2022 hat nach der COVID-19-Pandemie die Energiekrise in Europa zu neuen Herausforderungen geführt. Die bulgarische Wirtschaft erholte sich bereits von der COVID-19-Pandemiekrise wurde aber wegen der Aggression Russlands gegen die Ukraine dann mit neuen Schwierigkeiten konfrontiert. Nach einem Rückgang des BIP um 4,1 % im Jahr 2020 wuchs die Wirtschaft 2021 um 7,1 % wegen des starken Wachstums von Export und Konsum . Ungeachtet der sich verschlechternden globalen Bedingungen und der gestiegenen Energie- und Nahrungsmittelpreise, fiel das Wachstum 2022, gestützt durch öffentliche Investitionen und positive Nettoexporte, stärker aus als erwartet. Die Auswirkung der stark steigenden Preise auf die Haushalte und die Unternehmen wurdedurch befristete Zuschüsse und die Einführung von Preisobergrenzen für Energie und Lebensmittel wie auch durch öffentliche Unterstützungsprogramme geschwächt.
Obwohl kurzfristig ein niedrigeres Wachstum erwartet wird, ist der bulgarische Arbeitsmarkt in einem relativ guten Zustand. Seit 2020 ist die Arbeitslosenquote stabil auf einem niedrigen Niveau geblieben und liegt bei etwa 5 %, und zwar sowohl auf dem Höhepunkt der COVID-19-Pandemie als auch danach. Im dritten Quartal 2022 fiel die Arbeitslosenquote auf den Rekordstand von 3,7 % und zwar bei steigender Jugendarbeitslosigkeit. Auch die Beschäftigungsquote steigt, insbesondere im Dienstleistungssektor. Dadurch werden die Verluste seit dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie ausgeglichen. Die Situation auf dem Arbeitsmarkt ist für hochqualifizierte und gering qualifizierte Arbeitskräfte sehr unterschiedlich, wobei die Beschäftigungsquote der Hochschulabsolventen deutlich höher ausfällt als die der Arbeitnehmer mit Grundschulabschluss und einem niedrigeren Schulabschluss. Obwohl der Arbeitskräftemangel insgesamt gering ist, überwiegt er bei den hochqualifizierten Arbeitskräften, was von bulgarischen Arbeitgebern häufig als Problem genannt wird. Die Gründe hierfür sind die Abwanderung, das Missverhältnis zwischen Bildungsangebot und -nachfrage und der hohe Anteil von Nichterwerbstätigen.
Die durchschnittliche Monatszahl der bei den Arbeitsämtern (AA) gemeldeten Arbeitslosen belief sich im Zeitraum Januar-Dezember 2022 auf 147 804, und im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sank die Zahl der Arbeitslosen um 18,6 % bzw. 33 682 Personen.
Nach offiziellen Angaben aus der Volkszählung 2021 ist die Bevölkerung der Republik Bulgarien in den vergangenen 10 Jahren von 7 3645 70 auf 6 5197 89 Menschen, d. h. um 11,5 % geschrumpft. Die Zahl der Erwerbstätigen landesweit liegt bei 2 835 388, was einem Rückgang von 13,6 % gegenüber 2011 entspricht. 51,4 % der erwerbstätigen Bevölkerung sind Männer, 48,6 % Frauen.
Einem Sachverständigenbericht zufolge waren Anfang 2022 in Bulgarien 379 000 Arbeitgeber tätig und beschäftigten 2 195 533 Personen.
Die umsatzstärksten Unternehmen in Bulgarien 2022 sind folgende: Lukoil Neftochim Burgas, Aurubis Bulgaria (Metallindustrie), Nationale Elektrizitätsgesellschaft (Energiewirtschaft), Astra Bioplant (Brennstoffindustrie), Lukoil Bulgaria (Brennstoffindustrie), KKW Kozloduy (Energiewirtschaft), Bulgargaz (Energiewirtschaft), Saxa (Energiewirtschaft), BA Voice (Glasindustrie), Kaufland (Handel), Lidl (Handel), Oliva (Handel), Sofia Med (Metallindustrie), WKW Maritsa Ost 2 (Energiewirtschaft), Contour Global Maritsa Ost 3 (Energiewirtschaft), A1 Bulgarien (Telekommunikation), AS – ZS Maritza Ost 1 (Energiewirtschaft), BTK (Telekommunikation), OMW (Brennstoffindustrie), Agro Bord (Landwirtschaft), Sofarma Trading (Pharmaindustrie) u. a.
Kurzum wurde der Arbeitsmarkt in Bulgarien 2022 durch Arbeitskräftemangel, steigende Löhne und Arbeitslosenrückgang geprägt.
2022 wurden von den Arbeitsämtern insgesamt 158 300 Stellen auf dem primären Arbeitsmarkt gemeldet um 19 000 (-10,0 %) weniger als im Vorjahr. Über die Arbeitsämter werden meistens Arbeitskräfte im Dienstleistungssektor vermittelt (Köche, Kellner, Barkeeper, Friseure, Kosmetiker, Krankenpfleger und Animateure) – 18 902 Stellen. Die Nachfrage nach Bedienpersonal von stationären Maschinen und Anlagen nimmt weiter zu – 14 864 Stellen standen zur Verfügung. In den Bereichen Bergbau, verarbeitendes Gewerbe, Bauwesen und Verkehr sind 12 221 Arbeitsstellen frei. Groß ist das Stellenangebot für Verkäufer in den großen Handelsketten und den kleineren Geschäften (11 415), für Facharbeiter in der Lebensmittel-, Bekleidungs- und Holzindustrie und den verwandten Bereichen (7 353) sowie für Beschäftigte in der Abfallwirtschaft und ähnlichen Bereichen (12 894). Die Zahl der Stellen für Pflegepersonal (Krankenpfleger, Betreuungspersonal in Kindergärten) ist mit 7 675 Plätzen nach wie vor hoch. Etwa 6 750 offene Stellen gibt es auch für Kfz-Führer und Maschinenbediener. Angemeldet wurden 6 459 Stellen für Metallarbeiter, Maschinenbauer und Handwerker, 4 292 Stellen für Schutz- und Sicherheitspersonal sind unbesetzt. Bei der Personalauswahl werden von den Arbeitgebern Bewerber mit einem hohen Fertigkeitsniveau, starker Motivation und Weiterbildungsinteressen bevorzugt.
Im Zeitraum Januar bis Dezember 2022 lag die Gesamtzahl der bei den Arbeitsämtern neu gemeldeten Arbeitslosen bei 264 297 – 14 432 weniger als im Vergleichszeitraum 2021. Den höchsten Anteil der entlassenen Arbeitnehmer verzeichnet nach wie vor der Dienstleistungssektor (47,4 % bzw. 125 219), gefolgt vom Industriesektor (21,9 % bzw. 57 808). Der Anteil der neu gemeldeten bei den Arbeitsämtern aus dem Agrarsektor (Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft) ist mit 3,7 % (9 805 Personen) nach wie vor gering. Bei 27,0 % (71 466 Personen) handelt es sich um neu gemeldete Arbeitslose aus anderen Sektoren, die in diesem Jahr ihre Oberschulausbildung oder Hochschulausbildung abgeschlossen haben, nicht erwerbsfähige Personen oder Personen, die den Sektor, von dem sie entlassen wurden oder in dem sie beschäftigt waren, nicht angeben.
Nach Wirtschaftsbranchen liegt der höchste Anteil der neu gemeldeten Arbeitslosen in der verarbeitenden Industrie (16,1 %), dem Handel (12,6 %), der öffentlichen Verwaltung (11,7 %) und der Hotellerie-und Gastgewerbe (6,0 %). Es folgen die Baubranche (4,4 %), die Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft (3,7 %), die öffentliche Verwaltung samt Hilfsberufen (3,1 %), das Verkehrswesen, die Lagerwirtschaft, das Postwesen (2,7 %) u. a.
Die Aufteilung der 2022 bei den Arbeitsämtern gemeldeten Arbeitslosen nach Berufen stellt sich wie folgt dar: die zahlenstärkste Gruppe bleibt nach wie vor diejenige der Unqualifizierten, die monatsdurchschnittlich 81 282 umfasst. Ihr Anteil an der Gesamtzahl der Arbeitslosen liegt bei 55,0 % und damit um 1,0 Prozentpunkte höher als im Vorjahr. Mit 77,1 % überwiegen in dieser Gruppe die Personen mit Grundschul- oder niedrigerem Abschluss, gefolgt von den Arbeiterberufen (22,7 %) und den Fachkräften (22,6 %). Bei den arbeitslosen Fachkräften ist der Anteil der Wirtschaftsfachkräfte und Juristen am höchsten (34,1 %), gefolgt von den technischen Berufen (29,9 %), den Dienstleistungs-, Verkehrs- und Bewachungsberufen (10,3 %) u. a. Bei den 2022 gemeldeten Arbeitslosen entfällt der höchste Anteil (42,4 %) auf die Personen mit einer Grundschulbildung. Ihr Anteil an der Gesamtzahl der Arbeitslosen nimmt um 1,2 Prozentpunkte zu. Bei den arbeitslosen Akademikern werden keine Änderungen beobachtet. Ihr Anteil bleibt konstant bei 13,6 % aller gemeldeten Arbeitslosen. Der relative Anteil der Gruppe mit Oberschulabschluss geht ebenfalls von 44,9 % im Jahr 2021 auf 44,0 % zurück.
