Der Arbeitsmarkt in Polen
Mit einem Wert von 73,6 % (2020) gehört Polen zu den EU-27-Mitgliedstaaten, die in der Gruppe der 20- bis 64-Jährigen ein Beschäftigungsniveau erreicht haben, das im Einklang mit den Zielen der Europäischen Kommission für 2020 steht. 2021 ist dieser Indikator auf 75,4 % gestiegen, bei einem EU-Durchschnitt von 73,1 %. Insgesamt haben sich die wichtigsten Indikatoren zur Arbeitsmarktlage in Polen von Jahr zu Jahr verbessert, und unser Abstand zum EU-Durchschnitt verringerte sich stetig. Im Jahr 2020 wurden die positiven Wachstumstendenzen durch die COVID-19-Pandemie und die damit einhergehende Verschärfung der Funktionsweise der Volkswirtschaften gebremst. Trotz der Befürchtungen ist der prognostizierte Zusammenbruch des Arbeitsmarktes jedoch nicht eingetreten, lediglich das Tempo der Verbesserung der wichtigsten Arbeitsmarktindikatoren hat sich verlangsamt.
Die Erwerbsquote in der Gruppe der 15- bis 64-Jährigen lag 2021 bei 72,8 % und war damit um 1,8 Prozentpunkte höher als im Vorjahr. Gleichzeitig stieg die Beschäftigungsquote in dieser Gruppe um 1,6 Prozentpunkte auf 70,3 %. Erwähnenswert ist, dass Polen bereits 2018 das nationale Ziel für die Beschäftigungsquote in der Altersgruppe der 20- bis 64-Jährigen überschritten hat, das in der Strategie Europa 2020 auf 71 % festgelegt wurde. Im Jahr 2018 lag die Beschäftigungsquote der 20- bis 64-Jährigen in Polen bei 72,2 %. 2019 stieg sie auf 73 %, 2020 auf 73,6 %, 2021 hingegen erreichte sie 75,4 %. Im Gegenzug lag die Arbeitslosenquote im Jahr 2021 bei 3,4 % und stieg auf Jahresbasis um 0,2 Prozentpunkte. In Bezug auf die Arbeitslosenquote ist es wichtig, dass wir zum Zeitpunkt des Beitritts Polens zur EU zwar das Land mit der höchsten Arbeitslosenquote in der EU waren, die Arbeitslosenquote in Polen jedoch seit 2012 unter dem EU-Durchschnitt liegt und dass wir seit mehreren Jahren das Land mit einer der niedrigsten Quoten in der EU geblieben sind. Es ist wichtig zu betonen, dass sich die oben genannten Indikatoren trotz der sich anhaltenden Pandemie in Polen im Jahr 2020 im Vergleich zu 2019 verbessert haben, während die EU-27 eine Verschlechterung verzeichnete.
Eurostat-Daten zufolge war Polen im Mai 2022 nach der Tschechischen Republik das zweite EU-Land mit der niedrigsten Arbeitslosenquote (für die 15- bis 74-Jährigen) und erreichte 2,7 % gegenüber 6,1 % in der EU-27 und 6,6 % in der Eurozone.
Zwischen 2014 und 2019 setzte sich der Abwärtstrend bei der registrierten Arbeitslosigkeit in Polen fort. Im Jahr 2018 sank die Zahl der Arbeitslosen zum Jahresende erstmals seit 1991 unter 1 Million und betrug 968 900 Personen (ein Rückgang um 10,4 % gegenüber dem Vorjahr), und die registrierte Arbeitslosenquote sank auf 5,8 %.
Die niedrigste Zahl der bei den Arbeitsämtern gemeldeten Arbeitslosen wurde im Oktober 2019 mit 840 500 Personen bei einer registrierten Arbeitslosenquote von 5 % verzeichnet. Ende 2019 lag die Zahl der Arbeitslosen bei 866 400 und die Arbeitslosenquote bei 5,2 %. Ein weiterer Rückgang der registrierten Arbeitslosenquote wurde durch die COVID-19-Pandemie sowie durch die eingesetzten wirtschaftlichen Beschränkungen verhindert. Damit stieg die Zahl der in Arbeitsämtern registrierten Arbeitslosen Ende 2020 auf 1 046 400 und die registrierte Arbeitslosenquote auf 6,3 % an. Nach einer Phase des Stillstands der polnischen Wirtschaft und den daraus resultierenden Beschränkungen begann sich der Arbeitsmarkt 2021 zu stabilisieren. Besorgniserregende Reaktionen der Arbeitgeber und die damit verbundenen angekündigten Entlassungen haben sich deutlich abgeschwächt. Dies stand eindeutig mit den Maßnahmen im Zusammenhang, die die polnische Regierung im sogenannten „Schutzschild gegen die Krise“ vorgeschlagen hatte. Daher verlor der Anstieg der registrierten Arbeitslosigkeit an Dynamik; seit März 2021 sank sowohl die Zahl von in Arbeitsämtern registrierten Arbeitslosen, als auch die registrierte Arbeitslosenquote von Monat zu Monat (ausgenommen Jahreswechsel).
Die Quote der registrierten Arbeitslosigkeit sank Ende Juni 2022 bis zu einem Allzeittief: sie betrug 4,9 % und war somit um 1,1 Prozentpunkte niedriger als im Vorjahr. Die Zahl der registrierten Arbeitslosen war am niedrigsten seit August 1990 – die Register umfassten 818 000 Personen. Vergleicht man den Stand der Arbeitslosigkeit Ende Juni 2022 mit dem Stand von Ende Februar 2020, also vor der Ausrufung der Epidemie in Polen, so sank die Arbeitslosigkeit um 101 800 Personen (d. h. um 11,1 %), und die Quote der registrierten Arbeitslosigkeit fiel um 0,6 Prozentpunkte.
Ende Juni 2022 waren bei den Arbeitsämtern 33 000 Personen registriert, die aus arbeitsplatzbezogenen Gründen entlassen wurden, gegenüber 43 900 im Vorjahr.
Ende Juni 2022 hatten 113 300 Arbeitslose Anspruch auf Arbeitslosenunterstützung bei den Arbeitsämtern, was 13,9 % aller gemeldeten Arbeitslosen entsprach. Auf Jahresbasis nahm die Gruppe der anspruchsberechtigten Arbeitslosen um 23 800 Personen ab, d. h. um 17,3 %.
Die territoriale Diversität der Arbeitslosigkeit ist in Polen seit Jahren hoch. Dies ist sowohl auf die ungleiche sozioökonomische Entwicklung der Regionen als auch auf ihre geografische Lage zurückzuführen. Die territoriale Variation, gemessen als Differenz zwischen den niedrigsten und den höchsten Arbeitslosenquoten, schwankte. Ende Juni 2022 betrug die Differenz zwischen der niedrigsten und der höchsten Arbeitslosenquote in den Woiwodschaften 4,9 Prozentpunkte (Großpolen 2,7 %, Ermland-Masuren 7,6 %).
Links:
Portal der Öffentlichen Arbeitsverwaltung – Arbeitsmarkt | |
Berufsbarometer | |
Statistisches Zentralamt – Arbeitsmarkt |
Die vom Statistischen Zentralamt durchgeführte Erhebung über die Nachfrage nach Arbeitskräften bei Unternehmen, die mindestens eine Person beschäftigen, zeigt, dass im Jahr 2021 in Polen 582 700 Arbeitsplätze geschaffen wurden, davon die überwiegende Mehrheit (91,7 %) im privaten Sektor. Die meisten neuen Arbeitsplätze entstanden in Kleinstunternehmen mit einer Beschäftigtenzahl bis zu 9 Arbeitnehmern (42,3 %), dann in Unternehmen mit mehr als 50 Beschäftigten (28,9 %) und in Unternehmen mit 10 bis 49 Beschäftigten (28,8 %). Im Jahr 2021 lag die durchschnittliche Zahl der offenen Stellen in Polen bei 136 000, was einer Zunahme von 63,1 % gegenüber 2020 entspricht. Im Jahr 2021 war die Zahl der offenen Stellen am Ende des dritten Quartals mit 153 500 am höchsten und am Ende des ersten Quartals mit 110 200 am niedrigsten.
Im Durchschnitt gab es im Jahr 2021 die meisten offenen Stellen in den folgenden Bereichen der PKD (Polnischen Klassifikation der Wirtschaftszweige): Industrie (32 900, d. h. 24,2 % der offenen Stellen), Bauwesen (20 100, 14,8 %) sowie Handel und Reparatur von Kraftfahrzeugen (16 000 bzw. 11,8 %).
Aus der oben genannten Erhebung geht auch hervor, dass im Jahr 2021 durchschnittlich die meisten offenen Stellen in den folgenden Berufsgruppen zu besetzen waren: Fachkräfte (ca. 23,6 %); Industriearbeiter und Handwerker (ca. 22,6 %); Bediener und Monteure von Maschinen und Anlagen (ca. 17,3 %); Techniker und sonstiges mittleres Personal (ca. 9,6 %), Büroangestellte (8,7 %) sowie Dienstleistungs- und Verkaufskräfte (7,5 %).
Die Erhebung über die Nachfrage nach Arbeitskräften zeigt, dass im Jahr 2021 nur fast 14 % der offenen Stellen den Arbeitsämtern gemeldet wurden, wobei fast 28 % der Stellenangebote im Bereich Unterbringung und Verpflegung, mehr als 23 % im Bereich Bildung und nur 0,8 % im Bereich Information und Kommunikation den Arbeitsämtern gemeldet wurden.
Aus den durch die Arbeitsämter gesammelten Daten geht hervor, dass im Jahr 2021 bei den Arbeitsämtern die meisten offenen Stellen und Beschäftigungsförderungsangebote aus folgenden Bereichen der PKD (Polnischen Klassifikation der Wirtschaftszweige) registriert wurden:
- Erbringung von administrativen und unterstützenden Dienstleistungen – 385 800 Stellenangebote;
- verarbeitendes Gewerbe – 309 700 Stellenangebote;
- Groß- und Einzelhandel; Reparatur von Kraftfahrzeugen, einschließlich Krafträdern – 126 700 Stellenangebote;
- Bauwesen – 121 300 Stellenangebote;
- Transportwesen und Lagerwirtschaft – 89 200 Stellenangebote.
2021 wurden bei den Arbeitsämtern die meisten offenen Stellen und Beschäftigungsförderungsangebote in folgenden Berufen registriert:
- sonstige Hilfsarbeiter in der Industrie – 77 800 Stellenangebote;
- sonstige Hilfsarbeitskräfte, anderweitig nicht klassifiziert – 68 300 Stellenangebote;
- manueller Verpacker – 50 000 Stellenangebote;
- Hauswart – 37 500 Stellenangebote;
- Hilfskräfte im Bauwesen – 34 600 Stellenangebote;
- Lagerarbeiter – 34 400 Stellenangebote;
- Verkäufer – 28 900 Stellenangebote;
- Hilfsarbeiter im verarbeitenden Gewerbe – 27 500 Stellenangebote;
- sonstige allgemeine Bürokräfte – 23 300 Angebote.
Ausgehend von den Ergebnissen des Berufsbarometers 2022, der im Auftrag des Ministers für Familie und Sozialpolitik in allen Landkreisen auf nationaler Ebene durchgeführt wurde, wurden 30 Mangelberufe ermittelt.
Zu den Mangelberufen gehören u. a.:
- Berufe im Bauwesen (9 Berufe), darunter: Betonbauer und Eisenflechter, Pflasterer, Zimmerer und Bautischler, Dachdecker und Bauklempner, Haustechnikinstallateure, Maurer und Verputzer, Bediener und Mechaniker von Erdbewegungsmaschinen, Beschäftigte in der Baufertigstellung, Bauarbeiter;
- Gesundheits- und Pflegeberufe (6 Berufe): Physio- und Massagetherapeuten, Ärzte, Alten- und Heilerziehungspfleger, Krankenpflege- und Geburtshilfefachkräfte, Rettungssanitäter, Psychologen und Psychotherapeuten;
- Berufe des verarbeitenden Gewerbes (5 Berufe): Elektriker, Elektromechaniker und Elektroinstallateure, Schneidemaschinenbediener, Holzarbeiter und Tischler, Schweißer, Schlosser;
- TSL-Berufe (Transportwesen, Spedition, Logistik) – 4 Berufe, d. h. Busfahrer, Fahrer von Lastkraftwagen und Sattelkraftfahrzeugen, Fachlageristen und Kraftfahrzeugmechaniker;
- Berufe in der Lebensmittel- und Gastronomiebranche: Köche, Bäcker;
- Berufe im Bildungsbereich, d. h. praxisbezogene Berufsschullehrer, Lehrer für Berufsfächer;
- Berufe im Finanzsektor: selbstständige Buchhalter, Personal in Buchhaltung und Rechnungswesen.
Das Gleichgewicht auf dem Arbeitsmarkt ist auf nationaler Ebene in 138 Berufen eingetreten. Die Gruppe der ausgeglichenen Berufe umfasst jetzt auch Schneider und Bekleidungshersteller, die vorher einen Mangelberuf darstellten, und Wirtschaftswissenschaftler, an denen früher ein Überschuss bestand. Zur ausgeglichenen Gruppe gehören nicht mehr Psychologen und Psychotherapeuten sowie Personal in Buchhaltung und Rechnungswesen, die 2022 zu Mangelberufen wurden.
Eine ausgeglichene, stabile Arbeitsmarktsituation herrscht 2022 vor allem in den folgenden Berufen: Versicherungsvertreter (das Gleichgewicht wird in 373 aus 380 Landkreisen prognostiziert), Kulturmanager und Veranstalter von Ereignissen (Prognose: Gleichgewicht in 370 Landkreisen), Fotografen (367 Landkreise) und Kursleiter für Sport und Freizeitaktivitäten (365 Landkreise).
Die Tatsache, dass die jeweilige Berufsgruppe auf nationaler Ebene einen Mangelberuf darstellt bzw. die Situation auf dem Arbeitsmarkt ausgeglichen ist, bedeutet nicht, dass die Tendenz in allen Woiwodschaften gleich ist. Die Lage ist in dieser Hinsicht unterschiedlich.
Den Ergebnissen des Berufsbarometers ist zu entnehmen, dass 2022 auf Landesniveau keine Überschussberufe erscheinen werden. Trotzdem können auf Woiwodschaft- und Landkreisniveau lokale Überschüsse auftreten.
Zum Ende 2021 waren 895 200 Arbeitslose bei den Arbeitsämtern registriert, davon die meisten in folgenden Bereichen der PKD (Polnischen Klassifikation der Wirtschaftszweige):
- Groß- und Einzelhandel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen, einschließlich Krafträdern – 137 300 Arbeitslose (15,3 % aller Registrierten);
- verarbeitendes Gewerbe – 132 700 Arbeitslose (14,8 % aller Registrierten);
- Bauwesen – 70 700 Arbeitslose (7,9 % aller Registrierten);
- Erbringung von administrativen und unterstützenden Dienstleistungen – 54 000 Arbeitslose (6,0 % aller Registrierten);
- sonstige Dienstleistungen – 42 200 Arbeitslose (4,7 % aller Registrierten);
- öffentliche Verwaltung, Verteidigung; Pflichtsozialversicherung – 32 700 Arbeitslose (3,7 % aller Registrierten).
Nach dem Stand per Ende 2021 verfügten insgesamt 762 100 der registrierten Arbeitslosen über eine Berufsausbildung (Spezialisierung), was einen Anteil von 85,1 % an der Gesamtzahl der Arbeitslosen ausmachte.
Im Ranking der Berufe nach Zahl der Arbeitslosen liegen vorn:
- Verkäufer – 82 400 Personen (10,8 % der Arbeitslosen mit Berufsausbildung);
- Köche – 24 000 Personen (3,2 %);
- Hauswarte – 17 600 (2,3 %);
- Hilfsarbeiter auf dem Bau – 17 300 Personen (2,3 %).
- Schlosser – 16 300 Personen (2,1 %);
Die Woiwodschaft Niederschlesien liegt im Südwesten von Polen, im Grenzgebiet zu Deutschland und zur Tschechischen Republik. Die Woiwodschaft umfasst eine Fläche von 19 947 km². Sie wird von 2 880 400 Menschen bewohnt. Der Frauenanteil an der Bevölkerung beträgt 52 % und der Anteil von Personen, die in Städten leben, 68,1 %. Es gibt 91 Städte in der Region. Die größte davon ist Breslau, die Hauptstadt der Woiwodschaft, mit 642 700 Einwohnern.
Ein Plus Niederschlesiens ist die moderne und sich dynamisch entwickelnde Wirtschaft, die industrielle Traditionen mit neuesten Technologien verbindet. Die wirtschaftliche Entwicklung der Region beruht hauptsächlich auf qualifizierten, ausgebildeten Arbeitskräften, Naturressourcen und Investoren. Zusätzlich bieten die Sonderwirtschaftszonen günstige Bedingungen für Investoren. Niederschlesien ist ein Zentrum der Automobilindustrie, führend in der Produktion von Porzellan-, Kristall-, Pharmaerzeugnissen und Elektronikartikeln, ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt für Straßen-, Bahn-, Flug- und Schiffsverkehr. Hier hat die Holding KGHM Polska Miedź S.A., Marktführer auf dem Welt-Kupfer-Markt, ihren Sitz. In Niederschlesien sind viele Unternehmen mit ausländischem Kapital tätig. Ihren Standort haben hier u. a.: Toyota, Volvo, Volkswagen, Bosch, PepsiCo, LG, McCain, HP, Amazon, Air Engine Service Center, wo Lufthansa Technik und GE Aviation die wichtigsten Investoren sind, gegründet in der Nähe von Środa Śląska, und die Motoren- und Batteriefabrik für Mercedes-Elektroautos in der Nähe von Jawor.
Im Jahr 2021 belief sich die durchschnittliche Beschäftigung im Unternehmenssektor auf 483 900 Personen, das sind 0,5 % mehr als vor einem Jahr. Ein Wachstum der durchschnittlichen Beschäftigung wurde in 7 Wirtschaftszweigen notiert, darunter das höchste in der Information und Kommunikation (um 5,1 %) und im Transportwesen und Lagerwirtschaft (um 2,7 %). In 7 Wirtschaftszweigen verringerte sich die Beschäftigung, namentlich in der Unterbringung und Verpflegung (um 8,3 %) sowie bei der Erbringung von sonstigen Dienstleistungen (um 5,6 %). In der Woiwodschaft Niederschlesien ist der Hotellerie- und Gastronomiesektor, der von dem Ausbruch der Pandemie am stärksten betroffen ist, ein wichtiger wirtschaftlicher Baustein.
Durch die Folgen der Pandemie traten die Schwierigkeiten der Unternehmer, die bereits früher bemerkbar waren, noch stärker zu Tage. In den letzten Jahren nimmt die Bedeutung der kleinen Unternehmen ab und es lässt sich eine Konzentration der Beschäftigung in mittleren und großen Einheiten beobachten. Ein charakteristisches Phänomen des letzten Jahres ist auch die enorme Nachfrage nach Saisonarbeitern, insbesondere im Bauwesen.
Ende Juni 2022 waren 54 037 Arbeitslose im Register der Landkreis-Arbeitsämter der Woiwodschaft Niederschlesien erfasst, darunter 54,1 % Frauen. Das sind 12 677 weniger als Ende Juni 2021, was einem Rückgang von fast 19 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der verzeichnete Rückgang ist auf die Verringerung der Beschränkungen aufgrund der COVID-19-Pandemie in Polen zurückzuführen. Die Quote der registrierten Arbeitslosigkeit in der Woiwodschaft betrug 4,4 % (im ganzen Land 4,9 %).
Das Jahr 2022 bringt weitere Änderungen in der Wirtschafts- und Arbeitsmarktsituation der Woiwodschaft mit sich, die aus dem Krieg in der Ukraine resultieren: vor allem massiven Zustrom von aus der Ukraine fliehenden Menschen, den Anstieg von Kraftstoffpreisen, den Mangel an einigen Rohstoffen und Waren wegen der restriktiven Maßnahmen gegen Russland und Weißrussland, die Zunahme der Inflation und das Steigen der Zinssätze.
Links:
Woiwodschafts-Arbeitsamt Niederschlesien | |
Statistiken und Analysen – Woiwodschaft Niederschlesien | https://wupdolnoslaski.praca.gov.pl/rynek-pracy/statystyki-i-analizy/ |
Berufsbarometer – Woiwodschaft Niederschlesien | |
Statistikamt Breslau |
Im ersten Halbjahr 2022 gingen bei den Arbeitsämtern der Landkreise insgesamt 62 700 Arbeits- und Beschäftigungsförderungsangebote ein. Im Vergleich dazu wurde in der ersten Hälfte des Jahres 2021 der Eingang von 61 804 Stellenangeboten verzeichnet.
Es wurden vor allem Arbeitnehmer aus den folgenden elementaren Berufsgruppen gesucht: Hilfsarbeitskräfte in der Industrie, anderweitig nicht klassifiziert (fast 15 %); Hilfsarbeitskräfte, anderweitig nicht klassifiziert (fast 5 %); Industriearbeiter und Handwerker, anderweitig nicht klassifiziert (fast 4 %) und Hausmeister (über 3 %).
Die Ergebnisse des Berufsbarometers, insbesondere die Prognose für das Jahr 2022, zeigten, dass im nächsten Jahr die folgenden Berufe am nachgefragtesten werden: Betonbauer und Eisenflechter; Blechkaltverformer und Kfz-Lackierer; Pflasterer; Zimmerer und Bautischler; Dachdecker und Bauklempner; Elektriker, Elektromechaniker und Elektroinstallateure; Physio- und Massagetherapeuten; Objektbetreuer, Pförtner, Hauswarte und Hausmeister; Kellner und Barkeeper; Busfahrer; Fahrer von Lastkraftwagen und Sattelkraftfahrzeugen; Kosmetikerinnen; Schneider und Bekleidungshersteller; Köche; Ärzte; Fachlageristen; Maschinen- und Gerätemechaniker; Kraftfahrzeugmechaniker; Haustechnikinstallateure; Maurer und Verputzer; Fremdsprachenlehrer und Lektoren; Grundschullehrer; praxisbezogene Berufschullehrer; allgemeinbildende Lehrer; Berufschullehrer; Kindergärtner; Lehrer von Sonderschulen und Integrationsklassen; Bediener und Mechaniker von Erdbewegungsmaschinen; Bediener von Scheidemaschinen; Babysitter; Betreuer von älteren oder behinderten Personen; Bäcker; Krankenpfleger und Hebammen; Küchenhilfen; Personal in Buchhaltung und Rechnungswesen; Arbeiter im Produktionsbereich und bei einfachen Tätigkeiten; Beschäftigte in der Baufertigstellung; Mitarbeiter uniformierter Dienste; Sozialarbeiter; Psychologen und Psychotherapeuten; Rettungssanitäter; Bauarbeiter; Holzarbeiter und Tischler; selbstständige Buchhalter; Schweißer; Fachkräfte des Personalmanagements und der Personaleinstellung; Reinigungspersonal und Zimmerfrauen; Küchenchefs; Schlosser; Einkäufer und Lieferanten.
Der Arbeitsmarkt der Woiwodschaft Niederschlesien ist aufgrund der geografischen Lage, des Verkehrsnetzes und der Standorte großer Industriebetriebe stark diversifiziert, was sich signifikant auf den Bedarf an konkreten Berufen auswirkt. Die größten Defizite gibt es im Bauwesen, im Hotelgewerbe und in der Gastronomie sowie im Bereich Verkehr und Lagerung. Im Ballungsraum Breslau besteht im Gegensatz zu den meisten Landkreisen nach wie vor eine hohe Nachfrage nach Arbeitskräften in den Bereichen Kommunikation und Informationstechnologie.
Zum 30. Juni 2022 wurden die höchsten Zahlen von registrierten Arbeitslosen in den folgenden Berufsgruppen verzeichnet: „Industriearbeiter und Handwerker“ (21,7 %); „Dienstleistungsangestellte und Verkäufer“ (21,2 %), Arbeitslose ohne Berufsausbildung (12,6 %) und „Techniker und sonstiges mittleres Personal“ (11,3 %).
Gemäß dem Berufsbarometer ergab die Prognose für die gesamte Region für das Jahr 2022 keine Überschussberufe.
Die Woiwodschaft Kujawien-Pommern liegt in Zentralpolen und umfasst eine Fläche von 18 000 km², was 5,7 % der Fläche Polens ausmacht. Sie hat 2 047 900 Einwohner (Stand: 31.12.2021), von denen etwa 59 % in Städten leben. Die Region hat zwei Hauptstädte – Bydgoszcz, wo sich die meisten Ämter der staatlichen Verwaltung befinden, und Toruń, wo sich die Ämter der Selbstverwaltung befinden. Die wichtigsten Städte der Woiwodschaft sind neben Bydgoszcz und Toruń Włocławek, Grudziądz und Inowrocław Die oben genannten Städte sind wichtige industrielle Zentren in Kujawien-Pommern, in denen hauptsächlich die Lebensmittelindustrie, die mit der Rohstoff-Basis der Woiwodschaft verbunden ist, sowie die Chemie-, Elektromaschinen-, Textil-, Zellulose- und Druckindustrie vertreten sind. Von großer Bedeutung für die Wirtschaft der Woiwodschaft sind auch der sich rasant entwickelnde Sektor BPO/SSC, erneuerbare Energiequellen und die Landwirtschaft. Die Entwicklung der Industrie in der Woiwodschaft wird von der zentralen Lage der Region und vom gut ausgebauten Verkehrsnetz begünstigt. Dank der natürlichen Ressourcen (Heilwasser und Kurorte, u. a. in Ciechocinek, Inowrocław sowie in Wieniec Zdrój) und der Architekturdenkmäler (Toruń steht auf der UNESCO-Weltkulturerbeliste) entwickelt sich die Branche für Tourismus und Freizeitgestaltung. Die Woiwodschaft verfügt über eine reiche Wissenschafts- und Forschungslandschaft mit der Nikolaus-Kopernikus-Universität in Toruń, der Technischen Universität in Bydgoszcz und der Kazimierz-Wielki-Universität in Bydgoszcz sowie den Zentren, die die Entwicklung zeitgemäßer Lösungen in der Industrie unterstützen, z. B. das Zentrum für Technologietransfer oder das Exea Data Centre in Toruń.
Ende Juni 2022 belief sich die Zahl der volkswirtschaftlichen Betriebe in der Woiwodschaft Kujawien-Pommern auf 216 644 und war damit um 1,9 % höher als im Vorjahr. Von den im Juni 2022 neu registrierten Unternehmen entfielen 22,5 % auf das Bauwesen und 14,7 % auf den Handel und Reparatur von Kraftfahrzeugen. Im Juni 2022 wurden 4 % mehr neue Unternehmen in das REGON-Register eingetragen als im Vorjahr. Zu den wichtigsten Unternehmen, die die Schlüsselbranchen der Region vertreten, gehören: Zakłady Azotowe Anwil S.A. (Włocławek), Mondi Świecie S.A – chemische Industrie; Grupa TZMO (Toruń) – chemische und pharmazeutische Industrie; Pojazdy Szynowe Pesa Bydgoszcz (Bydgoszcz), Apator S.A., (Toruń) – elektromechanische Industrie; Zakłady Tłuszczowe Kruszwica S.A. (Kruszwica), Krajowa Spółka Cukrowa S.A. (Toruń), Cereal Partners Poland Toruń-Pacific Sp. z o. o. (Toruń), Fabryka Cukiernicza Kopernik S.A. (Toruń) – Lebensmittelindustrie; ThyssenKrupp Materials Poland S.A. (Toruń), Nova Trading S.A. (Chojnice), – Metallindustrie; ALSTAL Grupa Budowlana (Bydgoszcz), SOLBET Sp. z o.o. (Solec Kujawski) – Bauwesen; Lewiatan Holding S.A. (Włocławek), Oponeo PL S.A. (Toruń), Polomarket (Giebnia) – Einzelhandel; Neuca (Toruń) – Pharmaindustrie; Chemirol Sp. z o.o. (Mogilno), Agrolok Sp. z o.o. (Golub-Dobrzyń) – landwirtschaftliche Versorgung; Atos IT Services Sp. z o.o., Nokia Bydgoszcz, Mobica Limited Sp. z o.o. (Bydgoszcz), Opus Capita Sp. z o.o. (Toruń) – BPO/SSC-Dienstleistungen.
Ende Juni 2022 erreichte die Arbeitslosenquote in der Woiwodschaft Kujawien-Pommern das Niveau von 6,9 % (8,4 % im Juni 2021). In den jeweiligen Landkreisen gestaltete sich die Arbeitslosenquote im genannten Zeitraum wie folgt: Bydgoszcz Stadt 2,1 %, Bydgoszcz Land 3,0 %; Grudziądz Stadt 10,6 %, Grudziądz Land 11,3 %, Toruń Stadt 3,5 %, Toruń Land 8,7 %, Włocławek Stadt 8,0 %, Włocławek Land 11,2 %, Aleksandrów Kujawski 10,6 %, Brodnica 5,7 %, Chełmno 11,5 %, Golub-Dobrzyń 9,9 %, Inowrocław 10,7 %, Lipno 10,4 %, Mogilno 8,9 %, Nakło nad Notecią 10,2 %, Radziejów 12,9 %, Rypin 7,3 %, Sępólno Krajeńskie 9,8 %, Świecie 5,3 %, Tuchola 9,1 %, Wąbrzeźno 10,5 %, Żnin 7,7 %. Im ersten Quartal 2022 betrug die Erwerbsquote 57,6 % (58 % in ganz Polen), die Beschäftigungsquote 55,1 % (56,2 % in ganz Polen) und die Arbeitslosenquote laut BAEL lag bei 4,3 % (3,1 % in ganz Polen).
