen waren 10,2 % ausländische Staatsangehörige. Davon waren 3 060 Staatsangehörige der Europäischen Union (insbesondere aus Rumänien, Italien, Spanien und Bulgarien) und 4 550 Staatsangehörige anderer Länder Osteuropas (vor allem aus der Ukraine: 4 191 Personen). Außerdem waren mehr als 17 500 Arbeitslose aus portugiesischsprachigen Ländern erfasst, insbesondere aus Brasilien (12 004), Kap Verde (1 456), Angola (1 997) und Guinea Bissau (1 157).
Das Beschäftigungsprofil im Land stellt sich wie folgt dar (Erhebung des INE zur Beschäftigung, 1. Quartal 2022): Die Bereiche Landwirtschaft, Tierproduktion, Jagd und Forstwirtschaft sowie Fischerei vereinen nur 2,5 % der Beschäftigten auf sich, Industrie, Baugewerbe, Energie- und Wasserwirtschaft 24,4 % und der Dienstleistungssektor 73 %.
In Portugal geht die Entwicklung im Sinne eines Strukturwandels zugunsten der Dienstleistungswirtschaft und der Digitalisierung der Arbeit weiter voran; dies gilt vor allem für die Bereiche Handel und Reparatur von Kraftfahrzeugen (etwa 20 % der Beschäftigung im Dienstleistungssektor), Gesundheits- und Sozialwesen (15 %) sowie Bildung (13 %).
Der Bereich Hotel- und Gaststättengewerbe (6,5 %), der 2019 mehr als ein Viertel der Beschäftigung im Dienstleistungssektor umfasste – und in den letzten zwei Jahren am meisten betroffen war, sich aber zu erholen scheint – verzeichnete in diesem Quartal ein Wachstum von 20,5 % im Vergleich zum 1. Quartal 2021 und stellte über 45 000 Arbeitsplätze. Auch die Informations- und Kommunikationsbranche verzeichnet einen Anstieg um 21,7 % im Vergleich zu 2021, dort wurden netto über 33 600 Arbeitsplätze geschaffen. Gleiches gilt für Verwaltungstätigkeiten und Unterstützungsdienstleistungen mit einem Zuwachs von 30 % (+38 400 Arbeitsplätze).
Im Gegensatz dazu verzeichneten die Finanz- und Versicherungsbranche und die wissenschaftlichen und technischen Beratungstätigkeiten einen Rückgang um 10,2 % bzw. 4,7 % im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2021.
Der Sektor Industrie, Baugewerbe, Energie und Wasser, der seit Anfang 2014 eine Tendenz zur Erholung zeigte, wies 2020 und 2021 signifikante Verluste auf. Dies betrifft sowohl die verarbeitende Industrie als auch das Baugewerbe. Es zeigen sich nun allerdings Anzeichen für eine Erholung, wobei binnen eines Jahres ein Nettoanstieg von 16 800 Arbeitsplätzen im verarbeitenden Gewerbe und 6 300 im Baugewerbe verzeichnet wurde.
Das verarbeitende Gewerbe (mit 16,8 % aller Arbeitsplätze) gehört zwar nicht zu den dynamischsten Zweigen der portugiesischen Wirtschaft, doch es hat trotz allem seine Modernisierung und die Förderung von Innovation weiter vorangetrieben – und signalisiert damit seine Fähigkeit, angesichts der neuen Anforderungen im Zusammenhang mit der Pandemie neue Wege zu gehen. Vor dem aktuellen Hintergrund ist hier der „Cluster“ Gesundheitswirtschaft mit den Industriebereichen Pharmazie, Gussformen, Kunststoffe, elektrische und elektronische Geräte, eigene Textilherstellung und dem aufstrebenden Biotechnologiesektor zu erwähnen, die Zeichen der Vitalität senden.
Auch traditionelle Branchen wie Schuhe und Bekleidung haben sich in den letzten Jahren auf Modernisierung, Innovation und Internationalisierung orientiert und in Verbindung damit höherqualifizierte Arbeitsplätze geschaffen. 2021 wurde ein Rekordwert beim Export von Textilien und Bekleidung verzeichnet, der um 4 % höher lag als 2019, und in der Schuhindustrie gab es im 1. Quartal 2022 einen starken Anstieg bei Produktion und Aufträgen, der sich positiv auf die Entwicklung der Beschäftigungssituation in diesem Gewerbe auswirkte.
Die Prognosen für den Zeitraum von 2022 bis 2024 weisen auf eine Fortsetzung der Erholung der portugiesischen Industrie nach dem Schock der Pandemie hin, auch wenn die äußeren Rahmenbedingungen durch den Krieg in der Ukraine erschwert sind.
Links:
Titel / Name | URL |
Instituto do Emprego e Formação Profissional (Anstalt für Beschäftigung und Berufsbildung): indicadores sobre o mercado de emprego (Kennzahlen zum Arbeitsmarkt) | |
Instituto Nacional de Estatística (Portugiesisches Statistikamt) | |
AICEP (Agentur für externe Investition und Handel) Investir em Portugal (Investieren in Portugal) | http://www.portugalglobal.pt/PT/InvestirPortugal/Paginas/investiremPortugal.aspx |
AICEP (Agentur für externe Investition und Handel) Investir em Portugal (Investieren in Portugal) (in englischer Sprache) | http://www.portugalglobal.pt/EN/InvestInPortugal/Pages/index.aspx |
EUROSTAT EU Arbeitskräfteerhebung |
Die Arbeitslosigkeit verringerte sich praktisch bei allen Berufsgruppen. Vor besonderen Schwierigkeiten stehen die portugiesischen Unternehmen bei der Personalbeschaffung vor allem in den folgenden Bereichen:
- Informations- und Kommunikationstechnologien (insbesondere Informatikingenieure mit besonderen fachlichen Spezialisierungen);
- Contact-Center / Dienstleistungszentren für Unternehmen und Shared Service Center (einschließlich Aufgaben in den Bereichen Verkauf, Verwaltung, Humanressourcen, Rechnungsführung und Managementkontrolle), einige Fachkräfte mit sehr speziellen Sprachkenntnissen, die in Portugal schwer zu finden sind;
- Gesundheit (Ärzte und Pfleger in unterschiedlichen Fachrichtungen);
- Hotelgewerbe, Tourismus, Restaurants, Bars und Cafés;
- Landwirtschaft (saisonbedingt), vor allem für die Obst- und Gemüseernte;
- Baugewerbe (Klempner, Elektriker und andere Fachkräfte).
In den Stellenangeboten der Contact-Center und Shared Service Center werden keine Portugiesischkenntnisse verlangt, da die Arbeitssprachen Englisch und die jeweiligen Muttersprachen sind. Auch im Bereich der Informationstechnologien bestehen Chancen für nicht Portugiesisch sprechende Arbeitskräfte. Für andere Arbeitsplätze sind gute Sprachkenntnisse in Portugiesisch unerlässlich, insbesondere in Berufen mit Publikumskontakt.
In den folgenden Berufen sind Fachkräfte mit Mobilitätspotenzial für Europa verfügbar:
- Hochschulabsolventen in den Bereichen Wirtschaft, Management und sonstige Unternehmenswissenschaften (einschließlich Buchführung);
- Marketing, Werbung und Verkauf;
- Sekundarschullehrer (in verschiedenen Fächern);
- Hochschulabsolventen in Sozial- und Humanwissenschaften (Psychologen, Mitarbeiter in sozialen Einrichtungen, Sozialpädagogen usw.);
- in verschiedenen Bereichen des Ingenieurwesens und verwandten Bereichen (Bauingenieure, Mechaniker, Elektrotechniker, Architekten usw.);
- im Tourismus, Hotelrezeptionisten, Mitarbeiter in Reisebüros/-vermittlungen, Flugbegleiter und andere Reisebegleiter.