Informationsquellen: Amtliche Daten der Arbeitsagentur, Arbeitskräfteerhebung des Nationalen Statistischen Amts, Bulgarische Nationalbank, Institut für Marktwirtschaft, https://money.bg/economics, Kapital-Zeitung , https://www.capital.bg/k100-2022/,https://www.nsi.bg/bg/node/18120/https://forbesbulgaria.com/2021/12/03/top-20-most-wanted-employers-in-b…
2022 blieb der Arbeitsmarkt in der Nord-Zentral-Region trotz der Krisen (Pandemie, Ukraine-Krieg, Energiekrise, zunehmende Inflation, demografische Entwicklung u. a.) relativ stabil. Die Daten des Nationalen Statistischen Amts über die Entwicklung der Arbeitskraft zeigen positive Entwicklungen bezogen auf das Jahr. Die Zahl der Erwerbstätigen im Alter 15-64 lag im vierten Quartal 2022 bei 338 000. Verzeichnet wird ein Anstieg um 5 600 Personen bezogen auf das Jahr. Die Beschäftigungsquote in der Nord-Zentral-Region liegt bei 72,9 % (74,4 % für das Land). Höhere Beschäftigungsquoten wurden in der Nord-Ost-Region (75,4 %) und in der Süd-West-Region (79,0 %) verzeichnet. Die Zahl der Erwerbstätigen im Alter zwischen 15 und 64 Jahren liegt im vierten Quartal 2022 bei 321 400 und ist um 15 000 (+4,9 %) höher gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Beschäftigungsquote liegt bei 69,3 % im Vergleich zu 71,5 % für das Land. In den fünf Verwaltungsgebieten dieser Region nimmt die Zahl der Beschäftigten zu und zwar wie folgt: Weliko Tarnowo um 7 500, Rasgrad um 5 800, Rousse um 700, Gabrovo um 500 und Silistra um 500. Im vierten Quartal 2022 war in der Altersgruppe 15-64 die Zahl der Beschäftigten (103 900) im Verwaltungsgebiet Weliko Tarnowo am höchsten und im Verwaltungsgebiet Silistra (37 000) am niedrigsten. Wie in den Verwaltungsgebieten wird der Arbeitsmarkt in den einzelnen Gemeinden wegen des unterschiedlichen wirtschaftlichen Entwicklungsniveaus, der demografischen Besonderheiten und des Bildungsstands der Erwerbstätigen durch gravierende Schwankungen geprägt.
Die Bevölkerungszahl der Nord-Zentral-Region (nach Angaben des Nationalen Statistischen Amts aus der Volkszählung 2021) liegt bei 700 234 (10,7 % der Landesbevölkerung). Davon sind 52,1 % Frauen und 47,9 % Männer. Die höchste Einwohnerzahl verzeichnet das Verwaltungsgebiet Weliko Tarnowo (207 371), gefolgt vom Verwaltungsgebiet Rousse (193 483). Bevölkerungsärmer sind hingegen die anderen Verwaltungsgebiete: Rasgrad (103 223), Gabrovo (98 387) und Silistra (97 770). Im Vergleich zu den Angaben aus der Volkszählung 2011 ging die Einwohnerzahl um 18,7 % zurück.
Die Maßnahmen zur Erhaltung und Förderung der Beschäftigung und zur Überwindung der wirtschaftlichen Folgen der Covid-19-Pandemie führten zum erhofften Erfolg . Die Eingänge an Arbeitslosen bleiben auf dem üblichen Niveau. Die Jahresanzahl der neu gemeldeten Arbeitslosen liegt bei 31 820 und nimmt somit um 7,7 % bezogen auf das Jahr ab.
Nach den statistischen Angaben der Arbeitsagentur wurden 2022 bei den Arbeitsämtern in der Nord-Zentral-Region 18 719 Personen im Monatsdurchschnitt gemeldet. Auf Jahresgrundlage bedeutet dies einen Rückgang um 16,0 %. Die höchsten Zahlen wurden für folgende Verwaltungsgebiete gemeldet: Weliko Tarnowo 4 854, Rousse 4 624, Rasgrad 3 853, Silistra 3 682 und Gabrovo 1 706. Am höchsten war die Zahl der gemeldeten Arbeitslosen in der Nord-Zentral-Region im Januar (21 046) bedingt durch die Saisonarbeit. Von Februar bis einschließlich Juni ging die Zahl der Arbeitslosen weiter zurück. Dann verlief die monatliche Entwicklung in mäßigen Grenzen. Eine wesentliche Zunahme der Arbeitslosenquote wurde im November und Dezember verzeichnet. Der zum Jahresende (19 489) erreichte Wert ist um 2,3 % niedriger als Ende Dezember 2021 (19 944). 2022 erreichte die Arbeitslosenzahl ihr historisches Minimum im Juni – 17 306 Arbeitslosen.
Im Durchschnitt liegt die gemeldete Arbeitslosigkeit für die Nord-Zentral-Region im 2022 bei 6,5 %, berechnet als Anteil der bei den Arbeitsämtern gemeldeten Arbeitslosen an der Gesamtzahl der Erwerbstätigen (Altersgruppe 15-64) nach Angaben aus der Volkszählung 2021 (5,2 %). Dieser Indikator liegt um 4,1 % unter dem Landesdurchschnitt im Verwaltungsgebiet Gabrovo . In den Verwaltungsgebieten Weliko Tarnowo und Rousse weist dieser Indikator einen geringfügig höheren Wert auf im Vergleich zum Landesdurchschnitt – 5,7 % bzw. 5,6 %. In den beiden anderen Verwaltungsgebieten ist die Arbeitslosenquote weit über dem Landesdurchschnitt und zwar 9,4 % in Rasgrad und 10,4 % in Silistra.
Nach Angaben aus dem Arbeitskraft-Monitoring des Nationalen Statistischen Amts im vierten Quartal 2022 liegt die Zahl der Arbeitslosen im Alter 15-64 in der Nord-Zentral-Region bei 16 600, d. h. 9 400 weniger bezogen auf das Jahr. Die Arbeitslosenquote liegt bei 4,9 % (3,9 % für das Land). Höhere Arbeitslosenquoten wurden in der Nord-Ost-Region (5,4 %) und in der Nord-West-Region (6,3 %) verzeichnet.
Die Angaben über die nicht erwerbstätigen Personen weisen einen Rückgang bezogen auf das Jahr auf (Nationales Statistisches Amt). Im vierten Quartal 2022 lag die Zahl der nicht erwerbstätigen Personen im Alter 15-64 in der Nord-Zentral-Region bei 125 800; im Vergleichszeitraum 2021 lag sie bei 138 900. Eine mögliche Erklärung dafür ist der Wegfall der COVID-19-Schutzmaßnahmen, die Erholung der Wirtschaft und die Zunahme der Beschäftigung.
Die strukturbestimmenden und sich entwickelnden Unternehmen in der Region sind in folgenden Branchen angesiedelt: Lebensmittelindustrie, Gewinnung und Verarbeitung von Industriemineralien; Herstellung von Metallerzeugnissen und Werkzeugen, Maschinen und Ausrüstungen, Metallverarbeitung, darunter Herstellung von Kraftfahrzeugteilen und -zubehör, Sanitärkeramik und Armaturen, flexible Verbindungen, Holzerzeugnisse, Verpackungen, chemische, pharmazeutische, Textil- und holzverarbeitende Industrie, Handel, Dienstleistungen, Bauwesen und Reparaturen. Die Landwirtschaft, der Weinbau und die Verarbeitung von landwirtschaftlichen und tierischen Produkten haben in dieser Region eine lange Tradition.