Das Jahr 2021 hat trotz der COVID-19-Pandemie relative Stabilisierung des Arbeitsmarkts mit sich gebracht. Die Wirtschaftstätigkeit wurde in vielen Branchen, vor allem im Dienstleistungssektor, wieder aufgenommen. Deswegen wurde ein Teil der Personen, die früher ihre Arbeit verloren hatten, wieder angestellt. Ende 2021 sank die Zahl der registrierten Arbeitslosen in der Woiwodschaft Kujawien-Pommern im Vergleich zum Vorjahr um 15,8 % auf 61 800. In der Struktur der Arbeitslosen ist ein großer Rückgang (38,1 % weniger als 2020) des Anteils der Personen zu beobachten, die aus Gründen entlassen wurden, die mit ihrem Arbeitsplatz zusammenhängten, sowie der Arbeitslosen ohne berufliche Qualifikation und der jungen Arbeitslosen unter 25 Jahren (24,9 %). In der Woiwodschaft Kujawien-Pommern wird ein weiterer Rückgang des Arbeitslosenrate beobachtet. Im Juni 2022 waren in der Woiwodschaft 55 547 Menschen arbeitslos gemeldet – 18,8 % weniger als im Vorjahr.
Links: |
Woiwodschafts-Arbeitsamt Toruń | |
Statistiken und Analysen – Woiwodschaft Kujawien-Pommern | |
Berufsbarometer – Woiwodschaft Kujawien-Pommern | |
Statistikamt Bydgoszcz |
Im Jahr 2021 meldeten Arbeitgeber bei den Arbeitsämtern 70 131 Stellen und Beschäftigungsförderungsangebote. Im Laufe des Jahres stieg die Zahl der offenen Stellen und der Beschäftigungsförderungsangebote um 34 % an. Die in Landkreis-Arbeitsämtern gemeldeten offenen Stellen und Beschäftigungsförderungsangebote waren am häufigsten für Hilfsarbeiter (29,4 %) sowie Industriearbeiter und Handwerker (20,8 %) gedacht. 2021 waren Hauswarte am nachgefragtesten: an sie waren 5,5 % der offenen Stellen und Beschäftigungsförderungsangebote gerichtet.
Die Erhebung über die Nachfrage nach Arbeitskräften zeigt, dass es im vierten Quartal 2021 in Kujawien-Pommern 4 100 offene Stellen gab. Die meisten offenen Arbeitsplätze waren in jener Periode im verarbeitenden Gewerbe vorhanden (31,7 %). Die anderen Wirtschaftszweige, in denen 2021 die meisten offenen Stellen verzeichnet wurden, waren: Groß- und Einzelhandel, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen, einschließlich Krafträdern (14,1 %) und Bauwesen (14,4%).
Gemäß den Ergebnissen der Erhebung „Berufsbarometer“ wird im Jahr 2022 in der Woiwodschaft Kujawien-Pommern ein Mangel an Arbeitskräften in folgenden Branchen prognostiziert:
- Industrie: Elektriker, Elektromechaniker und Elektroinstallateure, Schneider und Bekleidungshersteller, Fachlageristen, Schneidemaschinenbediener, Holzarbeiter und Tischler, Schweißer, Schlosser;
- Transportbranche: Fahrer von Lastkraftwagen und Sattelkraftfahrzeugen, Busfahrer, Kraftfahrzeugmechaniker, Blechkaltverformer und Kraftfahrzeuglackierer;
- Bauwesen: Betonarbeiter und Eisenflechter, Pflasterer, Zimmerer und Bautischler, Dachdecker und Bauklempner, Haustechnikinstallateure, Maurer und Verputzer, Bediener und Mechaniker von Erdbewegungsmaschinen, Beschäftigte in der Baufertigstellung, Bauarbeiter;
- Gesundheitswesen: Physio- und Massagetherapeuten, Ärzte, Krankenpflege- und Geburtshilfefachkräfte, Psychologen und Psychotherapeuten, Rettungssanitäter, Betreuer von älteren oder behinderten Menschen;
- Bildung: Fremdsprachenlehrer, allgemeinbildende Lehrer, praxisbezogene Berufsschullehrer, Lehrer von Berufsfächern;
- Gastronomie: Köche, Küchenchefs.
Bei den obigen Branchen werden von den Bewerbern in den meisten Fällen aktuelle Berechtigungen (u. a. für Schweißen, Elektrik, Zeugnisse über die berufliche Qualifikation als Fahrzeugführer) sowie ärztliche Untersuchungen gefordert. Bei vielen Bewerbern technischer Berufe stellen mangelnde Berufserfahrung oder lange Unterbrechungen in der Ausübung des Berufs und der damit verbundene Aktualitätsverlust der Qualifikationen ein Hindernis für die Beschäftigung dar. Von den Personen, die eine Beschäftigung in den zuvor genannten Branchen suchen, werden zudem häufig die Bereitschaft zur Arbeit unter erschwerten Einsatzbedingungen (Metallbranche), Kenntnisse der neuesten Technologien und Fremdsprachenkenntnisse sowie Einsatzbereitschaft erwartet.
Die größte Zahl von Arbeitslosen wurden in der Woiwodschaft Kujawien-Pommern im Jahr 2021 in zwei großen Berufsgruppen verzeichnet: Dienstleistungsberufe und Verkäufer (24,6 % aller Arbeitslosen) sowie Industriearbeiter und Handwerker (20,2 %). Eine weitere stark vertretene Gruppe waren Hilfsarbeiter – sie stellten 10,8 % aller Arbeitslosen dar. Die am häufigsten vorkommenden Berufe waren in diesen Gruppen: Verkäufer (12,2 %), Koch (46,6 %), Hauswart (3,1 %), Schlosser (2 %), Konditor (2 %) und Friseur (1,9 %).
Die Ergebnisse des Berufsbarometers erlauben es, in der Woiwodschaft Kujawien-Pommern 2022 einen Überschuss nur in der Gruppe der Wirtschaftswissenschaftler zu prognostizieren; darauf wurde in 16 Landkreisen der Woiwodschaft hingewiesen. Dieser Überschuss betrifft vor allem Personen, die den Beruf eines Wirtschaftstechnikers ausüben.
Die Woiwodschaft Lublin liegt im mittleren Osten von Polen. Die Region ist industriell schwach entwickelt, sie ist ein wichtiges Zentrum für landwirtschaftliche Produktion. Sie grenzt an die Woiwodschaften Podlachien, Masowien, Heiligkreuz und Karpatenvorland. Die Lubliner Region grenzt an Weißrussland und an die Ukraine. Sie ist die drittgrößte Woiwodschaft und umfasst eine Fläche von 25 100 km2. Die Bevölkerungsdichte beträgt 83 Einwohner pro km2, wobei der nationale Durchschnitt bei 122 Personen pro km2 liegt. Im Hinblick auf die Bevölkerungszahl belegte die Lubliner Woiwodschaft Platz 9, und auf den Anteil der Stadtbewohner an der Gesamtbevölkerung Platz 14. Die Woiwodschaft Lublin ist in 24 Landkreise aufgeteilt. In der Woiwodschaft Lublin gibt es insgesamt 213 Gemeinden, darunter: 20 Stadtgemeinden, 163 Landgemeinden und 30 Stadt-Land-Gemeinden. Die Woiwodschaft Lublin gehört zur Gruppe von vier Woiwodschaften, in denen mehr als die Hälfte der Bevölkerung auf dem Land lebt. Verwaltungszentrum der Woiwodschaft ist die Stadt Lublin. Weitere größere Städte der Region sind: Chełm, Zamość und Biała Podlaska.
Ende Dezember 2021 zählte die Woiwodschaft Lublin 2 076 382 Einwohner, was 5,5 % der Gesamtbevölkerung Polens ausmachte. Die statistischen Daten verweisen auf eine abfallende Tendenz hinsichtlich der Bevölkerung der Region. Ende 2021 lebten in der Woiwodschaft Lublin mehr Frauen: sie machten 51,5 % der Bevölkerung der Woiwodschaft aus. Charakteristisch für die Region ist die relativ geringe Verstädterung. Die am stärksten urbanisierten Landkreise waren: Świdnik (Anteil der Stadtbevölkerung: 57,5 %), Puławy (47,3 %) und Ryki (45,6 %). Den niedrigsten Anteil an Stadtbewohnern verzeichneten die Landkreise Chełm (9,9 %) und Lublin (7 %).
Aus Untersuchungen zur Arbeitskräftenachfrage geht hervor, dass die Zahl erwerbstätiger Personen Ende des vierten Quartals 2021 bei 465 800 lag. Fast zwei Drittel dieser Personen (64,3 %) waren im Privatsektor und 35,7 % im öffentlichen Sektor beschäftigt. 53,7 % der Erwerbstätigen waren in großen Unternehmen beschäftigt, 26,6 % in mittleren und 19,7 % in kleinen. Die meisten Personen waren in Unternehmen aus den folgenden Sektoren beschäftigt: verarbeitendes Gewerbe (20,8 %), Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen (14,9 %) und Bildung (13,9 %).
Ende Juni 2022 waren bei den Arbeitsämtern 61 342 Arbeitslose registriert, darunter 31 326 Frauen (51,1 %). Die Arbeitslosenquote betrug 6,6 % und war um 1,7 Prozentpunkte höher als die nationale Quote, die 4,9 % betrug. Die höchste Arbeitslosenquote ergab sich in folgenden Landkreisen: Włodawa (13,2 %), Hrubieszów (11 %) Krasnystaw (10,6 %), die geringste wiesen hingegen die Landkreise Łuków (3,1 %), Biłgoraj (4,2 %) und Lublin (4,5 %) auf. Leistungsberechtigt blieben 5 916 Personen (d. h. 9,6 %), darunter 3 236 Frauen. Die Woiwodschaft Lublin gilt als eine gering verstädterte und wirtschaftlich schwach entwickelte Region. Trotzdem stellt sie ein wichtiges Zentrum für landwirtschaftliche Erzeugung, besonders in der modernen Richtung der ökologischen Landwirtschaft. Davon zeugen die großen Bodenressourcen, der hohe Bevölkerungsanteil, der in der Landwirtschaft tätig ist, sowie die bedeutende landwirtschaftliche Produktion im Landesvergleich. Eine neue und sich dynamisch entwickelnde Richtung der Landwirtschaft der Region ist die ökologische Landwirtschaft. In der Woiwodschaft nimmt die Lebensmittelindustrie eine wichtige Position ein, darunter Obst- und Gemüseanbau, Zuckerfabriken, Molkereien, Mühlen, Bierbrauereien und Tabakproduzenten. Die Region Lublin ist ebenfalls stark in der Imkerei und im Anbau von Kräutern. Neben dem Sektor Landwirtschaft und Lebensmittel spielt der Bergbau eine wichtige Rolle. Im östlichen Teil der Lubliner Hochebene befindet sich die Steinkohlegrube Bogdanka. Es gibt auch zahlreiche Zementwerke und Baumaterialhersteller, die traditionelle und Klinkerziegel, Porenbeton und Betonfertigteile produzieren. Reichtum der Natur ist das Mineralwasser, für das der Kurort Nałęczów berühmt ist. Wichtig für die Wirtschaft der Region sind auch Chemie-, Holz- und Möbelindustrie, Metall- und Maschinenindustrie, einschließlich der Luftfahrtindustrie in Świdnik.
Zu den größten Arbeitgebern der Woiwodschaft Lublin gehören: EMPERIA HOLDING – Kette von Lebensmittelgroßhändlern; Unternehmensgruppe Black Red White – Möbelhersteller, Genpact Poland Spółka z.o.o., Lubelski Węgiel Bogdanka S.A. – Produzent von Steinkohle für Energiewirtschaft; einer der größten nationalen Marktführer bei der Produktion von Mehl, Nudeln und Salzstangen – Lubella FOOD S.A.; Sipma – Hersteller von landwirtschaftlichen Maschinen und Gartengeräten; PGE Dystrybucja, Zakłady Azotowe Puławy S.A. – Marktführer der polnischen Dünger- und Chemieindustrie bei der Produktion von Stickstoffdünger für die Landwirtschaft, Zakłady Mięsne Łuków S.A., Zakład mięsny „Wierzejki“ – Fleischwarenfabrik; Herbapol Lublin S.A. – Hersteller von Kräuterprodukten, Sirupen und Tees; POL-SKONE Sp. z o.o. – Firma im Bereich der Bautischlerei, Hersteller von Holztüren und -fenstern; Wytwórnia Sprzętu Komunikacyjnego „PZL Świdnik“ – Helikopter- und Flugzeughersteller; Bierbrauerei Perła Browary Lubelskie; Stanchem Sp. z o.o. – chemisches Unternehmen; Molkereigenossenschaften: Spółdzielnia Mleczarska Spomlek in Radzyń Podlaski, Okręgowa Spółdzielnia Mleczarska in Krasnystaw, Spółdzielnia Mleczarska in Ryki; Wälzlager-Fabrik Fabryka Łożysk Tocznych in Kraśnik; Nałęczowianka Sp. z o.o. – Mineralwasserproduzent, Model Opakowania Sp. z o.o – Produktionsbetrieb von Wellpappe, Kabelwerk ELPAR Sp. z o.o. in Parczew.
Im Vergleich zu anderen Regionen des Landes litt die Woiwodschaft Lublin relativ wenig unter der durch die Pandemie verursachten Krise. Am schwierigsten waren die zwei ersten Monate der Pandemie: es gab damals wenig Wissen über den Coronavirus, weswegen in der Gesellschaft große Ungewissheit herrschte. Mit der Zeit konnten die meisten Arbeitgeber die Gesundheitssicherstellungsvorschriften anwenden; sie führten auch ortsungebundene Arbeit ein, um das Ansteckungsrisiko zu minimieren und dadurch Unterbrechungen in der Tätigkeit zu verhindern.
Während der Pandemie war die Woiwodschaft Lublin eine der sechs Woiwodschaften, in denen die Arbeitslosenrate zwischen März 2020 (Beginn der Pandemie) und Dezember 2021 sank. In März 2020 betrug die Arbeitslosenrate 7,6 %; in Dezember 2021 (7,2 %) war sie um 0,4 Prozentpunkte niedriger. Andere Woiwodschaften, in denen ein Rückgang dieses Indikators zu beobachten war, waren Ermland-Masuren, Heiligkreuz, Lebus, Kujawien-Pommern und Podlachien. Es sei betont, dass die Woiwodschaft Lublin den dritthöchsten Rückgang im ganzen Land verzeichnete. Die Arbeitslosenrate von Juni 2022 hat im Vergleich mit der von März 2020 um 1 Prozentpunkt abgenommen; es war einer der sechs höchsten Rückgänge in den Woiwodschaften.
Während der Pandemie konzentrierten sich die Arbeitgeber vor allem an der Erhaltung der bestehenden Arbeitsplätze und beschränkten die Zahl neuer Anstellungen. Dies wird durch die Zahl der offenen Stellen bewiesen, die bei der Öffentlichen Arbeitsverwaltung gemeldet waren. 2020 wurden bei Landkreis-Arbeitsämtern der Woiwodschaft Lublin 40 066 offene Arbeitsstellen gemeldet, was 81 % der Zahl der 2019 gemeldeten Stellenangebote entspricht (49 210 Angebote). Es ist zu beobachten, dass die Zahl der Stellenangebote 2021 wieder angestiegen ist und mit 47 761 der Zahl von vor der Pandemie (2019) ähnlich war. Es sei jedoch betont, dass die in Arbeitsämtern erscheinenden Angebote nur einen geringen Teil aller Arbeitsplätze darstellen, die auf dem Markt verfügbar sind. Zudem wird seit einigen Jahren ein immer geringerer Anteil der Stellenangebote bei der Öffentlichen Arbeitsverwaltung gemeldet.
Ein weiteres Zeichen dafür, dass Arbeitgeber – mindestens am Beginn der Pandemie – die bestehenden Arbeitsplätze erhalten wollten, anstatt neues Personal zu beschäftigen, war die Nutzung des eingeführten „Schutzschildes gegen die Krise“. Innerhalb von zwei Jahren wurden 8 492 Beihilfeanträge gestellt, wovon 5 562 für die Gesamtsumme von 466 610 461,02 PLN ausgezahlt wurden. Die stattgegebenen Anträge umfassten 105 668 Beschäftigte. Die Verbesserung der Situation auf dem Arbeitsmarkt war eine Folge der Lockerung der Beschränkungen sowie der Tatsache, dass keine weitere Lockdowns eingeführt wurden.
Links:
Woiwodschafts-Arbeitsamt Lublin | |
Statistiken und Analysen – Woiwodschaft Lublin | https://wuplublin.praca.gov.pl/rynek-pracy/statystyki-i-analizy/ |
Arbeitsmarkt-Beobachtungsstelle Lublin | https://wuplublin.praca.gov.pl/rynek-pracy/statystyki-i-analizy/lorp |
Zwischen Januar und Juni 2022 wurden den Arbeitsämter 27 164 offene Stellen, d. h. 12,4 % mehr als zur gleichen Zeit des Vorjahres. Die meisten Arbeitsangebote gab es in der Stadt Lublin (3 724), im Kreis Biała Podlaska (2 536) und im Kreis Lublin Land (2 508).
Aus der Erhebung des Statistischen Zentralamtes Arbeitsnachfrage geht hervor, dass die Unternehmen, die Gegenstand der Erhebung waren, zum Ende des vierten Quartals 2021 insgesamt 2 600 offene Stellen hatten. Die meisten offenen Arbeitsplätze gab es in Unternehmen aus den folgenden Wirtschaftszweigen: Groß- und Einzelhandel, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen, einschließlich Krafträdern (25,2 %), verarbeitendes Gewerbe (24,1 %) sowie Transportwesen und Lagerwirtschaft (11,9 %). Die meisten Stellen waren für Industriearbeiter und Handwerker (29,5 % aller offenen Stellen), Bediener und Installateure von Maschinen und Anlagen (17,9 %), Fachkräfte (16,1 %), Bürofachkräfte (10,8 %) sowie Dienstleister und Verkäufer (10,2 %) vorgesehen.
Im Jahr 2021 sind 23 400 neue Arbeitsplätze entstanden. Der überwiegende Teil der neuen Stellen (86,5 %) entfiel dabei auf den privaten Sektor sowie auf Unternehmen mit bis zu 9 Arbeitnehmern (52,7 %). Die meisten neuen Arbeitsplätze wurden geschaffen in den Bereichen Bauwesen (24,6 %), Groß- und Einzelhandel; Reparatur von Kraftfahrzeugen einschließlich Krafträdern (16,3 %) und verarbeitendes Gewerbe (13,8 %). Der Durchschnitt aus den Ständen zum Quartalsende ergab 500 neu geschaffene Arbeitsplätze. Der Anteil offener Arbeitsplätze in der Woiwodschaft Lublin betrug 0,64 %.
Entsprechend den Ergebnissen der Erhebung Berufsbarometer gehörten in der Woiwodschaft Lublin folgende Berufe zu den am häufigsten in Erscheinung tretenden Mangelberufen, d. h. solchen, bei denen es für Arbeitgeber am schwierigsten ist, Bewerber zu finden: Fahrer von Lastkraftwagen und Sattelkraftfahrzeugen, Krankenpflege- und Geburtshilfefachkräfte, Bediener und Mechaniker von Erdbewegungsmaschinen, Busfahrer, Ärzte, Schweißer, Fachkräfte im Bereich Buchhaltung und Rechnungswesen, Bäcker, Psychologen und Psychotherapeuten, Pflasterer und Fachlageristen.
Die höchste Arbeitslosigkeit in der Woiwodschaft Lublin war Ende des ersten Halbjahr 2022 in folgenden Berufen zu verzeichnen: Verkäufer (3 805), Koch (1 733), Hilfsarbeiter im Bauwesen (1 289), Schlosser (972), Hauswart (910).
Berufe, die im Rahmen der Studie Berufsbarometer von den meisten Landkreisen der Woiwodschaft Lublin als Überschussberufe ermittelt wurden (bei denen es für Arbeitssuchende am schwierigsten ist, eine Anstellung zu finden): Wirtschaftswissenschaftler, Philosophen, Historiker, Politologen und Kulturwissenschaftler, Reiseverkehrsfachkräfte und Reiseveranstalter, Erzieher, Fachkräfte für öffentliche Verwaltung, Fachkräfte für Lebensmittel- und Ernährungstechnologie, Techniker-Mechaniker, Techniker-Informatiker, Landwirte und Züchter sowie Fachkräfte in der Land- und Forstwirtschaft.
Die Woiwodschaft Lebus liegt im mittleren Westen von Polen (im Westen grenzt sie an Deutschland). Ihre Fläche umfasst fast 14 000 km2 und als Region belegt sie Platz 13 in ganz Polen. Mit einer Bevölkerungszahl von 991 200 nimmt sie landesweit den vorletzten Platz ein. Der Frauenanteil in der Bevölkerung beträgt 51,4 %, der Männeranteil 48,6 %. In ländlichen Gebieten leben 35,4 % der Bevölkerung, in Städten 64,6 %. Noch nicht erwerbsfähige Personen stellten 18,1 % der Bevölkerung der Woiwodschaft dar, die erwerbsfähigen Personen 59,3 %; die übrigen 22,6 % stellten Personen im nicht mehr erwerbsfähigen Alter dar.
Lebus ist eine mittelstark industrialisierte Region. Charakteristisch für die Wirtschaft der Region ist, dass Industriebetriebe unterschiedlicher Größe vorhanden sind, unter denen kleine und mittlere Unternehmen dominieren. Am Ende des vierten Quartals 2020 waren in der Woiwodschaft Lebus 264 100 Personen beschäftigt, d. h. um 2,2 % mehr als im Vorjahr. Die meisten arbeiteten in folgenden Wirtschaftszweigen: verarbeitendes Gewerbe – 28 %; Groß- und Einzelhandel – 16 %; Bildung – 10 %; Transportwesen und Lagerwirtschaft – 8,5 %; Gesundheits- und Sozialwesen – 8,1 %; Bauwesen – 5,6 %, öffentliche Verwaltung und Verteidigung – 5,3 %. In der industriellen Produktion sind von großer Bedeutung: Produktion von Kraftfahrzeugen, Anhängern und Aufliegern, Produktion von Erzeugnissen aus Holz, Kork, Stroh und Weidenholz, Produktion von Lebensmitteln. Wichtig ist auch die Position von Unternehmen, die Papier und Papiererzeugnisse sowie Erzeugnisse aus Metall produzieren. Ende 2021 gab es in der Woiwodschaft Lebus 1 621 Unternehmen mit ausländischer Beteiligung, darunter 1 508 Gesellschaften mit beschränkter Haftung. Die Firmen mit ausländischer Beteiligung in der Woiwodschaft Lebus stellten 2,2 % aller Unternehmen mit ausländischer Beteiligung landesweit. Damit lag die Woiwodschaft Lebus landesweit auf Platz 10. Die größten Arbeitgeber in der Region sind: Kronopol Sp. z o.o. in Żary, Arctic Paper Kostrzyń S.A. in Kostrzyń, Relpol S.A. GK in Żary, Gedia Poland Sp. z o.o. in Nowa Sól, Polmax Polska S.A. in Świebodzin, GK Seco/Warwick S.A. in Świebodzin, Cinkciarz.pl Sp. z o.o. in Zielona Góra, ICT Poland Sp. z o.o. in Kostrzyń, Stelmet S. A. in Zielona Góra, Lubuskie ZAE Lumel S.A. in Zielona Góra, Faurecia in Gorzów Wielkopolski, Iost Polska aus Nowa Sól, Adient Poland Sp. z o.o. in Świebodzin, Se Bordnetze Polska Sp. z o.o. in Gorzów Wielkopolski, Alumetal Poland Sp. z o.o. in Nowa Sól, Rockwool Poland Sp. z o.o. in Cigacice, Domo Engineering Plastics Poland Sp. z o.o. in Gorzów Wielkopolski, Elektrociepłownia Zielona Góra S.A. in Zielona Góra, Uni-Truck Sp. z o.o. in Zielona Góra, Homanit Krosno Odrzańskie Sp. z o.o. in Krosno Odrzańskie, Nord Napędy Zakłady Produkcyjne Sp. z o.o. in Nowa Sól, Valmet Automotive Sp. z o.o. in Żary.
Am Ende des ersten Quartals 2022 lag die Erwerbsquote bei 55,7 %. Die Beschäftigungsquote lag bei 54,5 %. Ende Juni 2022 waren bei den Landkreis-Arbeitsämtern 15 789 Arbeitslose gemeldet. Zwischen Juni 2021 und Juni 2022 sank die Zahl der Arbeitslosen um 5 837, d. h. um 27 %. Im ersten Quartal 2022 sank die Zahl der gemeldeten Arbeitslosen um 1,3 % und im zweiten Quartal 2022 um 11,9 %. Der geringe Rückgang im ersten Quartal 2022 war vor allem saisonbedingt (Winter) und in geringem Maße mit der COVID-19-Pandemie verbunden, da am 1. März 2022 die meisten wirtschaftlichen Beschränkungen aufgehoben wurden.
Die Arbeitslosenquote lag Ende Juni 2022 bei 4,2 % (landesweit vierter Platz) und war damit 0,7 Prozentpunkte niedriger als die landesweite Quote von 4,9 %. Ende Juni 2022 wurde die höchste Arbeitslosenquote in folgenden Landkreisen verzeichnet: Strzelce-Drezdenko (7,9 %), Zielona Góra (Land) (7,3 %), Wschowa (6,8 %) und Międzyrzecz (6,8 %). Folgende Landkreise zeichneten sich durch die niedrigsten Arbeitslosenquoten aus: Słubice (2,2 %), Gorzów Wielkopolski (Stadt) (2,3%), Świebodzin (2,7 %). In den anderen Landkreisen wurden folgende Arbeitslosenraten verzeichnet: Zielona Góra (Stadt) – 3,2 %, Gorzów Wielkopolski (Land) – 3,2 %, Sulęcin – 3,7 %, Żary – 4,5 %, Nowa Sól – 4,6 %, Krosno Odrzańskie – 5,4 %, Żagań – 5,7 %. Die Arbeitslosenrate laut BAEL konnte zum Ende des ersten Quartal 2022 für die Woiwodschaft Lebus wegen eines Stichprobenfehlers nicht berechnet werden.
Links:
Woiwodschafts-Arbeitsamt Zielona Góra | |
Statistiken und Analysen – Woiwodschaft Lebus | https://wupzielonagora.praca.gov.pl/rynek-pracy/statystyki-i-analizy/ |
Berufsbarometer – Woiwodschaft Lebus | |
Statistikamt Zielona Góra |
Am Ende des vierten Quartals 2021 hatten die befragten Unternehmen 2 300 offene Stellen, d. h. 76 % mehr als im Vorjahr. Die meisten offenen Stellen wurden in den folgenden Wirtschaftszweigen verzeichnet: verarbeitendes Gewerbe – 33,4 % aller offenen Stellen, Transportwesen und Lagerwirtschaft – 13,5 %, Bauwesen – 11,8 %, öffentliche Verwaltung und Verteidigung – 7,3 %.
Die meisten offenen Stellen gab es in der Gruppe der Bediener und Monteure von Maschinen und Anlagen – 30,5 % der Gesamtzahl der offenen Stellen, Industriearbeiter und Handwerker – 29,1 % der Gesamtzahl, Spezialisten – 13,7 %, Techniker und sonstiges mittleres Personal – 7,9 %, Büroangestellte – 7,9 %.
Von Januar bis Juni 2022 wurden 20 322 Stellenangebote bei den Arbeitsämtern registriert, um 12,1 % weniger als im gleichen Zeitraum des Jahres 2021. Die meisten von ihnen richteten sich an: Hilfsarbeiter – 7 963 Stellenangebote (39,2 % aller Angebote), Industriearbeiter und Handwerker – 2 780 Angebote (13,7 % der Gesamtzahl), Dienstleistungsarbeiter und Verkäufer – 2 463 Angebote (12,1 %), Bediener und Installateure von Maschinen und Anlagen – 2 256 Angebote (11,1 %).
Die meisten Stellenangebote wurden in den folgenden elementaren Berufsgruppen gemeldet: Hilfsarbeitskräfte in der Industrie – 2 571 Angebote (12,7 % der Gesamtzahl), Arbeiter bei der Umladung von Waren – 1 503 Angebote (7,4 %), Hauswarte – 930 Angebote (4,6 %), Fachlageristen und verwandte Berufe – 784 Angebote (3,9 %), Büroangestellte – 748 Angebote (3,7 %), Hilfsarbeiter für Gelegenheitsjobs – 676 Angebote (3,3 %), manuelle Verpacker und Fachkräfte für Kennzeichnung – 601 Angebote (3 %), Verkäufer in Läden – 535 (2,6 %), Hilfskräfte und Reinigungspersonal in Büros, Hotels und andere – 408 (2 %), Bediener von Maschinen zur Produktion von Kunststoffprodukten – 364 Angebote (1,8%), Fischer und Sammler für den Eigenbedarf – 356 Angebote (1,8 %), Metzger, Arbeiter in der Fischverarbeitung und verwandte Berufe – 316 Angebote (1,6 %). Das Berufsbarometer für 2022 prognostiziert für die Woiwodschaft Lebus Defizite in den folgenden Berufen: Betonarbeiter und Eisenflechter, Biologen, Biotechnologen und Labordiagnostiker, Blechkaltverformer und Kfz-Lackierer, Pflasterer, Zimmerer und Bautischler, Konditoren, Fahrzeugdiagnostiker, Elektriker, Elektromechaniker und Elektroinstallateure, Physio- und Massagetherapeuten, Friseure, Umweltingenieure, Busfahrer, Fahrer von Lastkraftwagen und Sattelkraftfahrzeugen, Bauleiter, Schneider und Bekleidungsarbeiter, Köche, Ärzte, Briefträger und Kuriere, Logopäden und Audiophonologen, Fachlageristen, Maschinen- und Gerätemechaniker, Kfz-Mechaniker, Haustechnikinstallateure, Maurer und Verputzer, Fremdsprachenlehrer und Lektoren, Grundschullehrer, praxisbezogene Berufsschullehrer, allgemeinbildende Lehrer, Berufsschullehrer, Kindergärtner, Lehrer von Sonderschulen und Integrationsklassen, Bediener und Mechaniker von Erdbewegungsmaschinen, Bediener von landwirtschaftlichen Maschinen und Gartengeräten, Bediener von Schneidemaschinen, Babysitter, Betreuer von älteren oder behinderten Personen, Erzieher, Bäcker, Krankenschwestern und Hebammen, Finanz- und Buchhaltungspersonal mit Fremdsprachenkenntnissen, Personal in Buchhaltung und Rechnungswesen, Arbeiter im Produktionsbereich und bei einfachen Tätigkeiten, Beschäftigte in der Baufertigstellung, Mitarbeiter uniformierter Dienste, Sozialarbeiter, Datenbankentwickler und -administratoren, Programmierer, Fleisch- und Fischverarbeiter, Psychologen und Psychotherapeuten, Rettungssanitäter, Bauarbeiter, Forstarbeiter, Holzverarbeiter und Tischler, selbständige Buchhalter, Schweißer, Fachkräfte des Personalmanagements und der Personaleinstellung, Elektronik-, Automatisierungs- und Roboterspezialisten, Speditions- und Logistikarbeiter, Verkäufer und Kassierer, Küchenchefs, Schlosser, Polsterer, Erzieher in Bildungs- und Pflegeeinrichtungen.