Diese Arbeitskräfte verfügen über Fremdsprachenkenntnisse zumindest in Englisch und/oder Französisch. Die Verständigung auf Spanisch ist in einem gewissen Rahmen gegeben. Diese Kenntnisse wurden vor allem informell erworben.
Darüber hinaus gibt es viele verfügbare mobile Arbeitskräfte in anderen, geringqualifizierten Berufen:
- im Handel (Verkaufskräfte, Kassierer und Kartenverkäufer);
- im Bereich Reinigungsdienstleistungen;
- in der Verwaltung;
- in der Logistik (Mitarbeiter in Beschaffung und Lager);
- bei personenbezogenen Dienstleistungen (Kinderbetreuer oder Haushaltshilfen ohne besondere Ausbildung).
In dieser Gruppe können Fremdsprachenkenntnisse vorhanden sein, sind aber meist eher elementar.
Die Bevölkerung (Personen ab 16 Jahre) der Region Norte betrug (laut Erhebung des INE zur Beschäftigung für das 1. Quartal 2022) insgesamt 3 084 300 Menschen. Mit einem Anteil von 35 % der Gesamtbevölkerung ist sie die bevölkerungsreichste Region des Landes.
Die Zahl der Beschäftigten lag bei 1 727 700 Personen, was einem Zuwachs von 58.5 tausend Arbeitsplätzen in einem Jahr entsprach.
Nachdem die Arbeitslosigkeit zwischen 2019 und 2021 gewisse Schwankungen aufwies, liegt sie nun mit 5,4 % unter dem Landesdurchschnitt und auf dem niedrigsten Wert der letzten 20 Jahre.
Ende Mai 2022 waren bei den Arbeitsämtern der Region 113 969 Personen arbeitslos gemeldet (38,5 % aller Arbeitslosen des Landes), davon 52,5 % seit mehr als einem Jahr (Langzeitarbeitslose) und 35,7 % im Alter von über 55 Jahren.
In der Region Norte hat die Landwirtschaft etwas an Bedeutung verloren (und zwar sowohl aus wirtschaftlicher Sicht als auch unter dem Blickwinkel der Beschäftigung). Im 1. Quartal 2022 waren nur 2,4 % der Bevölkerung in diesem Bereich tätig. Dieser Wert lag vor 2 Jahren bei 5,6 %, wobei außerdem hervorzuheben ist, dass in diesem Sektor allein im letzten Quartal etwa 60 000 Arbeitsplätze verloren gingen.
Die Region ist außerdem gekennzeichnet von einem hohen Grad an Spezialisierung im Industriebereich (es handelt sich um die am meisten industrialisierte Region Portugals mit einem Beschäftigungsanteil von 31,3 % der Erwerbsbevölkerung im verarbeitenden Gewerbe), was vor allem die traditionellen Branchen betrifft.
Die Beschäftigungsstruktur der Region Norte weist jedoch einige spezifische Charakteristika auf. Es lassen sich drei Subregionen mit besonderen Merkmalen feststellen:
- In der Metropolregion Porto dominieren die Dienstleistungen (insbesondere der Handel) sowie einige Industrieschwerpunkte, in erster Linie Technologie und Know-how;
- ein höher industrialisiertes und zum Ausland hin geöffnetes Randgebiet (Cávado, Ave, Tâmega und Entre Douro e Vouga), wo die Beschäftigung im industriellen Bereich höher liegt als im Landesdurchschnitt; die Gebiete, in denen die Landwirtschaft dominiert (Minho-Lima, Trás-os-Montes und Alto Douro), wo sich die Erwerbstätigkeit eher auf Landwirtschaft und nicht kommerzielle Dienstleistungen konzentriert.
Die Landwirtschaft ist vorwiegend von familiären Strukturen geprägt. Der Weinbau ist ein sehr bedeutender Tätigkeitsbereich in der Region (Douro, Minho-Lima und Cávado) und produziert einen der berühmtesten Likörweine der Welt, den Portwein, und Tafelweine von weltweit anerkannter Qualität. Die Beschäftigung in diesem Sektor, die in den vorhergehenden Quartalen einen Rückgang verzeichnete, zeigt im 1. Quartal 2022 eine Tendenz zur Stabilisierung mit einem Zuwachs von 2 000 Arbeitsplätzen im Vergleich zum 1. Quartal 2021.
Die deutlich auf den Export ausgerichtete regionale Industrie ist auf die folgenden Bereiche spezialisiert:
- die Textilindustrie und insbesondere die Konfektionsindustrie, der es gelungen ist, sich an neue Geschäftsmodelle anzupassen, in neue Technologien zu investieren und sich durch die Qualität ihrer Erzeugnisse auf den internationalen Märkten abzuheben, womit sie zu den führenden Exportbranchen des Landes gehört; in der Zeit der COVID-19-Pandemie stellte dieses Segment auf die Herstellung von Masken und anderen persönlichen Schutzausrüstungen um; gegenwärtig könnte es ein Problem bei den Lieferketten geben, das die bei portugiesischen Unternehmen eingegangenen Bestellungen vor allem im Segment der Luxusprodukte beeinträchtigen könnte;
- die Schuhindustrie, in der das Produktionsniveau gestiegen ist, was positive Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt hatte, die Besorgnis konzentriert sich hier auf die Beschaffung im Hinblick auf Produktionsfaktoren wie insbesondere Preise, Verfügbarkeit von Rohstoffen und Arbeitskräftemangel zur Befriedigung der starken Nachfrage;
- die auf der Forstwirtschaft basierenden Industrien, insbesondere die Produktion hochwertiger Korkpressplatten und von Holzerzeugnissen sowie die Herstellung von Möbeln, die in dieser Region stark vertreten ist (mit einigen Herausforderung hinsichtlich Wachstum und Nachhaltigkeit);
- die Herstellung von Teilen, Material und Zubehör für die Automobilindustrie;
- die Nahrungsmittelindustrie, insbesondere die Herstellung von Milchprodukten und Wein.
Die Bereiche Industrie, Baugewerbe, Energie und Wasser, die einen Anteil von 31,3 % der Gesamtbeschäftigung in der Region ausmachen – und hier insbesondere die Teilbereiche verarbeitendes Gewerbe insbesondere Produktion von Kraftfahrzeugteilen) und Baugewerbe – behielten mit einem Verlust von mehr als 19 000 Arbeitsplätzen innerhalb eines Jahres ihre rückläufige Tendenz bei und verstärkten damit die Dynamik des Strukturwandels zugunsten der Dienstleistungswirtschaft in dieser Region.
66,4 % der Beschäftigung in der Region Norte liegen nun im Dienstleistungssektor, insbesondere Fahrzeughandel und -reparatur (23,7 %), Gesundheits- und Sozialwesen (15,9 %) sowie Bildung (14,7 %). Letztgenannter Bereich erlebte dabei den höchsten Zuwachs (+26 300 Arbeitsplätze im letzten Jahr).
Das Hotel- und Gaststättengewerbe (5,7 %), das im Dienstleistungssektor die stärksten negativen Auswirkungen durch die Pandemie erlitt, zeigte mit allein im letzten Jahr geschaffenen 10 000 neuen Arbeitsplätzen im 1. Quartal 2022 die höchste Steigerung bei der Beschäftigung.
Links:
Titel / Name | URL |
Instituto do Emprego e Formação Profissional (Anstalt für Beschäftigung und Berufsbildung): indicadores sobre o mercado de emprego (Kennzahlen zum Arbeitsmarkt) | |
Instituto Nacional de Estatística (Portugiesisches Statistikamt) | |
Boletim Trimestral „Norte Conjuntura“ (Bulletin „Norte Conjuntura“) | |
Comissão de Coordenação e Desenvolvimento Regional do Norte (Regionaler Koordinations- und Entwicklungsausschuss der Region Norte) |
Generell ist bei den verfügbaren freien Stellen ein Rückgang zu verzeichnen. Gleichwohl besteht bei den nachstehenden Berufen ein gewisser Einstellungsbedarf:
- in der Industrie: Schweißer, CNC-Techniker und geringqualifizierte Fachkräfte für die Industrie, den Maschinenbau/die Montage von Bauteilen; in den traditionellen Bereichen: Näherinnen (im Textilsektor) und Fachkräfte für die Schuhindustrie;
- im Dienstleistungssektor: Personal für Contact-Center und Zentren für Unternehmensdienstleistungen (insbesondere mit guten Französisch- oder Spanischkenntnissen, wobei auch andere Sprachen gefragt sein können), Haushaltshilfen und Friseure.