Die größten Arbeitgeber in der Nord-Zentral-Region sind: Exstrapak OOD, Prestige 96 AD, Patni Stroezhi Weliko Tarnowo AD, Day and Night OOD (Weliko Tarnowo); Apolon AD, Zacharni Zavodi AD (Gorna Orjachowiza); Arkus AD ( Ljaskovets), Svilozell AD ( Svischtov); AMK-Driving and Control Equipment EOOD, Dzalli OOD, Podemkran AD, Ceratitsit Bulgarien AD, Gabrovo Carving Tools EOOD, Impuls AD, Hamberger EOOD, Ideal Standard – Vidima AD ( Sevlievo); Witte Automotive Bulgarien EOOD, Linamar Lights Metals Rousse EOOD, Orgachim AD, Delta Textile Bulgaria EOOD, Keros Bulgaria EAD, Septona Bulgaria AD, Dunarit AD, BTB Bulgaria AD, Ekon 91 OOD, Ekont Express OOD, Construction Tools EOOD, Bader Bulgaria KD, Nayden Kirov AD, Toplofikatsia Rousse AD, Astra Bioplant EOOD, Irim EOOD ( Rousse); Kaolin AD (Senovo); Antibiotic-Rasgrad AD, Biovet Rasgrad AD, ADM AD, Pilko OOD (Rasgrad), Khan Asparuh AD, Ayvaz-N OOD, Agrotime EOOD ( Isperich), ZMM Stomana AD, Fazerles AD, Elika Processing OOD, Traktsia (Samuil) u. a.
Im Jahr 2022 wurden von den Arbeitgebern in der Region ungelernte Arbeitskräfte in den Bereichen Gewinnungsindustrie, verarbeitendes Gewerbe, Bauwesen und Verkehr, Bediener stationärer Maschinen und Ausrüstungen, Abfallentsorger, Führer von Kraftfahrzeugen und mobilen Anlagen, Pflegekräfte, Metall-und Maschinenbauarbeiter, Verkäufer, Fachkräfte in den Bereichen Lebensmittelproduktion, Bekleidung und Holzprodukte, Lehrer, Dienstleister (Köche, Kellner, Barkeeper, Zimmerreinigungskräfte u.a.), Reinigungskräfte und Reinigungshilfen, ungelernte Arbeitskräfte in den Bereichen Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Fischerei u. a. am meisten nachgefragt.
Die in diesem Jahr von dem Arbeitgebern an die regionalen Arbeitsämter gemeldeten unbesetzten Stellen liegen bei 16 400 für die Nord-Zentral-Region, bezogen auf das Jahr berechnet fallen sie um 13,6 % niedriger aus. Nach Angaben der Arbeitsagentur wurden 2022 die meisten unbesetzten Stellen in der Nord-Zentral-Region in den folgenden Bereichen gemeldet: verarbeitende Industrie (Bekleidung, Textil-und Schuhwaren, Maschinenbau, Metallverarbeitung, Fertigung von KfZ-Teilen, Elektronik, Möbelfertigung, chemische und Lebensmittelindustrie, Getränkeproduktion u. a. – 5 853), gefolgt von der öffentlichen Verwaltung (1 769), der Landwirtschaft (1 705), der Finanz-und Versicherungsbranche (1 359), dem Handel (1 282), dem Bildungswesen (1 213), beruflichen Tätigkeiten und wissenschaftlicher Forschung – 1 059; Gesundheitsfürsorge und Sozialarbeit – 600 usw.
Nach wie vor ist der überwiegende Teil der von den Arbeitgebern über die Arbeitsämter in der Region gesuchten Stellen (57,9 %) für gering qualifizierte Arbeitskräfte bestimmt, was auch dem Bildungs-und Ausbildungsstand der gemeldeten Arbeitslosen entspricht. Die meisten Arbeitgeber setzen keine Vorkenntnisse und Berufserfahrung der Bewerber voraus, sondern vielmehr gute Arbeitsleistung, Selbstkontrolle und Disziplin.
Von den Akademikern werden über die Arbeitsämter 2022 überwiegend solche aus folgenden Bereichen gefragt: Bildungswesen, Gesundheitswesen, Wirtschaft und Recht, Dienstleistungsbereich, Verkehr und Sicherheit, Technik u.a.
In den kommenden Monaten dürfen die Trends auf dem Arbeitsmarkt unverändert bleiben. Erwartet wird eine zunehmende Nachfrage von Arbeitskräften wegen der Aufnahme der Saisonbeschäftigung.
Bei der Verteilung der Arbeitslosen 2022 nach Wirtschaftssektoren (nach Angaben der Arbeitsagentur) fällt der höchste Anteil nach wie vor auf den Dienstleistungssektor (14 222). Davon liegt der höchste Anteil der Arbeitslosen in der öffentlichen Verwaltung (4 178), dem Handel, der KfZ-Instandhaltung (4 040), des Hotellerie-und Gastgewerbes (1 395), dem Verkehr, der Lagerwirtschaft und der Post (834), dem Bildungswesen (698), dem Bereich Verwaltung und Nebentätigkeiten (682), dem Gesundheitswesen und Soziales (647) u. a.
Es folgen die Bereiche Industrie (8 031), davon 6 288 oder 78,3 % in der verarbeitenden Industrie, 1 357 im Bauwesen, die übrigen in der Gewinnungsindustrie, der Strom-und Wärmeerzeugung, der Wasserver- und Abwasserentsorgung sowie der Abfallentsorgung.
Ohne Branchenangabe sind weitere 7 264 Personen gemeldet, die einen Bildungsabschluss haben, nicht erwerbstätig oder deren letzte Beschäftigung nicht bekannt ist. Dabei handelt es sich um Schulabgänger bzw. Absolventen, die nicht aktiv auf dem Arbeitsmarkt sind oder ihre letzte Beschäftigung nicht angegeben haben.
Der Anteil der gemeldeten Arbeitslosen aus dem Agrarsektor ist mit 2 303 Personen nach wie vor der kleinste.
Nach der Berufsstruktur der 2022 gemeldeten Arbeitslosen bilden wieder die Unqualifizierten ohne Berufsabschluss mit einem Anteil von 52,9 % die zahlenmäßig stärkste Gruppe; dieser relative Anteil ist gegenüber dem Vorjahr um 0,7 Prozentpunkte höher.
Es folgen die Arbeiterberufe mit einem Anteil von 26,1 % und die Akademiker mit 21,0 %. Unter den arbeitslosen Akademikern überwiegen diejenigen aus den Bereichen Technik, Öffentlichkeit, Wirtschaft und Recht, Bildungswesen, Dienstleistungen, Verkehr, Sicherheit u. a. Bei einem Teil dieser Berufsprofile handelt es sich um solche, für die die Nachfrage auf den lokalen Arbeitsmärkten gering ist .
Von den 2022 bei den Arbeitsämtern in der Nord-Zentral-Region gemeldeten Arbeitslosen haben 46,0 % einen Oberschulabschluss, davon 73,5 % einen Berufbildungssabschluss. 41,7 % haben einen niedrigeren Bildungsabschluss. Am geringsten ist der Anteil der Akademiker (12,2 %), der um 0,1 Prozentpunkte jährlich steigt.
Typisch für die Altersstruktur der Arbeitslosen ist der relativ hohe Anteil von Personen im Erwachsenenalter (über 50 Jahre). 2022 liegt dieser bei 45,5% und nimmt jährlich um 0,2 Prozentpunkte zu. Der Anteil der jungen Arbeitslosen im Alter bis 29 Jahren liegt bei 10,2 % d. h. um 0,2 Prozentpunkte geringer. In der Teilgruppe der Jugendlichen bis 24 Jahren war er 4,6 % gegenüber 4,4 % 2021.
Informationsquellen: Nationales Statistisches Amt und die Amtsstatistik der Arbeitsagentur
Die Wirtschaftskonjunktur in der Nord-Ost-Region im Zeitraum Januar-Dezember 2022 wird durch eine saison- und strukturbedingte Nachfrage bestimmt. Den größten Anteil haben die saisonbedingten Branchen wie Landwirtschaft, Tourismus, Handel, verarbeitende Industrie (Lebensmittel-, Textil-, Glas-, Porzellan- und Keramikindustrie). In der wirtschaftlich aktiven Sommerperiode werden in diesen Sektoren hohe Beschäftigungsquoten verzeichnet. Die Arbeitskräftenachfrage in der Herbst-/Winter-Saison ist tendenziell rückläufig.
Territorialer Zuschnitt: Die Region Nordostbulgarien umfasst die Verwaltungsgebiete Warna, Dobritsch, Targowischte und Schumen. Die Region grenzt an Rumänien. Sie hat eine Fläche von 14 487 km² und umfasst damit 13 % der Fläche Bulgariens.
Die Bevölkerungszahl der Nord-Ost-Region (nach Angaben des Nationalen Statistischen Amts zum 2021) liegt bei 913 468, die in 35 Gemeinden und insgesamt 721 Ortschaften (30 Städte und 691 Dörfer) leben. Davon sind 48,63 % Männer und 51,37 % Frauen.