Von den 15 789 Einwohnern der Woiwodschaft Lebus, die Ende Juni 2021 bei den Landeskreis-Arbeitsämtern als arbeitslos registriert waren, waren 88,6 % zuvor beschäftigt gewesen.
Die Struktur der Arbeitslosigkeit per Ende Juni 2022 zeigt nach den beruflichen Qualifikationen, in Gruppen aufgeteilt, dass die zahlenmäßig größte Kategorie Arbeitslose darstellten, die Berufe aus der Gruppe der personenbezogenen Dienstleistungen und Verkäufer (23,5 % der Gesamtzahl), Industriearbeiter und Handwerker (21,1 % der Gesamtzahl), Techniker und sonstiges mittleres Personal (9,9 %) sowie Arbeiter in einfachen Tätigkeiten (9,7 %) hatten.
Die höchste Zahl der Arbeitslosen wurde in den folgenden Berufen verzeichnet: Verkäufer – 1 699 Personen, Koch – 432 Personen, Hauswart – 317 Personen, Friseur – 264 Personen, Schlosser – 248 Personen, Maurer – 245 Personen, Schneider – 223 Personen, Bauhilfsarbeiter – 211 Personen, Hilfskraft in der verarbeitenden Industrie – 167 Personen, Wirtschaftstechniker – 166 Personen, Kfz-Mechaniker – 150 Personen, Fachlagerist – 149 Personen, Bäcker – 143 Personen, PKW-Mechaniker – 137 Personen, Tischler – 122 Personen, Konditor – 116 Personen, Reinigungspersonal – 108 Personen, Näherin – 103 Personen.
Im Berufsbarometer für das Jahr 2022 wurden in der Woiwodschaft Lebus keine überschüssigen Berufe verzeichnet.
Die Woiwodschaft Łódź (Lodsch) liegt in Zentralpolen. Sie umfasst eine Fläche von 18 218,95 km². Die Bevölkerung der Woiwodschaft Łódź betrug laut Angaben zum 31. Dezember 2021 2 416 902 Personen, was einen Anteil von ca. 6,4 % an der Gesamteinwohnerzahl Polens ausmacht. 62,4 % der Gesamtbevölkerung lebt in Städten. Das größte Ballungsgebiet ist Łódź, zum 31. Dezember 2021 von 664 071 Personen bewohnt.
Ende Juni 2022 waren 58 230 Arbeitslose bei den Arbeitsämtern registriert und die Arbeitslosenquote betrug 5,3 % (Anstieg um 1,0 % gegenüber Juni 2021). Landkreise mit der höchsten Arbeitslosigkeit waren: Kutno (7,3 %), Tomaszów und Pajęczno (6,7 %). Die niedrigste Arbeitslosenquote wurde in folgenden Landkreisen verzeichnet: Rawa Mazowiecka (2,8 %), Skierniewice (3,1 %) und Radomsko (4,2 %). In der Stadt Łódź selbst betrug diese Quote 5,6 %. Die nach BAEL berechnete Arbeitslosenquote lag im ersten Quartal 2022 bei 4,5 %. Die Beschäftigungsquote lag bei 58,3 % (gegenüber 56,2 % in ganz Polen im ersten Quartal 2022) und die Erwerbsquote bei 60 % (gegenüber 58 % in ganz Polen im ersten Quartal 2022).
Im Jahr 2020 betrug das Pro-Kopf-BIP der Woiwodschaft Łódź 58 840 PLN, was 97 % des landesweiten Durchschnitts (60 663 PLN) entspricht (fünfter Platz in Polen). Es sei darauf hingewiesen, dass die Woiwodschaft Łódź im Hinblick auf die wirtschaftliche Entwicklung systematisch den Abstand zu den am besten entwickelten Regionen der EU verringert.
In der Woiwodschaft Łódź entwickeln sich neben der Textil- und Bekleidungsindustrie auch die Herstellung von Haushaltsgeräten, das Bauwesen und die biotechnologische Industrie.
Der wichtigste Sektor der Wirtschaft der Woiwodschaft Łódź, der eine bedeutende Rolle in der Produktion der Region spielt, ist die Industrie. Die am weitesten ausgebauten Zweige davon sind: Produktion von Textilerzeugnissen und Kleidung, Braunkohle-Bergbau, Herstellung und Vertrieb von Elektroenergie, Produktion von chemischen Erzeugnissen, Produktion von Lebensmitteln, Produktion von Maschinen und Anlagen, Produktion von Elektro-Anlagen und Baumaterialien. Die räumliche Struktur der Industrie konzentriert sich rund um zwei Zentren: den Ballungsgebiet Łódź, wo Folgende dominieren: Textil- und Bekleidungsindustrie, Lebensmittelindustrie und Verarbeitung von landwirtschaftlichen Nahrungsmitteln, Elektromaschinen-, Pharma- und Chemieindustrie; und den Großraum Piotrków-Bełchatów, wo folgende Industrien dominieren: Bergbau, Elektroenergie, Gummi, Baumaterialien, Möbel, Holz, Spiritus, Glas und Pharma.
Die Textil- und Bekleidungsindustrie nimmt trotz einschneidender Veränderungen in der Struktur der Industriezweige der Woiwodschaft weiterhin die führende Position in der Produktion der Region ein. Zu den führenden Unternehmen in dieser Branche gehört unter anderem Redan S.A. Ein weiterer Bereich mit großer Entwicklungsdynamik ist in der Region Łódź die pharmazeutische Industrie und der Großhandel mit pharmazeutischen Produkten. Zu den führenden Unternehmen in diesem Bereich gehören u. a.: Pelion Healthcare Group, Adamed Pharma S.A. (Produktionsstätte in Pabianice), Polfa S.A. Kutnowskie Zakłady farmaceutyczne, Sensilab Polska Sp. z o.o., MEDANA PHARMA S.A., pharmazeutische Betriebe und Hersteller von pflanzlichen Arzneimitteln: Herbapol Łódź und Agropharm S.A. Tuszyn.
Das slowenische Arzneimittelwerk der Lek S.A. (die zur Sandoz-Gruppe gehört) ist erfolgreich in Stryków bei Łódź tätig. Eine andere Industriebranche, die sich in der Woiwodschaft Łódź erfolgreich entwickelt, ist die Produktion von Baumaterialien. Führender Produzent ist die Atlas-Gruppe, die Spitzenreiter auf dem nationalen Markt und drittgrößter Hersteller von bauchemischen Erzeugnissen in Europa ist.
In der Woiwodschaft Łódź befindet sich ein Zentrum für die Verarbeitung von Baumaterialien. Die Region ist außerdem landesweit führend bei der Produktion von Keramikfliesen (Ceramika Opoczno, Ceramika Paradyż, Ceramika Tubądzin). Darüber hinaus sind Unternehmen aus der Haushaltsgerätebranche in der Woiwodschaft konzentriert: BSH Sprzęt Gospodarstwa Domowego Sp. z o.o., Whirlpool Company Polska Sp. z o.o. (ehemals Indesit). Eine wichtige Rolle in der Woiwodschaft spielt die Sonderwirtschaftszone Łódź. Hier sind über 100 Firmen in folgenden Branchen tätig: Logistik, Pharma, Kunststoffverarbeitung, BPO, Haushaltsgeräte, IT, Medizin, Kosmetik und Lebensmittel.
In den vergangenen Jahren hat sich die Outsourcing-Branche (BPO) schnell entwickelt. Aus dem Bericht von ABSL (Association of Business Service Leaders in Poland) für 2022 über die Entwicklung des Sektors BPO/SSC in Polen geht hervor, dass Łódź eines der sechs landesweit größten BPO-Zentren ist. Gemäß den Daten für das erste Quartal 2022 für den Sektor B2B einschließlich der BPO-, SSC-, IT- und R&D-Center waren hier 101 Unternehmen tätig, die ihre Dienste in Fremdsprachen erbringen. In der Region sind viele Firmen mit ausländischem Kapital tätig: Accenture, Asea Brown Boveri (ABB), BMS Poland, Ceri International, Citi, Fujitsu, GE Power Controls, HP, Whirlpool (ehemals Indesit), Infosys, Mobica, Nordea, GFT Polska (Rule Financial), Samsung Poland R&D Center, Sii, SouthWestern, Takeda, Tate & Lyle. Neue Investitionen dieses Sektors in der Region: Avient Corporation, Axalta Coating Systems Poland, Godel Technologies, Marel Shared Services Center, Wella Company, XSYS Polska. Die meisten Firmen sind auf IT-Dienstleistungen, Finanz- und Buchhaltungsprozesse sowie Forschungs- und Entwicklungsprozesse spezialisiert. Sie sind im Auftrag von Unternehmen aus fast der ganzen Welt tätig. In dieser Branche werden Personen mit Fremdsprachenkenntnissen gesucht.
Zu einer bedeutenden Branche wird in der Region (und vor allem in Łódź) auch der IT-Bereich. Unter den bedeutenden Arbeitgebern sind u. a. zu nennen: AMG.net, LSI Software, Tomtom, Intersoft, Centrum Komputerowe Zeto, Ericsson (ehemals Ericpol), Gromar, Transition Technologies SA, HP, Xerox, HPCC Herkules PC Components, Farbrity Grupa K2, Xerox (ACS Solutions). Auf eine Beschäftigung in dieser Branche können hauptsächlich Anwendungsprogrammierer, IT-Systemberater, Ingenieure für Computernetzwerke und -systeme sowie Fachkräfte für die Anwendungsoptimierung und -entwicklung setzen.
Massenentlassungen:
Im Juni 2022 meldeten zwei Unternehmen aus der Woiwodschaft Łódź bei Arbeitsämtern ihre Absicht, im Rahmen von Massenentlassungen insgesamt 232 Personen zu kündigen: TomTom Polska Sp. z o.o. aus Łódź – 208 Personen und Huta Szkła [Glashütte] „FENIKS“ 2 Spółka z o.o. aus Piotrków Trybunalski – 24 Personen. Zwei sich in dieser Woiwodschaft befindende Betriebe führten im Juni die früher angekündigten Massenentlassungen durch. Infolgedessen erhielten 567 Personen eine Kündigung. Es waren: mFinanse S.A in Łódź – 500 Personen und „TEXTON“ S.A. in Zgierz – 67 Personen.
Eine Analyse der Situation in der Arbeitslosigkeit sowie der Zahl der Angebote in der Woiwodschaft Łódź beweist, dass die Situation am Arbeitsmarkt sich langsam stabilisiert. Es ist jedoch zu früh, um eine Rückkehr zum normalen Arbeitssystem festzustellen. Arbeitgeber sind stets mit den Herausforderungen der Pandemie konfrontiert, die in gewissem Maße eine Revolution auf dem Arbeitsmarkt bewirkte. Unter solchen Umständen ist es schwierig, Gleichgewicht zwischen Arbeitskräftenachfrage und -angebot zu erzielen. Es wurden Vorschläge unterbreitet, die neue Arbeitsorganisation gesetzlich zu regeln. Die Arbeitswelt entwickelt sich in Richtung hybrides und flexibles Arbeitsmodell. Arbeitnehmer und Arbeitgeber öffnen sich immer häufiger einer ortsungebundenen Zusammenarbeit mit einer Firma, die sich in einem anderen Ort befindet. Der fehlende unmittelbare Kontakt mit dem Team und dem Arbeitgeber wirkt sich auf das Sicherheitsgefühl aus – es ist ein wichtiger Faktor, der in letzter Zeit viele Berufsentscheidungen determiniert.
Ähnlich wie vor der Verbreitung des Coronavirus besteht das Problem, den Personalbedarf in Unternehmen zu decken. Besonders große Schwierigkeiten, nach dem Lockdown Arbeitnehmer anzustellen, treten in Dienstleistungsbranchen wie Verpflegung und Tourismus auf. Handel und Dienstleistungen versuchen, ihre Verluste auszugleichen, aber die Gefahr weiterer Lockdowns steht ihnen im Wege. Wegen der geringen Beschäftigungsstabilität sind weniger Menschen zur Arbeit in diesen Sektoren bereit. Ein Großteil der Mitarbeiter fand Beschäftigung bei Arbeitgebern aus anderen Sektoren, deren finanzielle Situation sicherer ist. Wegen der COVID-19-Pandemie entschieden sich auch viele Personen, die infolge der Pandemie entlassen wurden, informelle Arbeit aufzunehmen, z. B. im Land- und Gartenbau, bei saisonbedingten Aufgaben.
Unternehmen, die konkurrenzfähig bleiben wollen, müssen auf Robotisierung und Digitalisierung der Herstellungs- und Verkaufsprozesse setzen. Die digitale Revolution, die in gewissem Maße durch die Pandemie erzwungen wurde, stellte zwei Arbeitnehmergruppen einander entgegen: diejenigen, die ihre Arbeitsplätze dank Digitalisierung und Automatisierung bekamen, und diejenigen, die dadurch weniger Aufgaben hatten.
Marktführend wurden Branchen, die die Pandemie zu ihrem Vorteil nutzten, wie z. B. IT und Telekommunikation, Medien, Marketing und E-Commerce. Unternehmen aus dem verarbeitenden Gewerbe, dem Bauwesen und TLS gelang es, wirtschaftlich stabil zu bleiben. Die oben erwähnten Sektoren leiden derzeit unter einem enormen Arbeitskräftemangel.
Auf dem Markt herrscht jedoch weiterhin Ungleichgewicht; manche Firmen haben sich entwickelt, aber viele können die Krise stets nicht überwinden. Kleine Gastronomie, Tourismus, Friseur- und Kosmetikdienstleistungen, Fitnessstudios und Massenereignisse versuchen, ihre Marktposition wieder aufzubauen.
Die Pandemie hat Praktika und Ausbildungsprogramme stark betroffen: Viele Firmen haben darauf verzichtet, junge Personen anzustellen, die gerade ihren Einstieg in den Arbeitsmarkt machten. Arbeitnehmer am Anfang ihrer Berufskarriere waren am häufigsten gezwungen, den Arbeitsplatz zu wechseln. Am meisten profitierte von dieser Situation die Generation, die über Berufserfahrung und über Arbeitsverträge verfügte, die sie gegen plötzliche Entlassung absicherten.
Das langsame Ausklingen der COVID-19-Pandemie führte zur Neubelebung des Arbeitsmarkts in unserer Woiwodschaft. Sowohl bei erfolgreichen als auch bei sich noch erholenden Unternehmen ist heutzutage ein Arbeitskräftemangel spürbar. Die meisten Personen, die sich wegen des Lockdowns in einer schwierigen Berufssituation befanden, fanden Beschäftigung in anderen Branchen. Unternehmen, die währen der Pandemie ihre Tätigkeit stilllegen müssten, haben Probleme damit, ihr Personal von Tag zu Tag wieder aufzustocken.
Links:
Woiwodschafts-Arbeitsamt Łódź | |
Statistiken und Analysen – Woiwodschaft Łódź | https://wuplodz.praca.gov.pl/rynek-pracy/statystyki-i-analizy/ |
Eurostat | https://ec.europa.eu/eurostat/databrowser/view/tgs00005/default/table?l… |
Berufsbarometer – Woiwodschaft Łódź | |
Statistikamt Łódź |
Laut der Erhebung Berufsbarometer wurde der Eingang folgender Stellenangebote zur Zentralen Datenbank von Stellenangeboten im ersten Halbjahr 2021 und im zweiten Halbjahr 2020 verzeichnet: Arbeiter im Produktionsbereich und bei einfachen Tätigkeiten – 46 585 Angebote (33,2 %), Fachlageristen – 11 128 (7,9 %), Objektbetreuer, Pförtner, Hauswarte und Hausmeister – 8 821 (6,3 %).
Die Berufsgruppen, die zum Ende vierten Quartals 2021 in der Woiwodschaft Łódź zahlenmäßig am stärksten beschäftigt waren, waren Spezialisten, Industriearbeiter und Handwerker sowie Bediener und Monteure von Maschinen und Anlagen.
Laut dem Berufsbarometer für 2022 gehören zu den Mangelberufen Elektriker, Elektromechaniker und Elektroinstallateure; Fahrer von Lastkraftwagen und Sattelkraftfahrzeugen; Ärzte; Fachlageristen; Haustechnikinstallateure; Maurer und Verputzer; Berufsschullehrer; Bediener und Mechaniker von Erdbewegungsmaschinen, Krankenpflege- und Geburtshilfefachkräfte, Personal in Buchhaltung und Rechnungswesen sowie Schweißer.
Aufgegliedert nach Beruf waren die meisten offenen Stellen in der Zentralen Datenbank von Stellenangeboten an Arbeiter im Produktionsbereich und bei einfachen Tätigkeiten (33,2 %), Fachlageristen (7,9 %), Objektbetreuer, Pförtner, Hauswarte und Hausmeister (6,3 %), Reinigungspersonal und Zimmerfrauen (4,1 %), Fleisch- und Fischverarbeiter (3,6 %) und Bediener von Maschinen zur Produktion von Gummiprodukten (3,3 %) gerichtet.
Bei den verfügbaren Stellenangeboten überwiegen solche, in denen die Arbeitgeber die für die jeweilige Arbeit erforderlichen Kenntnisse und Qualifikationen genau festlegen. Der Aufgabenbereich betrifft häufig mehrere Berufsbilder. Vielseitige Qualifikation umfasst sowohl hoch qualifizierte Fachkräfte z. B. aus den Bereichen Informatik, Automatik, Elektronik oder Outsourcing von Geschäftsabläufen als auch geringer qualifizierte Arbeitskräfte für Dienstleistungen, wie Schlosser/Schweißer, Bediener von Baggern und Ladern sowie Fahrer/Lieferant.
Die nachgefragtesten Berufsgruppen in Woiwodschaft Łódź
Gesundheitswesen und medizinische Dienstleistungen
Es sei betont, dass in öffentlichen Gesundheitseinrichtungen stets eine schwierige Situation herrscht. Krankenhäuser und Kliniken für primäre Gesundheitsfürsorge suchen nach Fachärzten. Gemeldet wird auch großer Bedarf am Personal, das die Patienten während der Qualifizierung für COVID-19-Impfungen bedient. Leider resultiert der Arbeitskräftemangel im Gesundheitswesen aus vielen Faktoren. Der wichtigste sind die Unterschiede bei der Vergütung. Das Gesundheitspersonal verließt kleinere Ortschaften und fließt wegen besserer Verdienste und Karrieremöglichkeiten zum Ballungsgebiet Łódź (wo sie die nächste Stufe ihrer Fachausbildung in einer moderneren, besser ausgestatteten und besser bezahlten Einrichtung erreichen können).
Eine weitere Gruppe von Mangelberufen auf dem Arbeitsmarkt der Woiwodschaft Łódź sind Krankenpfleger und Hebammen. Es fehlt an Personal, das gültige, an die Anforderungen der Angebote angepasste Qualifikationen besitzt. Ähnlich wie bei den Ärzten ist in dieser Berufsgruppe Migration in der Suche nach attraktiveren Arbeitsplätzen, die bessere Verdienstmöglichkeiten und Arbeitsumstände anbieten. Das bestehende Personal wird immer älter. Leider wirkt der lange, anspruchsvolle Bildungsweg auf Hochschulniveau entmutigend – deshalb zieht die Regierung immer häufiger die Möglichkeit in Betracht, den Erwerb von Krankenpflegerqualifikationen in der Oberschule zu ermöglichen.
Bildung
Umsetzung der Absicht, Schüler mit Behinderungen in allgemeinen Schulen wieder einzugliedern, zwingt diese Einrichtungen, speziale Betreuung für solche Personen zu organisieren. Deswegen ist es notwendig, mehr Lehrer von Sonderschulen und Integrationsklassen einzustellen. Darüber hinaus fehlen in allgemeinbildenden Schulen Lehrer von Mathematik sowie von naturwissenschaftlichen Fächern: Physik, Chemie oder Biologie. In öffentlichen und privaten Schulen sind Fremdsprachenlehrer und Lektoren nachgefragt.
Obwohl der Bedarf des Arbeitsmarkts an Berufsbildung enorm ist, interessieren sich wenige Jugendliche dafür – daher haben Berufsschulen eine geringe Zahl von Schülern. Berufsschulen verfügen über immer weniger Lehrer von Berufsfächern sowie praxisbezogene Berufsschullehrer. In diesen Spezialisierungen mangelt es auch an natürlichem Generationswechsel. Aufgrund der niedrigen Verdienste der Lehrer sind keine Bewerber für die bestehenden Arbeitsplätze vorhanden.
Berufe im Bauwesen
Im Bauwesen herrscht ein dringendes Defizit von gültigen Qualifikationen. Die Arbeitgeber aus dieser Branche beklagen sich über den Mangel an ausgebildeten, erfahrenen Arbeitskräften. Es gibt keine Bewerber, die bereit sind, solch eine schwere Arbeit auszuüben. Unter Zimmerern und Bautischlern fehlt es an neuem Personal sowie an zuverlässiger Berufsausbildung. Auf dem Arbeitsmarkt der Woiwodschaft Łódź erfreuen sich Bediener und Mechaniker von Erdbewegungsmaschinen seit vielen Jahren großer Popularität. Sie müssen über eine gültige Lizenz zur Ausübung ihres Berufes verfügen und zur körperlichen Arbeit, die Konzentration und Genauigkeit verlangt, gesundheitlich geeignet sein. Im Bauwesen werden auch Haustechnikinstallateure, Maurer und Verputzer sowie Beschäftigte in der Baufertigstellung nachgefragt. Personen mit solchen Qualifikationen sind oft selbstständig.
Industrieproduktion und TLS (Transportwesen, Logistik, Spedition)
Das sich entwickelnde verarbeitende Gewerbe der Woiwodschaft Łódź sorgt für Nachfrage nach Arbeitern, die Produktionslinien und große Lager bedienen (Sonderwirtschaftszone Łódź).
Zu den nachgefragtesten Berufen auf dem Lodzer Arbeitsmarkt gehören Bediener von Robotern und Endeffektoren in der Industrie, Fachlageristen mit einem Fahrerlaubnis für Palettenhubwagen sowie Fahrer von Lastkraftwagen und Sattelkraftfahrzeugen. Darüber hinaus braucht die TLS-Branche Fahrer von Lieferwagen sowie Spediteure und Logistiker.
Mitarbeiter in niedrigeren Positionen
Charakteristisch für diese Gruppe ist eine große Rotation bei der Besetzung von Positionen, die sich aus den schwierigen Arbeitsumständen sowie den niedrigen Verdiensten ergibt. Eine ähnliche Situation herrscht in Berufen wie: Objektbetreuer, Pförtner, Hauswarte und Hausmeister, Verkäufer und Kassierer sowie Fleisch- und Fischverarbeiter. Arbeitgeber deuten auf fehlende Bildungsplätze in solchen Berufen wie Metzger, Wurstmacher-Ausbeiner oder Arbeiter in der Darmverarbeitung hin.
Zusammenfassend sorgt das sich entwickelnde verarbeitende Gewerbe der Woiwodschaft Łódź für Nachfrage nach Arbeitern, die Produktionslinien und große Lager bedienen. Auf dem regionalen Arbeitsmarkt hält sich eine große Nachfrage nach Qualifikationen, die zur Bedienung von Geräten, Anlagen und Netzwerken berechtigen, sowie nach qualifizierten Bedienern und Mechanikern von Erdbewegungsmaschinen sowie Fahrern von LKW an.
Die 2021 durchgeführte Bilanz der Arbeitsplätze nach gewählten Sektionen der polnischen Klassifikation der Wirtschaftszweige in der Woiwodschaft Łódź zeigte, dass die Zahl der geschaffenen Arbeitsplätze um 22 000 höher war als die Zahl der aufgelösten. Eine negative Bilanz wurde nur im Bereich Land- und Forstwirtschaft, Jägerei und Fischerei verzeichnet.
Die für 2021 prognostizierte Sättigung des Arbeitsmarktes lässt sich z. B. im Verzeichnis der Mangelberufe des Landkreises Łódź (Stadt) bemerken. Obwohl einige Mangelberufe eine ausgeglichene Situation erreichten, muss betont werden, dass Arbeitgeber in Łódź weiterhin nach Arbeitskräften aus den folgenden Berufen suchen: Fachlagerist, Elektriker, Maurer-Verputzer, Beschäftigter in der Baufertigstellung, Programmierer, Automatisierungs- und Roboterspezialist oder Arzt und Krankenpfleger.
Laut dem Berufsbarometer, das den Arbeitskräftebedarf im Jahr 2022 prognostiziert, werden in der Woiwodschaft Łódź keine Berufe als überschüssig betrachtet.
Die Arbeitslosenregister der Woiwodschaft Łódź setzen sich hauptsächlich aus Personen mit niedrigem Bildungsniveau zusammen – am zahlreichsten sind Spezialisierungen, die keine komplizierten Fertigkeiten oder mühsame Berufsausbildung erfordern. Dabei handelt es sich vor allem um Berufe mit einer hohen Fluktuation: Verkäufer, Hilfsarbeiter, Kinderbetreuer sowie Metallarbeiter und Maschinen- und Anlagenmechaniker. Arbeitskräfteüberschüsse können vor dem Hintergrund der Langzeitarbeitslosigkeit erwähnt werden. Die Charakteristik dieser Arbeitslosen ist auf einige Merkmale beschränkt – sie haben anhaltende Gesundheitsprobleme, die es ihnen nicht erlauben, eine Stelle im erlernten Beruf aufzunehmen, sie sind mitunter nicht an einer Umschulung interessiert und wollen häufig nicht unter den Bedingungen arbeiten, die ihnen Arbeitgeber bieten.
Die Woiwodschaft Kleinpolen liegt im Süden von Polen und grenzt an die Slowakei sowie an die Woiwodschaft Heiligkreuz, Karpatenvorland und Schlesien. Die Fläche umfasst 15 000 km², die von 3,4 Millionen Menschen bewohnt wird. Die Fläche der Woiwodschaft stellt 5 % der Fläche von Polen dar. Die Woiwodschaft Kleinpolen ist in 22 Kreise, darunter 19 Landkreise und 3 Stadtkreise sowie 182 Gemeinden aufgeteilt. Die wichtigsten Städte der Woiwodschaft sind: Krakau – frühere Hauptstadt von Polen und gegenwärtige Hauptstadt der Region (782 000 Einwohner), Tarnów (106 000 Einwohner), Nowy Sącz (83 000 Einwohner). In der Region Kleinpolen leben etwa 9 % der Bevölkerung Polens. Hinsichtlich der Bevölkerungszahl nimmt die Woiwodschaft Platz 4 landesweit ein, nach Masowien, Schlesien und Großpolen. Die Bevölkerungsdichte betrug 2021 224 Personen/km² bei einem Nationaldurchschnitt von 122 Personen/km². Dichter besiedelt ist nur die Woiwodschaft Schlesien. Der Indikator der Feminisierung hält sich auf gleichem Niveau (auf 100 Männer entfallen 106 Frauen). Der Anteil der Stadtbewohner an der Gesamtbevölkerung, der als Urbanisierungsrate bezeichnet wird, beträgt 48 % und ist einer der niedrigsten in ganz Polen.
Ende 2021 waren in der Woiwodschaft Kleinpolen mehr als 445 000 Unternehmen registriert. Über 97 % von ihnen gehören zum Privatsektor. Die meisten Unternehmen sind in folgenden Branchen tätig: Handel und Reparatur von Kraftfahrzeugen, Bauwesen sowie professionelle, wissenschaftliche und technische Tätigkeiten. Die Woiwodschaft Kleinpolen bietet günstige Bedingungen für die Entwicklung des Hochtechnologie-Sektors, Automobilindustrie, Tourismus und BSS (Unternehmensdienstleistungen). Unter den größten Firmen, die in der Woiwodschaft Kleinpolen tätig sind, sind u. a.: Polska Spółka Gazownictwa (Tarnów), Can-Pack (Krakau), Carlsberg Polska (Brzesko), Coca-Cola (Niepołomice), Maspex (Wadowice), Grupa Kęty, ArcelorMittal (Krakau), Tele-Fonika Kable (Myślenice), Stalprodukt (Bochnia), Delphi Poland (Krakau), Valeo Autosystemy (Skawina), Synthos S.A. (Oświęcim), BP (Krakau), PGE Paliwa (Krakau), Exclusive Networks Poland S.A. (Krakau), Grupa PGD (Krakau), Motorola (Krakau), IBM (Krakau), Philip Morris Distribution (Krakau), Capgemini (Krakau), Comarch S.A. (Krakau), Control Process (Krakau), Newag SA (Nowy Sącz). Kleinpolen stellt auch einen wichtigen Gebiet für den Sektor der Videospiele dar. Hier haben mehr als 20 % der Unternehmen, in denen Computerspiele geschaffen werden, ihren Sitz oder eine Zweigniederlassung, darunter unter anderem: Gamedesire, Reality Pump Studio oder CD Projekt.