- in der Landwirtschaft: geringqualifizierte Fachkräfte für die Agrarindustrie und einige saisonale land- und forstwirtschaftliche Arbeiten, insbesondere im Nordosten Portugals.
In den Angeboten der Contact-Center / Zentren für Unternehmensdienstleistungen werden keine Portugiesischkenntnisse verlangt, da die Arbeitssprachen in der Regel Englisch und die jeweiligen Muttersprachen sind. Auch im Bereich Informationstechnologien können Chancen für nicht Portugiesisch sprechende Arbeitskräfte bestehen, insofern sie gute Kenntnisse der englischen Sprache besitzen. Für andere Arbeitsplätze sind gute Portugiesischkenntnisse Voraussetzung.
In folgenden Bereichen sind verfügbare Arbeitskräfte zu finden:
- Lehrer im Grund- und Sekundarschulbereich (für verschiedene Fächer);
- Kindergärtner/innen und Kinderbetreuer/innen;
- Hochschulabsolventen im Allgemeinen; vor allem Hochschulabsolventen der Sozial-, Human- und Wirtschaftswissenschaften, Architekten und Städteplaner;
- Reinigungspersonal;
- Kraftfahrer für leichte Kraftfahrzeuge;
- Bürokräfte;
- Arbeiter ohne spezielle Zuordnung (vor allem Hilfsarbeiter im Baugewerbe, Hilfskräfte in verschiedenen Branchen und Hilfskräfte für allgemeine Dienstleistungen).
Hochschulabsolventen verfügen im Allgemeinen über Fremdsprachenkenntnisse, zumindest in Englisch und/oder Französisch und/oder Spanisch. In einigen der übrigen Berufe können die ggf. vorhandenen Fremdsprachenkenntnisse sehr elementar sein.
In der Region Centro leben insgesamt 1 946 200 Menschen (laut Erhebung des INE zur Beschäftigung für das 1. Quartal 2022).
Diese Region weist zusammen mit der Region Norte die zweitniedrigste Arbeitslosenquote des Landes auf (5,4 %), obwohl sie auch eine der am meisten von der Pandemie (und in den Jahren zuvor von Bränden) betroffenen Regionen war. Das Beschäftigungsniveau verzeichnete eine Erholung und im Vergleich zu 2021 einen Anstieg um fast 70 000 Arbeitsplätze.
Ende Mai 2022 waren bei den Arbeitsämtern der Region 38 619* Personen arbeitslos gemeldet, davon 46,3 % seit mehr als einem Jahr (Langzeitarbeitslose).
In der Region Centro hat der Dienstleistungssektor die größte Relevanz für den Arbeitsmarkt (66,8 %), wobei dem Handel und der Reparatur von Kraftfahrzeugen (21,5 %), dem Gesundheits- und Sozialwesen (16,1 %) und der Bildung (16 %) besondere Bedeutung zukommen. Tatsächlich war hauptsächlich dieser Sektor für den Beschäftigungsanstieg in der Region verantwortlich. So entstanden im letzten Jahr mehr als 54 000 Arbeitsplätze vor allem durch einen Zuwachs der Beschäftigung im Hotel- und Gaststättengewerbe, in der öffentlichen Verwaltung und Verteidigung sowie bei der Sozialversicherung und im Bildungswesen.
Die Tourismusbranche wuchs zu Beginn des Jahres 2022 erneut und setzte ihre positive Tendenz der Vorquartale fort, wobei sich offenbar eine gewisse Erholung im Vergleich zur durch die COVID-19-Pandemiekrise bedingten schwierigen Phase zeigt. Diese Entwicklung ist jedoch mit einiger Vorsicht zu betrachten, da das 1. Quartal 2021 mit einer Rezession in diesem Sektor einherging.
Der Sektor des verarbeitenden Gewerbes (der nun 30 % der Beschäftigung in der Region ausmacht) verzeichnete im letzten Jahr ebenfalls einen Anstieg der Beschäftigung, und zwar vor allem in der verarbeitenden Industrie (24 300 Arbeitsplätze mehr als im 1. Quartal 2021). Hervorzuheben sind beispielsweise die Zellstoff- und Verpackungsindustrie, die Keramik- und Glasindustrie sowie die Bereiche Kleineisenwaren, Metallmöbel und Armaturen, Wärmegeräte, Gussformen, Kunststoffe und Wollwaren, die nach wie vor eine gewisse Exportkapazität aufweisen.
In der Region sind zwei verschiedene wettbewerbsfähige dynamische Profile hervorzuheben:
- Im Landesinneren ist man auf arbeitsintensive gewerbliche Tätigkeiten spezialisiert;
- an der Küste sind Industrieunternehmen angesiedelt, die nichtmetallische Mineralien verarbeiten, sowie Unternehmen der Primärmetallurgiebranche, die unterschiedliche Produkte anbieten können.
Die Landwirtschaft, traditionell und durch familiäre Strukturen geprägt, hat in der Region mit einem Anteil von lediglich 3,2 % der Erwerbstätigen an Bedeutung verloren und verzeichnet mit einem Minus von 5 600 Beschäftigten gegenüber dem Vorjahr weiterhin deutliche Rückgänge. Einen besonderen Stellenwert besitzt der Sektor im Landesinneren, wo die Forstwirtschaft eine wichtige Rolle spielt, oder im Westen, wo Garten-, Obst- und Weinbauerzeugnisse vorherrschend sind (mit Verbindung zur Lebensmittelindustrie).
Die Wirtschaft in der Region profitiert von verschiedenen dort angesiedelten Förderungseinrichtungen und Zentren für technologische Entwicklung in Verbindung mit den Universitäten (beispielsweise in den Bereichen Keramik und Glas, Gussformen und Spezialwerkzeuge, Textilien und Bekleidung, Biomasse für die Energieerzeugung) und Produktionseinheiten der Bereiche Pharmazie, Biomedizin, Biotechnologie und Gesundheit (in Coimbra), Präzisionsmechanik und Anwendung der Informationstechnologien usw.
Auf die Region Centro entfällt ein Viertel des nationalen Grenzgebiets. Hier lebt ein Fünftel der gesamten portugiesischen Grenzbevölkerung: eine überalterte und abgeschottete Bevölkerung, die mehrheitlich in der Landwirtschaft beschäftigt ist.
Links:
Titel / Name | URL |
Instituto do Emprego e Formação Profissional (Anstalt für Beschäftigung und Berufsbildung): indicadores sobre o mercado de emprego (Kennzahlen zum Arbeitsmarkt) | |
Instituto Nacional de Estatística (Portugiesisches Statistikamt) | |
Boletim Trimestral da CCDR Centro (Bulletin des Regionalen Koordinations- und Entwicklungsausschusses der Region Centro) | http://www.ccdrc.pt/index.php?option=com_ccnewsletter&view=newsletterar… |
Datacentro – informação para a região Centro (Informationen für die Region Centro) | |
Comissão de Coordenação e Desenvolvimento Regional do Centro (Regionaler Koordinations- und Entwicklungsausschuss der Region Centro) |
Centro ist eine der Regionen des Landes, die eine größere Anzahl von Stellenangeboten schaffen, und steht dabei im Wettstreit mit der Metropolregion Lissabon um die Führungsposition.