Der in den letzten Jahren anhaltende wirtschaftliche Aufschwung und der BIP-Zuwachs in den vier Verwaltungsgebieten der Nord-Ost-Region führten zu einer sprunghaften Zunahme der Beschäftigung und zum Rückgang der Arbeitslosigkeit. Nach Angaben des Nationalen Statistischen Amts für 2021 lag die Beschäftigungsquote in der Altersgruppe 15-64 bei 61,1 %, im Vergleich zu 68,1 % für das Land. Im Vergleich zum selben Zeitraum des Vorjahres wird ein Rückgang von 6,6 Prozentpunkten bei der Beschäftigung in der Nord-Ost-Region verzeichnet. Landesweit liegt der Rückgang bei 0,7 Prozentpunkten.
Zum 31.12.2022 waren bei den Arbeitsämtern der Nord-Ost-Region 21 479 Personen gemeldet. Auf Jahresbasis wird eine Zunahme der Arbeitslosenzahl festgestellt.
Im Zeitraum Januar bis Dezember 2022 lag der Monatsdurchschnitt der bei den Arbeitsämtern gemeldeten Arbeitslosen in der Nord-Ost-Region bei 18 511. Am höchsten ist die Arbeitslosenzahl in den Verwaltungsgebieten Warna (6 352) und Schumen (5 936) gefolgt von Targowischte (3 337) und Dobritsch (2 886). Die Durchschnittszahl der Arbeitslosen in der Nord-Ost-Region 2022 als Anteil der bei den Arbeitsämtern gemeldeten Arbeitslosen an den bei der Volkszählung 2021 ermittelten Erwerbstätigen (15-64 Jahre) liegt bei 5,1 %. Die niedrigsten Arbeitslosenzahlen weist das Verwaltungsgebiet Warna (3,2 %) gefolgt vom Verwaltungsgebiet Dobritsch (4,8 %) auf. In den anderen Verwaltungsgebieten liegen die Arbeitslosenzahlen über dem Landesdurchschnitt (5,2 %) und zwar wie folgt: Targowischte 8,7 % und Schumen 9,4 % – der höchste Wert.
Am stärksten nachgefragt von den Arbeitgebern 2022 sind folgende Dienstleistungsberufe: Köche, Barkeeper, Kellner, Kochpersonal, Zimmerreinigungskräfte, Piccolo, Hotelverwaltungspersonal. Hoch ist die Nachfrage auch nach Fachverkäufern, Kassierern, Lehrkräften. Qualifizierte Fachkräfte werden vorwiegend bei der Produktion von Lebensmitteln und Kleidung (Schneider, Tapezierer, Zuschneider, Bäcker) wie auch in der Metall-und Maschinenbauindustrie (Schweißer, Schlosser, Mechaniker, Dreher, KfZ-Mechaniker) benötigt. Nachgefragt werden auch Maschinenbediener, Montagearbeiter, Fahrer, Landmaschinenführer, Techniker in der Lebensmittelindustrie. Bei den nicht qualifizierten Arbeitnehmern werden vor allem folgende Berufe nachgefragt: Putz- und Reinigungskräfte, Sicherheitskräfte, Pförtner, Saisonarbeiter in der Land- und Forstwirtschaft, Aushilfskräfte u. a.
Nach Angaben der Arbeitsagentur für den Zeitraum Januar-Dezember 2022 wurden die meisten unbesetzten Stellen in der Nord-Ost-Region in folgenden Bereichen gemeldet: Hotellerie und Gastgewerbe (6 642), verarbeitende Industrie (4 450), Handel und KfZ-Instandhaltung (2 918). Am höchsten ist die Nachfrage für Fachverkäufer, Kassierer, Promoter, Lagerarbeiter, Handelsvertreter, Elektromechaniker, Techniker, KfZ-Mechaniker u. a. In der öffentlichen Verwaltung wurden 2 853 freie Stellen gemeldet. Im Bildungswesen wurden 1 807 freie Stellen für Lehrer, Erzieher und Pädagogen gemeldet. In der Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft wurden 1 248 freie Stellen gemeldet vor allem für Landarbeiter, Traktorenführer, Feldarbeiter, Viehzüchter, Förster, Begrünungsarbeiter, Forstarbeiter u. a. In der Verwaltung wurden 1 073 freie Stellen für Büromanager, technische Sekretäre, Mitarbeiter, Buchführer gemeldet. In der Bauindustrie wurden 751 freie Stellen für Schalungsfacharbeiter, Maler, Maurer, Klempner, Tischler, Bewehrungsfacharbeiter, Fliesenleger gemeldet. Am höchsten ist die Nachfrage bei den gering qualifizierten Berufen – 75,8 % (18 544 Stellen). Dabei handelt es sich vor allem um Aushilfskräfte, Reinigungskräfte, Pförtner, Bewachungs- und Küchenpersonal, Wascharbeiter u. a.
2 318 freie Stellen gibt es für Akademiker. Am meisten werden hochqualifizierte Fachkräfte (Betriebswirte, Ärzte, Bau-und Maschinenbaudiplomingenieure, Pädagogen, IT-Fachkräfte) nachgefragt. Für Arbeiterberufe wurden 3 613 freie Stellen gemeldet. Hoch ist auch die Nachfrage nach qualifizierten Köchen, Kellnern, Barkeepern, Hotelfachkräften, Rettungsschwimmern und Animateuren.
Auf dem Arbeitsmarkt Nordostbulgariens mangelt es weiterhin an hochqualifizierten Arbeitskräften wie IKT-Ingenieuren, Maschinenbauingenieuren, Bauingenieuren und Technikern, Personal für den Bildungsbereich (Fremdsprachenphilologen) und medizinischem Fachpersonal (Ärzte, Krankenpflegepersonal, Logopäden). Der Fachkräftemangel im Fremdenverkehr und im Hotel- und Gastgewerbe – ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für Nordostbulgarien – spitzt sich immer weiter zu.
Die Verteilung der gemeldeten Arbeitslosen nach Wirtschaftsbranchen gestaltet sich nach den statistischen Angaben der Arbeitsagentur wie folgt: der größte Anteil liegt im Dienstleistungssektor (18 478), davon 4 186 im Handel, 4 385 in der öffentlichen Verwaltung, 1 319 im Management, 3 549 in der Hotellerie und Gastgewerbe, 967 im Verkehrs-, Lager- und Postwesen, 847 im Gesundheits- und Sozialwesen, 819 im Bildungswesen und 666 im Forschungsbereich.
Es folgen die aus der Industrie entlassenen Arbeitskräfte (5 907), davon 3 900 aus der verarbeitenden Industrie und 1575 aus dem Baugewerbe.
Der Anteil der Entlassenen aus dem Agrarsektor (Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft) ist mit 1885 nach wie vor am geringsten.
Die Zahl der neu gemeldeten Arbeitslosen, über die bei den Arbeitsämtern keine Angaben über den früheren Arbeitgeber vorliegen, betrug 2022 in der Nord-Ost-Region 9 154.
Die Aufteilung nach Berufen zeigt, dass im Zeitraum Januar-Dezember die Gruppe der Arbeitslosen ohne Qualifikation (10 517) am größten ist, gefolgt von den Arbeiterberufen (4 264) und Fachkräften (3 729). Bei den arbeitslosen Akademikern überwiegen diejenigen im öffentlichen, wirtschaftlichen und juristischen Bereich (1423) wie auch die Diplomingenieure (925).
36,6 % der Arbeitslosen 2022 in der Nord-Ost-Region haben einen Grundschulabschluss oder einen niedrigeren. Der Anteil der gemeldeten Arbeitslosen mit Hochschulabschluss liegt bei 10,5 %. Einen Oberschulabschluss haben 31,6 %, davon 70,0 % einen Berufsschulabschluss. Dieser ungünstige Trend ergibt sich aus dem zunehmenden Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage von Arbeitskräften und dem Mangel an qualifizierten Fachkräften in den Schlüsselbereichen.
Informationsquellen: Beschäftigungsdaten der Arbeitsagentur; Profile der Planungsregionen (Homepage des Ministeriums für Regionalentwicklung); Nationales Statistisches Amt.