Die Erwerbsquote lag im vierten Quartal 2021 bei 56,5 % und war niedriger als der Landesdurchschnitt (58 %), womit die Woiwodschaft auf Platz 9 in ganz Polen liegt. Im Jahr 2020 arbeiteten rund 1,5 Millionen Menschen in Kleinpolen, d. h. mehr als die Hälfte der über 15-Jährigen (die Beschäftigungsquote lag bei 56,9 %).
2021 konnte eine Erholung der Wirtschaft nach der durch die COVID-19-Pandemie verursachten Schwächung beobachtet werden. Die große Nachfrage nach Arbeitskräften trug zum Rückgang der Arbeitslosenrate in der Region bei. Ende Dezember 2021 waren in den Landkreis-Arbeitsämtern in Kleinpolen 69 948 Personen registriert, d. h. um 13 102 Personen weniger als im Vorjahr (16 %), aber mehr als zum Ende 2019, also vor der Pandemie (um 12 %). Am Ende des Jahres 2021 betrug die registrierte Arbeitslosenrate in Kleinpolen 4,5 %; sie war also niedriger als 2021 (um 0,4 Prozentpunkte), aber höher als 2019, also vor der Pandemie (um 0,2 Prozentpunkte), und niedriger als der Landesdurchschnitt (um 0,9 Prozentpunkte).
Die Arbeitslosenrate war am niedrigsten im Landkreis Myślenice (2,6 %) und am höchsten im Landkreis Dąbrowa Tarnowska (9,1 %). Der Rückgang der Arbeitslosenrate trat im Zuge des Jahres 2022 in allen Landkreisen auf.
Im ersten Halbjahr 2022 war eine weitere Verbesserung der Lage auf dem Arbeitsmarkt zu beobachten. Ende Juni 2022 betrug die Arbeitslosenrate in Kleinpolen 4,1 % und war um 0,1 Prozentpunkte niedriger als im Mai sowie 0,9 Prozentpunkte niedriger als im Vorjahr. Die niedrigste Arbeitslosenrate wurde in Krakau (2,6 %), Myślenice (2,7 %) und Nowy Sącz (Stadt)(2,8 %) verzeichnet. Die höchste Arbeitslosenrate wurde in Dąbrowa Tarnowska (8,5 %), Nowy Sącz (Land) (7,3 %) und Tatra (7 %) verzeichnet. In jedem Landkreis ist die Rate im Vergleich zum Juni des Vorjahrs gesunken.
Ende 2022 betrug die Anzahl arbeitsloser Personen in den Registern der Landkreis-Arbeitsämter 63 943; sie sank gegenüber dem Vorjahr um 14 512, d. h. um 18,4 % (im Juni 2021 betrug die Zahl der Arbeitslosen 78 455).
Links:
Woiwodschafts-Arbeitsamt Krakau | |
Statistiken und Analysen – Woiwodschaft Kleinpolen | https://wupkrakow.praca.gov.pl/rynek-pracy/statystyki-i-analizy/ |
Berufsbarometer – Woiwodschaft Kleinpolen | |
Statistikamt Krakau |
Aus der Erhebung des Statistischen Zentralamtes Arbeitsnachfrage geht hervor, dass die Unternehmen in Kleinpolen zum Ende des vierten Quartals 2021 insgesamt 16 000 offene Stellen verzeichneten. 55,6 % von ihnen beziehen sich auf mittlere oder große Unternehmen. Gleichzeitig hatten die Landkreis-Arbeitsämter in Kleinpolen 5 400 offene Stellen.
Die meisten offenen Stellen waren in den folgenden Sektoren verfügbar: Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (18 %), verarbeitendes Gewerbe (15,7 %), Groß- und Einzelhandel sowie Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen (6,7 %), Erbringung von administrativen und unterstützenden Dienstleistungen (3,9 %) sowie Transportwesen und Lagerwirtschaft (3,4 %).
Das Berufsbarometer 2022 zeigt 34 Berufe mit dem höchsten Arbeitskräftemangel auf dem Arbeitsmarkt Kleinpolens. Dazu gehören u. a.: Fahrer von Lastkraftwagen und Sattelkraftfahrzeugen, Busfahrer, selbständige Buchhalter, Schweißer, Friseure, Fachlageristen, Lehrer für den praktischen Berufsunterricht und Berufsfächer, zahlreiche Bauberufe: Bediener und Mechaniker von Erdbewegungsmaschinen, Zimmerer und Bautischler, Dachdecker und Bauklempner, Haustechnikinstallateure, Maurer und Verputzer, Beschäftigte in der Baufertigstellung und Bauarbeiter sowie Gesundheits- und Pflegeberufe, d. h. Krankenpflege- und Geburtshilfefachkräfte, Ärzte, Physio- und Massagetherapeuten, Betreuer von älteren oder behinderten Personen, Psychologen und Psychotherapeuten, Rettungssanitäter.
In der Woiwodschaft-Hauptstadt Krakau gab es Defizite in folgenden Berufsgruppen:
- IT- und Unternehmensdienstleistungsberufe: Analysten, Tester und Bediener von IKT-Systemen, Designer und Administratoren von Datenbanken, Programmierer, Personal in Buchhaltung und Rechnungswesen, Mitarbeiter im telefonischen und elektronischen Kundendienst, Meinungsforscher, Telex-Interviewer, Finanzfachleute;
- Bau- und Industriearbeiter: Betonbauer und Eisenflechter, Pflasterer, Zimmerer und Bautischler, Dachdecker und Bauklempner, Maurer und Verputzer, Haustechnikinstallateure, Schweißer, Beschäftigte in der Baufertigstellung, Arbeiter in der Produktion und einfachen Arbeiten, Bauarbeiter;
- Dienstleistungsberufe: Schneider und Bekleidungshersteller, Friseure, Verkäufer und Kassierer, Briefträger und Kuriere, Kosmetikerinnen;
- Speditions- und Logistikmitarbeiter: Fachlageristen, Spediteure und Logistiker, Einkäufer und Lieferanten;
- Medizinisches Fachpersonal: Ärzte, Krankenpflege- und Geburtshilfefachkräfte, Physio- und Massagetherapeuten, Betreuer älterer oder behinderter Menschen, Rettungssanitäter.
2021 war ein viel höher Bedarf an Arbeitskräften spürbar als 2020, wo Arbeitgeber wegen der durch die COVID-19-Pandemie verursachten Ungewissheit Entscheidungen hinsichtlich des Personals vertagten. Bei Landkreis-Arbeitsämtern in Kleinpolen wurden 2021 genau 94 600 Stellen gemeldet, d. h. um 33,9 % mehr als 2020 und um 3,3 % mehr als 2019.
Aufgrund der schwierigeren wirtschaftlichen Situation von 2022 beginnt sich jedoch die Zahl der Stellenangebote zu verringern. Im Juni 2022 sind bei Landkreis-Arbeitsämtern 7 015 Angebote eingegangen, d. h. um 1 256 weniger als 2021.
Im Jahr 2021 verzeichneten folgende Branchen in der Woiwodschaft Kleinpolen die höchste Arbeitslosigkeit: Handel, Reparatur von Kraftfahrzeugen (16,1 %), verarbeitendes Gewerbe (12,7 %) und Bauwesen (9 %). In den Arbeitslosenregistern befinden sich vor allem Personen ohne Berufsqualifikationen, Verkäufer, Hilfsarbeiter im Bauwesen, Büroangestellte, Fachlageristen, Hauswarte sowie Köche, Friseure, Kellner, Küchenhilfen und Kundenberater.
In der Woiwodschaft Kleinpolen werden als Überschussberufe Wirtschaftswissenschaftler genannt. Lokal traten auch Überschüsse unter Verwaltungs- und Büroangestellten, Philosophen, Historikern, Politologen und Kulturwissenschaftlern, Fachkräften für Lebensmittel- und Ernährungstechnologie, Pädagogen, Reiseverkehrsfachkräften und Reiseveranstaltern, Verkäufern und Kassierern sowie Fachkräften für die öffentliche Verwaltung auf.
Die Woiwodschaft Masowien liegt im mittleren Osten von Polen. Masowien hat eine Fläche von 35 559 km2 (11,4 % der Fläche Polens), die im Jahr 2021 von 5 419 700 Menschen (14,2 % der polnischen Bevölkerung) bewohnt wurde, davon waren 52,2 % Frauen. Die größte Stadt der Region ist Warschau, das als Hauptstadt des Landes mit 1 795 600 Einwohnern über 33,1 % der gesamten Bevölkerung der Woiwodschaft darstellt. In Masowien spielen auch die folgenden subregionalen Zentren eine wichtige Rolle: Radom, Płock, Siedlce, Ostrołęka und Ciechanów. Der Urbanisierungsgrad der Woiwodschaft ist hoch und beträgt 64,7 %, während er landesweit bei 61 % liegt.
Ende März 2022 waren in der Woiwodschaft Masowien 936 946 Wirtschaftsunternehmen registriert (19,3 % der in ganz Polen registrierten Unternehmen), davon übten 53,9 % ihre Geschäftstätigkeit in Warschau aus. Die meisten Unternehmen waren in folgenden Bereichen tätig: Groß- und Einzelhandel; Reparatur von Kraftfahrzeugen, einschließlich Krafträdern (20,6 % der Gesamtzahl der Unternehmen), freiberufliche, wissenschaftliche und technische Tätigkeiten (15,3 % der Gesamtzahl der Unternehmen), Bauwesen (10,4 % der Gesamtzahl der Unternehmen) und Information und Kommunikation (8 % der Gesamtzahl der Unternehmen).
Im Mai 2022 war in der Woiwodschaft Masowien die größte Anzahl der Beschäftigten im Groß- und Einzelhandel, in der Reparatur von Kraftfahrzeugen einschließlich Krafträdern (durchschnittlich 349 000 Personen), in der verarbeitenden Industrie (344 900) und im Transportwesen und in der Lagerwirtschaft (275 700) tätig; ihr Anteil an der Gesamtzahl der Beschäftigten im Unternehmenssektor betrug 61,7 %.
Ende Juni 2022 waren bei den Arbeitsämtern 121 733 Arbeitslose registriert, was bedeutet, dass jeder 7. Arbeitslose in Polen aus Masowien stammte. Die registrierte Arbeitslosenquote in Masowien lag Ende Juni 2022 bei 4,3 % (bei einem nationalen Durchschnitt von 4,9 %). In Masowien ist die Arbeitslosenquote territorial sehr unterschiedlich. Im Juni 2022 wurde die höchste Arbeitslosenquote in folgenden Landkreisen verzeichnet: Szydłowiec – 21,2 %; Maków – 14,6 %; Przysucha – 14,3 %; Radom – 14,2 % und Pułtusk – 13 %. Die niedrigste Arbeitslosenquote verzeichneten die Stadt Warschau – 1,7 % und die folgenden Landkreise: Warszawski Zachodni (Warschau West) – 1,8 %; Grójec – 2 %; Pruszków – 2,5 %; Sochaczew – 2,9 % und Wyszków – 2,9 %.
Die Arbeitslosenquote laut BAEL lag in der Woiwodschaft Masowien im ersten Quartal 2022 bei 3 %, wobei die nationale Arbeitslosenquote 3,1 % betrug.
Links:
Woiwodschafts-Arbeitsamt Warschau | |
Statistiken und Analysen – Woiwodschaft Masowien | http://wupwarszawa.praca.gov.pl/rynek-pracy/statystyki-i-analizy |
Masowisches Arbeitsmarkt-Beobachtungszentrum | |
Berufsbarometer – Woiwodschaft Masowien | |
Statistikamt Warschau |
In der Woiwodschaft Masowien wird ein geringer Rückgang der Beschäftigtenzahl um 0,3 % bis 2025 erwartet. Der Strukturwandel in der Region wird jedoch höchstwahrscheinlich nach dem prognostizierten Schema durchgeführt werden, wonach sich die Beschäftigungsstruktur in der Landwirtschaft und bei den marktbestimmten Dienstleistungen (wo sowohl traditionelle als auch moderne Dienstleistungen mit der höchsten Arbeitsproduktivität erbracht werden) erheblich verändern wird, während der Anteil der Beschäftigung in der Industrie und bei den nichtmarktbestimmten Dienstleistungen relativ stabil bleiben wird. Die vorhergesehenen branchenspezifischen Veränderungen in der Woiwodschaft Masowien spiegeln sich in den beobachteten Tendenzen im Bereich der beruflichen Strukturen wider, nach denen der Bedarf an Fachkräften deutlich steigt, während der Anteil arbeitender Landwirte wesentlich zurückgeht, sowie sich die übrigen großen Berufsgruppen unwesentlich verändern.
Die meisten offenen Arbeitsstellen und Beschäftigungsförderungsangebote waren im Dezember 2021 in der Woiwodschaft Masowien in den folgenden Bereichen vorhanden: Groß- und Einzelhandel, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen, einschließlich Krafträdern; Information und Kommunikation; Transportwesen und Lagerwirtschaft; verarbeitendes Gewerbe sowie Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen. Im Juni 2022 waren die meisten offenen Stellen und Beschäftigungsförderungsangebote an die folgenden Berufe gerichtet: manuelle Verpacker, sonstige Hilfsarbeiter in der Industrie, sonstige Hilfsarbeitskräfte, anderweitig nicht klassifiziert, Fachlageristen, Lagerarbeiter, Hauswarte, Hilfsarbeiter im Obstanbaubetrieb, Küchenhilfen, Verkäufer, Arbeiter bei der Produktion. Diese Daten finden Bestätigung in der Prognose der Mangel- und Überschussberufe der Erhebung Berufsbarometer 2022. In dem 2021 durchgeführten Berufsbarometer, der eine Prognose für das Jahr 2022 enthielt, wurden sämtliche Mangelberufe genannt.
Das für die Woiwodschaft Masowien generierte Ergebnis zeigt ein Defizit in 19 Berufsgruppen (die Prognose für 2021 zeigte ein Defizit in 17 Gruppen), 149 werden als ausgeglichen bezeichnet, während kein Überschuss an Berufen erwartet wird.
Die siebte Herausgabe der Erhebung beweist den Unterschied zwischen der Region von Warschau (die die Hauptstadt Warschau und neun Landkreise umfasst) und der Region Masowien. Auf Ebene der Woiwodschaft gibt es 19 Mangelberufe. Wenn wir aber die Ergebnisse statistischer Regionen miteinander vergleichen (auf dem Niveau NUTS2), treten in der Region Warschau 41 und in der Region Masowien nur 17 Mangelberufe auf.
Die Ergebnisse dieser Erhebung prognostizierten, dass sich 2022 Arbeitskräftedefizite in den folgenden Branchen verfestigen: Bauwesen, Logistik (Fachlageristen, Kuriere, Einkäufer) und Gesundheitswesen. Laut Berichten von Einrichtungen, die den Arbeitsmarkt analysieren, ist die Anzahl von in Jobportals veröffentlichten Stellenangeboten in Vergleich zu 2020 um mehr als 40 % gestiegen.
Das Bauwesen ist besonders beachtenswert, denn es verzeichnet seit einigen Jahren ein Defizit von: Betonbauern und Eisenflechtern, Zimmerern und Bautischlern, Dachdeckern und Bauklempnern, Maurern und Verputzern, Haustechnikinstallateuren, Bedienern und Mechanikern von Erdbewegungsmaschinen, Beschäftigten in der Baufertigstellung und Bauarbeitern.
Ein anhaltendes Defizit besteht auch bei Schweißern, Fahrern von Lastkraftwagen und Sattelkraftfahrzeugen, Schlossern, Elektrikern und Fachlageristen. Wie im vorigen Jahr umfasst die Defizitkategorie auch Berufsschullehrer.
In Expertengesprächen wurde auch die schwierige Situation in dem Gesundheitswesen betont. Sowohl in ganz Polen als auch in Masowien wird ein Mangel an medizinischen Fachkräften durch eine Generationskluft verursacht, die mit der ungünstigen Altersstruktur bei Ärzten und beim Pflegepersonal im Zusammenhang steht. Zudem lassen demographische Prozesse und das wachsende Gesundheitsbewusstsein der Polen darauf schließen, dass der Bedarf an Gesundheitspersonal ständig ansteigen wird.
Auf Ebene der Woiwodschaft wurde auf einen Mangel an Ärzten, Pflegepersonal und Hebammen sowie Betreuern von älteren oder behinderten Personen hingewiesen. In vielen (20) Landkreisen erwarteten Experten Probleme, den Bedarf an Physio- und Massagetherapeuten zu decken.
Bei der Analyse der Situation in der Woiwodschaft Masowien muss auch die Logistik erwähnt werden, und insbesondere der Beruf des Fachlageristen. Defizite werden in 27 Landkreisen prognostiziert; in sieben wird der Mangel seriös. Nachgefragt sind insbesondere Fachlageristen mit einem Fahrerlaubnis für Palettenhubwagen. Eine große Nachfrage nach Arbeitnehmern aus dieser Berufsgruppe besteht vor allem in den Landkreisen der Region Warschau und in denjenigen, die mit der Autobahn A2 benachbart sind, denn es befinden sich hier sämtliche Betriebe für Logistik und Lagerwirtschaft. Unternehmen müssen miteinander um erfahrene Mitarbeiter konkurrieren, was wiederum zu einem Lohndruck führt.
Links:
Arbeitsmarktbeobachtungsstelle Masowien | |
Woiwodschafts-Arbeitsamt Warschau | http://wupwarszawa.praca.gov.pl/rynek-pracy/statystyki-i-analizy |
Berufe, in denen die größte Arbeitslosenrate zu beobachten ist: Verkäufer, Koch, Hilfsarbeiter im Bauwesen, Hauswart, Schlosser, Fachlagerist, Friseur, Wirtschaftstechniker, Wirtschaftswissenschaftler, andere Bürofachkräfte, Maurer, Bürotechniker, Schneider, Hilfsarbeiter in der Industrie, Kfz-Mechaniker, Reinigungspersonal, Techniker-Mechaniker, manueller Verpacker, Konditor, Kellner, PKW-Mechaniker, Objektbetreuer, Kassierer im Handel, Kundenberater.
Die Prognose des Berufsbarometers für das Jahr 2022 wies auf keine konkreten Überschussberufe hin, mit der Ausnahme von wenigen Fallen unter Wirtschaftswissenschaftlern, die sich aus mangelnder Spezialisierung oder aus dem Überschuss von Absolventen der Wirtschaftshochschulen in jeweiligen Landkreisen ergaben. Es sei betont, dass die in Landkreis-Arbeitsämtern registrierten Arbeitslosen häufig aus Gründen unbeschäftigt sind, die mit dem Arbeitsmarkt nichts zu tun haben, d. h. ihre Berufskenntnisse sind veraltet, sie nähern sich dem Rentenalter an, sie wollen nicht arbeiten, haben keine digitalen Kompetenzen und Fremdsprachenkenntnisse, können/wollen sich nicht umschulen, sind wenig mobil oder in schwierigen Familienlage. Grund dafür sind auch die schweren Arbeitsumstände in Berufen wie Kassierer, Bauarbeiter oder Hilfsarbeiter: Schichtarbeit, schwere körperliche Arbeit oder Arbeit unter schwierigen Bedingungen. Nicht unbedeutend sind auch die niedrigen Verdienste in einigen Berufen.
Die COVID-19-Pandemie hat auch dazu beigetragen: Ein Teil der im Gastgewerbe beschäftigten Personen kann weiterhin von den Folgen des geminderten Touristenverkehrs betroffen sein, was zu niedrigerer Beschäftigung von Kellnern, Barkeeper, Bedienungspersonal in Hotels usw. führen kann.
Links:
Woiwodschafts-Arbeitsamt Warschau | http://wupwarszawa.praca.gov.pl/rynek-pracy/statystyki-i-analizy |
Die Woiwodschaft Oppeln ist die kleinste Woiwodschaft in Polen (9 412 km2) und liegt im Südwesten des Landes. Sie wird von gerade einmal 969 000 Menschen bewohnt, was einen Anteil von etwa 2,5 % der Gesamtbevölkerung Polens ausmacht. In der Region ist ein systematischer Bevölkerungsrückgang zu verzeichnen.
Die Arbeitsmarktlage in der Region ist im Vergleich zur Lage im Landesdurchschnitt etwas schwieriger. Die Erwerbsquote lag Ende 2021 bei 57,8 %, verglichen mit 58 % in ganz Polen. Die Beschäftigungsquote hat hingegen ein etwas besseres Niveau erreicht und betrug 56,5 %, d. h. um 0,2 Prozentpunkte mehr als auf Landesniveau.
Im Dezember 2021 waren in der Woiwodschaft 108 222 Wirtschaftsakteure registriert; dies ist der höchste Wert, der in den Jahren 2011–2021 verzeichnet wurde. Es sei noch über die Struktur der Unternehmen in der Region Oppeln 2021 gesagt, dass die wirtschaftliche Tätigkeit sich vor allem in vier Sektoren konzentriert: Groß- und Einzelhandel, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen (21 %), Bauwesen (15 %), verarbeitendes Gewerbe (9 %) und Grundstücks- und Wohnungswesen (8,6 %). Darüber hinaus befindet sich die Großzahl der Unternehmen auf dem Gebiet der großen Landkreise (Oppeln (Stadt) – 21 % aller Unternehmen, Nysa – 13,6 %, Oppeln (Land) – 11,6 %, Brzesko – 9,9 %). Ende Juni 2022 betrug die Zahl der registrierten Arbeitslosen 20 185, die Quote der registrierten Arbeitslosigkeit 5,6 %, was um 1,1 Prozentpunkte niedriger als im Juni 2021 ist. In der günstigsten Lage ist der Landkreis Oppeln (Hauptstadt der Woiwodschaft), in dem die Quote der registrierten Arbeitslosen 3,1 % betrug, gegenüber 8,5 % im Landkreis Namysłów.
Die größten Arbeitgeber in der Woiwodschaft Oppeln sind: Grupa Azoty Zakłady Azotowe Kędzierzyn S.A., PGE Górnictwo i Energetyka Konwencjonalna S.A. Oddział Elektrownia Opole, Górażdże Cement S.A., Nutricia Zakłady Produkcyjne Sp. z o.o., ArcelorMittal Poland, Niederlassung in Zdzieszowice, Multiserwis Sp. z o.o., WeWire Poland Sp. z o.o. Sp. k., Sindbad Sp. z o.o.
Das Jahr 2021 war stark durch die COVID-19-Pandemie betroffen. Die sanitären Maßnahmen, die eingesetzt wurden, wirkten sich direkt auf die ganze Wirtschaft aus, darunter auch auf den Arbeitsmarkt. Wenn man im Rückblick die gleichen Perioden der Jahre 2019–2021 miteinander vergleicht, kann man bemerken, dass sich alle grundlegende Indikatoren zur Beschreibung des Arbeitsmarkts in der Woiwodschaft Oppeln verschlechterten. Beispielsweise sank innerhalb des Jahres 2020 die Arbeitskräftenachfrage – d. h. die Zahl der bei Landkreis-Arbeitsämtern gemeldeten Stellenangebote – um 23 % im Vergleich zu 2019, und die Arbeitslosenrate stieg um fast 5 % an. 2021 wurde ein Anstieg des Arbeitskräftebedarfs um 19 % im Vergleich zum Jahr 2020 verzeichnet, dennoch war er sowieso um 9 % niedriger als vor der Pandemie. Die Arbeitslosigkeit sank von April bis Dezember 2021 plötzlich um 12 %, aber die Lage ist noch nicht so gut wie vor der Pandemie. Ende 2021 betrug die Zahl der Arbeitslosen 21 535, wobei sie Ende 2019 bei 20 948 und 2020 bei 24 976 lag. Dies weist auf einen Rückgang um 14 % im Vergleich mit Ende 2020 hin, aber es ist stets 3 % mehr als im Dezember 2019.
Links:
Woiwodschafts-Arbeitsamt Oppeln | |
Statistiken und Analysen – Woiwodschaft Oppeln | https://wupopole.praca.gov.pl/rynek-pracy/statystyki-i-analizy/ |
Berufsbarometer – Woiwodschaft Oppeln | |
Statistikamt Oppeln |
2021 wurden in der Woiwodschaft Oppeln 11 000 neue Arbeitsstellen geschaffen; es waren auch 5 100 Stellen offen.
Im Jahr 2021 gingen bei den Landkreis-Arbeitsämtern insgesamt 35 296 Arbeits- und Beschäftigungsförderungsangebote ein – um 4 046 mehr als 2020. Die meisten Angebote bezogen sich auf die folgenden Branchen: verarbeitendes Gewerbe (26,2 %), Erbringung von administrativen und unterstützenden Dienstleistungen (21,2 %), Bauwesen (11,7 %), Groß- und Einzelhandel (9,4 %). Die meisten Angebote waren 2021 an Hilfsarbeiter (24,1 %) sowie Bediener und Monteure von Maschinen und Geräten (14,8 %) gerichtet.
Laut der Erhebung Berufsbarometer werden 2022 in der Woiwodschaft Oppeln Vertreter folgender Berufe nachgefragt: Ärzte, Rettungssanitäter, Speditions- und Logistikarbeiter, selbstständige Buchhalter, Betreuer von älteren oder behinderten Personen, Fachlageristen, Köche, Küchenhilfen, Kellner und Barkeeper, Friseure, Zimmerer und Bautischler, Haustechnikinstallateure, Schlosser, Bediener von Schneidemaschinen, Kfz-Mechaniker, Schneider und Bekleidungshersteller, Bediener von Maschinen zur Produktion von Gummi- und Kunststoffprodukten, Busfahrer, Bediener von Kränen und Transportgeräten, Bediener und Mechaniker von Erdbewegungsmaschinen, Schweißer, Elektronik-, Automatisierungs- und Roboterspezialisten, Fahrer von Lastkraftwagen und Sattelkraftfahrzeugen, Krankenpfleger und Hebammen, Elektriker, Elektromechaniker und Elektromonteure, Fachkräfte für die Entwicklung, Einsetzung und Verbesserung von digitalen Produkten und Dienstleistungen, Berufsschullehrer, Personal in der Buchhaltung und im Rechnungswesen, Betonbauer und Eisenflechter, Bauarbeiter, Pflasterer, Dachdecker und Bauklempner, Bäcker, Holzverarbeiter und Tischler, Polsterer, Monteure von Maschinen und Geräten, Monteure von Metallstrukturen, Metallverarbeiter, Maurer und Verputzer, Blechkaltverformer und Kfz-Lackierer, Designer und Administratoren von Datenbanken, Programmierer, Administratoren von Webseiten, Lackierer, Beschäftigte in der Baufertigstellung.
Ende 2021 waren in den Arbeitsämtern der Woiwodschaft Oppeln 21 535 Personen registriert; im ganzen Jahr 2021 betrug die Gesamtzahl der Registrierungen 31 180. Die größten Gruppen unter der registrierten Personen waren in dem verarbeitenden Gewerbe (15,9 %) und im Groß- und Einzelhandel (13,9 %) beschäftigt. Die meisten registrierten Arbeitslosen stammten aus folgenden Berufen: Verkäufer (9,7 %), Hauswart (2,3 %), Schlosser (2,1 %), Maurer (1,9 %) und Koch (1,9 %).
Die Erhebung Berufsbarometer für das Jahr 2022 zeigt, dass Wirtschaftswissenschaftler sowie Reiseverkehrsfachkräfte und Reiseveranstalter in der Region Überschussberufe sein werden.
Die Woiwodschaft Karpatenvorland grenzt an die Ukraine und an die Slowakei. Das Karpatenvorland verfügt über den größten Anteil an Landbevölkerung – 58,53 %, womit es in ganz Polen auf Platz 1 liegt. Der landwirtschaftliche Charakter der Region steht im Kontrast zur Entwicklung der Städte. Das Zentrum der Region, Rzeszów (198 600 Bewohner) ist ein Zentrum für Handel, Dienstleistung, Industrie und Bildung. Die Stadt verfügt über einen Flugplatz in Jasionka, der ein ständiger Grenzübergang ist. Die Woiwodschaft teilt sich in 21 Landkreis und 4 Städte mit Kreisrecht auf – insgesamt 17 800 km², wo 2,1 Mio. Menschen leben. Der Altersmedian lag im Jahr 2021 bei 41,1 Jahre (Durchschnitt in Polen – 42 Jahre). Der durchschnittliche monatliche Brutto-Lohn gehört zu den niedrigsten in Polen.
Ende Juni 2021 waren 199 100 Wirtschaftsunternehmen registriert. Die wichtigsten Gewerbezweige waren: Groß- und Einzelhandel, Bauwesen, verarbeitendes Gewerbe und professionelle, wissenschaftliche und technische Tätigkeiten. Im Karpatenvorland sind die Ernährungs- und Agrarindustrie sowie die Elektromaschinen- und Chemieindustrie ansässig. Große Betriebe setzen die Traditionen der Luftfahrtindustrie fort.
Auf den zeitweiligen Anstieg der Zahl der Arbeitslosen in den Landkreis-Arbeitsämtern im Jahr 2020 folgte ein Rückgang dieser. Zwischen 30. Juni 2022 und 30. Juni 2021, sank diese Zahl um 11 928; zwischen 30. Juni 2022 und 30 Juni 2020 sank sie um 17 143 Personen. Infolge des Kriegs in der Ukraine, der für den Abfluss einiger Arbeitnehmer (hauptsächlich Männer) sorgte, wurde erhöhter Bedarf an Betreuern älterer Personen, Arbeiter an Produktionslinien sowie Hilfsarbeiter im Bauwesen, in der Landwirtschaft und im Gastgewerbe verzeichnet. Es werden Fahrer, Fachkräfte und Mitarbeiter für Logistik gesucht. Es fehlen Personen mit Befugnissen und Erfahrung z. B. im Gesundheitswesen oder Fachkräfte für Bauingenieurwesen. Laut der Prognose des Berufsbarometers von 2022 suchen die Arbeitgeber stets nach solchen Fachkräften wie Zimmerer, Arzt, Fachlagerist, Maurer, Verputzer, Buchhalter, Betreuer von behinderten Personen sowie Bediener von Produktionsmaschinen, Kränen und Transportgeräten.