In den folgenden Bereichen gibt es Beschäftigungsmöglichkeiten:
- Betreuung (einschließlich Haushaltshilfen, Pflegehelfer und Kinderbetreuer);
- Gesundheit – alle Berufsgruppen;
- Vertrieb, Logistik und Transport;
- pharmazeutische Industrie, einschließlich Forschung;
- Baugewerbe: Fachkräfte;
- Maschinenführer;
- ungelernte Arbeitskräfte in der Landwirtschaft (Bedarf saisonal bedingt), vor allem für die Obst- und Gemüseernte und die Baum- und Strauchpflege;
Bedarf an Fachpersonal mit besonderen Kompetenzen (Sprachkenntnisse, Programmierkenntnisse und andere Fachkompetenzen) besteht zudem in den Bereichen Informationstechnologie, Kommunikation und Elektronik (IKTE) und in den Contact-Centern.
Diese Arbeitsplätze gewinnen besonders im Innern der Region an Bedeutung, namentlich in Castelo Branco, Arganil, Guarda, Viseu, Covilhã und neuerdings Fundão, da sich die Unternehmen im Bereich IKTE vor allem im Küstengebiet (Aveiro – Coimbra – Leiria) befinden.
Portugiesischkenntnisse sind sehr wichtig, wobei Englisch die alternative Arbeitssprache ist, insbesondere im Bereich IKTE und den Contact-Centern.
In folgenden Bereichen sind verfügbare Arbeitskräfte zu finden:
- ungelernte Arbeitskräfte in der Rohstoffindustrie, im Baugewerbe, im verarbeitenden Gewerbe und im Transportwesen;
- Verkäufer;
- Verwaltungsprofile: Büro- und Sekretariatsfachkräfte im Finanz- und Geschäftsbereich.
Diese Arbeitskräfte verfügen im Allgemeinen über begrenzte Fremdsprachenkenntnisse und kommen hauptsächlich aus den folgenden Wirtschaftsbereichen:
- verarbeitendes Gewerbe und Logistik;
- Immobilienwirtschaft, Verwaltungstätigkeit und Betreuungsdienste;
- Groß- und Einzelhandel;
- öffentliche Verwaltung, Bildung, Gesundheitswesen und soziale Betreuung.
Es sind auch junge Hochschulabsolventen als Arbeitskräfte mit Mobilitätspotenzial für Europa mit Abschlüssen in folgenden Bereichen verfügbar:
- Ingenieurwesen, Mathematik und Naturwissenschaften;
- Sozial- und Humanwissenschaften (namentlich Psychologen und Sozialarbeiter/Fachkräfte für soziale Dienstleistungen).
Diese Gruppe verfügt über Fremdsprachenkenntnisse mindestens in Englisch und/oder Französisch (wobei die Anzahl derjenigen steigt, die Deutsch und Spanisch lernen) und ist vorwiegend in den Distrikthauptstädten und im Küstenbereich zu finden.
Die Metropolregion Lissabon hat insgesamt 2 380 700 Einwohner (laut Erhebung des INE zur Beschäftigung für das 1. Quartal 2022).
Es handelt sich um die Region mit der bei weitem größten Bevölkerungsdichte des Landes, wo 27 % der Bevölkerung konzentriert auf nur 3,3 % des Staatsgebiets leben, und die als Motor der nationalen Entwicklung gilt. 36 % der Unternehmen des Landes sind hier angesiedelt und 41 % des in Firmen eingesetzten Personals, während sie eine Vielfalt an Landschaften, Aktivitäten und Kultur bietet, was sie zu einer dynamischen und attraktiven Region macht.
Mit einer Arbeitslosenquote von 6,8 % (über dem landesweiten Durchschnitt von 5,9 %) verzeichnete diese Region im letzten Jahr einen ständigen Anstieg der Beschäftigung mit mehr als 46 000 neu geschaffenen Arbeitsplätzen. Zu diesem Anstieg trugen entscheidend die Nettogewinne der Informations- und Kommunikationsbranche (Zuwachs von 32 600 Arbeitsplätzen), des Baugewerbes (Zuwachs von 14 700 Arbeitsplätzen) und im Hotel- und Gaststättengewerbe (Zuwachs von 10 600 Arbeitsplätzen) bei.
Ende Mai 2022 waren bei den Arbeitsämtern der Region 101 061 Personen arbeitslos gemeldet, davon 46,4 % seit mehr als einem Jahr (Langzeitarbeitslose).
Hinsichtlich der Formen der Arbeitsorganisation ist dies die Region des Landes mit höheren Kennziffern für stabile Beschäftigungsverhältnisse (ein großer Anteil der Beschäftigten hat einen unbefristeten Vertrag) und einem geringeren Anteil an Selbständigen.
Es handelt sich auch um die Region, die (vermutlich wegen der hohen Konzentration an qualifizierten Dienstleistungen) am schnellsten zu den Formen der (teilweisen oder vollständigen) Telearbeit übergegangen ist, die während der Pandemie eingeführt wurden: In diesem Quartal setzt sich dieses Phänomen mit 21,1 % der in Form von Telearbeit beschäftigten Bevölkerung im Vergleich zu 10,8 % im Landesdurchschnitt fort.
Diese Region zeichnet sich zudem durch einen erheblichen Pendlerverkehr mit mehreren Tausend zur Arbeit fahrenden Personen aus, wobei der Gemeindeverbund Lissabon der wichtigste (aber nicht der einzige) Anziehungspunkt ist.
Eine Aufgliederung der erwerbstätigen Arbeitskräfte nach Sektoren vermittelt einen klares Bild vom Profil der Region: Landwirtschaft, Tierproduktion, Jagd, Forstwirtschaft und Fischerei sind kaum von Bedeutung, Industrie, Baugewerbe, Energie- und Wasserwirtschaft vereinen 15,5 % der Arbeitsplätze auf sich, und der Dienstleistungssektor stellt 84 % der Arbeitsplätze der Region.
Es handelt sich somit um die Region des Landes mit der höchsten Konzentration an Dienstleistungen. Hervorzuheben ist insbesondere der öffentliche Dienst mit einem Anteil von 27,8% der Arbeitsplätze in den Bereichen öffentliche Verwaltung, Verteidigung und Sozialversicherung, Bildung und Gesundheits- und Sozialwesen. Die Zentralstellen der meisten staatlichen Einrichtungen haben ihren Sitz in Lissabon. Auf diese Region entfallen außerdem der größte Teil der öffentlichen und privaten Hochschulen (rund ein Drittel aller portugiesischen Einrichtungen) sowie ein großer Teil der Institutionen im Bereich Forschung und Entwicklung.
Angesichts ihrer beschäftigungspolitischen und wirtschaftlichen Bedeutung sind ferner die folgenden Bereiche hervorzuheben:
- Banken und andere Finanzinstitutionen;
- Dienstleistungen für Unternehmen, einschließlich Unternehmensberatung, Buchführung, Informatik und Werbung;
- Unternehmen mit führender Rolle in der Infrastruktur des Landes in den Bereichen Energiewirtschaft (Elektrizität, Gas und andere Brennstoffe), Telekommunikation (Fest-, Mobilfunk- und Datennetze), audiovisuelle Medien (die wichtigsten Fernseh- und Radiostationen des Landes, Printmedien), Luftfahrt, Straßentransportwesen und Schifffahrt sowie die damit verbundenen Logistikdienstleistungen;
- Handel, Tourismus, Hotel- und Gaststättengewerbe, die knapp 20 % der Arbeitsplätze in der Region auf sich vereinen;
- Aktivitäten im Bereich des Tourismus, die auf die Bereitstellung von Dienstleistungen für Unternehmen und Berufsverbände (Kongresse und Veranstaltungen) sowie in den Bereichen Kultur und Sport spezialisiert sind;
- private Dienstleistungen im Gesundheitsbereich;
- einige relevante Bereiche des verarbeitenden Gewerbes (insbesondere für die Kraftfahrzeugindustrie auf der Halbinsel von Setúbal) mit einer starken Exporttendenz.