Die Nord-West-Region weist 2022 nach wie vor die schwächste wirtschaftliche Aktivität und Beschäftigung und daher die höchste Arbeitslosenquote auf. In den einzelnen Verwaltungsgebieten Widin, Montana, Wraza, Lowetsch und Plewen zeigt nach vorläufigen Angaben des Nationalen Statistischen Amts die Anzahl der in einem Arbeits- und Dienstverhältnis Beschäftigten einen rückläufigen Trend zum Dezember 2022 im Vergleich zum Januar 2022, wobei in den einzelnen Monaten saisonarbeitsbedingte Schwankungen festgestellt werden. Gleichzeitig geht die monatsdurchschnittliche Arbeitslosenzahl in der Nord-West-Region im Vergleich zu 2021 (9,5 %) um 2,4 Prozentpunkte zurück und erreicht 2022 bis 7,9 %. Dies ist der höchste Wert landesweit – um 3,2 Prozentpunkte über dem Landesdurchschnitt (4,5 %). /nach verwaltungsstatistischen Angaben der Arbeitsagentur/
Die Region ist für ausländische Investoren am wenigsten attraktiv. Den Gemeinden, insbesondere in den Verwaltungsgebieten Widin, Montana und Wraza, gelingt es nicht, den Mangel an Privatinvestitionen durch eine höhere Aufnahme von EU-Mitteln auszugleichen. Die niedrigen Steuern und Abgaben und die relativ gute Qualität der Verwaltungsdienstleistungen können auch nicht den Einfluss von negativen Faktoren wie der schwach entwickelten Infrastruktur und der sich verschlechternden demografischen und Bildungsindikatoren ausgleichen.
Am meisten betroffen von dieser insgesamt negativen Charakteristik der Arbeitskräfte im Wirtschaftsraum Nordwestbulgarien sind folgende systemrelevante Branchen: Textilindustrie, Bekleidungsindustrie, Maschinenbau und Metallverarbeitung, Baugewerbe, Verkehr, Keramikherstellung, Holzverarbeitung, Handels- und Dienstleistungsbranche, Gesundheitswesen.
Territorialer Zuschnitt: Die Region Nordwestbulgarien umfasst die Verwaltungsgebiete Widin, Wraza, Montana, Plewen und Lowetsch. Mit einer Fläche von 19 070 Quadratkilometern nimmt die Region 17,0 % der Landesfläche ein.
Nach Angaben des Nationalen Statistischen Amtes zum 31.12.2021 liegt die Bevölkerungszahl in der Nord-West-Region bei insgesamt 702 773, die in 51 Gemeinden (45 Städten und 623 Dörfern) leben. 2022 ging die die durchschnittliche Zahl pro Monat der bei den Arbeitsämtern gemeldeten Arbeitslosen im Vergleich zu 2021 um 5 292 (16,17 %) zurück.
Die Zahl der gemeldeten Arbeitslosen in der Nord-West-Region lag 2022 bei 26 621 im Monatsdurchschnitt. Am höchsten ist die Arbeitslosenzahl ist in Plewen (6 773), gefolgt von Wraza (6 560), Montana (5 549), Lowetsch (3 877) und Widin (3 862). Der Monatsdurchschnitt der bei den Arbeitsämtern gemeldeten Arbeitslosen liegt nach Angaben der Arbeitsagentur bei 9,9 % (5,2 % für das Land). Die Aufteilung nach Verwaltungsgebieten stellt sich wie folgt dar: 7,6 % Plewen, 9,1 % Lovetsh, 10,7 %, Wraza, 11,7 % Montana und 14,1 % Widin (höchster Prozentsatz). Im Verwaltungsgebiet Widin bleibt nach wie vor der Anteil der Arbeitslosen an den Erwerbstätigen am höchsten.
Wichtigere und sich entwickelnde wirtschaftliche Aktivitäten in diesem Verwaltungsgebiet liegen in den Bereichen Lebensmittel und Getränke, Batterieherstellung, Maschinenbau, Holz- und Holzverarbeitungsindustrie, Schneiderei, pharmazeutische und chemische Industrie, Dienstleistungen.
Die Landwirtschaft und das verarbeitende Gewerbe haben in dieser Region Tradition.
In diesem Zeitraum betraf die Nachfrage folgende Berufe: Schneider, Lehrer, Installateure, Hilfsarbeiter, Fachverkäufer, Barkeeper, Kellner, Produktionsarbeiter, Fahrer, Ärzte, Krankenschwestern, Buchhalter, Sanitäter, Bäckereipersonal, Köche, Konditoren, Arbeiter in der Holzgewinnung, Landarbeiter, Elektromonteure, Schweißer usw.
Nach Angaben der Arbeitsagentur wurden in diesem Zeitraum in der Nord-West-Region die meisten freien Stellen in der verarbeitenden Industrie (Textil und Bekleidung, Lebensmittel und Getränke, Möbel, Metallgießerei, Maschinen und Anlagen, auch für die Automobilindustrie, Fleischprodukte, pflanzliche Öle u. a. – 7 221 Stellen oder 39,1 %), in der öffentlichen Verwaltung 3 203 Stellen bzw. 17,4 %, im Bildungswesen 1 813 Stellen bzw. 9,8 %, im Handel und in der Reparatur von KfZ und Haushaltstechnik (vor allem Fachverkäufer, Lagerarbeiter, Werbefachkräfte, Handelsvertreter, Elektromechaniker, Techniker, KfZ-Mechaniker u. a.) 1 319 Stellen bzw. 7,1 %, in der Land-, Forst-und Fischereiwirtschaft (Landarbeiter, Traktorenführer, Mähdrescherführer, Feldarbeiter, Begrünungsarbeiter u. a.) 952 Stellen bzw. 5,2 %, in Hotellerie und Gastgewerbe 888 Stellen bzw. 4,8 %, im Baugewerbe (Schalungsfacharbeiter, Schweißer, Maler, Bewehrungsfacharbeiter, Maurer, Tischler, Fliesenleger, Klempner u. a.) 705 Stellen bzw. 3,8 %, in Verwaltung und Nebentätigkeiten 658 Stellen bzw. 3,6 %, im Gesundheitswesen 494 Stellen bzw. 2,7 %, Transport-und Fernmeldewesen 308 Stellen bzw. 1,7 % u. a. gemeldet.
Der Großteil der von den Arbeitgebern am meisten bei den Arbeitsämtern nachgefragten Berufe sind niedrigqualifizierte Berufe: 12 088 Stellen oder 65,5 % aller gemeldeten Stellen. Dies entspricht dem Bildungsstand der meisten gemeldeten Arbeitslosen. Im Vergleich zu 2021 ist ihre Zahl um 721 zurückgegangen. Gleiches gilt für ihren relativen Anteil (Rückgang um 3,2 Prozentpunkte).
Bei den Akademikern ist die Nachfrage bei den Ingenieurberufen am höchsten, gefolgt von den Berufen im Verkehrs-und Dienstleistungssektor, den Betriebswirten, Ärzten und Pädagogen.
In der Nord-West-Region gibt es nach wie vor einen Mangel an hochqualifizierten Fachkräften – IKT-Ingenieuren, Managern mit Fremdsprachkenntnissen, Bildungsfachkräften, IKT-Lehrern, Ärzten und Krankenschwestern, Fachkräften und Arbeitern in den führenden Branchen in der Region.
Die Verteilung der gemeldeten Arbeitslosen nach Wirtschaftsbranchen gestaltet isch nach Angaben der Arbeitsagentur wie folgt: Der größte Anteil liegt im Dienstleistungssektor (50,2 % bzw.19 752), davon 41,1 % (8 115) in der öffentlichen Verwaltung und dem Verteidigungssektor, 24,1 % (4 760) im Handel und in der Reparatur von KfZ und Haushaltsgeräten und 8,4 % (1 656) in Hotellerie und Gastgewerbe.
Aus der Industrie wurden 21,3% (8 402) entlassen, davon 73,1 % (6 145) aus der verarbeitenden Industrie und 20,3% (1 708) aus der Bauindustrie.
Der Anteil der Arbeitslosen aus dem Agrarsektor ist nach wie vor am niedrigsten: 4,9 % (1927), alle aus der Landwirtschaft.
Die Aufteilung der bei den Arbeitsämtern in der Nord-West-Region gemeldeten Arbeitslosen nach Berufen sieht 2022 folgendermaßen aus: Personen ohne berufliche Qualifikation 58,1 % (15 460), Arbeiterberufe 25,9 % (6 904) und Fachkräfte 16,0 % (4 257). Bei den Akademikern sind 36,0 % der Arbeitslosen Ingenieure, gefolgt von den Betriebswirten (30,3 %), den Fachleuten aus den Bereichen Dienstleistungen, Transport, Sicherheit (9,7 %) und Landwirtschaft (8,9 %).
45,1 % oder 12 017 der Arbeitslosen haben einen Oberschulabschluss. Bei dieser Gruppe wird ein Rückgang im prozentualen Anteil um 1,3 Prozentpunkten verzeichnet. Der Anteil der Hochschulabsolventen liegt bei 7,3 % bzw. 1 940 Arbeitslose und stieg um 0,2 Prozentpunkte an. Verzeichnet wird eine Zunahme der Arbeitslosen mit Grundschul- oder niedrigerem Abschluss (um 1,1 Prozentpunkte). Ihr Anteil an der Gesamtzahl der gemeldeten Arbeitslosen liegt bei 47,6 % bzw. 12 664 Personen.