Zwischen Januar und Juni 2022 wurden mehr Massenentlassungen angekündigt als im ersten Halbjahr 2021. Tatsächlich erhielten jedoch weniger Arbeitnehmer eine Kündigung als im Bezugszeitraum. Vor allem handelte es sich um Unternehmen, die Bezüge für Fahrzeugsitze herstellen. Der Grund für diese Entlassungen waren Störungen in Lieferketten – infolge der Ereignisse des Jahres 2020 sowie des Kriegs in der Ukraine. Die Woiwodschaft verfügt über eine Luft- und Raumfahrt-, Biotechnologie-, Pharma-, IT- (Programmierung) und technische Gießereiindustrie. Die wichtigsten Arbeitgeber sind: Pratt & Whitney Rzeszów S.A., MTU Aero Engines Polska, Hamilton Sundstrand Poland Sp. z o.o. – Körperschaft United Technologies, B&B Trend (ehemals Zelmer), Asseco Poland S.A., ICN Polfa Rzeszów S.A. (BAUSCH HEALTH COMPANIES INC), Greinplast Sp. z o.o., Nestlé Poland S.A. Niederlassung in Rzeszów, Firma Oponiarska T.C. Dębica S.A. (The Goodyear Tyre & Rubber Company).
Einen bedeutenden Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung der Region leisten auch die in Mielec (Polskie Zakłady Lotnicze Sp. z o.o., Tochtergesellschaft der Sikorsky Aircraft Corporation) und anderen Städten der Region tätigen Unternehmen: Borg Warner Poland Sp. z o.o. (Jasionka), Kirchhoff Automotive Polska (Niederlassung in Mielec), BRW (Niederlassung in Mielec), Goodrich Aerospace Poland (Collins Aerospace, Tajęcina, Krosno), Husqvarna Poland (Niederlassung in Mielec). Olimp Labs Sp. z o.o. (Dębica), Bispol (Łańcut) – einer der größten Hersteller von Grablichtern, Kerzen und Teelichtern in Europa. Die Produkte der Firma werden nach mehr als 40 Ländern geliefert. Der Betrieb verfügt über moderne Produktionslinien. Nowy Styl Sp. z o.o. (Krosno), Sanok Rubber Company (Sanok), Asseco Poland S.A. (Rzeszów), Federal – Mogul Gorzyce Sp. z o.o. (Landkreis Tarnobrzeg), Fabryka Farb i Lakierów Śnieżka (Brzeźnica, Landkreis Dębica).
Ein Teil der Sonderwirtschaftszone Euro-Park Mielec befindet sich in Rzeszów-Dworzysko. Dieses Gelände liegt in der Nähe des internationalen Flughafens Rzeszów-Jasionka. Rzeszów-Dworzysko sind Unternehmen, die mit der Luftfahrtindustrie, dem Elektromaschinenbau (einschließlich der Automobilindustrie) und I&T OPTeam S.A., ZELNAR Sp. z o.o., (Tajęcina) verbunden sind. Betriebe im Landkreis Tarnobrzeg sind z. B. Pilkington Automotive Poland Sp. z o.o., BK Glass Sp. z o.o. oder KOMA Stahlbau Sp. z o.o. und Wisan S.A. – Europas bester (Qualität/Preis) Hersteller von Textilien – Gardinen, Tischdecken, Stoffen, Vorhängen, Läufern, Tischtüchern und Rollos. Andere Unternehmen sind: Uniwheels Production Poland (Stalowa Wola), Sanfarm und Zakłady Metalowe Dezamet (Nowa Dęba), Southco (Tajęcina), CADworks Systems Sp. z o.o. (Jasionka) oder BigCom (Rzeszów).
Im ersten Quartal 2022 war die Erwerbsquote in der Woiwodschaft Karpatenvorland um 1 % höher (53,8 %) als im ersten Quartal 2021. Die berufliche Tätigkeit der Bevölkerung wurde nach Geschlecht und Wohnort (Stadt, Land) unterschiedlich. Männer waren beruflich aktiver als Frauen (63 % gegenüber 44,9%). Die Erwerbsquote im Karpatenvorland war um 4,2 Prozentpunkte niedriger als in ganz Polen (Platz 16 im Land). Im ersten Quartal 2022 war die Beschäftigungsrate im Karpatenvorland (50,7 %) um 1,2 Prozentpunkte niedriger als im ersten Quartal 2021. Im Vergleich zum Landesniveau (56,2 %) war sie niedriger um 5,5 Prozentpunkte.Die registrierte Arbeitslosenrate betrug im Juni 2022 7,3 %. Die höchsten Arbeitslosenquoten gab es in den Landkreisen Brzozów (14,0 %), Nisko (13,9 %), Lesko (13,8 %), Bieszczady (12,4 %), Strzyżów (12,2 %), Leżajsk (12,1 %) sowie Przemyśl (11,2 %). Die niedrigsten in Krosno Stadt (2,5 %), in den Landkreisen Mielec und Dębica (je 3,9 %), Stalowa Wola (4,4 %), in der Stadt Rzeszów (4,6 %) und im Landkreis Krosno (5,1 %). Die Gruppe der Landkreise mit der höchsten Arbeitslosenquote enthält meistens dieselben Verwaltungseinheiten (analog auch die mit der niedrigsten). Die Wiederholung der gleichen Landkreise beweist die systemischen Gründe für die Unterschiede.
Die Arbeitslosenquote lag gemäß BAEL im ersten Quartal 2022 bei 5,8 % und war um 0,5 Prozentpunkte niedriger als im ersten Quartal 2021 sowie um 2,7 Prozentpunkte höher als im Landesdurchschnitt.
Die Wirtschaftstätigkeit im Karpatenvorland wird nicht nur von großen Arbeitgebern, sondern auch von kleinen und mittleren Unternehmen getragen. Sie sind in der Herstellung von Waren sowie im Handel und Dienstleistungen tätig. Das Unternehmertum außerhalb des Agrarsektors konzentriert sich auf die Vororte und Städte. Neue, umweltfreundliche Unternehmen werden immer häufiger in der Nähe der großen Städte der Region angesiedelt.
Links:
Woiwodschafts-Arbeitsamt Rzeszów | |
Statistiken und Analysen – Woiwodschaft Karpatenvorland | https://wuprzeszow.praca.gov.pl/rynek-pracy/statystyki-i-analizy/#/map/… |
Berufsbarometer – Woiwodschaft Karpatenvorland | |
Statistikamt Rzeszów | |
Stellenangebote | |
Stellenangebote | |
Stellenangebote für Ärzte | |
Stellenangebote für Ärzte |
Wie aus dem Berufsbarometer (Prognose für 2022) in der Woiwodschaft Karpatenvorland hervorgeht, werden Fachkräfte des medizinischen Sektors (Ärzte, Krankenpflege- und Geburtshilfefachkräfte, Physio- und Massagetherapeuten, Betreuer älterer oder behinderter Menschen, Rettungssanitäter, Psychologen und Psychotherapeuten) gesucht. Der Mangel erstreckt sich nicht auf alle medizinischen Fachrichtungen, z. B. sind Zahnärzte und Apotheker nicht nachgefragt.
Wenn in den Landkreis-Arbeitsämtern keine Stellenangebote im Gesundheitswesen verfügbar sind, zeugt dies davon, dass der Bedarf woanders, z. B. im Internet, gemeldet oder direkt zwischen den Krankenhäusern mitgeteilt wird. Die Tatsache, dass viele Spezialisten auswandern, trägt zum Mangel bei und verringert die Verfügbarkeit von medizinischen Dienstleistungen. Es wird deshalb noch schwieriger für Arbeitgeber, einen Facharzt mit Krankenhauserfahrung anzustellen, als im Vorjahr. Im Kontext der Behandlung von chronischen Krankheiten in der ganzen Bevölkerung oder der Krankenversorgung für Senioren wurde ein Defizit von Betreuern von älteren oder Behinderten Personen sowie von Physiotherapeuten verzeichnet. Dieses Phänomen wird sich wegen des Bevölkerungsrückgangs sowie der Auswanderung der am besten ausgebildeten Fachkräfte nach Westeuropa verstärken.
Außer dem Sektor Gesundheitswesen suchen die meisten Arbeitgeber Bauarbeiter sowie Arbeitskräfte im Bereich Logistik und Transport. Einige nachgefragte Berufe sind Betonbauer und Eisenflechter, Zimmerer und Bautischler, Dachdecker und Bauklempner, Bauleiter, Haustechnikinstallateure, Bediener und Mechaniker von Erdbewegungsmaschinen, Holzverarbeiter und Tischler, Busfahrer sowie Fahrer von Lastkraftwagen und Sattelkraftfahrzeugen.
Die meisten offenen Stellen waren am Ende des vierten Quartals 2021 zu verzeichnen (nach Abschnitten und Abteilungen der polnischen Klassifikation der Wirtschaftszweige): im verarbeitenden Gewerbe (36 % aller Stellenangebote), im Transportwesen und in der Lagerwirtschaft (16 %), in der öffentlichen Verwaltung und der Landesverteidigung, in der gesetzlichen Sozialversicherung (12 %), im Gesundheitswesen und in der Sozialhilfe (8 %) sowie im Handel (Groß- und Einzelhandel) und in der Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen (je 8 %).
Die höchste Arbeitslosigkeit war in der Woiwodschaft Karpatenvorland am Ende des ersten Halbjahres 2022 in folgenden Berufen zu verzeichnen: Verkäufer (5 088), Koch (2 257), Schlosser (1 569), Hilfsarbeiter im Bauwesen (1 224), Wirtschaftstechniker (1 220), Schneider (1 145), Friseur (1 074), Hauswart (1 003), Maurer (945).
Berufe, die im Rahmen des Berufsbarometers (Prognose für 2022) als überschüssig in der größten Anzahl der Landkreise im Karpatenvorland erkannt wurden, sind: Wirtschaftswissenschaftler, Reiseverkehrsfachkräfte und Reiseveranstalter, Philosophen, Historiker, Politik- und Kulturwissenschaftler, Pädagogen, Lebensmittel- und Ernährungstechnologen, Fachleute für Verwaltung, Soziologen und Fachleute für sozioökonomische Forschung, Juristen und Fachleute für Land- und Forstwirtschaft.
Die Arbeitskräftenachfrage ist nicht nur durch das Angebot definiert, aber auch durch die Notwendigkeit, moderne emissionsarme Technologien einzuführen. In der Zukunft kann die Herstellung moderner Magnetschwebebahnen für den Hochgeschwindigkeitsverkehr zwischen Großstädten (bis auf 500 km/h) sowie die Produktion von Graphenbatterien für Autos und Haushalte zur Entwicklung der regionalen Wirtschaft beitragen. Möglicherweise können wir mit einer weiteren Entwicklung der Mikroelektronik, Geothermie und Wasserturbinen für allgemeinen Gebrauch, vor allem für Privatkunden und Haushalte rechnen. Die neuesten Technologien werden auch den Haushaltskunden zur Verfügung stehen, was die Struktur der Nachfrage nach Arbeitskräften verändern wird.
Investitionen in die Elektronikindustrie bieten eine Chance auf eine Änderung der Wirtschaftsstruktur in den landwirtschaftlichen Landkreisen, da die Emissionen niedrig sind und es in der Region Absolventen technischer Schulen gibt. Deshalb wird die neue Perspektive der EU durch die Möglichkeit, Tourismus mit High-Tech Industrie zu kombinieren, die Konkurrenzfähigkeit Karpatenvorlands fördern und zu seiner Entwicklung beitragen.
Die Woiwodschaft Podlachien liegt im Nord-Osten von Polen. Sie grenzt an drei Woiwodschaften: Ermland-Masuren, Masowien und Lublin. Im Nord-Osten grenzt sie an Litauen (EU-Innengrenze) und im Osten an Belarus (Außengrenze der Europäischen Union). Die Woiwodschaft Podlachien ist die Region in Polen, die am stärksten ethnisch und kulturell diversifiziert ist. Seit Jahrhunderten leben hier nebeneinander Polen, Weißrussen, Tataren, Russen und Juden. Hier gibt es die größte orthodoxe Gemeinschaft in Polen (ca. 300 000 Menschen).
Die Woiwodschaft Podlachien umfasst 6,5 % der Fläche Polens und wird von 3,1 % der Bevölkerung Polens bewohnt (Ende 2021: 1 165 300 Einwohner). Die wichtigsten urbanen Zentren sind Białystok (Hauptstadt der Region), Łomża und Suwałki. Die Woiwodschaft Podlachien zeichnet sich durch eine sehr geringe Bevölkerungsdichte aus (58 Personen/km² gegenüber 122 Personen/km² im Landesdurchschnitt). Im Jahr 2021 hat die Bevölkerung der Woiwodschaft um 0,7 % abgenommen. Dies resultiert aus dem anhaltenden negativen Saldo der Binnen- und Außenmigration für Daueraufenthalt (-1,0) sowie dem negativen Geburtenzuwachs (-5,7).
Podlachien gehört zu den wirtschaftlich am schwächsten entwickelten Regionen in Polen. Durch den geringen Anteil der Region am Bruttoinlandsprodukt (2,3 %) befindet sie sich auf Platz 14 landesweit. Das Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukt in der Region beträgt 44 522 PLN (2020), d. h. 73,4 % des Landesdurchschnitts (Platz 13 in Polen).
Podlachien ist eine Region mit landwirtschaftlichem Charakter. Hier werden hauptsächlich Getreide und Kartoffeln angebaut. Die Landwirtschaft ist fast vollständig mit dem Privatsektor verbunden. Milchprodukte aus der Region erfreuen sich großer Anerkennung in Polen und im Ausland (die Milchproduktion macht hier 58,4 % der gesamten landwirtschaftlichen Produktion aus – der höchste Anteil in ganzem Land). Populär sind auch die lokalen Geflügel- und Fleischprodukte. Die Industrie der Woiwodschaft besteht neben der Produktion und Verarbeitung von Lebensmitteln aus der Produktion von Gummi- und Kunststoffprodukten, der Produktion von Erzeugnissen aus Holz, Kork, Stroh und Weidenholz, Produktion von Gummi- und Kunststoffprodukten sowie der Produktion von Maschinen und Anlagen. Aus diesen vier Bereichen stammen 73,1 % des Werts der vermarkteten Erzeugung der Industrie.
Ende 2021 waren in der Woiwodschaft 113 200 Wirtschaftsunternehmen registriert. Die überwiegende Mehrheit der Unternehmen gehört zum Privatsektor (96,3 % aller Unternehmen) und betreibt ihr Gewerbe in folgenden Bereichen: Handel, Reparatur von Kraftfahrzeugen (21,1 %), Bauwesen (15,7 %), Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (9,0 %) und verarbeitendes Gewerbe (7,6 %).
In der Woiwodschaft Podlachien werden die meisten Arbeitsplätze in den für ihre Entwicklung wichtigen Sektoren geschaffen: verarbeitendes Gewerbe, Handel, Reparatur von Kraftfahrzeugen, Bauwesen sowie Transportwesen und Lagerwirtschaft – insgesamt stellen diese Wirtschaftszweige 51,6 % der Gesamtbeschäftigte an. Eine bedeutende Rolle auf dem regionalen Arbeitsmarkt spielt auch der Sektor der nicht marktbestimmten Dienstleistungen (öffentliche Verwaltung, Verteidigung; Sozialversicherung, Erziehung und Unterricht, Gesundheits- und Sozialwesen), in dem mehr als 31,1 % aller Arbeitenden beschäftigt sind.
Ende 2021 wurden in der Woiwodschaft Podlachien 1300 Handelsgesellschaften mit ausländischer Kapitalbeteiligung registriert – 11,7 % mehr als im Vorjahr. Ausländische Investoren sind in der Region vor allem in der Stadt Białystok sowie, in geringerem Maße, in der Stadt Suwałki präsent, in der Woiwodschaft insgesamt dagegen noch kaum. Bemerkenswert ist in der Woiwodschaft Podlachien, dass dort Produktionsstätten angesehener ausländischer Unternehmen (z. B. IKEA, British American Tobacco Plc) angesiedelt sind. Wie in der Entwicklungsstrategie der Woiwodschaft Podlachien für 2030 vorgesehen, soll die Region einen Partnercharakter haben und setzt auf intraregionale Zusammenarbeit, Zusammenarbeit mit anderen Regionen Polens und der EU sowie mit Partnern von außerhalb der EU, insbesondere mit östlichen Ländern.
Laut dem Institut für Europäische Unternehmen wurde der Titel „Diamant der Polnischen Wirtschaft 2021“ an 85 500 polnische Unternehmen verliehen, darunter an 700 Firmen aus Podlachien. Es sind Firmen, deren geschätzter Marktwert im März 2021 10 Mio. PLN überschritten hat. Die folgenden Firmen platzierten sich am höchsten im Ranking: British - American Tobacco Polska S.A. (2 433 Mio. PLN), Spółdzielnia Mleczarska Mlekovita (2 204 Mio. PLN), PRONAR Sp. z o. o. (1 698 Mio. PLN), Suempol Sp. z o. o. (1 408 Mio. PLN), Zakłady Produkcji Kruszyw Rupińscy S.J. (1 218 Mio. PLN), Spółdzielnia Mleczarska MLEKPOL in Grajewo (1 114 Mio. PLN).
Gemäß den BAEL-Daten waren in der Woiwodschaft Podlachien im ersten Quartal 2022 genau 493 000 Personen im Alter von 15 bis 89 Jahren beschäftigt, 12 000 Personen arbeitslos und 366 000 Personen nicht erwerbstätig. Die Erwerbsquote lag bei 58 % (gleich wie in ganz Polen) und die Beschäftigungsquote bei 56,6 % (und war damit um 0,4 Prozentpunkte höher als der Landesdurchschnitt).
Ende Juni 2022 waren bei den Arbeitsämtern 31 200 Arbeitslose gemeldet, und die Zahl der Arbeitslosen nahm seit Anfang des Jahres um 6,6 % ab (Rückgang von 4,9 % im Zeitraum Januar–Juni 2021). Die registrierte Arbeitslosenquote lag bei 6,5 % (Land – 4,9 %) und sank im Vergleich zum Juni letzten Jahres um 1 Prozentpunkt. Die höchsten Arbeitslosenquoten wurden in den folgenden Landkreisen verzeichnet: Kolno (12,8 %), Sejny (10,4 %) und Grajewo (10,2 %), die geringsten hingegen in Bielsk Podlaski (3,1 %), Suwałki (3,6 %) und Łomża (3,7 %). Die so genannte reale Arbeitslosenquote (laut BAEL) lag mit 2,4 % Ende des ersten Quartals 2022 unter der registrierten Arbeitslosenquote (Polen 3,1 %).
In der ersten Hälfte des Jahres 2022 haben sich 19 900 Arbeitslose bei Arbeitsämtern gemeldet, das sind 9,6 % mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die Zahl der Personen, die aus dem Register gestrichen wurden, ist ebenso gestiegen. Zwischen Januar und Juni 2022 wurden insgesamt 22 100 Personen aus dem Register gestrichen, das sind 10,5 % mehr als im Vorjahr. Die Zahl von Anstellungen ist hingegen gesunken. Aus diesem Grund verließen 11 900 Arbeitslose die Arbeitsamtsregister – 2,9 % weniger als vor einem Jahr.
Seit März 2021 und im ganzen Jahr 2022 wird trotz der spürbaren Folgen von COVID-19-Einschränkungen auf der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Ebene eine deutliche Verbesserung der Arbeitsmarktsituation beobachtet. Die registrierte Arbeitslosigkeit ist niedriger als vor dem Ausbruch der Pandemie. Laut der Erhebung des Woiwodschafts-Arbeitsamtes in Białystok „Einfluss der COVID-19-Pandemie auf die Situation der Unternehmen und der Arbeitnehmer in der Woiwodschaft Podlachien“ von 2021 betrafen die Folgen der epidemischen Gefahr die Firmen in Podlachien stark. Mehr als die Hälfte verzeichneten einen Rückgang von Umsätzen und 47 % beschränkten oder vertagten ihre Investitionspläne. Besonders schwierig war die Situation von Unternehmen aus den Bereichen freiberufliche, wissenschaftliche und technische Tätigkeiten sowie Verpflegung, Hotelgewerbe und Tourismus. Da Podlachien an der Landesgrenze liegt, trug die Hinderung des grenzüberschreitenden Verkehrs zusätzlich zur Vertiefung der Krise bei. Freilich hat Pandemie nicht alle Unternehmen negativ beeinflusst. Dies gilt besonders für die ICT-Branche sowie Transportwesen und Lagerwirtschaft, wegen des Anstiegs von Interneteinkäufen. Während der Pandemie bekamen Unternehmen aus diesen Branchen mehr Aufträge und brauchten mehr Arbeitnehmer. Trotz der vielen negativen Folgen für die Wirtschaft und für Arbeitnehmer kamen die Podlachier Firmen relativ gut in der schwierigen Periode zurecht; die COVID-19-Pandemie verursachte keine langfristigen negativen Konsequenzen.
Eine große Herausforderung für den hiesigen Arbeitsmarkt bleibt die mit der Migrationskrise verbundene Situation im östlichen Teil der Woiwodschaft. In einer längeren Perspektive können die Einschränkungen wegen des vorläufigen Verbots, die Zone an der Grenze von Weißrussland zu betreten, trotz der angekündigten Entschädigungen für Unternehmen negative Folgen für einige lokale Arbeitsmärkte nach sich ziehen.
Links:
Woiwodschafts-Arbeitsamt Białystok | |
Statistiken und Analysen – Woiwodschaft Podlachien | https://wupbialystok.praca.gov.pl/rynek-pracy/statystyki-i-analizy/ |
Berufsbarometer – Woiwodschaft Podlachien | |
Statistikamt Białystok |
Wie aus den Erhebungen des Statistischen Zentralamtes zum Arbeitskräftebedarf hervorgeht, haben 2021 Arbeitgeber, die mindestens 1 Person beschäftigen, in der Woiwodschaft Podlachien 11 500 neue Stellen geschaffen. Eine überwiegende Mehrheit, d. h. 65,5 %, war mit vier Bereichen der polnischen Klassifikation der Wirtschaftszweige verbunden: dem verarbeitenden Gewerbe – 20,6 % aller neu geschaffenen Arbeitsstellen, dem Bauwesen – 15,9 %, dem Handel und Reparatur von Kraftfahrzeugen – 14,8 % sowie dem Transportwesen und der Lagerwirtschaft – 14,2 %. Ende 2021 entfällt die größte Zahl der offenen Stellen auf die Gruppe der Industriearbeiter und Handwerker (46,1 %), der Techniker und sonstigen mittleren Personal (14 %), der Fachkräfte (10,5 %), der Dienstleistungsarbeiter und Verkäufer (10,2 %) sowie der Bediener und Monteure von Maschinen und Anlagen (9,6 %).
In der ersten Hälfte des Jahres 2022 reichten die Arbeitgeber 13 400 Stellenangebote bei den Arbeitsämtern ein, von denen 85 % die Privatwirtschaft und 15 % den öffentlichen Sektor betrafen. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2021 stieg die Zahl der eingereichten Stellenangebote um 14,6 %. Die meisten Stellenangebote waren an sieben große Berufsgruppen gerichtet: Beschäftigte für persönliche Dienstleistungen (10,7 %), Metallarbeiter, Maschinen- und Gerätemechaniker sowie verwandte Berufe (8,8 %), Bauarbeiter und verwandte Berufe (8,4 %), Hilfsarbeiter in Bergbau, in der Industrie, im Bauwesen und Verkehr (7,8 %), Verkäufer und verwandte Berufe (6,6 %), Sekretäre, Bediener von Bürogeräten und verwandte Berufe (6,3 %) sowie Bediener von Abbau- und Verarbeitungsmaschinen (6 %).
Die Ergebnisse der Studie Berufsbarometer 2022 haben gezeigt, dass es auf dem Arbeitsmarkt in Podlachien an folgenden Berufen mangelt: Konditoren, Dachdecker und Bauklempner, Elektriker, Elektromechaniker und Elektroinstallateure, Busfahrer, Fahrer von Lastkraftwagen und Sattelkraftfahrzeugen, Köche, Ärzte, Fachlageristen, Haustechnikinstallateure, praxisbezogene Berufsschullehrer, Lehrer für Berufsfächer, Bediener und Mechaniker von Erdbewegungsmaschinen, Betreuer von älteren oder behinderten Personen, Krankenschwestern und Hebammen, Beschäftigte in der Baufertigung, Psychologen und Psychotherapeuten, Rettungssanitäter, Bauarbeiter, selbstständige Buchhalter, Schweißer und Schlosser.
Der Arbeitskräftemangel ergibt sich aus verschiedenen Faktoren, die sowohl mit den Ressourcen der Arbeitnehmer (mangelnde Generationenerneuerung in einigen Berufen, unzureichende Qualifikationen, schlechter Gesundheitszustand, mangelnde Arbeitsbereitschaft und -mobilität, Arbeitsauswanderung, niedrige Erwerbstätigkeit von Frauen), als auch mit der allgemeinen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Situation (epidemische Gefahr, Schattenwirtschaft, Neigung zur Selbstständigkeit, mangelnde Ausbildung in vielen Berufen, System von Sozialtransfers, der zur Aufnahme von Arbeit entmutigt) und mit berufs- oder branchenspezifischen Faktoren (gesetzliche Vorgaben für den Berufseinstieg, ungünstige Arbeitsumstände, hohe Anforderungen der Arbeitgeber) verbunden sind.
Von 31 200 Arbeitslosen, die Ende Juni 2022 bei den Arbeitsämtern der Woiwodschaft Podlachien registriert waren, haben die meisten zuvor im Handel, in der Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen (15,9 %), im verarbeitenden Gewerbe (15 %) und im Baugewerbe (9,5%) gearbeitet. Die größten Berufsgruppen unter den Arbeitslosen waren Verkäufer und verwandte Berufe (8,3 %), Beschäftigte für persönliche Dienstleistungen (7,1 %), Metallarbeiter, Maschinen- und Gerätemechaniker (6,9 %), Arbeiter in der Lebensmittelverarbeitung und Holzverarbeitung, Arbeiter in der Herstellung von Textilien und verwandte Berufe (6,7 %), mittleres Personal in den Bereichen Physik, Chemie und Technik (6,4 %), Arbeiter in Bergbau, in der Industrie, im Bauwesen und Verkehr (5,2 %) sowie Bauarbeiter und verwandte Berufe (5 %).
Die Ergebnisse des Berufsbarometers 2022 zeigen, dass Wirtschaftswissenschaftler weiterhin einen Überschussberuf darstellen werden, gefolgt von Landwirten und Züchtern. Lokal weisen Überschüsse größere territoriale Unterschiede als auf Ebene der Woiwodschaft auf und werden in den folgenden Berufsgruppen auftreten: Philologen und Übersetzer, Philosophen, Historiker, Politologen und Kulturwissenschaftler, Pädagogen, Fachkräfte für Büroverwaltung, Büro- und Verwaltungsangestellte, Vertriebsleiter, Finanzfachkräfte, Postangestellte, Briefträger und Kuriere, Reiseverkehrsfachkräfte und Reiseveranstalter, Techniker-Informatiker, Schneider und Bekleidungshersteller, Bäcker, Küchenchefs, Köche, Friseure, Fachleute für Land- und Forstwirtschaft, Bediener von landwirtschaftlichen Maschinen und Gartengeräten, Kraftfahrzeugmechaniker, Bediener von Textilmaschinen, Fleisch- und Fischverarbeiter, Elektriker, Elektromechaniker und Elektroinstallateure.
Die Woiwodschaft Pommern liegt an der Ostsee. Sie erstreckt sich auf einer Fläche von 18 000 km², was ca. 6 % der Fläche Polens ausmacht. Hauptstadt der Region ist die Stadt Danzig. Die Woiwodschaft wird von 2,3 Millionen Menschen bewohnt, wobei die überwiegende Mehrheit in städtischen Räumen lebt.
Die hervorragende Lage Pommerns an der Kreuzung der internationalen Verkehrswege, die verbesserte Verkehrsanbindung der Region und die wachsenden Logistikeinrichtungen ermöglichen den Ausbau des internationalen Austauschs und ziehen ausländische Investoren an. Die Region zeichnet sich durch eine überdurchschnittlich hohe Investitionsattraktivität aus. Die höchste Konzentration von Unternehmen tritt im Bereich der Dreistadt-Metropole (Danzig, Gdynia und Sopot mit den angrenzenden Kreisen) auf. Darüber hinaus gibt es eine Reihe attraktiver investitionsintensiver Gemeinden und Städte, wie z. B.: Słupsk, Tczew, Kwidzyn oder Lębork. Hier haben u. a. folgende Firmen ihren Standort: Scania Production, Milarex, Mowi Poland, Fiscars Polska, Curver, Flextronics International Poland, Eaton Trucks Components, Thales Dis Polska, Dovista Polska, Tapflo, Huber+Suhner, Alteams und International Paper.
Ende Juni 2022 betrug die Zahl der bei den Arbeitsämtern registrierten Arbeitslosen 41 600 (Rückgang um 13 100 Personen, d. h. um 24 % gegenüber Juni 2021). Die Quote der registrierten Arbeitslosigkeit war Ende Juni 2022 niedrig und betrug 4,4 % (um 1,4 % niedriger als im Vorjahr und um 0,2 Prozentpunkte niedriger als die Arbeitslosenquote in Polen). Im 1. Halbjahr 2022 wurden bei den Arbeitsämtern der Woiwodschaft 50 800 freie Arbeitsstellen und Stellen für Beschäftigungsförderung gemeldet (ca. 6 % mehr als im entsprechenden Zeitraum 2021).