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Instituto do Emprego e Formação Profissional (Anstalt für Beschäftigung und Berufsbildung): indicadores sobre o mercado de emprego (Kennzahlen zum Arbeitsmarkt) | |
Instituto Nacional de Estatística (Portugiesisches Statistikamt) | |
Sistema de Informação (Informationssystem) der Region Lisboa e Vale do Tejo | http://www.ccdr-lvt.pt/pt/sistema-de-informacao-estatistica/1842.htm |
Comissão de Coordenação e Desenvolvimento Regional de Lisboa e Vale do Tejo (Regionaler Koordinations- und Entwicklungsausschuss der Region Lisboa e Vale do Tejo) |
In folgenden Bereichen sind verfügbare Beschäftigungsmöglichkeiten zu finden:
- Maschinenbau: insbesondere Werkzeugmechaniker, Baumechaniker und Schweißer;
- Elektromechanik: vor allem Industrie-Elektromechaniker;
- Baugewerbe: hauptsächlich Zimmerer, Klempner, Elektriker, Maurer/Fliesenleger und Maler;
- Informationstechnologie: Entwickler von Computersystemen, Fachkräfte für Netzwerke, Entwickler und Analytiker von Software und Anwendungen, Web- und Multimediaentwickler u. a.;
- Gesundheitswesen: Ärzte und Pflegekräfte;
- Reparatur von Kraftfahrzeugen: Kfz-Mechaniker und -Schlosser;
- Personenbezogene Dienstleistungen: Haushaltshilfen;
- Vertriebsagenten;
- Contact-Center und Shared Service Center: mehr oder weniger spezialisierte Mitarbeiter, ggf. mit speziellen Fremdsprachenkenntnissen;
- Transport: Lastkraftwagenfahrer und Kraftfahrer für die Personenbeförderung.
Gute Portugiesischkenntnisse sind in den meisten Berufen Voraussetzung. Englisch steht als Arbeitssprache bei den gesuchten Sprachen an zweiter Stelle. Dennoch können Kenntnisse in Französisch, Spanisch, Italienisch und/oder Deutsch von Vorteil sein, insbesondere im Hotel- und Gaststättengewerbe.
In speziellen Bereichen wie den Contact-Centern werden neben Englisch als Verkehrssprache für die Kommunikation zwischen Personen verschiedener Staatsangehörigkeiten immer wieder auch Kenntnisse in bestimmten Sprachen auf der Niveau C2 bzw. muttersprachlichem Niveau nachgefragt. Auch im Bereich der Informationstechnologien bestehen Chancen für nicht Portugiesisch sprechende Arbeitskräfte (insofern sie Englisch beherrschen).
In diesen Segmenten ist derzeit die Option der Telearbeit im Wechsel mit Präsenzarbeit die Regel und scheint auch der Weg in die Zukunft zu sein. Momentan gilt sie allerdings nur für Staatsangehörige und Personen mit rechtmäßigem Aufenthalt in Portugal (mit portugiesischer Steuer-Identifikationsnummer, die den Abschluss von Arbeitsverträgen ermöglicht).
In folgenden Bereichen sind verfügbare Arbeitskräfte zu finden:
- Hochschulabsolventen in Sozial, Human- und Wirtschaftswissenschaften (Psychologen, Soziologen, Historiker, Geschäftsführer/Verwalter, Wirtschaftswissenschaftler, Marketing-Fachkräfte, Kommunikationswissenschaftler usw.), vor allem junge Hochschulabsolventen;
- Grundschullehrer (2. und 3. Zyklus) und Sekundarschullehrer (für verschiedene Fächer);
- Verwaltungsfachleute;
- Kaufleute;
- ungelernte Arbeitskräfte einiger verarbeitender Gewerbe;
- Arbeiter ohne spezielle Zuordnung (im Allgemeinen jung und mit Grund- oder Sekundarschulbildung);
- Reinigungspersonal;
- Kraftfahrer für leichte Kraftfahrzeuge;
- Verkäufer.
Im Allgemeinen verfügen die qualifiziertesten Berufsangehörigen oder Hochschulabsolventen über Fremdsprachenkenntnisse, zumindest in Englisch und/oder Französisch und/oder Spanisch. Geringqualifizierte Personen haben normalerweise einen niedrigen Bildungsabschluss und kaum Fremdsprachenkenntnisse.
Im 1. Quartal 2022 lebten im Alentejo insgesamt 603 400 Personen (laut Erhebung des INE zur Beschäftigung, 1. Quartal 2022). Es handelt sich um die am dünnsten besiedelte Region Portugals (mit nur 22,3 Einwohnern/km2): Auf über einem Drittel des Staatsgebiets leben hier lediglich 6,9 % der portugiesischen Bevölkerung.
Sie ist jetzt ein nicht überlastetes, geschütztes und sicheres Gebiet mit einem reichen Erbe und einer vielfältigen Kultur und einem Wettbewerbs-, Differenzierungs- und Nachhaltigkeitspotenzial.
Der Alentejo stellt jedoch nicht eine einzige Region dar: Man kann zwischen mindestens vier Regionen unterscheiden (Norte Alentejo, Alentejo Central, Baixo Alentejo und Alentejo Litoral), die einige Besonderheiten, aber auch gemeinsame sozioökonomische Merkmale aufweisen.
Sie ist zwar die Region mit der niedrigsten Erwerbsquote des Landes (59,6 % gegenüber dem Landesdurchschnitt von 59,9 %), weist aber auch mit nur 5,1 % die aktuell niedrigste Arbeitslosenquote auf.
Aufgrund ihrer geringen Bevölkerungsdichte und des niedrigen Anteils an Erwerbsbevölkerung zählte sie zugleich zu den in Bezug auf die Beschäftigungszahlen am wenigsten von der Pandemie betroffenen Regionen und verzeichnete im Vergleich zum 1. Quartal 2021 einen Anstieg um 27 000 Arbeitsplätze.
Ende Mai 2022 waren bei den Arbeitsämtern der Region 12 811 Personen arbeitslos gemeldet, davon 5 860 (45,7 %) seit mehr als einem Jahr (Langzeitarbeitslose) und fast 13 % im Alter von unter 25 Jahren.
Die lokale Produktionsbasis besteht aus Erzeugnissen, die weltweit einen hervorragenden Ruf genießen: Kork, Naturstein, Wein, Olivenöl und Frischgemüse. Der größte Teil der Region wird landwirtschaftlich (in der Regel zur Viehzucht) genutzt. Dieser Bereich zeichnet sich durch eine zunehmende Spezialisierung und Mechanisierung aus. Erleichtert wird dies durch die größere Fläche der landwirtschaftlichen Betriebe in der Region (die eine mittlere Größe von über 60 Hektar haben). Vorherrschend sind Getreide, Weinberge und Olivenhaine, Obstbäume sowie Rinderzucht („carne alentejana“) und Schweinezucht („porco preto“). Im Küstenbereich, dem Alentejo Litoral, findet man außerdem große Obstplantagen (Erdbeeren, Himbeeren oder Brombeeren). Auch bei der Forstwirtschaft (insbesondere Korkeichen und Korkgewinnung) handelt es sich um eine für den Alentejo besonders wichtige Wirtschaftstätigkeit: 46 % der weltweiten Korkproduktion entfällt auf Portugal und in diesem Sektor sind 8 310 Personen beschäftigt.
Abgesehen von diesen traditionellen strategischen Wirtschaftszweigen sind in letzter Zeit Entwicklungen hinsichtlich der Beschäftigung von Arbeitskräften vor allem im Tourismus, in der Luftfahrt und in der Energiewirtschaft hervorzuheben.
Der Sekundärsektor weist eine gewisse Dynamik auf: Er vereint 20,8 % der erwerbstätigen Bevölkerung auf sich, 66 % davon im verarbeitenden Gewerbe und 22 % im Baugewerbe. Es ist eine gewisse industrielle Spezialisierung vorhanden, wobei die traditionellen Zweige der Nahrungsmittelindustrie (Herstellung von Käse, Wein und Rauchfleisch mit g.U.-Zertifizierung) sowie Chemieprodukte und Erdölderivate (letztere im Zusammenhang mit dem Industriekomplex in Sines), Bauteile für Kraftfahrzeuge und Flugzeuge und Elektronikbauteile erweitert werden.