Informationsquellen: Beschäftigungsdaten der Arbeitsagentur (Nationale Datenbank); Profile der Planungsregionen (Homepage des Ministeriums für Regionalentwicklung); Nationales Statistisches Amt.
Die Süd-Ost-Region liegt an dritter Stelle landesweit nach Anzahl der Beschäftigten im Alter über 15 im vierten Quartal 2022.
Im vierten Quartal 2022 stieg die Beschäftigungsquote um 1,7 Prozentpunkte gegenüber dem Vergleichszeitraum 2021 auf 53,3 % (54,9 % für das Land). Wie in früheren Zeiträumen ist die Beschäftigungsquote bei den Männern (61,0 %) höher als bei den Frauen (46,2 %), jedoch wird gegenüber dem Vergleichsquartal 2021 ein Zuwachs bei Frauen und Männern von 1,5 bzw. 1,8 Prozentpunkten verzeichnet.
Die Daten über die Entwicklung des Arbeitsmarktes in den einzelnen Verwaltungsgebieten (Burgas, Sliven, Jambol und Stara Sagora) zeigen einen Anstieg der Beschäftigungsquote im Vergleichszeitraum 2021 um 1,1, 2,2 und 7,5 Prozentpunkte in den ersten drei Verwaltungsgebieten. Im letzten Verwaltungsgebiet wird ein Rückgang um 0,1 Prozentpunkte festgestellt.
Territorialer Umfang: Die Süd-Ost-Region umfasst die Verwaltungsgebiete Burgas, Sliven, Stara Sagora und Jambol. Mit einer Fläche von 19 794 Quadratkilometern nimmt die Region 17,8 % der Landesfläche ein.
Nach Angaben des Nationalen Statistischen Amts zum 31.12.2021 liegt die Bevölkerungszahl in der Süd-Ost-Region bei 1 010 263 (14,7 % der Landesbevölkerung). In der Region gibt es 33 Gemeinden. Der Frauenanteil an der Bevölkerung beträgt 51,6 %, der Anteil der Männer liegt bei 48,4 %. Von den vier Verwaltungsgebieten der Region ist Burgas das bevölkerungsreichste; dies ergibt einen Anteil von 40,5 % bzw. 408 704 Einwohner. Es folgen die Verwaltungsgebiete Stara Sagora mit 307 140 Einwohnern (30,4 %), Sliven mit 180 058 Einwohnern (17,8 %) und Jambol mit 114 361 Einwohnern (11,3 %). In allen vier Verwaltungsgebieten sind die Frauen in der Überzahl. Im Verwaltungsgebiet Burgas beträgt ihr Anteil 51,8 %, im Verwaltungsgebiet Stara Sagora 51,7 %, im Verwaltungsgebiet Sliven 51,5 % und im Verwaltungsgebiet Jambol 51,2 %. Mit 71,5% überwiegt in dieser Region die städtische Bevölkerung. Der Anteil der städtischen Bevölkerung liegt im Verwaltungsgebiet Burgas bei 76,1 %, im Verwaltungsgebiet Stara Sagora bei 69,9 %, im Verwaltungsgebiet Jambol bei 69,1 % und im Verwaltungsgebiet Sliven bei 65,2 %. Zum Ende 2020 ist die Einwohnerzahl in der Süd-Ost-Region um 9 924 geschrumpft, wobei der Rückgang im Verwaltungsgebiet Burgas bei 1 046, im Verwaltungsgebiet Stara Sagora bei 4 260, im Verwaltungsgebiet Sliven bei 2493 und im Verwaltungsgebiet Jambol bei 2 125 Personen liegt.
Bei den Arbeitsämtern in der Süd-Ost-Region wurden 2022 19 269 Arbeitslose im Durchschnitt gemeldet. Die höchsten Arbeitslosenzahlen verzeichnete das Verwaltungsgebiet Burgas mit 6 537 gemeldeten Arbeitslosen, gefolgt von Stara Sagora, Sliven und Jambol mit jeweils 5 422, 4 954 und 2 356 Arbeitslosen. Die durchschnittliche Arbeitslosenquote lag 2022 in der Süd-Ost-Region bei 4,9 % im Verhältnis zu den Erwerbstätigen im Alter 15-64 nach Angaben aus der Volkszählung 2021. Für das Land liegt diese Zahl bei 5,2 %. Unter dem Durchschnitt für das Land und für die Region liegt die Arbeitslosenquote in den Verwaltungsgebieten Burgas (4,0 %), Stara Sagora (4,3 %) und Jambol (5,4 %), während sie im Verwaltungsgebiet Sliven höher ist (7,9 %).
Seit dem 3. Juni 2022 haben Flüchtlinge aus der Ukraine infolge des militärischen Konflikts mit Russland das Recht, sich bei den Arbeitsämtern zu melden und die Rechte nach dem Gesetz zur Förderung der Beschäftigung in Anspruch zu nehmen. Im Jahr 2022 haben sich auf dieser Grundlage insgesamt 1 486 Personen gemeldet. Infolge der Maßnahmen zur Unterstützung der ukrainischen Flüchtlinge wurden im Rahmen des Solidaritäts-Projekts 1 103 Personen angestellt und weitere 65 Personen fanden Beschäftigung auf dem primären Arbeitsmarkt.
Die von den Arbeitgebern in der Region am meisten nachgefragten Berufe waren auch 2022 im Fremdenverkehr angesiedelt, und zwar: Zimmerreinigungskräfte, Kellner, Barkeeper, Köche, Hotelfachkräfte, Fachverkäufer sowie Arbeitskräfte in verschiedenen Bereichen des Industrie- und Dienstleistungssektors, Hilfsarbeitskräfte, Maschinenbedienpersonal, Lehrer, Saisonarbeiter in der Landwirtschaft und Konservenindustrie, Führer von verschiedenen Fahrzeugen, Sicherheitspersonal und Reinigungskräfte.
Nach Angaben der Arbeitsagentur wurden 2022 in der Süd-Ost-Region in der Realwirtschaft insgesamt 27 496 Stellen angeboten. Die meisten offenen Stellen gab es in den Branchen Hotel- und Gaststättengewerbe (hauptsächlich für Zimmermädchen, Köche, Kellner, Barkeeper, Hotelfachleute, Hygieniker) – 6 919, Verarbeitendes Gewerbe (Konservenindustrie, Lebensmittel, Tabakwaren und Getränke, Schneiderei, Textilherstellung usw.) – 6 394 Handel (Verkaufsberater, Handelsvertreter, allgemeine Arbeiter usw.) – 2 508 Verwaltungs- und Hilfstätigkeiten – 1 188 Transport, Lagerung und Post – 1 608 Erziehung – 2 363, Bau – 950, Öffentliche Verwaltung – 2338 und Gesundheits- und Sozialwesen – 772. Die Gesamtzahl der Arbeitsplätze liegt bei 2086 im Rahmen des Solidaritätsprojekts, davon 75,3 % im Hotel- und Gastgewerbe.
Im Agrarsektor wurden 490 Stellen geschaffen, die meisten für Saisonarbeiter in der Forstwirtschaft, Landmaschinenfahrer, Landarbeiter u. a.
Der Großteil der Stellen, die die Arbeitgeber durch die Arbeitsämter vermittelt haben, sind für niedrigqualifizierte oder nicht qualifizierte Arbeitnehmer (72,6 %). Davon wird für 56,3 % ein Oberschulabschluss und für 43,7 % ein Grundschulabschluss vorausgesetzt.
Für Akademiker werden vor allem Stellen in folgenden Bereichen angeboten: Bildung., Dienstleistungen, Verkehr, Sicherheit, Gesundheitswesen. In der Landwirtschaft ist der Angebot gering.
Auf dem Arbeitsmarkt der Region Südostbulgarien mangelt es nach wie vor an hochqualifizierten Fachkräften wie IKT-Ingenieuren, Bauingenieuren, Managern mit Fremdsprachenkenntnissen sowie Fachkräften in den Bereichen Bildung und Gesundheit. Zudem besteht ein Mangel an Kfz-Führern, Kranführern, Baggerführern, Schweißern und Schneidern sowie an hochqualifizierten Arbeitskräften und Facharbeitern für einige der führenden Branchen der Region wie das Hotel- und Gastgewerbe und die damit verbundenen Tätigkeiten.