Die Daten von BAEL zeigen, dass im ersten Quartal 2022 sowohl Erwerbsquote als auch Beschäftigungsquote in der Woiwodschaft Pommern höher als im Landesdurchschnitt waren – bei Personen im Alter von 15 bis 89 Jahren betrugen sie entsprechend 61,3 % (im Landesdurchschnitt 58 %) und 60,1 % (im Landesdurchschnitt 56,2 %). Nicht erwerbstätige Personen in der Woiwodschaft Pommern stellten 38,7 % der Bevölkerung im Alter von 15 bis 89 Jahren dar.
Der durchschnittliche Bruttomonatsverdienst im Unternehmenssektor steigt. Im Juni 2022 erreichte er in der Woiwodschaft Pommern 6 685,25 PLN (6 554,87 PLN landesweit), 13,5 % mehr als im Juni 2021.
Schlüsselsektoren
Der Dienstleistungssektor, die Industrie und das Baugewerbe sind die treibende Kraft der Wirtschaft in Pommern, und die beiden dynamisch wachsenden Häfen in Danzig und in Gdynia sind die Stützen der Handelsentwicklung. Zu den wichtigsten Industriezweigen in der Woiwodschaft Pommern zählen die Werftindustrie sowie die Industriebereiche Holz und Papier, Petrochemie und Elektrotechnik. Auch die Lebensmittelindustrie gehört bislang zu den führenden Branchen der Region, obwohl die Landwirtschaft eine weitaus geringere Bedeutung hat als die übrigen Branchen. Das größte Entwicklungspotenzial besitzen die Bereiche IKT (Informations- und Kommunikationstechnologie), Unternehmensdienstleistungen (BSS, Business Service Sector), Logistik, Biotechnologie, Elektronik und Automobilindustrie.
Moderne Unternehmensdienstleistungen (BSS)
Die Dreistadt zählt zu den besten Standorten für moderne Unternehmensdienstleistungen in Polen. Hier gibt es bereits 160 Zentren für moderne Unternehmensdienstleistungen, die mehr als 30 000 Mitarbeiter beschäftigen. Die überwiegende Mehrheit dieser Zentren ist auf IT-Dienstleistungen, Forschung und Entwicklung (R&D – ITO-Zentren) sowie Finanzprozesse spezialisiert. Englisch ist die Unternehmenssprache und wird von der überwiegenden Mehrheit der Zentren verwendet, gefolgt von der deutschen Sprache.
Zu den in der Dreistadt tätigen Shared Service Centern gehören u. a.:
- aus den USA, z.B. State Street, Intel Technology, Thomson Reuters, Amazon, Jeppesen – A Boeing Company, Synopsys, ManpowerGroup, Airhelp, Acxiom, Epam Systems;
- aus Skandinavien: Arla, Kemira, Hempel, Unifeeder, Metsa Group, Seagul, DNV, Nordic Services, Ttanscom, Mowi;
- aus Deutschland: Bayer, ThyssenKrupp, Lufthansa Systems, Adva;
- aus Großbritanien: pwc, Deloitte;
- aus Österreich: Swarovski, TELUS International;
- aus der Schweiz: Luxoft;
- aus Spanien: Santander Global Technology and Operations;
- aus Frankreich: Sii, Atos, Playsoft, Capgemini;
- aus den Niederlanden: Wolters Kluwer, Aspire Systems, Travactory, Smart4aviation;
- aus Indien: Wipro, WNS, Global Services;
- aus Japan: FujiFilm, Europe Business Service, Ricoh.
Schifffahrtssektor
Die Schiffbauindustrie ist einer der sich am dynamischsten entwickelnden Wirtschaftssektoren in der Region. Das Produktportfolio der Dreistadt-Werft umfasst hochspezialisierte Schiffe wie Kabelbrücken, Schwergut- und LNG-betriebene Schiffe, Windtürme, arktische Containerschiffe und exklusive Yachten.
Remontowa Holding ist die größte Werft-Kapitalgruppe in Polen und der Marktführer der Industrie der Region; sie umfasst mehr als 20 Unternehmen. Sie gehört zu den größten Arbeitgebern in Pommern. Die Holding beinhaltet einen Hersteller von Offshore-Schiffen und Passagier- und Autofähren (Remontowa Shipbuilding) sowie den eindeutigen Marktführer für Reparaturen und für den Umbau von Schiffen und Bohrplattformen (Remontowa Shiprepair Yard).
Wir verfügen über eines der größten Projektbüros für die Entwicklung von Schiffen in Europa (Remontowa Marine Design & Consulting) und über landes- und weltberühmte Unternehmen aus dem Bereich der Herstellung von spezialisierten Maschinen und Geräten, Dienstleistungen und Möbelherstellung (u. a. Remontowa Hydroster Systems, Remontowa LNG Systems, Remontowa Coating & Equipment, Remontowa Lighting Technologies, Famos).
Zu anderen marktführenden Unternehmen gehören die Werft Crist (Bau von Schiffen, Schwerliften und anderen Marinestrukturen), Energomontaż – Północ Gdynia, Mostostal Pomorze (Bau von Stahlstrukturen für die Schifffahrtsindustrie), Stocznia Remontowa Nauta (Reparatur von Schiffen), GSG Tower (Windtürme), Baltic Operator (Stahlstukturen für die Schiffbaubranche, Windenergie, Offshore, Umladeinfrastruktur) oder Kongsberg Maritime (Bordkräne und Instandhaltung von Motoren).
Die polnische Yachtindustrie ist weltweit führend im populärsten Segment der Motorboote mit einer Länge von 6-9 Metern (in dieser Kategorie belegt Polen hinter den USA den zweiten Platz). Viele Unternehmen sind in der Region tätig, darunter Sunreef Yachts oder Conrad.
Neben der Produktion sind in der Dreistadt auch Konstruktionsunternehmen tätig, die insgesamt über 1000 Ingenieure beschäftigen.
Die weltweit führenden Klassifikationsgesellschaften – DNV, Lloyds Register (LRQA) und ABS (American Bureau of Shipping) – haben ihre Büros in der Dreistadt. Das Büro von DNV in Gdynia beschäftigt über 200 Ingenieure. Außerdem gibt es in der Region zwei große Forschungs- und Designzentren: CTO (Centrum Techniki Okrętowej, Zentrum für Schifftechnik) und CTM (Ośrodek Badawczo-Rozwojowy Centrum Techniki Morskiej, Forschungs- und -entwicklungsabteilung des Zentrums für Marinetechnik).
Logistikbranche
Aufgrund der ausgezeichneten geografischen Lage als Verkehrsknotenpunkt für Mittel- und Osteuropa hat Pommern ein außergewöhnliches Potenzial in der Logistik. Mit seinen beiden dynamisch wachsenden Tiefwasserhäfen in Danzig und Gdynia und den stetig erweiterten logistischen Kapazitäten entwickelt sich die Woiwodschaft Pommern zu einem Hafenknotenpunkt, der alle Ladungsarten sowie alle internationalen Zielorte bedient. Haupttreiber des Wachstums ist der Containerumschlag.
Pommern bietet auch eine gut ausgebaute und ständig wachsende Logistikbasis. Pomeranian Logistics Centre befindet sich auf der Fläche von 110 Hektar in der Nähe des DCT Gdansk. Dank seiner Lage neben dem Containerterminal setzt es das Konzept der Port Centric Logistics vollständig um. Der Hafen von Gdynia betreibt seinerseits ein Logistikzentrum, das auf die Bedürfnisse von Logistikunternehmen, Speditionen, Unternehmen, die sich mit Lagerdienstleistungen beschäftigen, und anderen Logistikdienstleistern zugeschnitten ist.
Auch die Straßen- und Eisenbahninfrastruktur wird intensiv ausgebaut, u. a. auf der Achse des Baltisch-Adriatischen Verkehrskorridors, über den die Import- und Exportströme von Waren zwischen Polen und anderen Ländern in Nord- und Südeuropa abgewickelt werden.
IKT-Sektor (Informations- und Kommunikationstechnologie)
In diesem Sektor sind mehr als 130 Firmen tätig, die mindestens 10 interne Mitarbeiter beschäftigen. Derzeit gibt es in Pommern, hauptsächlich in der Dreistadt, mehr als 25 000 Programmierer, die in Produktunternehmen (Jeppesen, A Boeing Company, Hapag-Lloyd, Nordea), Outsourcing-Unternehmen (Sii, EPAM, Ciklum, Kainos, Cognizant, Wipro) oder internen IT-Abteilungen in Shared Services Centres (Maersk Drilling, DNV) beschäftigt sind. Bei den unterstützten Prozessen dominieren die Softwareentwicklung und die damit verbundenen Forschungs- und Entwicklungsprozesse (F&E) sowie die IT-Unterstützung, die Anwendungsadministration und das Infrastrukturmanagement. Der größte Vertreter dieses Sektors ist Intel mit gegenwärtig rund 3 000 Beschäftigten. Die anderen größten Arbeitgeber aus der IT-Branche sind Ergo Technology & Services – die insgesamt ca. 1260 Fachpersonen beschäftigt – und die französische Sii, deren Niederlassung in Danzig mehr als 1000 Mitarbeiter hat.
Unternehmen aus diesem Sektor bevorzugen große Ballungsräume, wo sie Zugang zu entsprechendem Personal und zu Absolventen von Informatik und ähnlichen Studiengängen haben. Deshalb ist die Dreistadt das größte Entwicklungszentrum der IT-Branche in Pommern.
Biotechnologie und Chemie
In diesem Sektor sind zahlreiche Firmen tätig, die sich auf folgende Bereiche spezialisieren: Molekularbiologie (A&A Biotechnology, EURx), Medizinerzeugnisse, die in der Onkologie, bei ansteckenden Krankheiten und in Transplantationsmedizin eingesetzt werden (Blirt), Kosmetika (Ziaja, Oceanic, Laboratorium Farmaceutyczno-Kosmetyczne Femi, Inventia Polish Technologies), Labordiagnostik (Invicta), mikrobiologische Forschung (J.S. Hamilton Poland), Pharmazie (Labofarm, Polpharma, Profarm), Reinigungsmittel (Impuls).
In Pommern sind auch große Werke der Schwerchemie angesiedelt – die Lotos-Gruppe (die demnächst mit Orlen zum führenden Ölunternehmen in Mittel- und Osteuropa fusionieren wird). Die gesamte Lotos-Gruppe beschäftigt mehr als 5 000 Spezialisten. In der Danziger Raffinerie produziert das Unternehmen Kraftstoffe, Industrieschmierstoffe und Öle.
In Pommern sind auch andere bedeutende Unternehmen der chemischen Industrie angesiedelt, darunter die Herstellung von Düngemitteln (Grupa Azoty „Fosfory“ in Danzig) und Kunststoffen (Kunststofffabrik in Kwidzyn).
Automobilsektor
Aufgrund ihres großen Potenzials (qualifiziertes Personal und Küstenlage, die die Nutzung von Seefracht ermöglicht) entwickelt sich die Region zu einem Schlüsselgebiet auf der Landkarte des polnischen Automobilsektors in Bezug auf Elektromobilität und Lösungen für autonome Fahrzeuge.
Im Zusammenhang mit der Elektromobilität ist das Vorzeige-Investitionsprojekt Northvolt – ein Hersteller von Batterien für Elektroautos und Bergbaufahrzeuge. Derzeit produziert die Firma in Danzig Batteriesysteme für Industrieanlagen sowie Energiespeicher. Das neue Northvolt-Werk, das 2023 in Betrieb genommen werden soll, wird im Pomeranian Investment Centre auf der Rückseite des DCT-Containerterminals errichtet und soll schließlich bis zu 500 Mitarbeiter beschäftigen.
Pommern ist auch ein wichtiger Standort, wenn es um Lösungen für autonome Autos geht. Intel, Aptiv und Nippon Seiki Europe führen ihre Aktivitäten in diesem Bereich in Danzig durch.
Das Forschungs- und Entwicklungszentrum von Intel in Danzig beschäftigt ca. 3 000 Programmierer. Es ist das größte Forschungs- und Entwicklungszentrum des Konzerns in Europa und das zweitgrößte der Welt. In den Räumlichkeiten in Danzig entwickelt Intel in Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen u. a. Datenverarbeitungslösungen, die in autonomen Fahrzeugen eingesetzt werden.
Aptiv wiederum stellt aktive Sicherheitssysteme her, die dazu beitragen, menschliches Versagen beim Autofahren zu minimieren oder ganz auszuschalten und so die Folgen zu begrenzen. Das Werk in Danzig beschäftigt derzeit rund 1 000 Personen.
Weitere wichtige Investoren im Automobilsektor sind: Nippon Seiki Europe, Eaton – produziert in Tczew Getriebe, Komponenten für Antriebssysteme und Kompressoren für Verbrennungsmotoren. Erwähnenswert ist auch die Forschungs- und Entwicklungstätigkeit von Eaton in Tczew, wo ein modernes Eaton-Engineering-Zentrum betrieben wird, in dem etwa 40 Ingenieure beschäftigt sind. Die Hauptaufgaben des Zentrums sind die Unterstützung der laufenden Produktion bei Eaton Truck Components sowie die Durchführung von Forschungs- und Entwicklungsprojekten für die Eaton Truck und Eaton Automotive Group.
Wenn man über den Kraftfahrzeugsektor spricht, darf man nicht über die folgenden Unternehmen vergessen: AQ, Wiring Sytems (Herstellung von Kabeln die u.a. in Bussen, landwirtschaftlichen Maschinen und Energietechnik), Scania Production (Herstellung von Bussen in Słupsk), Zoeller Tech (der größte Hersteller von Müllwagen) oder Federal Mogul (Herstellung von Gleitlagern, Bimetallbändern und Bronzepulvern, die an Autohersteller geliefert werden).
Elektronik
Pommern ist das führende Elektronikproduktionszentrum in Polen. Die größten globalen Unternehmen der Elektronikindustrie haben hier investiert und in den letzten Jahren umfangreiche Reinvestitionen getätigt. Im Sektor finden derzeit 14 500 Personen Beschäftigung, darunter 12 000 bei der Herstellung von Lösungen für Computer, Elektronik und Optik, was den größten Wert in ganz Polen darstellt; dies sind 20 % aller Arbeitnehmer in dieser Branche in Polen. Das Bildungssystem spielt die wichtigste Rolle für den Einstieg neuer Talente in den Arbeitsmarkt. Die Technische Universität Danzig erfüllt im größten Maße die Bedürfnisse des Sektors. Sie verfügt über 13 Studiengänge, wo ungefähr 5 400 Studenten Kenntnisse in den von der Elektronikindustrie nachgefragten Spezialisierungen erwerben. Firmen, die mehr Fachkräfte anziehen wollen, engagieren sich gern in Bildungsprojekte wie z. B. Patronenklassen, gemeinsame Vorbereitung von Studienprogrammen, Studentenpraktika und Wettbewerbe für die besten Schüler. Der erste große Betrieb, der sich in Pommern niedergelassen hat, war ein Produzent, der Elektrogeräte hauptsächlich für das Militär herstellt, die Firma Radmor. Andere große Unternehmen des Sektors sind folgende: Flextronics International Poland, Lacroix Electronics, Jabil, PanLink, Thales Dis Polska, AQ Wiring System, Intel, Orbit One, Vector, Epam, Aptiv, Northvolt, Sii, Synopsys, Siled, Assel.
Die Situation auf dem Arbeitsmarkt in der Woiwodschaft Pommern hat sich in den letzten Monaten, die durch die COVID-19-Pandemie und den Krieg in der Ukraine dominiert waren, stark verändert. Die erwähnten Ereignisse führten zu Verschiebungen in Lieferketten, die insbesondere im Kraftfahrzeugsektor spürbar waren. Die geringere Nachfrage nach Zeitbediensteten bei Kraftfahrzeugherstellern hat aber die Konjunktur auf dem Arbeitsmarkt nicht verschlechtert. Die Konkurrenz um Arbeitnehmer, insbesondere um Fachkräfte, hat sich nicht verringert, was für eine Erhöhung der Verdienste und Verbesserung der Beschäftigungsformen sorgte. Unternehmen ziehen Arbeitsverträge Dienstverträgen vor, weil sie die Arbeitskräfte behalten wollen, und der Arbeitskräftemangel ist fast in jeder Branche spürbar.
Im Juni 2022 wurden bei den Landkreis-Arbeitsämtern der Woiwodschaft Pommern 7 800 offene Stellen und Beschäftigungsförderungsangebote gemeldet, d. h. um 87 (1,1 %) mehr als im Vormonat.
Die schwierige Situation der Unternehmen wegen der COVID-19-Pandemie hat den Ausmaß der Beschäftigung von Ausländern aus dem Osten – besonders aus der Ukraine – nicht verringert. Die Beschäftigung von Zuwanderern bleibt stets eine Lösung, wenn es den Unternehmern schwer fällt, Personal zu finden, besonders in Branchen, in denen wenige einheimische Arbeitnehmer verfügbar sind. Die höhere Beschäftigungsrate von Ausländern während der Pandemie resultiert auch als der für Unternehmer günstigen, vorläufigen Form der Beschäftigung, die im beliebigen Moment beendet werden kann.
Seit dem Kriegsbeginn in der Ukraine fanden in Pommern ca. 12 000 Ausländer Beschäftigung, wovon 75 % Frauen darstellten. In den meisten Fällen arbeiten sie als Hilfsarbeiter in der Industrie und im Bauwesen.
Aufgrund der Pandemie öffneten sich die Arbeitgeber auf ortsungebundene Arbeit. Im ersten Quartal 2022 betrug der Anteil von Personen, die aufgrund der epidemischen Situation aus der Ferne arbeiteten, gegenüber allen Beschäftigten in der Woiwodschaft Pommern 4,5 % (ca. 49 000 Personen), d. h. um 2,9 Prozentpunkte weniger als im vierten Quartal 2021. Im ersten Quartal 2022 war die Nutzung ortsungebundener Arbeit höher im privaten als im öffentlichen Sektor. In beiden Sektoren war der Anteil wesentlich niedriger als im ersten Quartal 2021.
Die durch „Personnel Service“ durchgeführte Erhebung Berufsbarometer 2022 zeugt von wachsenden Sorgen unter den Arbeitgebern; sie vermuten, dass die Situation ihrer Firmen 2022 schlechter wird als 2021. Die Angst ergibt sich vor allem aus der Inflation sowie den gesetzlichen und steuerlichen Veränderungen (sog. „Polski Ład“). Die Pandemie ist noch nicht zu Ende; es besteht weiter die Möglichkeit, dass Teil des Personals an den Coronavirus erkrankt. Es erweist sich, dass nur 4 in 10 Arbeitgeber wissen, ob ihre Beschäftigten gegen COVID-19 geimpft sind. Viele unterstützen dafür die Impfpflicht – so gaben 45 % Unternehmen an.
Links:
Woiwodschafts-Arbeitsamt Danzig | |
Invest in Pomerania | |
Arbeitsmarktbeobachtungsstelle Pommern | |
Berufsbarometer – Woiwodschaft Pommern | |
Hauptstatistikamt |
Im ersten Halbjahr 2022 wurden bei den Arbeitsämtern 50 700 freie Arbeitsstellen und Beschäftigungsförderungsangebote gemeldet – d. h. um 2 900 (6,1 %) mehr als im ersten Halbjahr 2021.
Aus der Erhebung des Statistischen Zentralamtes „Arbeitsnachfrage“ geht hervor, dass die Unternehmen in Pommern zum Ende des vierten Quartals 2021 7 700 offene Stellen verzeichneten. Unter Berücksichtigung der Berufsgruppen, richteten sich die meisten offenen Stellen an: Industriearbeiter und Handwerker (31,6 %), Fachkräfte (20 %) und Bediener und Monteure von Maschinen und Anlagen (17 %). Im Dezember 2021 wurden bei Landkreis-Arbeitsämtern der Woiwodschaft Pommern 7 300 offene Arbeitsstellen und Beschäftigungsförderungsangebote gemeldet, wobei ihr Stand am Ende des Monats 3 700 betrug.
Im ersten Halbjahr 2022 wurden die meisten offenen Arbeitsstellen und Beschäftigungsförderungsangebote für die folgenden Berufe gemeldet: sonstige Hilfsarbeitskräfte, anderweitig nicht klassifiziert, Lagerarbeiter, Hauswart, sonstige Hilfsarbeiter in der Industrie und Fachlagerist.
Im Rahmen der Erhebung Berufsbarometer, die 2021 auf dem ganzen Gebiet der Woiwodschaft Pommern durchgeführt wurde, wurden 55 Gruppen von Mangelberufen unterschieden, d. h. solchen, in denen Arbeitnehmer 2022 keine Probleme haben sollten, Arbeit zu finden, wobei es Arbeitgebern wegen der unzureichenden Zahl zur Arbeit bereiten Menschen schwer fallen kann, ihren Arbeitskräftebedarf zu decken. Auf einen Mangel an verfügbaren Arbeitskräften wurde in allen Landkreisen der Woiwodschaft Pommern bei vier Berufsgruppen hingewiesen: Physio- und Massagetherapeuten, Mitarbeiter uniformierter Dienste, Fahrer von Lastkraftwagen und Sattelkraftfahrzeugen sowie Maurer und Verputzer.
Der größte Anteil dieser Gruppe entfällt schon seit einigen Jahren auf Bauberufe (12). Den größten Mangel gibt es in den Berufen: Maurer und Verputzer (der Mangel wird in 17 Landkreisen prognostiziert, dabei in drei ein großer) und Bauarbeiter (der Mangel wird in 11 Landkreisen prognostiziert, dabei in acht ein großer).
Die Dreistadt (Danzig, Gdynia i Sopot) stellt das für Unternehmer attraktive Wirtschafts- und Entwicklungszentrum der Woiwodschaft dar. Zu den sich am dynamischsten entwickelnden Branchen gehören IT und BPO/SSC, die ständig neue Fachkräfte suchen, u. a. Designer und Administratoren von Datenbanken, Programmierer, Analytiker, Tester und Bediener von IT-Systemen. Die Arbeitgeber aus dieser Branche haben Schwierigkeiten, ihren Arbeitskräftebedarf zu decken, weil die Kandidaten über wenige Erfahrung und unzureichende Fremdsprachenkenntnisse verfügen.
Der Arbeitskräftemangel in der Subregion Dreistadt betrifft auch das Bauwesen und Berufe aus den verwandten Branchen. Darunter können die folgenden Berufsgruppen unterschieden werden: Schweißer, Monteure von Metallstrukturen, Betonbauer und Eisenflechter, Zimmerer und Bautischler, Bauarbeiter, Maurer und Verputzer, Beschäftigte in der Baufertigstellung, Elektriker, Elektromechaniker und Elektroinstallateure, Haustechnikinstallateure.
Zu den häufigsten Ursachen für Arbeitsplatzdefizite in der Woiwodschaft Pommern zählen:
- seitens Kandidaten: mangelnde Berufserfahrung, Qualifikationen, Berechtigungen und allgemeines Zögern, Arbeit im gewählten Beruf aufzunehmen;
- seitens Arbeitgeber: ungünstige Beschäftigungsbedingungen, darunter unangemessene Höhe der Vergütung und schwierige Arbeitsumstände.
Arbeitsagenturen, die in der Woiwodschaft Pommern tätig sind, unterstützen Arbeitgeber beim Decken ihrer Arbeitskräftebedürfnisse sowie Arbeitnehmer bei der Aufnahme von Arbeit. 2021 waren in der Woiwodschaft Pommern 600 Arbeitsvermittlungsagenturen registriert und 42 700 Personen nahmen im Rahmen von Zeitarbeit und durch Arbeitsvermittlung eine Beschäftigung in Polen auf. Die meisten Personen wurden in den folgenden Berufen beschäftigt: Handelsvertreter (1189 Personen), Fachlageristen und verwandte Berufe (609 Personen) und Hilfsarbeitskräfte, anderweitig nicht klassifiziert (550 Personen). Sämtliche in Polen tätigen Arbeitsvermittlungsagenturen sind verpflichtet, sich in das Register für Arbeitsvermittlungsagenturen einzutragen, was durch ein entsprechendes Zertifikat bestätigt wird.
Im Zeitraum von Januar bis Juni 2022 waren 36 300 Arbeitslose bei den Arbeitsämtern gemeldet. Die meisten Arbeitslosen wurden in diesem Zeitraum in folgenden Berufen registriert: Verkäufer – 3 200 Personen, Koch – 900 Personen, Friseur und Wirtschaftstechniker – je 600 Personen, Schlosser, Hilfsarbeiter im Bauwesen, Hauswart, Kraftfahrzeugmechaniker und Tischler – jeweils 500 Personen.
Ergebnisse der Erhebung Berufsbarometer, die den Arbeitskräftebedarf in der Woiwodschaft Pommern für 2022 prognostiziert, weisen auf keine Überschussberufe hin. Die Situation sieht etwas anders in jeweiligen Landkreisen der Woiwodschaft, wo Experten Berufe unterscheiden, in denen ein Überangebot von Arbeitssuchenden besteht. In den Landkreisen der Woiwodschaft Pommern traten am häufigsten Wirtschaftswissenschaftler sowie Reiseverkehrsfachkräfte und Reiseveranstalter als Überschussberufe auf. Ökonomie-Studiengänge erfreuen sich großer Popularität unter Studenten und Schülern, was zum großen Zustrom der Absolventen von Wirtschaftsfachschulen und -hochschulen beiträgt, obwohl Arbeitgeber nur geringe Nachfrage danach melden. Zu allgemeine Kompetenzen und mangelnde Berufserfahrung von Hochschulabsolventen der Wirtschaftswissenschaften führen dazu, dass Arbeitgeber weniger bereit sind, solche Arbeitskräfte einzustellen. Das Überangebot von Reiseverkehrsfachkräften und Reiseveranstaltern resultiert wiederum aus dem ständigen Zustrom von Absolventen, die in den Arbeitsmarkt einsteigen, aber keine Fremdsprachenkenntnisse haben, die in dieser Branche eine Schlüsselrolle spielen.
In der Woiwodschaft Schlesien leben auf einer Fläche von 12 300 km2 4,5 Millionen Menschen. Schlesien liegt bei der Fläche auf Platz 14 in Polen. Die Bevölkerungsdichte beträgt hier 2.361 Personen je Quadratkilometer. Hier gibt es 71 Städte, die von 3,4 Millionen Menschen bewohnt werden. Zum oberschlesischen Ballungsraum gehören die größten Städte Schlesiens wie z.B. Katowice, Sosnowiec, Gliwice, Zabrze, Bytom, Częstochowa, Chorzów, Rybnik und Tychy. Sie sind eine überzeugende Karte der Region; hier haben die größten Arbeitgeber Schlesiens ihre Sitze. Schlesien ist die am stärksten industrialisierte Woiwodschaft in Polen und eine der am stärksten industrialisierten Regionen in Europa. Hier sind 509 800 Firmen angesiedelt. Die Wirtschaft der Woiwodschaft Schlesien basiert vor allem auf Bergbau sowie auf der Kraftfahrzeug- und Stahlindustrie, aber dies sind nicht die einzigen wichtigen Branchen. Sektoren, die in der Zukunft nach Arbeitnehmern suchen können, sind u.a. E-Commerce, Transportwesen und Logistik sowie die IT-Branche. Neben der hohen Position im Bereich Industrie verfügt die Woiwodschaft über eine gut entwickelte touristische Infrastruktur. Im Süden, in den Schlesischen Beskiden und den Saybuscher Beskiden, befinden sich zahlreiche Wintersportzentren, aber auch Tourismuszentren, Sanatorien und Pensionen. Sie bieten Arbeitsplätze im Hotelwesen und in der Gastronomie. Die Woiwodschaft Schlesien ist auch ein wichtiges Zentrum für Bildung, in dem 30 Hochschulen tätig sind.
Im vierten Quartal 2021 betrug die Erwerbsquote 53,6 %. Dagegen lag die Beschäftigungsquote im selben Zeitraum bei 55,2 % und stieg damit gegenüber dem vierten Quartal des Vorjahres um 3,1 Prozentpunkte.
Das Jahr 2021 war in Wirtschaft eine Zeit, wo die negativen Folgen der Coronavirus-Pandemie schrittweise gemildert wurden. Nach fast zwei Jahren vom Ausbruch dieser ist sichtbar, dass die Situation auf dem schlesischen Arbeitsmarkt sich stabilisiert hat.
Im Laufe des Jahres 2021 meldeten sich 112 000 Personen in den Arbeitsämtern der Woiwodschaft Schlesien an, das sind 19 600 weniger als im Vorjahr, d. h. 14,9 % (2020 – 131 600 Personen).
Von Januar bis Dezember 2021 wurden 126 700 Arbeitslose aus den Registern gestrichen, das sind 19 600 mehr als im Vorjahr (+18,3 %; 2020 – 107 100 Personen).