Der Ausbau der Infrastruktur für die Zugänglichkeit ist ein wichtiger Faktor, um diese Region für internationale Investitionen attraktiver zu machen.
Der Dienstleistungssektor (der fast 72 % der Beschäftigung umfasst) zählte zu den am meisten von der COVID-19-Pandemie betroffenen, aber er verzeichnete während des letzten Jahres bereits einen Anstieg an Arbeitsplätzen (+28 500). Ein besonderer Schwerpunkt liegt hier auf den Bereichen Bildung (+8 300), Gesundheits- und Sozialwesen (+7 800) sowie Groß- und Einzelhandel, Reparatur von Kraftfahrzeugen und Motorrädern (+7 100).
Von eher geringer Bedeutung – ausgenommen für die Kreise Serpa, Campo Maior und Elvas – ist die Anzahl der Grenzpendler in die spanischen Regionen Extremadura und Andalusien. Dieser Verkehr betrifft mehrheitlich landwirtschaftliche Arbeitskräfte.
Links:
Titel / Name | URL |
Instituto do Emprego e Formação Profissional (Anstalt für Beschäftigung und Berufsbildung): indicadores sobre o mercado de emprego (Kennzahlen zum Arbeitsmarkt) | |
Instituto Nacional de Estatística (Portugiesisches Statistikamt) | |
Comissão de Coordenação e Desenvolvimento Regional do Alentejo (Regionaler Koordinations- und Entwicklungsausschuss des Alentejo) | |
CCDR Alentejo – regionale Überwachung | https://www.ccdr-a.gov.pt/index.php/dr/monitorizacao-regional |
In den folgenden Berufen besteht Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften:
- Agraringenieure
- Lebensmittelingenieure
- Computer-Programmierer
- Landmaschinenmechaniker und -führer
- Landarbeiter für die Obsternte (saisonal, von März bis Oktober)
- Wartungstechniker im Bereich Elektromechanik und Elektrizität
- qualifizierte Köche
- Arbeitskräfte in der Aufbereitung und Konservierung von Fisch
- Fleischer
- Fachkräfte im Baugewerbe
In folgenden Bereichen sind verfügbare Arbeitskräfte zu finden:
- ungelernte Arbeitskräfte im Dienstleistungs- und Handelssektor;
- Büroangestellte;
- Personal für Schutz und Sicherheitsdienstleistungen;
- Haushaltshilfen.
Diese Arbeitskräfte besitzen im Allgemeinen keine oder sehr begrenzte Fremdsprachenkenntnisse.
Hier sei auf die Schwierigkeiten bei der Stellenvermittlung in der Region (wenn auch mit abnehmender Tendenz) für folgende Berufsgruppen hingewiesen:
- Lehrer (Kindergärtner, Grundschullehrer des 2. und 3. Zyklus und Sekundarschullehrer);
- hochqualifizierte Fachleute auf dem Gebiet der Sozialwissenschaften (Sozialarbeiter und Psychologen) und Bildung;
Diese Arbeitskräfte verfügen im Allgemeinen über Fremdsprachenkenntnisse, zumindest in Englisch und/oder Französisch sowie in einigen Fällen auch in Spanisch.
Die Gesamtbevölkerung in der Region Algarve lag bei 365 600 Personen und die Zahl der Beschäftigten bei etwa 205 600, was einem Anstieg von 13 300 Arbeitsplätzen gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahrs entsprach (laut Erhebung des INE zur Beschäftigung für das 1. Quartal 2022).
Die Arbeitslosenquote lag bei 7 % und war die höchste des Festlandes – immer noch ein Ergebnis der heftigen Auswirkungen der Pandemiekrise und der damit verbundenen Maßnahmen in Bezug auf Ausgangsbeschränkungen, Verkehrs- und Reisebeschränkungen und den Schutz der öffentlichen Gesundheit, die in ganz Europa und weltweit zur Anwendung kommen, für die Region und insbesondere für den Tourismus und das Hotel- und Gaststättengewerbe (im 1 Quartal 2021 waren es 10,2 %).
Es muss betont werden, dass die Beschäftigung in dieser Region üblicherweise saisonal geprägt ist. Bedingt durch Hunderttausende von Touristen, die jedes Jahr vor allem in den Monaten von Juni bis September die Algarve besuchen, nimmt die Tätigkeit im Fremdenverkehr und im Hotelgewerbe in der Regel rapide zu, was sich im saisonalen Anstieg der Nachfrage nach Personal im Handel und Dienstleistungssektor in diesem Zeitraum niederschlägt und zur Wiederbelebung der Beschäftigung in diesen Bereichen beiträgt, auf die im darauffolgenden dritten Quartal dann ein schlagartiger Rückgang folgt.
Ende Mai 2022 waren bei den Arbeitsämtern der Region 12 032 Arbeitslose gemeldet, von denen 47,7 % Langzeitarbeitslose, jedoch nur 8,9 % unter 25 Jahre alt waren (was landesweit den niedrigsten Anteil an registrierten jungen Arbeitslosen bedeutet).
- In Bezug auf die Entwicklung der beschäftigten Bevölkerung nach Tätigkeitsbereichen und im Vergleich zum 1. Quartal 2021 ist ein Anstieg der Beschäftigung im Groß- und Einzelhandel und bei der Reparatur von Kraftfahrzeugen und Motorrädern sichtbar, der verantwortlich war für die Schaffung von 8 300 neuen Arbeitsplätzen (von insgesamt 13 300 in dieser Region neu geschaffenen Arbeitsplätzen).
Die Beschäftigungslage in der Algarve ist immer noch gekennzeichnet durch eine geringe Wissensintensität, eine starke Konzentration auf personenbezogene Dienstleistungen und ein nach wie vor sehr großes Gewicht der ungelernten Arbeit (und Arbeitslosigkeit).
Das Unternehmensgefüge besteht (mit Ausnahme der Hotelbranche) fast ausschließlich aus kleinen und Kleinstunternehmen, die in der Regel Personal mit geringer beruflicher Qualifikation beschäftigen.
Andererseits ist das Bildungsniveau der Erwerbsbevölkerung in der Region gestiegen, wobei besonders der Anteil der Hochschulabsolventen im Vergleich zu den anderen Regionen zugenommen hat. Die Universität der Algarve ist ein entscheidender Faktor für die kulturelle, wissenschaftliche und technologische Entwicklung der Region mit starken Bindungen zu den ansässigen Unternehmen. Es handelt sich um eine dynamische Universität, die sich den Entwicklungsstrategien der Region anpasst, indem sie Fachbereiche anbietet und Bereiche der Forschung und Entwicklung fördert, die an Produktionsbereiche mit vitaler Bedeutung für die Region Algarve anknüpfen.
Das wirtschaftliche Gefüge der Region basiert auf sechs strategische Sektoren unter Nutzung der natürlichen lokalen Ressourcen: Hotel- und Gaststättengewerbe und Tourismus, Gesundheitswesen, IKT, kreative Tätigkeiten, Landwirtschaft und Ernährung und Aktivitäten zur See.
Ein großer Teil der Unternehmen ist in den Bereichen Handel, Autovermietung sowie Hotel- und Gaststättengewerbe tätig (die zusammen fast 40 % der Arbeitsplätze der Region ausmachen), was die entscheidende Bedeutung des Fremdenverkehrs als Pol der einheimischen Entwicklung der Algarve anschaulich belegt.
Die Anzahl der Grenzpendler nach Spanien (in die Region Andalusien) ist vor allem aufgrund der ähnlichen Wirtschaftsstruktur dieser beiden Regionen nach wie vor von geringer Bedeutung. Die meisten portugiesischen Grenzgänger, die in Andalusien arbeiten, sind im Hotel- und Gaststättengewerbe, in der Herstellung von Fischkonserven und in der Landwirtschaft tätig.