Die Verteilung der 2022 gemeldeten 41 293 Arbeitslosen (nach Angaben der Arbeitsagentur) stellt sich wie folgt dar: Dienstleistungssektor 19 344 bzw. 46,8 %, wobei die meisten zuletzt in folgenden Branchen beschäftigt waren: Handel 5 155, Hotellerie-und Gastgewerbe 3 868, öffentliche Verwaltung 3 885, Verkehr, Lagerwirtschaft und Postdienst 1 180, Bildung 735, Gesundheit und Soziales 693, Verwaltungs- und Nebentätigkeiten 1442. Am geringsten von Entlassungen betroffen waren die Beschäftigten im Bereich Herstellung und Vertrieb von Information und kreativen Produkten sowie Telekommunikation (224).
Zahlen- und anteilsmäßig folgen die aus der Industrie entlassenen Arbeitskräfte (9 260 bzw. 22,4 %), die überwiegend aus der verarbeitenden Industrie (7 003) und dem Baugewerbe (1 773) kommen. Der geringste Anteil entfällt auf die Gewinnungsindustrie (74).
Eine große Gruppe bilden mit 11 291 Personen (27,3 %) auch die neu gemeldeten Arbeitslosen, bei denen keine Branche angegeben wurde. Es handelt sich dabei um Personen, die vor ihrer Anmeldung am Arbeitsamt nicht beschäftigt waren bzw. ihre vorherige Arbeitsstelle nicht angegeben haben oder aus dem Ausland kommen; hier fließt allerdings auch ein Großteil der Nichterwerbstätigen ein.
Die Zahl und der Anteil der Entlassungen aus dem Agrarsektor bleiben weiterhin am niedrigsten (1 398 bzw. 3,4 %).
Nach der Berufsstruktur der gemeldeten Arbeitslosen waren auch 2022 die Arbeitslosen ohne Qualifikation und Berufsabschluss mit einem Anteil von 61,3 % (11 821) im Monatsdurchschnitt die zahlenmäßig stärkste Gruppe, gefolgt von den Facharbeitern (17,7 % bzw. 3405) und den Fachkräften mit Berufsabschluss (21,0 % bzw. 4043). Unter Letzteren ist der Anteil der Arbeitslosen aus den Wirtschafts- und Rechtsberufen am höchsten, gefolgt von den Ingenieurberufen.
In der Bildungsstruktur der bei den Arbeitsämtern in der Süd-Ost-Region gemeldeten Arbeitslosen liegt 2022 der durchschnittliche monatliche Anteil der Personen mit einem Oberschulabschluss bei 38,5 %, gefolgt von den Personen mit Grundschulabschluss (34,4 %) und Mittelschulabschluss (14,0 %). Der Anteil der Akademiker ist mit 13,0 % am niedrigsten. Die aggregierte Gruppe der Personen mit niedrigem Bildungsabschluss (Primär- und Sekundärbereich) macht 48,5 % aller Arbeitslosen aus. Sie haben ernsthafte Probleme bei der Beschäftigungsfindung. Der Vergleich mit den Durchschnittszahlen für das Jahr 2021 zeigt einen Anstieg des Akademikeranteils um 0,6 Prozentpunkte wie auch der Personen mit einem Grundschulabschluss um 0,5 Prozentpunkte. Der Anteil der Personen mit einem Ober-und Grundschulabschluss geht um 0,8 bzw. 0,3 Prozentpunkte zurück.
Informationsquellen:Beschäftigungsdaten der Arbeitsagentur; Profile der Planungsregionen (Homepage des Ministeriums für Regionalentwicklung); Nationales Statistisches Amt, Institut für Marktwirtschaft
Territorialer Zuschnitt: Die Region Südwestbulgarien umfasst die Verwaltungsgebiete Sofia-Stadt und Sofia-Land, Pernik, Blagoewgrad und Kjustendil. Mit einer Fläche von 20 306,4 Quadratkilometern nimmt die Region 18,3 % der Landesfläche ein. Das Besondere an dieser Region ist, dass ihr die Hauptstadt Sofia und das einzige Verwaltungsgebiet ohne eigenes Gebietszentrum (Verwaltungsgebiet Sofia) angehören.
Nach Angaben des Nationalen Statistischen Amts liegt die Bevölkerungszahl der Süd-West-Region zum 31.12.2021 bei 1 738 636 (34,77 % der Landesbevölkerung). Die Anzahl der Gemeinden liegt bei 52, die 953 Orte umfassen: 47 Städte und 905 Dörfer. Davon sind 52,02% Frauen und 47,98% Männer. Mehr als die Hälfte der Einwohner (71,81 %) lebt in Sofia (1 248 452 bzw. 24,97 % der Landesbevölkerung).
Ende 2022 lag die Zahl der Beschäftigten in der Süd-West-Region bei 982 500. Im Vergleich zum Jahresende 2021 bedeutet dies ein Anstieg um 2500.
Im Vergleich zu 2021 ist 2022 die Beschäftigung in der Region gestiegen. Hauptgrund dafür sind die zahlreichen Unternehmensgründungen in verschiedenen Wirtschaftszweigen. Gegenwärtig wird der Erhalt der Beschäftigung unter Einsatz verschiedener Maßnahmen angestrebt.
Die Anzahl der gemeldeten Arbeitslosen in der Süd-West-Region liegt im Monatsdurchschnitt bei 16 125, davon 56,0 % Frauen und 44,0 % Männer. Am höchsten ist die monatsdurchschnittliche Arbeitslosenzahl im Verwaltungsgebiet Blagoevgrad (11 536), gefolgt von den Verwaltungsgebieten Sofia-Stadt (10 257), Sofia-Land (4 955), Kyustendil (3 332) und Pernik (2 72). Die monatsdurchschnittliche Arbeitslosenquote in der Süd-West-Region lag 2022 bei 3,3 % (im Verhältnis zu den Erwerbstätigen im Alter 15-64 nach Angaben aus der Volkszählung 2021). Für das Land liegt diese Zahl bei 5,2 %. Die Arbeitslosenquote ist im Verwaltungsgebiet Sofia-Stadt die niedrigste in der Region und landesweit (1,6 %). Im Verwaltungsgebiet Pernik beträgt sie 4,3 % und in Sofia-Land 4,9 %. In den letzten zwei Verwaltungsgebieten liegt die Arbeitslosenquote über dem Landesdurchschnitt und stellt sich wie folgt dar: 7,8 % für Kyustendil und die höchste ist sie in Blagoevgrad – 9,4 %.
Die Süd-West-Region ist bei der Erwirtschaftung des BIP des Landes führend. Zum 31.12.2022 lag die Erwerbsquote in der Altersgruppe 15-64 bei 79,0 % und war somit die höchste landesweit. Die Region ist auch nach dem Anstieg der Investitionen zum Vergleichszeitraum des vergangenen Jahres führend und belegt den zweiten Platz nach Anzahl der neu geschaffenen Arbeitsplätzen (3 527). Sofia-Stadt hat nach wie vor eine Spitzenposition in der bulgarischen Industrie und ist im verarbeitenden Gewerbe führend. Die in der Hauptstadt ansässigen Unternehmen zählen zu den größten Herstellern pharmazeutischer Produkte (Sopharma AD) und elektrotechnischer Anlagen (Hyundai Heavy Industries AD) sowie zu den größten Maschinenreparatur- und Installationsbetrieben (Terem EAD Sofia). Hier befinden sich auch die Zentralen aller großen Supermarktketten wie Lidl, Billa, Kaufland, Technopolis und Praktiker. 70 % der Produktion in Sofia gehen auf Kleinstunternehmen und KMU zurück. Der Trend in den vergangenen Jahren zeigt, dass dieser Anteil in absehbarer Zukunft steigen wird. Nahezu zwei Drittel der Arbeitsplätze in der Hauptstadt wurden von kleinen und mittelständischen Unternehmen geschaffen; hinsichtlich dieses Indikators erfahren aber auch die großen Unternehmen langsam eine Anteilssteigerung.
Zu den Verwaltungsgebieten mit dynamischer Industrie zählen auch Sofia-Land und Blagoewgrad. Zu den dynamischsten Branchen des Dienstleistungssektors gehört nach wie vor der Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien. Die Zahl der Beschäftigten in den Sektoren Finanzen, Vermittlungsdienstleistungen und Business-Outsourcing nimmt zu. In der Hauptstadt Sofia sind die meisten erfolgreichen Dienstleistungsunternehmen angesiedelt. 2022 war die Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt in der Süd-West-Region in folgenden Wirtschaftsbranchen am größten: KfZ-Vertrieb und Reparatur, Verwaltungs- und Nebentätigkeiten, verarbeitende Industrie, Hotellerie-und Gastgewerbe. Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist im Vergleich zu 2021 in allen Wirtschaftszweigen zurückgegangen. In den einzelnen Berufsgruppen gibt es keine Änderung bei den Fachkräften. Ein Rückgang wird bei den Facharbeitern und ein Anstieg bei den ungelernten Arbeitskräften verzeichnet.