Vom Juli bis September 2021 hat die Woiwodschafts-Arbeitsamt Katowice eine empirische Erhebung unter dem Titel „Die Situation auf dem schlesischen Arbeitsmarkt unter sozioökonomischen Gesichtspunkten in der Perspektive bis 2025 nach Meinung der Unternehmer“ durchgeführt. An der (quantitativen) Stichprobenerhebung nahmen 14 952 Wirtschaftsakteure teil. Laut den Ergebnissen der Erhebung hinsichtlich einer Prognose für die Entwicklung und den Arbeitsmarkt bis 2025 sind 55,7 % Unternehmer der Meinung, dass die Beschäftigung bis 2025 auf dem gleichen Niveau bleibt wie 2021. Dies war eine Antwort, die unabhängig von der Beschäftigtenzahl gegeben wurde – wobei je größer die Unternehmen waren, desto kleiner der Anteil von Antworten (von 72,3 % bei Einzelpersonen-Firmen bis 37,1 % bei Mittelunternehmen). Einen Anstieg der Beschäftigtenzahl bis 2025 sieht jeder fünfte Befragte (20,9 %) voraus, vor allem in Groß- und Mittelunternehmen, in dem Industriebereich und in den Subregionen West, Mitte und Süd. Eine Verringerung der Mitarbeiterzahl bis 2025 sehen nur wenige Befragte (6,7 %) voraus, vor allem in Groß- und Mittelunternehmen. Hingegen wird ein Beschäftigungsrückgang in allen Sektoren der Wirtschaft (von 9,1 % in der Landwirtschaft bis 5,4 % in der Industrie) in der ganzen Woiwodschaft (von 8,3 % in der Subregion West und Süd bis 5,7 % in der Subregion Mitte) prognostiziert. Die Ergebnisse der Erhebung beweisen, dass die COVID-19-Pandemie 2020 noch nicht zu Ende war und die wirtschaftliche Lage sich nicht wesentlich verbessert hat. Von Januar bis November 2021 wurden nur im Bereich Information und Kommunikation positive Indikatoren der Wirtschaftskonjunktur verzeichnet. Jeder dritte Unternehmer sieht negative Folgen der Coronavirus-Pandemie für die Funktionsweise seiner Firma bis 2022 voraus; der gleiche Anteil der Befragten ist aber der Meinung, dass die Pandemie die Tätigkeit ihrer Unternehmen im folgenden Jahr nicht betrifft. Jeder fünfte Teilnehmer der Erhebung (18,9 %) erwartet positive Folgen der Pandemie.
Im Juni 2022 waren bei den Arbeitsämtern 70 200 Arbeitslose gemeldet. Dermaßen niedrige Zahl der registrierten Arbeitslosen wurde in der Woiwodschaft Schlesien im Dezember 2019 verzeichnet (66 521 Personen). Die registrierte Arbeitslosenrate betrug in der Woiwodschaft Schlesien Ende Juni 2022 3,8 %. Es gibt große räumliche Unterschiede bei den Arbeitslosenquoten in der Region. Im Landkreis Bieruń-Lędziny betrug die Arbeitslosenquote 1,7 %. Im Kontrast dazu lag sie bei 8,2 % in Bytom.
2022 wurde der schlesische Arbeitsmarkt unter anderen durch den bewaffneten Konflikt in der Ukraine, durch von Russland begonnen wurde, beeinflusst. Seit 24 Februar bis 30 Juni 2022 registrierten sich bei den Landkreis-Arbeitsämtern der Woiwodschaft Schlesien 6 100 ukrainische Bürger, von denen 5 600 den Arbeitslosenstatus bekamen. In derselben Periode wurden 4 200 Ukrainer aus den Registern der Arbeitsämter gestrichen. Der Hauptgrund dafür war die Aufnahme von nicht subventionierter Arbeit (23,5 % aller Gestrichenen) und Beginn eines Praktikums (20 %).
Im ersten Halbjahr 2022 haben Arbeitgeber aus der Woiwodschaft Schlesien, die für die Anstellung von Kandidaten aus anderen EU/EFTA-Staaten interessiert waren, nach Arbeitskräften in der Möbelherstellung (Produktionsarbeiter, CNC-Bediener, Fachlagerist – Gabelstaplerfahrer), Fleischindustrie (Schlachter, LKW Fahrer Klasse C) und Schüttgutindustrie (Fachkraft für technische Unterstützung, Fachkraft fürs Einkaufen). Die Arbeitgeber baten, Informationen über die Angebote zusätzlich in Tschechien, in der Slowakei, in Bulgarien, Rumänien, Italien, Litauen und Ungarn zu verbreiten.
Links:
Woiwodschafts-Arbeitsamt Katowice | |
Statistiken und Analysen – Woiwodschaft Schlesien | https://wupkatowice.praca.gov.pl/rynek-pracy/statystyki-i-analizy/ |
Berufsbarometer – Woiwodschaft Schlesien | |
Statistikamt Katowice |
Im Jahr 2021 wurden bei den Arbeitsämtern in Schlesien mehr als 162 400 offene Arbeitsplätze und Stellen für Beschäftigungsförderung gemeldet. Die meisten Stellenangebote wurden für folgende Berufe gemeldet: Hilfsarbeiter (35,2 % aller offenen Stellen), Industriearbeiter und Handwerker (18,4 %) sowie Bediener und Monteure von Maschinen und Geräten (17,8 %). Die wenigsten Stellenangebote wurden an Vertreter von Behörden, leitende Beamte und Manager (0,6 %) und an Landwirte, Gärtner, Forstwirte und Fischer (1,1 %) gerichtet.
Ausgehend von den Ergebnissen der Arbeitsnachfrage zum Ende des vierten Quartals 2021 verfügen folgende Branchen über offene Stellen: verarbeitendes Gewerbe (24,9 % aller offenen Stellen in der Woiwodschaft), Bauwesen (17,3 %), Groß- und Einzelhandel, Reparatur von Kraftfahrzeugen, einschließlich Krafträdern (je 11,6 %) sowie Information und Kommunikation (10,3 %).
Im Jahr 2021 waren die meisten Arbeitslosen in folgenden Berufen zu verzeichnen: Verkäufer, Koch, Hilfsbauarbeiter, Fachlagerist, Schlosser, Friseur, sonstige Büroangestellte, Wirtschaftstechniker, Hauswart, Schneider, Kfz-Mechaniker, Büroreinigungskraft, Kundenberater, Kellner, Untertage-Bergbauarbeiter.
Die Ergebnisse der Erhebung Berufsbarometer prognostizieren für die Woiwodschaft Schlesien 2022 keine Überschussberufe
Die Woiwodschaft Heiligkreuz, eine der kleinsten Woiwodschaften in Polen, liegt im mittleren Süden des Landes. Sie umfasst eine Fläche von 11 700 km², was 3,7 % der Fläche Polens ausmacht. Die Woiwodschaft ist in 14 Landkreise aufgeteilt und das Verwaltungszentrum befindet sich in der Stadt Kielce. Ende 2021 wurde die Woiwodschaft von 1 212 564 Personen bewohnt (13. Platz hinsichtlich der Einwohnerzahl unter 16 Regionen). Die Mehrheit der Bevölkerung besteht aus Frauen (51,3 %) und einem größeren Anteil der Landbevölkerung (54,7 %). Personen im erwerbsfähigen Alter stellen 59,1 % der Gesamtbevölkerung der Woiwodschaft dar. Der Anteil dieser Gruppe nimmt von Jahr zu Jahr ab, ebenso wie der Anteil der Kinder und Jugendlichen bis 17 Jahre (16,4 %), während der Anteil der Personen im nachberuflichen Alter steigt (24,5 %).
Die Woiwodschaft Heiligkreuz erfreut sich eines hohen Landschaftswerts, deshalb stellt Tourismus einen wichtigen Bereich seiner Wirtschaft dar. Gleichzeitig besteht in dieser Region eine reiche Industrietradition (in den nördlichen Landkreisen); die Landwirtschaft spielt auch eine bedeutende Rolle (in den südlichen Landkreisen). Der Anteil der in der Landwirtschaft beschäftigten Personen ist zweimal höher als der Landesdurchschnitt (2020 betrug er 31 % gegenüber 15,2 %).
In der Woiwodschaft Heiligkreuz waren Ende 2021 124 033 Unternehmen der Volkswirtschaft im REGON-Register eingetragen, was 2,6 % aller Unternehmen dieser Art im Land entspricht (Platz 14 unter 16 Woiwodschaften). Ihre Zahl stieg um 3,3 % im Vergleich zum Vorjahr. Dieser Anstieg trat ausschließlich in Kleinunternehmen (bis 9 Beschäftigte) auf, die die bedeutende Mehrheit aller Akteure darstellen (96,3 %). Unternehmen, die von 10 bis 49 Personen beschäftigen, stellen 3 % dar, wobei Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern – 0,7 %.
Ihrer Meinung nach hat die COVID-19-Pandemie 2021 die Tätigkeit der Unternehmen in der Region nicht so stark betroffen wie im Vorjahr. Der Anteil der Akteure, die sie in der Erhebung des Statistischen Zentralamtes als einen die wirtschaftliche Tätigkeit stark beeinflussenden Faktor nannten, lag zwischen 0,3 % und 1,6 % (im Vorjahr zwischen 1,3 % und 8,1 %) und blieb für den Großteil des Jahres unter dem Landesdurchschnitt. Um die Folgen der Pandemie zu lindern, waren einige Unternehmen gezwungen, die Tätigkeit stillzulegen. Ende Dezember 2021 gab es im REGON-Register 14 000 solche Akteure (Anstieg um 8,9 % im Vergleich zu 9,5 % in ganz Polen). Die von der Regierung eingeleiteten Finanzhilfen für die betroffenen Unternehmen trugen dazu bei, viele Arbeitsplätze aufrecht zu erhalten und den Ausmaß des Beschäftigungsrückgangs zu verringern. Innerhalb des Jahres wurden 5 400 Wirtschaftsakteure aus dem Register gestrichen, wobei die Zahl neu registrierter Unternehmen höher war und 9 700 betrug. 2021 wurde ein gemäßigter Anstieg der Zahl der Arbeitnehmer verzeichnet, die von Massenentlassungen betroffen wurden (379 Personen im Vergleich zu 338 im Vorjahr). In Dezember 2021 betrug die durchschnittliche Beschäftigung bei Unternehmen mit mehr als 9 Beschäftigten 122 800 Personen und war damit um 0,1 % niedriger als im Vorjahr (2020 betrug der Rückgang 0,7 %).
Das Profil der wirtschaftlichen Tätigkeit der Unternehmen in Heiligkreuz ist am häufigsten mit dem Handel und der Reparatur von Kraftfahrzeugen (25,6 % aller Unternehmen), dem Bauwesen (15,7 %) und dem verarbeitenden Gewerbe (8,9 %) verbunden. Die in diesen Bereichen tätigen Unternehmen machen mehr als die Hälfte aller Unternehmen in der Woiwodschaft aus. Die industrielle Tätigkeit ist für die Wirtschaft der Region von großer Bedeutung. Die wichtigsten Industriezweige in Heiligkreuz sind: Metall- und Maschinenindustrie (Skarżysko-Kamienna, Starachowice, Kielce, Ostrowiec Świętokrzyski, Końskie), Baustoffindustrie (Kielce, Pińczów, Małogoszcz, Ożarów, Ostrowiec Świętokrzyski), Keramikindustrie (Końskie, Ćmielów, Starachowice), Metallurgie (Ostrowiec Świętokrzyski), Energieindustrie (Połaniec). Es ist zu betonen, dass die Industrie der Woiwodschaft im Zusammenhang mit den Gesteins- und Energieressourcen in der Region Heiligkreuz entstanden ist. Ein wichtiger Teil der Wirtschaft in der Woiwodschaft ist auch die Landwirtschaft (Anbau von Bodengemüse, Obst und Sträuchern), die die Grundlage für die sich entwickelnde Lebensmittelverarbeitung bildet.
Zu den größten Unternehmen in Heiligkreuz gehören: PSB Handel Group mit Sitz in Wełecz bei Busko Zdrój (Handel mit Baustoffen, Supermärkte „Mrówka“ und „Mini Mrówka“), Celsa Huta Ostrowiec mit Sitz in Ostrowiec Świętokrzyski, Enea Elektrownia Połaniec in Zawada bei Połaniec (Energieerzeugung), MAN BUS aus Starachowice (Herstellung von LKWs und Bussen), NSG Group in Polen in Sandomierz (Hersteller von Autofenstern und Pilkington Industrieglas), Cersanit mit Sitz in Kielce (Badkeramik), Lafarge Cement mit Sitz in Małogoszcz (Zementherstellung), Kolporter mit Sitz in Kielce (Pressevertrieb), Echo Investment Capital Group (Investitions- und Entwicklungsdienstleistungen), Barlinek Capital Group in Kielce (Herstellung von Holzböden), Frega Frejowski, Garbol mit Sitz in Kielce (Großhandel), ZPUE Capital Group in Włoszczowa (Herstellung von Elektrogeräten), Mesko in Skarżysko-Kamienna (Herstellung von Waffen und Munition), Dyckerhoff Polska in Nowiny (Herstellung von Zement), Cerrad Sp. z o.o. in Starachowice (Herstellung von Steingut- und Klinker-Fliesen), Okręgowa Spółdzielnia Mleczarska in Włoszczowa (Milchverarbeitung), Bimerg in Ostrowiec Świętokrzyski (Stahlverarbeitung, Herstellung von Dachziegeln und anderen Dachbedeckungen), Alma Alpinex in Piekoszów (Lebensmittelgroßhandel), Vive Textile Recycling (Logistikzentrum der Vive-Gruppe in Kielce), Trzuskawica in Nowiny (Herstellung von Baustoffen), Ekoplon in Grabki Duże (Hersteller von Tierfutter und Düngemitteln).
Die größten Arbeitgeber in der Region sind die oben genannten: Cersanit (rund 4 400 Beschäftigte), NSG Group in Polen (rund 4 100 Beschäftigte), Mesko (rund 3 900 Beschäftigte) und MAN BUS (rund 3 000 Beschäftigte).
Die Erwerbsquote der Einwohner von Heiligkreuz im Alter von 15 bis 89 Jahren lag im vierten Quartal 2021 bei 56 %, d.h. 1,9 Prozentpunkte höher als ein Jahr zuvor. Im Hinblick auf das Geschlecht wurde ein wesentlich höherer Wert bei Männern (64,3 %) verzeichnet, gegenüber 48,1 % bei den Frauen. Ein höheres Aktivitätsniveau wurde bei Bewohnern ländlicher Gebiete (57,5 %) als bei Bewohnern städtischer Gebiete (54,3 %) festgestellt. Die höchste wirtschaftliche Aktivität war in folgenden Altersgruppen zu verzeichnen: 45–54 Jahre (90,1 %), 35–44 Jahre (88,8 %) und 25–34 Jahre (84,1 %). Die mit Abstand höchste Erwerbsquote der Bevölkerung ist in der Gruppe der Personen mit Hochschulbildung zu verzeichnen (79,6 %).
Im Jahr 2021 sank die Zahl der registrierten Arbeitslosen auf 38 035 Personen, d. h. um 15,3 %. Der Rückgang war größer als der Landesdurchschnitt (14,5 %). Im ersten Halbjahr 2022 – in allen Monaten außer Januar – wurde ein weiterer Rückgang der Zahl der Registrierten verzeichnet. Die Arbeitslosenzahl betrug Ende Juni 33 888 Personen, d. h. um 19 % weniger als im Vorjahr. Die registrierte Arbeitslosenquote lag im Juni 2022 bei 6,5 % (ein Rückgang um 1,5 Prozentpunkt auf Jahresbasis). Die Streuung des Indikators in den Landkreisen der Woiwodschaft Heiligkreuz betrug 11,6 Prozentpunkte. Der niedrigste Wert des Indikators wurde im Landkreis Busko mit 2,8 % und der höchste im Landkreis Skarżysko mit 14,4 % verzeichnet. In anderen Landkreisen war die Arbeitslosenquote wie folgt: Staszów und Kielce Stadt – jeweils 4,7 %, Jędrzejów und Włoszczowa – jeweils 5,3 %, Pińczów – 5,7 %, Sandomierz 6,1 %, Kielce Land 6,2 %, Kazimierz Dolny 6,9 %, Ostrowiec Świętokrzyski 7,9 %, Starachowice 8,4 %, Końskie 9 % und Opatów 11,5 %.
Links:
Woiwodschafts-Arbeitsamt Kielce | |
Statistiken und Analysen – Woiwodschaft Heiligkreuz | https://wupkielce.praca.gov.pl/rynek-pracy/statystyki-i-analizy/ |
Berufsbarometer – Woiwodschaft Heiligkreuz | |
Statistikamt Kielce |
Die Erhebung über die Arbeitskräftenachfrage 2021 zeigt, dass sich trotz der bestehenden COVID-19-Pandemie die Situation auf dem Arbeitsmarkt in Heiligkreuz verbessert hat. Innerhalb des Jahres wurden 12 000 neue Arbeitsplätze geschaffen, d. h. um 46 % als ein Jahr zuvor. Weiterhin gab es mehr Stellenangebote als nach Arbeit suchende Personen. Am Ende des vierten Quartals 2021 hatten die befragten Unternehmen 1 800 offene Stellen, d. h. 32,5 % mehr als im Vorjahr. Was die Art der Tätigkeit betrifft, so dominierten die Unternehmen im verarbeitenden Gewerbe, die 24,4 % aller offenen Stellen anboten. Viele unbesetzte Stellen gab es auch im Bauwesen (20 %), Transportwesen und Lagerwirtschaft (12,8 %) sowie im Handel und in der Reparatur von Kraftfahrzeugen (10,6 %). Die oben genannten Bereiche haben zusammen fast 70 % aller offenen Stellen geschaffen. Die meisten freien Arbeitsstellen richteten sich an: Industriearbeiter und Handwerker (36,3 %) sowie Bediener und Monteure von Maschinen und Geräten (29,5 %). Es waren etwas weniger Stellenangebote für Fachkräfte (11,5 %), Hilfsarbeiter (7,9 %), Dienstleistungsarbeiter und Verkäufer (6,2 %) sowie Techniker und anderes mittleres Personal (5,6 %) vorhanden.
Die meisten neuen Arbeitsplätze wurden in den folgenden Bereichen geschaffen:
| 24 %, |
| 23,3 %, |
| 18,1 %, |
| 5,7 %. |
2021 ist die Zahl der neu geschaffenen Arbeitsplätze gegenüber 2020 am stärksten im Gastgewerbe (fast siebenfach) und im Transportwesen und Lagenwirtschaft (fast dreifach) angestiegen. Der größte Rückgang wurde von Unternehmen aus dem Bereich Information und Kommunikation verzeichnet (um 34,2 %).
Die Ergebnisse der Erhebung Berufsbarometer, d. h. der alljährlichen Prognose der Woiwodschaft- und Landkreis-Arbeitsämter, zeigen, dass sogar unter den nicht voraussehbaren Umständen, die in der Weltwirtschaft in den letzten Jahren herrschen, eine steigende Tendenz hinsichtlich Arbeitskräftenachfrage und ein damit verbundener Arbeitskräftemangel besteht. Der Erhebung ist zu entnehmen, dass 2022 ein Arbeitskräftemangel in 33 Berufen prognostiziert wird und ihr Anteil an der Nachfrage auf dem höchsten Niveau in der Geschichte dieser Erhebung steht (20,5 %). Die größten Probleme, den Arbeitskräftebedarf zu decken, gibt es im Bauwesen (elf Berufe): Betonbauer und Eisenflechter, Pflasterer, Zimmerer und Bautischler, Dachdecker und Bauklempner, Haustechnikinstallateure, Maurer und Verputzer, Bediener und Mechaniker von Erdbewegungsmaschinen, Straßen- und Eisenbahnbauarbeiter, Beschäftigte in der Baufertigstellung, Bauarbeiter, Holzverarbeiter und Tischler; im Gesundheitswesen (sechs Berufe): Ärzte, Krankenpfleger und Hebammen, Psychologen und Psychotherapeuten, Betreuer von älteren und behinderten Personen, Rettungssanitäter, Physio- und Massagetherapeuten; Metallverarbeitung (vier Berufe): Schweißer, Schlosser, Bediener von Schneidemaschinen, Installateure von Metallstrukturen; Verpflegung und Lebensmittelindustrie (zwei Berufe): Köche, Bäcker; Transportwesen und Lagenwirtschaft (vier Berufe): Fahrer von Lastkraftwagen und Sattelkraftfahrzeugen, Busfahrer, Kraftfahrzeugmechaniker, Fachlageristen; Bildungswesen (drei Berufe): Lehrer von Berufsfächern, praxisbezogene Berufsschullehrer, Lehrer von Sonderschulen und Integrationsklassen, sowie in anderen Branchen: Elektriker, Elektromechaniker und Elektroinstallateure, Friseure und selbstständige Buchhalter.
Die Zahl der Überschussberufe senkt und es wird mehr Arbeitssuchende als verfügbare Arbeitsstellen nur in fünf Berufsgruppen geben: Wirtschaftswissenschaftler, Pädagogen, Reiseverkehrsfachkräfte und Reiseveranstalter, Verwaltungsbeamte sowie Fachkräfte für Lebensmittel- und Ernährungstechnologie. Der Anteil der Überschussberufe an der Struktur des Arbeitskräftebedarfs sinkt (3,1 %); dies gilt auch für ausgeglichene Berufe, die auf dem Arbeitsmarkt von Heiligkreuz dominieren (76,4 %).
Die Analyse von Arbeits- und Beschäftigungsförderungsangeboten, die bei Landkreis-Arbeitsämtern gemeldet werden, deutet auf einen Anstieg der Arbeitskräftenachfrage hin. Die Wirtschaft hat sich ohne Zweifel nach den COVID-19-Pandemie resultierenden Verlusten erholt. In der ersten Hälfte des Jahres 2021 meldeten die Arbeitgeber den Landkreis-Arbeitsämtern in Heiligkreuz 26 053 Stellenangebote, das sind 5 700 mehr als im gleichen Zeitraum des Jahres 2020 – ein deutlicher Anstieg von fast 30 %.
Die Berufsstruktur der Stellenangebote entspricht dem wirtschaftlichen Profil der Region. Am meisten gefragt waren: Industriearbeiter und Handwerker (22,6 % aller Stellenangebote), Dienstleistungsmitarbeiter und Verkäufer (19,5 %) und Hilfsarbeiter (17,4 %). Im Vergleich zum Jahr 2020 wurde in fast allen Berufsgruppen ein Anstieg der Nachfrage verzeichnet; die größte Prozentsatzerhöhung trat bei Angeboten für die folgenden Berufe auf: Bediener und Monteure von Maschinen und Geräten (um 43,9 %), Hilfsarbeiter (um 39,5 %) und Industriearbeiter und Handwerker (um 33,2 %).
Ende Dezember 2021 umfasste das Register der Arbeitsämter der Woiwodschaft Heiligkreuz 32 472 Personen, die zuvor beschäftigt waren. Vor der Registrierung waren diese Personen vor allem in Unternehmen beschäftigt, die in folgenden Bereichen tätig waren: Groß- und Einzelhandel, Reparatur von Kraftfahrzeugen (17,9 %), verarbeitendes Gewerbe (16,2 %), Bauwesen (9,8 %), Erbringung von sonstigen Dienstleistungen (6,7 %), öffentliche Verwaltung und Verteidigung (5,3 %), Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (5 %) sowie Hotelgewerbe und Gastronomie (3,5 %).
Unter allen Arbeitslosen, die einen Beruf haben (31 626 Personen), waren die meisten Arbeitssuchenden Vertreter von folgenden Berufen: Verkäufer, Köche, Wirtschaftstechniker, Schlosser, Hauswarte, Friseure, Maurer, Hilfsarbeiter im Bauwesen, Techniker-Mechaniker und Schneider (insgesamt fast 30 %).
Die Woiwodschaft Ermland-Masuren liegt im Nord-Osten von Polen. Durch die wunderschöne Natur gilt sie als eine der schönsten Regionen Polens. Hauptstadt der Region: Allenstein (mehr als 169 700 Einwohner), andere Städte: Elbing (fast 117 400 Einwohner), Lyck (61 600). 31,4 % der Fläche der Woiwodschaft sind Waldflächen, 6 % Wasserflächen und 46,3 % landwirtschaftliche Nutzflächen. Mit einer Fläche von über 24 000 km² ist die Woiwodschaft Ermland-Masuren die viertgrößte Woiwodschaft Polens. Ende 2021 zählte die Bevölkerung der Woiwodschaft Ermland-Masuren 1 405 359 Personen, was einen Rückgang von 11 136 Personen im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. In der Woiwodschaft leben etwa 3,7 % der Bevölkerung Polens. Die Bevölkerungsdichte pro km2 betrug 58 Personen (damit liegt sie landesweit ex aequo mit der Woiwodschaft Podlachien auf dem letzten Platz). In den Städten wohnten 58,9 % der Bevölkerung der Woiwodschaft. Mit 51,1 % Ende 2021 überwiegt der Frauenanteil an der Gesamtbevölkerung geringfügig. Die Woiwodschaft Ermland-Masuren verzeichnete 2021 ein negatives natürliches Wachstum: –8 300. Im Jahr 2021 betrug die natürliche Wachstumsrate: –5,9 %.
Führend in der Wirtschaft der Woiwodschaft Ermland-Masuren sind Tourismus, Produktion von Öko-Lebensmitteln; Holzindustrie, Produktion von Maschinen und Anlagen – wobei saubere industrielle Technologien angewendet und erneuerbare Energiequellen genutzt werden – ökologische Forstwirtschaft, Produktion von Jachten sowie Öko-Tourismus. Als Schlüsselbereiche für die Entwicklung der Region werden betrachtet: Die Lebensmittelindustrie, die auf eine Herstellung von Lebensmitteln hoher Qualität ausgerichtet ist; die Möbel- und Holzindustrie; sowie die Wasserwirtschaft, in der Geschäftstätigkeiten aufgenommen werden, die mit dem Wasserreichtum des Ermlands und den Masuren, d. h. den Seen, Flüssen und des Frischen Haffs im Zusammenhang stehen.
Nach den Daten zum Ende des ersten Halbjahres 2022 waren in der Woiwodschaft Ermland-Masuren 142 299 Wirtschaftsunternehmen registriert, wovon 96,2 % Unternehmen aus dem Privatsektor darstellten. Die meisten Unternehmen sind in folgenden PKD-Bereichen registriert: Groß- und Einzelhandel, Reparatur von Kraftfahrzeugen (17,4 %), Bauwesen (15,1 %), Grundstücks- und Wohnungswesen (9 %) und Erbringung von sonstigen Dienstleistungen (8,4 %).
Der größte Arbeitgeber mit 4 736 Beschäftigten ist Michelin Polska Sp. z o.o. (Herstellung von Reifen). Die übrigen größten Arbeitgeber in der Region sind: Universität Ermland-Masuren in Olsztyn mit 2 800 Beschäftigten; Wipasz S.A. (Herstellung vom zubereiteten Futter für landwirtschaftliche Nutztiere) – 2 058 Beschäftigte; Meble Wójcik Sp. z o.o. (Herstellung von Möbeln) – 1 500 Beschäftigte; Woiwodschafts-Poliklinik in Elbląg – 1 500 Beschäftigte; DBK Sp. z o.o. (Groß- und Einzelhandel von Kraftfahrzeugen, ausschließlich Krafträdern) – 1 474 Beschäftigte; BRW COMFORT Sp. z o.o. (Möbelherstellung) – 1 465 Beschäftigte; Szynaka Meble Sp. z o.o. (Möbelherstellung) – 1 388 Beschäftigte; DFM Sp. z o.o. (Möbelherstellung) – 1 276 Beschäftigte; Zakłady Produkcyjno Usługowe Prawda Sp. z o.o. (Möbelherstellung) – 1 265 Beschäftigte.
Die Situation auf dem Arbeitsmarkt war auch im 1. Halbjahr 2022 von den Folgen der Coronavirus-Pandemie sowie durch den Ausbruch des bewaffneten Konflikts in der Ukraine Ende Februar 2022 betroffen. Am Ende des 1. Halbjahrs 2022 betrug die Arbeitslosenzahl in der Region 37 657. Im Vergleich zu Juni 2021 verringerte sich die Arbeitslosigkeit in der Woiwodschaft Ermland-Masuren um 8 643 Personen, d. h. um 18,7 %.
Die Arbeitslosenquote in der Woiwodschaft Ermland-Masuren lag Ende Juni 2022 bei 7,6 %, im Landesdurchschnitt hingegen bei 4,9 %. Im Vergleich zur Situation im Vorjahr ist die Quote im Landesdurchschnitt um 1,1 Prozentpunkt und in der Region um 1,7 Prozentpunkt gefallen. Die Arbeitslosenquote in der Woiwodschaft lag laut BAEL am Ende des ersten Quartals 2022 bei 4,2 %, in Polen bei 3,1 %.
Die Erwerbsquote lag im ersten Quartal 2022 in der Region bei 55,5 % (im Vergleich zum ersten Quartal 2021 stieg diese Quote um 1,1 Prozentpunkt) und im Land bei 58 % (im ersten Quartal 2021 lag sie bei 57,3 %). Die Beschäftigungsquote lag im ersten Quartal 2022 bei 53,1 %, während sie in Polen 56,2 % betrug.
In Rahmen von zusätzlichen Hilfeformen aus dem sog. „Schutzschild gegen die Krise“, die von den Mitarbeitern von Arbeitsämtern aus dem Fonds für garantierte Arbeitnehmerleistungen geleistet wurden, wurden bis Ende Mai 2021 an Arbeitgeber mehr als 324 Mio. PLN ausgezahlt, dank denen mehr als 98 000 Arbeitsplätze erhalten werden konnten. In Landkreis-Arbeitsämtern wurden bis Ende Mai 2022 fast 633 Mio. PLN ausgezahlt, dank denen mehr als 135 000 Arbeitsplätze erhalten werden konnten.
Links: |
Woiwodschafts-Arbeitsamt Allenstein | |
Statistiken und Analysen – Woiwodschaft Ermland-Masuren | https://wupolsztyn.praca.gov.pl/rynek-pracy/statystyki-i-analizy/ |
Berufsbarometer – Woiwodschaft Ermland-Masuren | https://barometrzawodow.pl/modul/prognozy-na-plakatach?publication=prov… |
Statistikamt Allenstein |
Bis Ende Juni 2022 wurden bei Arbeitsämtern 24 724 Arbietsangebote gemeldet, d.h. um 1 751 (6,6 %) weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahrs.