Links:
Titel / Name | URL |
Instituto do Emprego e Formação Profissional (Anstalt für Beschäftigung und Berufsbildung): indicadores sobre o mercado de emprego (Kennzahlen zum Arbeitsmarkt) | |
Instituto Nacional de Estatística (Portugiesisches Statistikamt) | |
Comissão de Coordenação e Desenvolvimento Regional do Algarve (Regionaler Koordinations- und Entwicklungsausschuss der Algarve) | |
Observatório das Dinâmicas Regionais do Algarve (Beobachtungsstelle für die regionale Dynamik der Algarve) | https://www.ccdr-alg.pt/site/info/observatorio-das-dinamicas-regionais |
Die Arbeitgeber der Region haben Schwierigkeiten, Mitarbeiter der folgenden Berufsgruppen zu finden:
- im Bereich Gesundheit: Ärzte, Pflegekräfte sowie jüngere Ärzte oder vergleichbare Fachkräfte;
- Landarbeiter mit Spezialisierung auf die Obsternte, nämlich Beerenobst (Himbeeren) in bestimmten Zeiträumen (vor allem Februar bis Juni);
- in Berufen im Zusammenhang mit IKT und in den Elektronikbereichen;
- Fachkräfte in den Bereichen Hotel- und Gaststättengewerbe und Tourismus.
Gute Portugiesischkenntnisse sind für die genannten Stellen Voraussetzung. Kenntnisse in Englisch, Französisch, Spanisch und/oder Deutsch können im Hotel- und Gaststättengewerbe und für Berufe mit Publikumskontakt von Vorteil sein.
In den folgenden Berufszweigen besteht ein Überschuss an Arbeitskräften:
- Büroangestellte und sonstige ungelernte Arbeitskräfte im Dienstleistungs- und Handelssektor;
- Reinigungskräfte;
- Kraftfahrer für leichte Kraftfahrzeuge;
Aufgrund der starken Saisonabhängigkeit der touristischen Arbeitsplätze in der Region sind in der Regel im Zeitraum von Oktober bis April im Bereich Tourismus und im Hotel- und Gaststättengewerbe Arbeitskräfte verfügbar.
Es gibt darüber hinaus Arbeiter ohne spezielle Zuordnung, die auch ohne große Berufserfahrung für die Arbeit in Fabriken (Serienproduktion, Fließbandarbeit) zur Verfügung stehen.
Die arbeitslosen Kräfte stammen im Wesentlichen aus den Bereichen Hotel- und Gaststättengewerbe (von November bis März), Handel, sonstige Dienstleistungen, Immobilien, Verwaltung und Betreuungsdienste.
Ein beträchtlicher Teil dieser Arbeitskräfte verfügt über Sprachkenntnisse, insbesondere in Englisch, die bisweilen begrenzt sind und informell (meist mündlich) erworben wurden.
Gemäß der Erhebung zur Beschäftigung für das 1. Quartal 2022 leben in der Autonomen Region Azoren 203 200 Menschen. Die Azoren sind weiterhin die Region mit dem jüngsten Altersdurchschnitt des Landes: 41 % der ansässigen Bevölkerung sind unter 35 Jahre alt (der Landesdurchschnitt liegt bei 34,7 %).
Bei der Erwerbsbevölkerung ist der Anteil der Hochschulabsolventen noch immer der niedrigste Portugals (22,8 % bei einem Landesdurchschnitt von 34,3 %) und die Qualifikationsstruktur weiterhin auf einem relativ niedrigen Niveau.
Die Arbeitslosenquote lag bei 6,6 % und damit um 1,6 Prozentpunkte niedriger als im Vorquartal. Tatsächlich ist die Arbeitslosigkeit auf den Azoren in den letzten Jahren deutlich gesunken, wenn man sich den Stand von 18,5 % im 1. Quartal 2014 vor Augen führt.
Ende Mai 2022 (IEFP-Daten) waren bei den Arbeitsämtern (Agenturen für Qualifikation und Beschäftigung) der Region 6 033 Arbeitslose gemeldet; davon waren 37,2 % junge Menschen (unter 35 Jahre) – dies zeigt, dass die Berufserfahrung weiterhin ein entscheidender Faktor für die Unternehmen ist, wenn es um die Einstellung geht. Die Langzeitarbeitslosigkeit (seit mehr als einem Jahr gemeldet) betrug 37,3 % der Arbeitslosigkeit insgesamt.
Die Wirtschaft der Region beruht im Wesentlichen auf dem Dienstleistungssektor, auf den etwa 75 % der Arbeitsplätze entfallen. In diesem Sektor kommt vor allem Tätigkeiten im öffentlichen Dienst (öffentliche Verwaltung, Sozialversicherung, Bildung, Gesundheits- und Sozialwesen) besondere Bedeutung zu, die 43 % der Gesamtbeschäftigung in der Region ausmachen. Die Bereiche Handel und Reparatur von Kraftfahrzeugen (17,3 % der Beschäftigten) sowie Hotel- und Gaststättengewerbe (11 %) sind ebenfalls von großer Bedeutung für die Beschäftigung in der Region, was auf den Fremdenverkehr zurückzuführen ist, der in den letzten Jahren – insbesondere im Zusammenhang mit ländlichem Tourismus sowie Natur- und Abenteuertourismus – stetig zugenommen hat.
Im Sekundärsektor (16,5 % aller Arbeitsplätze) spielt das verarbeitende Gewerbe (mit 7,4 % aller Arbeitsplätze) eine wichtige Rolle, vor allem im Landwirtschafts- und Ernährungssektor, wobei das Zusammenspiel exportorientierter Tätigkeiten, wie die Produktion von Tee und Milcherzeugnissen (vor allem Joghurt, Käse und Butter), und anderer Aktivitäten, die hauptsächlich für den regionalen Markt bestimmt sind, wie etwa die Tabak- und Weinproduktion, kennzeichnend ist. Auch das Baugewerbe hat einen gewissen Stellenwert (6,5 %) für die Beschäftigung in der Region.
Der Primärsektor schließlich stellt einen Anteil von 8,3 % der Arbeitsplätze; er besteht im Wesentlichen aus Aktivitäten des Ackerbaus und der Viehzucht und ist in der regionalen Wirtschaft nach wie vor von großem Gewicht.
Hier sind der Anbau von Ananas, Bananen und Tee ebenso zu nennen wie die Rindfleischproduktion („bestimmtes Anbaugebiet“ Azoren) und deren Nebenprodukte, die vor allem für den lokalen Verzehr und das portugiesische Festland bestimmt sind.
Links:
Titel / Name | URL |
Instituto do Emprego e Formação Profissional (Anstalt für Beschäftigung und Berufsbildung): indicadores sobre o mercado de emprego (Kennzahlen zum Arbeitsmarkt) | |
Instituto Nacional de Estatística (Portugiesisches Statistikamt) | |
Governo Regional dos Açores (Regionalregierung der Azoren) | |
Serviço Regional de Estatística dos Açores (Statistisches Amt der Azoren) – Veröffentlichungen zum Arbeitsmarkt | https://srea.azores.gov.pt/Conteudos/Relatorios/lista_relatorios.aspx?i… |
In den folgenden Branchen besteht Bedarf an Arbeitskräften:
- Baugewerbe (Fachkräfte wie Zimmerer, Klempner, Elektriker, Maurer, Schlosser)
- Contact-Center/Kundendienst
- Hotel- und Gaststättengewerbe (begrenzt auf den Zeitraum des Sommers 2020)
- Handel
Gute Portugiesischkenntnisse sind in allen Berufen Voraussetzung. Kenntnisse in Englisch, Französisch oder anderen Sprachen – wie Deutsch – können im Tourismus (Natur und Outdoor-Aktivitäten), im Hotel- und Gaststättengewerbe und neuerdings im Bereich Kundendienst (Contact-Center) von Vorteil sein, wo vor allem die Beherrschung des Englischen verlangt wird.