Untersuchungen bezüglich des Arbeitskräftebedarfs in bestimmten Berufen weisen auf 24 defizitäre Berufe in der Region Ermland-Masuren hin: Betonbauer und Eisenflechter; Zimmerer und Bautischler; Dachdecker und Klempner; Elektriker, Elektromechaniker und Elektroinstallateure; Physio- und Massagetherapeuten; Busfahrer; Fahrer von Lastkraftwagen und Sattelkraftfahrzeugen; Köche; Ärzte; Kfz-Mechaniker; Haustechnikinstallateure; Maurer und Verputzer; Bediener und Mechaniker von Erdbewegungsmaschinen; Alten- und Heilerziehungspfleger; Bäcker; Krankenpflege- und Geburtshilfefachkräfte; Personal in Buchhaltung und Rechnungswesen; Beschäftigte in der Baufertigstellung; Rettungssanitäter; Bauarbeiter; Holzarbeiter und Tischler; selbstständige Buchhalter; Schweißer; Schlosser.
Ende Juni 2022 waren bei den Arbeitsämtern der Woiwodschaft Ermland-Masuren 33 188 Personen gemeldet, die zuvor beschäftigt waren. Im Vergleich zu Ende Juni 2021 wurde ein Rückgang von 7 102 Personen (d. h. 27,2 %) verzeichnet.
Das Berufsbarometer ergab, dass im Jahr 2022 in der Region Ermland-Masuren ähnlich wie im Vorjahr ein Überangebot an Wirtschaftswissenschaftlern besteht.
Die Woiwodschaft Großpolen liegt im mittleren Westen von Polen und ist die flächenmäßig zweitgrößte polnische Woiwodschaft. Das Gebiet der Woiwodschaft Großpolen wird von fast 3,49 Millionen Menschen bewohnt. Die größte Siedlung ist der Großraum Posen. In Posen leben rund 529 000 Menschen, die etwa 15,2 % der Bevölkerung der Region darstellen. Großpolen hat eine wichtige Position in Polen, sowohl im Hinblick auf die Infrastruktur als auch auf die gleichmäßige Wirtschaftsentwicklung, bei einem wesentlichen Grad der Industrialisierung und hohem technischen Niveau sowie einer hohen Attraktivität für Investitionen. Großpolen ist außerdem ein wichtiges Zentrum für Bildung, dessen wissenschaftliches Potential sich hauptsächlich in Posen konzentriert.
Die Woiwodschaft Großpolen belegt im Hinblick auf die Anzahl registrierter Unternehmen einen der vordersten Plätze in Polen. Die meisten Firmen sind in folgenden Branchen tätig: Groß- und Einzelhandel, Reparatur von Kraftfahrzeugen, einschließlich Krafträder, Bauwesen, Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen sowie verarbeitendes Gewerbe.
Investoren, die an Investitionen in Großpolen interessiert waren, hatten bis zum 30. Juni 2018 die Möglichkeit, von den Unterzonen der Sonderwirtschaftszonen (SWZ) in der Region zu profitieren: Kamienna Góra (Ostrów Wielkopolski, Odolanów), Kostrzyn-Słubice (Buk, Nowy Tomyśl, Przemęt, Stęszew, Swarzędz, Wronki, Krobia, Śmigiel, Wągrowiec), Łódź (Koło, Nowe Skalmierzyce, Opatówek, Ostrzeszów, Przykona, Turek, Słupca, Kalisz), Pomorze (Piła), Wałbrzych (Jarocin, Kościan, Krotoszyn, Leszno, Rawicz, Śrem, Września, Kalisz) sowie Słupsk (Rogoźno). Auf dem Gebiet der Unterzonen der SWZ in Großpolen dominieren folgende Branchen: Metallindustrie, Produktionsbranche, Papier- und Druckbranche, Medizin, Automobilbranche sowie Transportwesen und Logistik. Ab dem 30. Juni 2018 stellt das gesamte Gebiet Polens eine Sonderwirtschaftszone dar. Gegenwärtig sind in der Woiwodschaft Großpolen über 6 100 Handelsgesellschaften mit ausländischer Beteiligung tätig, die meisten in folgenden Sektoren: Lebensmittelindustrie, chemische und pharmazeutische Industrie, Transportwesen, Produktion und Reparatur von Maschinen und Anlagen, Logistik, aber auch in den Sektoren Finanzwesen und Handel. Ausländisches Kapital stammt u. a. aus Deutschland, Großbritannien, den USA, Frankreich, Japan, Irland, Schweden, Spanien sowie den Niederlanden. Zu den ausländischen Investoren gehören u. a. folgende Firmen: Volkswagen, Bridgestone, GlaxoSmithKline, Jeronimo Martins, Beiersdorf, Franklin Templeton, Amazon, Unilever und Exide.
Die Woiwodschaft Großpolen zeichnet sich durch die niedrigste Arbeitslosenquote in Polen aus. Die registrierte Arbeitslosigkeit in der Woiwodschaft lag im Juni 2022 bei 44 161 Personen, d. h. 23,5 % unter der des gleichen Vorjahreszeitraums. Die Quote der registrierten Arbeitslosigkeit in der Woiwodschaft Großpolen beträgt 2,7 %, wobei die Arbeitslosenquote in ganz Polen 4,9 % beträgt. Die höchste Arbeitslosenquote verzeichnete der Landkreis Konin mit 6,8 % (während sie im Landkreis Konin Land 7,6 % und in Konin Stadt 5,7 % betrug), die niedrigste der Landkreis Poznań mit 1,2 %, Wolsztyn mit 1,5 % und Kępno mit 1,6 %.
Auf dem Gebiet der Woiwodschaft betrug die Arbeitslosenquote im ersten Quartal 2022 gemäß BAEL 2 %. Zum Vergleich: die Arbeitslosenquote in der Gruppe der Männer betrug 2,3 %, der Frauen hingegen 1,6 %. Die Erwerbsquote (Stand per Ende des ersten Quartals 2022) beträgt in der Woiwodschaft Großpolen 59,8 % gegenüber 58 % im Landesdurchschnitt. Die Beschäftigungsquote in Großpolen beträgt 58,6 %, d. h. sie ist um 2,4 % höher als die Beschäftigungsquote in ganz Polen (56,2 %).
Angaben zur Beschäftigung und zu den in Großpolen 2021 tätigen Wirtschaftsakteuren weisen darauf hin, dass die Unternehmen in der gefährlichen Situation neue Handlungsmodelle entwickelt haben, indem sie z. B. Arbeitnehmern Urlaub anordneten, die Arbeitszeit verkürzten, Investitionen und Anstellungen beschränkten oder ortsungebundene Arbeit nutzten. In der Erhebung „Situation der erwerbstätigen Personen in der Woiwodschaft Großpolen 2021“ stellten 64,2 % Befragten fest, dass ihre Berufssituation von den Folgen der COVID-19-Pandemie betroffen wurde. Unter den Konsequenzen wurden am häufigsten angegeben: Verkürzung der Arbeitszeit, versperrte Gehaltserhöhungen und Prämien, ortsungebundene Arbeit und Senkung der Verdienste. Für viele Arbeitgeber war die Anpassung an die neue Realität eine große Herausforderung. Nach dem ersten Schock erwies sich, dass die Unternehmen in Großpolen die vorläufige Krise überwinden konnten, indem sie ihr Dienstleistungsangebot erweiterten oder neue Produktionsbereiche zufügten. Dies bedeutet natürlich nicht, dass alle Wirtschaftsakteure die schwierige Zeit überstanden.
Für die gute Situation der Unternehmen in Großpolen spricht u. a. die durchschnittliche Beschäftigung in Unternehmen. Trotz zwei Pandemiewellen wurde 2021 in Großpolen ein Anstieg der Beschäftigung gegenüber 2020 verzeichnet. Der Anstieg war aber viel kleiner als vor 2019 beobachtet.
Die Stabilisierung der Situation der Unternehmen in Großpolen hat auch den Ausmaß der Massenentlassungen beeinflusst. 2021 wurden geplante Massenentlassungen oft reduziert, was im Zusammenhang mit der Entsperrung der Wirtschaft, der Aufhebung einiger Beschränkungen durch die Regierung und der Nutzung der finanziellen Hilfe im Rahmen des Schutzschildes gegen die Krise stand.
Als Beihilfe für Unternehmen zahlte das Woiwodschafts-Arbeitsamt Posen während der Pandemie insgesamt 1 684 723 583, 39 PLN aus. Dank dieser Unterstützung konnten Arbeitgeber die gefährdeten Arbeitsplätze erhalten und damit ihr Beschäftigungsniveau behalten sowie vielen Fällen der Arbeitslosigkeit verhindern. Die finanzielle Beihilfe sorgte für einen großen Rückgang von angekündigten und tatsächlichen Massenentlassungen (im Vergleich zum Vorjahr).
Links:
Woiwodschafts-Arbeitsamt Posen | |
Statistiken und Analysen – Woiwodschaft Großpolen | https://wuppoznan.praca.gov.pl/rynek-pracy/statystyki-i-analizy |
Berufsbarometer – Woiwodschaft Großpolen | |
Statistikamt Posen |
Nach Angaben des Statistischen Amtes haben in Großpolen Ende des vierten Quartals 2021 4 000 Unternehmen offene Stellen gemeldet, das sind 501 mehr meldende Unternehmen als im gleichen Quartal 2020.
Die Arbeitgeber meldeten insgesamt 13 500 offene Stellen, das sind 63,5 % weniger als im vierten Quartal 2020. Die meisten offenen Stellen, die bei den Landkreis-Arbeitsämtern gemeldet wurden, kamen von Unternehmen aus den folgenden Bereichen: verarbeitendes Gewerbe (33,8 % aller offenen Stellen), Bauwesen (20,6 % der offenen Stellen), Transportwesen und Lagerwirtschaft (13 % der offenen Stellen), und Groß- und Einzelhandel, Reparatur von Kraftfahrzeugen (11,5 % der offenen Stellen).
Der größte, fast fünffache Anstieg der Zahl der offenen Stellen wurde bei Arbeitgebern aus dem Bereich Bauwesen beobachtet.
Im vierten Quartal 2021 waren die meisten (4 100) Stellenangebote an Industriearbeiter und Handwerker (darunter am häufigsten an Bauarbeiter und verwandte Berufe) gerichtet. Die größte Nachfrage nach Arbeitnehmern aus dieser Gruppe meldeten Arbeitgeber aus den Bereichen Bauwesen und verarbeitendes Gewerbe. Ungefähr 3 500 offene Stellen waren an Bediener und Installateure von Maschinen und Geräten, darunter fast die Hälfte an Fahrer und Bediener von Fahrzeugen, gerichtet. Der Bedarf an den oben genannten Arbeitskräften wurde vor allem von Arbeitgebern aus den Bereichen Transportwesen und Lagerwirtschaft sowie verarbeitendes Gewerbe gemeldet. Darüber hinaus waren 1 700 offene Arbeitsstellen für Fachkräfte gedacht. Die größte Nachfrage nach Fachkräften wurde von Akteuren aus den Branchen verarbeitendes Gewerbe, Information und Kommunikation sowie Gesundheits- und Sozialwesen gemeldet.
Im ersten Halbjahr 2022 meldeten Arbeitgeber bei den Landkreis-Arbeitsämtern fast 48 500 offene Stellen und Beschäftigungsförderungsangebote. Im zweiten Quartal 2022 standen 21 163 Angebote zur Verfügung, d. h. um ca. 22 % weniger als vor einem Quartal. Ein dermaßen großer Rückgang vor Arbeitsangeboten, die in Landkreis-Arbeitsämtern gemeldet werden, ergibt sich u. a. aus der historisch niedrigen Arbeitslosigkeit und aus dem Mangel von qualifizierten Arbeitskräften in den Registern. Die meisten Stellenangebote kamen im ersten Halbjahr 2022 von Arbeitgebern aus den Bereichen verarbeitendes Gewerbe, Erbringung von administrativen und unterstützenden Dienstleistungen, Groß- und Einzelhandel, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen, einschließlich Krafträdern, und Bauwesen. Insgesamt machten die genannten Bereiche rund 65 % aller bei den Arbeitsämtern gemeldeten Stellenangebote aus.
Im ersten Halbjahr 2022 verlangten die Arbeitgeber in ihren bei Landkreis-Arbeitsämtern gemeldeten Stellenangeboten von potentiellen Arbeitnehmern die folgenden Qualifikationen: Bedienungskenntnisse von Gabelstaplern/Palettenhubwagen, Befähigung zum Fahren von Fahrzeugen (Führerschein Klasse B oder C+E), Fremdsprachenkenntnisse, Befähigung eines Schweißers, Kenntnisse zur Bedienung von Industriemaschinen oder Registrierkassen. Unter den Kompetenzen, die am häufigsten in den Stellenangeboten verlangt waren, lassen sich die folgenden unterscheiden: Kommunikationsfähigkeit, Teamfähigkeit, Genauigkeit, Gewissenhaftigkeit, Zuverlässigkeit, Verfügbarkeit, Motivation zur Arbeit, Arbeitsorganisation, Selbstständigkeit und manuelle Fähigkeiten. Arbeitgeber suchten am häufigsten Mitarbeiter mit Englisch- und Deutschkenntnissen.
Aufgrund der niedrigen Arbeitslosenquoten in Großpolen zeigten die durchschnittlichen Ergebnisse des Berufsbarometers für Großpolen im Jahr 2022 ein Defizit von 47 und keine überschüssigen Berufe. Dieser Trend hält sich seit 4 Jahren an. Die Situation in einigen Berufen kann je nach den Marktbedingungen unterschiedlich sein.
Im Jahr 2021 hatten etwa 47,4 % der in der Woiwodschaft Großpolen arbeitslos gemeldeten Personen mindestens Abitur. 27,3 % der Arbeitslosen hatten einen Berufsschulabschluss und 25,3 % – Mittelstufe und niedriger. In den letzten Jahren ist in den Registern ein leichter, aber systematischer Anstieg des Anteils der Arbeitslosen mit mindestens Sekundarschulabschluss, einschließlich Personen mit Hochschulabschluss, zu verzeichnen. Die steigende Zahl der als arbeitslos registrierten Personen mit Hochschulabschluss resultiert aus dem steigenden Bildungsstand in der Gesellschaft und der unzureichenden Berücksichtigung des Arbeitsmarktbedarfs an bestimmten Berufen bei der Auswahl des Bildungswegs. Das Resultat dieses Phänomens auf dem Arbeitsmarkt von Großpolen ist, dass es an Mitarbeitern mit technischem Hochschulabschluss fehlt, während es einen deutlichen Überschuss an Absolventen geisteswissenschaftlicher Studiengänge gibt, u. a. Grundschullehrer, Pädagogen und Politologen. Im Hinblick auf unterschiedliche Faktoren, die die Lage auf dem Arbeitsmarkt bedingen, ist anzumerken, dass oft Überschuss- und Mangelberufe gleichzeitig auftreten.
Die Woiwodschaft Westpommern liegt im Nordwesten von Polen und umfasst 113 Gemeinden und 21 Landkreise. Mit einer Fläche von 22 900 km2 ist sie die fünftgrößte Region in Polen und belegt Platz 11 gemessen an der Einwohnerzahl (1 677 000 im Dezember 2021). Die meisten Bewohner der Region sind mit 68,1 % Stadtbewohner. Unter den Einwohnern der Woiwodschaft sind Frauen in der Überzahl – mit 51,5 %.
Die Erwerbsquote der Bevölkerung der Woiwodschaft lag im ersten Quartal 2022 bei 55,5 % (58 % im Landesdurchschnitt). Diese Quote war in der Gruppe der Männer höher – 62,2 % im Vergleich zu 49,4 % bei den Frauen. Eine höhere Erwerbsquote wurde unter der Stadtbevölkerung verzeichnet, d. h. 58,6 % gegenüber 49,2 % in der Gruppe der Landbevölkerung.
Beruflich am aktivsten waren Personen im Alter von 35–44 Jahren (87,2 %) und im Alter von 45–54 Jahren (85 %), während Personen im Alter von 15–24 Jahren am wenigsten aktiv waren (24,8 %). Personen mit Hochschulbildung zeichneten sich durch die höchste Aktivität aus, während die geringste Aktivität bei Personen mit einem Abschluss der unteren Sekundarstufe und niedriger verzeichnet wurde. Die Beschäftigungsquote der Woiwodschaft betrug im ersten Quartal 2022 53,6 % und war um 1,4 Prozentpunkt höher als im Jahr 2021.
Nach den Ergebnissen der Arbeitsnachfrageerhebung des Zentralen Statistikamtes arbeiteten Ende 2021 in der Region Westpommern 407 000 Personen (3,3 % aller Erwerbstätigen in Polen), verglichen mit 404 100 Personen Ende 2020.
Die Analyse der Daten über die Zahl der Beschäftigten nach Sektoren zeigt, dass die Mehrheit – 70 % – im privaten Sektor beschäftigt war. Ende 2021 war über die Hälfte aller Beschäftigten in der Woiwodschaft Westpommern in Großunternehmen beschäftigt (mehr als 49 Beschäftigte). Der Anteil der in mittleren Unternehmen beschäftigten Personen betrug im untersuchten Zeitraum 26,7 %, wobei das Beschäftigungsniveau in kleinen Unternehmen mit 21,6 % am niedrigsten war.
Gemäß den Daten des Hauptstatistikamtes (GUS) wurden zum Ende des Jahres 2021 in der Woiwodschaft Westpommern über 5 700 offene Stellen (4,2 % der landesweit offenen Stellen) verzeichnet. Die überwiegende Mehrheit der gemeldeten Arbeitsplätze – 77,2 % – entfiel auf den privaten Sektor. Am Ende des vierten Quartals 2021 betrug die Zahl der besetzten Arbeitsplätzen (d. h. der erwerbstätigen Personen) in der Woiwodschaft Westpommern 403 300.
In Westpommern wurden im ersten Quartal 2021 19 800 neue Arbeitsplätze geschaffen, gegenüber 15 900 im Vorjahr. Im Jahr 2021 wurden in der Region 9 300 Arbeitsplätze abgebaut, gegenüber 12 500 im Jahr 2020.
Ende Juni 2022 waren in den Arbeitsämtern der Woiwodschaft Westpommern 39 650 Arbeitslose verzeichnet, 9 064 (18,6 %) weniger als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote lag bei 6,4 %, was einem Rückgang von 1,5 Prozentpunkt gegenüber dem gleichen Zeitraum im Jahr 2021 entspricht. Ende Juni 2022 lag die Teilnahmequote für Personen unter 30 Jahren bei 20,3 % im Vergleich zu 23,1 % im Vorjahr.
Zwischen Januar und Juni 2022 meldeten die Arbeitsämter der Woiwodschaft Westpommern fast 42 400 offene Stellen und Beschäftigungsförderungsangebote, verglichen mit 45 600 im gleichen Vorjahreszeitraum.
In den vergangenen Jahren gab es aufgrund der COVID-19-Pandemie und der Aggression Russlands gegen die Ukraine erhebliche Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt in Polen und in der Region. Die aktuelle Situation auf dem Arbeitsmarkt ist besser als im Jahr zuvor: die Arbeitslosenrate hat sich in unserer Woiwodschaft stabilisiert, wir verzeichnen sogar eine Rückgang davon. Im Juni 2022 haben in der Woiwodschaft Westpommern 3 000 Personen mehr den Arbeitslosenstatus verloren als gewonnen. Die Anzahl der die Arbeitslosenhilfe beziehenden Personen ist gesunken. Die neuesten Daten für Juni 2022 zeigen, dass die Arbeitsmarktsituation in der Region deutlich besser ist als im Jahr 2021 und im Mai 2022.
Ende 2021 waren in Westpommern laut REGON-Register 239 900 Unternehmen registriert, 2,5 % mehr als im Vorjahr. Die meisten Akteure waren im Groß- und Einzelhandel sowie im Bauwesen tätig.
Die führenden Arbeitgeber in Westpommern sind: Polska Żegluga Morska w Szczecinie, EUROAFRICA Linie Żeglugowe Sp. z o. o., Grupa Azoty Zakłady Chemiczne „Police” S.A. w Policach, Zespół Elektrowni Dolna Odra, Polferries Polska Żegluga Bałtycka S.A, Morska Stocznia Remontowa Gryfia S.A. Szczecin, Fosfan S.A., Drobimex Zakład Przetwórstwa Mięsnego w Szczecinie, Bridgestone Stargard Sp. z o. o., Cargotec Poland Sp. z o. o. Stargard, Faymonville Polska Sp. z o. o., Spółdzielcza Agrofirma Witkowo, LM Wind Power, Weber Polska Sp. z o. o., Barlinek Inwestycje Sp.z o.o., Dgs Poland Spółka z o. o., Koszalińskie Przedsiębiorstwo Przemysłu Drzewnego S. A., Kabel-Technik-Polska Sp. z o. o., Kronospan Szczecinek Sp. z o. o., Homanit Polska, NordGlass Sp. z o.o., IKEA Industry Poland, RAMIRENT S.A., Borne Furniture Sp. z o. o., Albatros Nowe Czarnowo, Meden-Inmed Sp. Z o.o., Rimaster Poland Sp. z o.o., OT Port Świnoujście, 3Shape Poland Sp. z o. o., BerlinerLuft. Technik Sp. z o.o., ABWood Sp. z o.o., STARGUM, Tepro S.A. Zakład techniki próżniowej, Victoria Cymes Sp. z o. o., PRIGNITZ Meble Pomorskie Sp. z o.o.
Links:
Woiwodschafts-Arbeitsamt Stettin | |
Statistiken und Analysen – Woiwodschaft Westpommern | https://www.wup.pl/pl/dla-instytucji/statystyka-badania-i-analiza/ |
Arbeitsmarktbeobachtungsstelle Westpommern | https://www.wup.pl/pl/dla-instytucji/zachodniopomorskie-obserwatorium-r… |
Berufsbarometer – Woiwodschaft Westpommern | |
Statistikamt Stettin |
Die meisten offenen Stellen und Beschäftigungsförderungsagebote, die 2021 von den Arbeitsämtern der Woiwodschaft Westpommern verzeichnet wurden, kamen aus den Bereichen: verarbeitendes Gewerbe – 34,5 %, Gesundheits- und Sozialwesen – 12,7 % sowie Transportwesen und Lagerwirtschaft 9,1 %. Die meisten bei den Arbeitsämtern gemeldeten Arbeitsangebote richteten sich an die folgenden Berufe: Fachlagerist, sonstige Hilfsarbeiter in der Industrie, sonstige Hilfsarbeitskräfte, anderweitig nicht klassifiziert, manuelle Verpacker, Hauswart, Hilfsarbeitskräfte im Bauwesen, Lagerarbeiter, sonstige Reinigungsfachkräfte, anderweitig nicht klassifiziert, Küchenhilfe, sonstige Fachlageristen und verwandte Berufe, Koch, sonstige Bürofachkräfte, sonstige Metzger, Arbeiter in der Fischverarbeitung und verwandte Berufe, Verkäufer, Hilfsarbeiter in der verarbeitenden Industrie, Kellner, sonstige Elektromechaniker und Elektroinstallateure, Zubereiter von Fast Food, Kassierer, Reinigungskraft im Büro, Hilfsarbeiter im Obstanbaubetrieb, Zimmerfrau, Fischverarbeiter, Fahrer von Palettenhubwagen (Gabelstaplern), Bediener von Maschinen und Geräten zur Verarbeitung von Kunststoffen, Haushalt- und Hygienefachkraft im Krankenhaus, sonstige Bauarbeiter in der Baufertigstellung und verwandte Berufe, nicht anderweitig klassifiziert, Zerleger-Ausbeiner.
Das Phänomen des Arbeitskräftemangels in der Woiwodschaft Westpommern auf der Grundlage der Ergebnisse des Berufsbarometers 2022 ist im Bauwesen besonders deutlich. Der größte Teil der für Defizite prognostizierten Arbeitsplätze entfällt auf Bauberufe. Von den 37 defizitären Berufen sind folgende acht Berufe im Bauwesen angesiedelt: Zimmerer und Bautischler; Dachdecker und Bauklempner; Elektriker, Elektromechaniker und Elektroinstallateure; Haustechnikinstallateure; Maurer und Verputzer; Bediener von Erdbewegungsmaschinen; Beschäftigte in der Baufertigstellung; Bauarbeiter. Die Fortsetzung zahlreicher öffentlicher Investitionen, insbesondere im Verkehr (Schnellstraßen, Brücken, Fahrwasser, Schieneninfrastruktur) und privaten Investitionen (einschließlich Bauträgern), führt zu anhaltend hoher Nachfrage nach Arbeitskräften.
Die Sachverständigen wiesen darauf hin, dass Arbeitgeber auf der Grundlage von Stellenanzeigen in einem bestimmten Sektor in erster Linie Personen mit Erfahrung und geeigneten Qualifikationen suchen, während das angebotene Entgelt für Arbeitsuchende nicht zufriedenstellend ist. Der Grund für das Defizit in der Branche ist auch ein spürbarer Generationenbruch (Zimmerer und Bautischler; Dachdecker und Bauklempner; Klempner).
In der TSL-Branche (Transportwesen/Spedition/Logistik) werden in folgenden Bereichen Defizite auftreten: Busfahrer, Fahrer von Lastkraftwagen und Sattelkraftfahrzeugen, Kfz-Mechaniker und Fachlageristen. Dies ist auf die Entwicklung und gleichzeitig den hohen Personalbedarf der TSL-Industrie in der Region zurückzuführen.
Im Gesundheits- und Pflegebereich wird es einen Mangel an Ärzten, Krankenpflege- und Geburtshilfefachkräften, aber auch an Rettungssanitätern, Betreuern älterer oder behinderter Menschen, Physio- und Massagetherapeuten geben. In der Fertigungsindustrie sollte es für Schweißer, Arbeiter in der Holzverarbeitung, Elektriker, Elektromechaniker und Elektroinstallateure nicht schwer sein, eine Beschäftigung zu finden. In der Finanzbranche wird es sowohl an selbstständigen Buchhaltern als auch an Fachkräften für Buchhaltung und Rechnungswesen mangeln. Im Bildungsbereich wird eine hohe Nachfrage prognostiziert. Gesucht werden allgemeinbildende Lehrer, praxisbezogene Berufsschullehrer sowie Kindergärtner.
Darüber hinaus besteht ein Defizit bei den Sozialarbeitern, Psychologen und Psychotherapeuten sowie bei den Angehörigen der uniformierten Dienste.
Aufgrund der neuesten Ergebnisse der Erhebung „Meinungen der Arbeitgeber hinsichtlich der Beschäftigung in der Woiwodschaft Westpommern im dritten Quartal 2022“ kann man feststellen, dass die Einstellung der Arbeitgeber gemäßigt optimistisch ist. Der Unterschied zwischen dem Anteil der Arbeitgeber, die einen Beschäftigungsabbau planen und vorhersagen, betrug 5 % (10 % der befragten Unternehmen der Volkswirtschaft planen einen Abbau von Arbeitsplätzen, während 15 % einen Anstieg der Beschäftigung planen). Im Vergleich zum zweiten Quartal 2022 hat sich die Einstellung der Arbeitgeber hinsichtlich der Beschäftigung verändert (Rückgang des Netto-Prognosewerts um 8 Prozentpunkte). Obwohl die Prognose für das zweite Quartal eindeutig optimistisch war, deutet die Prognose für das dritte Quartal 2022 auf eine deutliche Verschlechterung der Einstellungen gegenüber Beschäftigung hin. Unter Anbetracht der neuen Umstände für wirtschaftliche Tätigkeit – Krieg in der Ukraine, hohe Inflation, hohe Zinssätze, Störungen in Lieferketten, hohe Energiekosten – zeugt dieses Ergebnis vom Optimismus der Arbeitgeber in Westpommern. Darüber hinaus meinen 36 % hiesigen Arbeitgeber, dass der bewaffnete Konflikt in der Ukraine sich im dritten Quartal 2022 negativ auf ihre Tätigkeit auswirkt. Die meisten Sorgen gibt es in Firmen im Bereich Transportwesen (64 %). Auch in der Produktionsindustrie sowie im Bauwesen herrscht weiterhin Beunruhigung: fast 55 % der Firmen sprechen von großen Sorgen. Unter den Arbeitgebern von Westpommern, die an der Erhebung teilnahmen, sind 38 % nicht der Meinung, dass man in der aktuellen Situation problemlos Fachkräfte aus der Ukraine finden kann. Negativ äußern sich dazu insbesondere Befragte aus den Bereichen Metallindustrie (61 %) und Transportwesen (59 %). Dieser Meinung stimmen auch Unternehmer aus den Branchen Produktionsindustrie (55 %) und Tourismus (50 %) nicht zu.
Ende Juni 2022 war die Zahl der bei den Arbeitsämtern der Woiwodschaft Westpommern registrierten Arbeitslosen in folgenden Berufen am höchsten: Beschäftigte im Dienstleistungssektor und Verkäufer (22,9 %), Industriearbeiter und Handwerker (18,9 %), Techniker und sonstiges mittleres Personal (10,8 %), Hilfsarbeiter (10,6 %). Unter den 39 650 Arbeitslosen, die Ende Juni 2022 registriert waren, hatten 14,9 % keinen Beruf.
Nach den Ergebnissen des Berufsbarometers 2022 wurden keine Berufe als Überschussberufe eingestuft. Die Schwierigkeiten bei der Einstellung von Arbeitnehmern auf dem heutigen Arbeitsmarkt sind auf folgende Faktoren zurückzuführen: das Auftreten von COVID-19, schwierige Bedingungen am Arbeitsplatz, das Fehlen geeigneter Qualifikationen und Erfahrungen eines potenziellen Arbeitnehmers, der schwierige Zugang zum Arbeitsplatz, Arbeitszeiten/Schichtarbeit, die Kluft zwischen den Generationen (Alterung der Gesellschaft), die Beschäftigung von Ausländern, die Schattenwirtschaft und die Inanspruchnahme von Sozialhilfe.