Besonders hoch ist die Arbeitslosigkeit in den nachstehenden Bereichen:
- Öffentliche Verwaltung, Bildung, Gesundheits- und Sozialwesen
- Baugewerbe
- Handel
- Immobilien, Verwaltung und Betreuungsdienste
und bei den nachstehenden Berufen:
- Reinigungskräfte
- Verkäufer
- Abfallentsorgungsarbeiter und Arbeitskräfte für sonstige elementare Dienstleistungen
- ungelernte Arbeitskräfte in der Rohstoffindustrie, im Baugewerbe, im verarbeitenden Gewerbe und im Transportwesen
- Büro- und Sekretariatsangestellte und Datenverarbeiter
Im Allgemeinen besitzen die qualifiziertesten Berufsangehörigen Fremdsprachenkenntnisse, zumindest in Englisch. Die geringqualifizierten Personen haben geringe Fremdsprachenkenntnisse
In der Autonomen Region Madeira leben insgesamt 219 000 Menschen (laut Erhebung des INE zur Beschäftigung für das 1. Quartal 2022). 37 % der ansässigen Bevölkerung waren unter 35 Jahre alt (über dem Landesdurchschnitt von 34,7 %) und 25,7 % der erwerbstätigen Bevölkerung besitzen eine Hochschulausbildung.
Die Arbeitslosenquote war im 1. Quartal 2022 mit 7,5 % die höchste des Landes, nachdem sie im 4. Quartal 2020 bei 11,2 % gelegen hatte.
Ende Mai 2022 waren beim regionalen Arbeitsamt 11 869 Arbeitslose gemeldet, von denen 27,2 % unter 35 Jahre alt waren. Die Langzeitarbeitslosigkeit ist die höchste des Landes: 60 % der Arbeitslosen waren seit mehr als einem Jahr gemeldet (Landesdurchschnitt: 49 %).
Dennoch muss erwähnt werden, dass die Region die zweithöchste Erwerbsquote des Landes aufwies (60,2 % im 1. Quartal 2022) und es bei der Beschäftigung, die seit 2014 eine stetige Erholung zeigte, während der pandemiebedingten Krise mehrere Einbrüche gab, von denen sie sich gerade erholt, was sich an der Schaffung von 4 700 neuen Arbeitsplätzen innerhalb eines Jahres zeigt.
Die Wirtschaft der Region beruht im Wesentlichen auf dem Dienstleistungssektor, auf den etwa 83,4 % der Arbeitsplätze insgesamt entfallen. In diesem Sektor kommt den Bereichen öffentliche Verwaltung, Sozialversicherung, Bildung und Gesundheits- und Sozialwesen mit 39,3 % der in der Region vorhandenen Arbeitsplätze besondere Bedeutung zu; dahinter liegen das Hotel- und Gaststättengewerbe (13,8 %) sowie Handel und Reparatur von Kraftfahrzeugen (13,5 %). Der Tourismus ist der stärkste Impulsgeber und die größte Einnahmequelle der regionalen Wirtschaft.
Die Bevölkerung des Archipels ist zu etwa drei Viertel an der Südküste und insbesondere in Funchal, der Hauptstadt der Region, konzentriert. In dieser Zone spielt sich ein großer Teil der wirtschaftlichen Aktivitäten ab, und dort befinden sich die meisten Hotelbetriebe.
Im Sekundärsektor sind 12,7 % der erwerbstätigen Bevölkerung der Region beschäftigt. Auch das Baugewerbe spielt eine erhebliche Rolle (7,7 %).
Das verarbeitende Gewerbe, das eine eher geringe Bedeutung hat (lediglich 3,6 % der Arbeitsplätze) vereint kunsthandwerkliche exportorientierte Aktivitäten wie die Madeira-Stickerei, die Teppichherstellung und Korbflechterei mit anderen Tätigkeiten, die vor allem für den heimischen Markt bestimmt sind (z. B. Müllereiprodukte, Backwaren und Konditorwaren, Milchprodukte, Bier, Tabak und Wein).
Im Primärsektor schließlich, der an relativer Bedeutung verloren hat und im untersuchten Quartal 3,9 % der Arbeitsplätze ausmacht, ist die Landwirtschaft praktisch der einzige Arbeitgeber, vor allem Anbau von Bananen und die Herstellung des international bekannten Likörweins Madeira.
Links:
Titel / Name | URL |
Instituto do Emprego e Formação Profissional (Anstalt für Beschäftigung und Berufsbildung): indicadores sobre o mercado de emprego (Kennzahlen zum Arbeitsmarkt) | |
Instituto Nacional de Estatística (Portugiesisches Statistikamt) | |
Governo Regional da Madeira (Regionalregierung von Madeira) | |
Instituto de Emprego da Madeira (Arbeitsamt von Madeira) | |
Estatísticas do Instituto de Emprego da Madeira (Statistiken des Arbeitsamtes von Madeira) | |
Direção Regional de Estatística da Madeira – Inquérito ao Emprego (Regionaldirektion für Statistik von Madeira – Erhebung zur Beschäftigung) | https://estatistica.madeira.gov.pt/download-now/social/merctrab-pt/merc… |
Die Arbeitgeber der Region haben Schwierigkeiten, Mitarbeiter der folgenden Berufsgruppen zu finden:
- hochqualifizierte Arbeitskräfte in folgenden Bereichen:
- kaufmännische Leitung, Marketing und Verkauf;
- Gesundheit (Krankenpflege, Physiotherapie, Pharmazie, Veterinärmedizin);
- Ingenieurwesen (Informatik, Elektrotechnik, Umweltschutz);
- Rechnungswesen (zugelassene Rechnungsprüfer);
- Arbeitskräfte mit beruflicher/mittlerer Ausbildung in folgenden Bereichen:
- Baugewerbe (technische Zeichner, Schweißer, Zimmerleute, Polsterer, Stahlarbeiter, Bediener von Baggern);
- Backwaren;
- Vertriebsagenten und Immobilienmakler;
- Friseure;
- Automechaniker;
- pharmazeutische Fachberufe;
- Fachkräfte für Kühltechnik;
- Fachkräfte für Hygiene, Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz und Umweltschutz;
- Arbeitskräfte ohne spezielle Qualifikation, insbesondere für Berufe in Verbindung mit dem Baugewerbe: Fachkräfte mit Erfahrung (Baumechaniker, Maurer, Fliesenleger, Stuckateure und Glaser).
Gute Portugiesischkenntnisse sind für die genannten Stellen Voraussetzung. Kenntnisse in Englisch, Französisch, Spanisch und/oder Deutsch können im Hotel- und Gaststättengewerbe von Vorteil sein, insbesondere für Berufe mit Publikumskontakt.
In den folgenden Berufszweigen stehen arbeitslose Arbeitskräfte zur Verfügung:
- Gastronomie: Köche, Kellner und Barkeeper, Hilfskräfte in der Zubereitung von Mahlzeiten;
- Handel: Kassierer, Verkäufer und Händler im Allgemeinen;
- in der Verwaltung: Büro- und Sekretariatsangestellte und Datenverarbeiter;
- personenbezogene Dienstleistungen: Friseure und Kosmetiker;
- Reinigungskräfte und Fachkräfte für die Abfallbehandlung, einschließlich Reinigungspersonal für Wohnungen, Straßenarbeiter, Hausmeister, Vertriebsmitarbeiter und andere vielseitig einsetzbare Arbeitskräfte;
- Arbeiter ohne spezielle Zuordnung in der Rohstoffindustrie, im verarbeitenden Gewerbe, im Baugewerbe und im Transportwesen.
Diese Arbeitskräfte verfügen im Allgemeinen über Fremdsprachenkenntnisse, vor allem in Englisch. Ihre Französisch- oder Deutschkenntnisse sind, falls vorhanden, begrenzt.