Am höchsten war 2022 die Nachfrage bei Ärzten, Lehrern, Diplom-Ingenieuren, Programmierern, Betriebswirten, Fahrern, Krankenschwestern, Maschinenbedienern und Installateuren, Bauarbeitern, Schweißern, Elektrotechnikern, Fachverkäufern, Buchführern, Schneidern, Gesundheitsassistenten und Forstarbeitern.
Nach Angaben der Arbeitsagentur wurden 2022 in der Süd-West-Region 39 093 Stellen geschaffen, die meisten davon im Dienstleistungssektor (28 812), darunter: Handel und KfZ- Instandhaltung und Reparatur 6 144 (vor allem für Fachverkäufer, Lagerarbeiter, Werbekaufleute, Handelsvertreter, Elektromonteure, Techniker, Kfz-Mechaniker u. a.), Verkehr, Lagerwirtschaft und Postwesen 1 521, Herstellung und Vertrieb von Informations- und Kreativprodukten und Telekommunikation 1 219, berufliche Tätigkeiten und Forschung 767, Finanz- und Versicherungsdienstleistungen 1 477, Immobiliengeschäft 549, Verwaltungs- und Nebendienstleistungen 5 263, öffentliche Verwaltung 2 911, Hotellerie- und Gastgewerbe (Barkeeper, Kellner und Zimmerreinigungskräfte) 4 231, Bildungswesen (Lehrer, Erzieher, Hilfslehrer, Kindergartenbetreuer) 2 953, Gesundheit und Soziales 757, Kultur, Sport und Unterhaltung 546 u. a. In der Industrie sind es insgesamt 9 744, davon die meisten in der verarbeitenden Industrie (Lebensmittel-, Tabakwaren- und Getränkeindustrie, Textil- und Bekleidungsindustrie usw.) – 7 640. Im Baugewerbe ist die Nachfrage nach wie vor gering. 2022 wurden in der Region 1 470 freie Stellen gemeldet, vor allem für Sanierungsarbeiten. (Maler, Tischler, Fliesenleger und Wasserinstallateure werden nachgefragt).
Im Vergleich zu den anderen Sektoren wurden im Agrarsektor 2022 nur 411 Stellen geschaffen und zwar hauptsächlich für Land- und Forstarbeiter, Maschinenführer u. a.
Die meisten der von den Arbeitgebern über die Arbeitsämter nachgefragten Stellen sind für gering qualifizierte Arbeitskräfte bestimmt. Dies entspricht weitgehend dem Profil der bei den Arbeitsämtern gemeldeten Arbeitslosen. 2022 wurden 30 796 Stellen für unqualifizierte Arbeitskräfte ohne Berufsabschluss angeboten. Dies macht 78,8 % des gesamten Stellenangebots aus.
Obwohl die Anzahl der gemeldeten Arbeitslosen hoch ist, besteht nach wie vor in der Süd-West-Region ein Mangel an hochqualifizierten Arbeitskräften in den Bereichen IKT, Maschinenbau, Logistik, Manager mit Fremdsprachenkenntnissen, Hotellerie und Gastgewerbe (mit 2 Fremdsprachen, SPA-Fachkräfte, internationale Küche u. a.), Lehrer, Facharbeiter wie Dreher, Fräser, Schleifer, Schneider, Holzverarbeiter, Schuhhersteller und auch in anderen führenden Wirtschaftsbranchen in der Region. Seit Anfang 2022 wurden 4 606 freie Stellen für Fachkräfte – 11,8 % aller offenen Stellen – und 3 691 Facharbeiterstellen – 9,4 % aller offenen Stellen – gemeldet.
Die Verteilung der 2022 neu gemeldeten Arbeitslosen nach Wirtschaftsbranchen stellt sich nach Angaben der Arbeitsagentur wie folgt dar: Der größte Anteil besteht im Dienstleistungssektor (29 826), davon 8 363(- 28,0 %) Handel und KfZ-Reparatur, öffentliche Verwaltung (4 928), Gesundheit und Soziales (1 577), Verkehrswesen, Lagerwirtschaft und Postdienste (1 931), Immobiliengeschäft (1 149), Hotellerie und Gastgewerbe (2 815) u. a. Es folgen die Industrie (11 979), davon 8 330 verarbeitende Industrie, und das Bauwesen (2 769). Die Zahl der gemeldeten Arbeitslosen aus dem Agrarsektor bleibt nach wie vor gering – 647 entlassene Arbeitnehmer aus der Land-, Forst-und Fischereiwirtschaft.
Die Berufsverteilung der bei den Arbeitsämtern in der Süd-West-Region 2022 gemeldeten Arbeitslosen stellt sich wie folgt dar: 15 013 niedrig qualifizierte und ungelernte Personen, 10 615 Fachkräfte und 6 622 Arbeiter. Unter den Fachkräften überwiegt der Anteil der arbeitslosen Betriebswirte und Ingenieure, gefolgt von den Fachkräften aus den Branchen Dienstleistungen, Verkehr, Sicherheitsdienst, Technik u. a.
Die bei den Arbeitsämtern in der Süd-West-Region 2022 gemeldeten Arbeitslosen verteilen sich nach Bildungsabschluss folgendermaßen: Oberschulabschluss 15 515, davon 9 889 (63,7 %) mit mittlerem Berufsabschluss. Bei den Akademikern liegt die Zahl bei 7 055. Einen Grundschulabschluss haben 4 004 Personen und einen Mittelschulabschluss 5 676 Personen.
Die Zahl der angestellten qualifizierten Fachkräfte, Manager, Techniker und Betriebswirte nimmt zu. Gleichzeitig hat sich jedoch die Zahl der geringer qualifizierten Arbeitnehmer sowohl in der Industrie als auch in der Verwaltung und im öffentlichen Sektor verringert. Einen wesentlichen Rückgang verzeichnet die Zahl der Anstellungen im Dienstleistungs- und Verkehrssektor.
Bildung und Qualifikation sind weiterhin ein ausschlaggebender Faktor für die Aufnahme einer Beschäftigung.
Informationsquellen: Beschäftigungsdaten der Arbeitsagentur; Profile der Planungsregionen (Homepage des Ministeriums für Regionalentwicklung); Nationales Statistisches Amt.
Der positive Entwicklungstrend in der Wirtschaft der Süd-West-Region 2022 hat zur Stabilisierung des Arbeitsmarkts nach der Pandemie und zu einer schnellen Zunahme der Beschäftigung und Reduzierung der Arbeitslosigkeit beigetragen. Im Beobachtungszeitraum bleiben die Unterschiede in der wirtschaftlichen Entwicklung und auf den Arbeitsmärkten zwischen den einzelnen Verwaltungsgebieten und Gemeinden der Regionen bestehen.
Territorialer Zuschnitt: Zur Region Südliches Mittelbulgarien gehören die Verwaltungsgebiete Plowdiw, Pasardschik, Smoljan, Chaskowo und Kardschali. Mit einer Fläche von 22 365 Quadratkilometern nimmt die Region 20,1 % der Landesfläche ein.
Die Bevölkerungszahl der Süd-Zentral-Region liegt nach Angaben des Nationalen Statistischen Amtes zum 31.12.2021 bei 1 247 199. Die Anzahl der Gemeinden liegt bei 58, davon 54 Städte und 1251 Dörfer. Die Geschlechterverteilung stellt sich wie folgt dar: 51,6 % Frauen und 48,4 % Männer.
Bei den Arbeitsämtern in der Süd-Zentral-Region wurden 2022 im Monatsdurchschnitt 32 435 Arbeitslose gemeldet. Die höchste Arbeitslosenzahl gibt es im Verwaltungsgebiet Plowdiw (11 385), gefolgt von Pazardschik und Chaskowo (7 068 bzw. 5 342), Smoljan (4 159) und Kardschali (4 482). Der Jahresdurchschnitt der Arbeitslosigkeit in der Süd-Zentral-Region 2022 als Anteil der gemeldeten Arbeitslosen an den Erwerbstätigen im Alter 15-64 (nach Angaben aus der Volkszählung 2021) liegt bei 5,9 % (5,2 % für das Land). Nur im Verwaltungsgebiet Plovdiv liegt die Arbeitslosenquote unter dem Landesdurchschnitt – 4,1%. Die Verteilung der Arbeitslosenzahlen auf die anderen Verwaltungsgebiete stellt sich wie folgt dar: Smoljan 10,0 %, Kardschali 9,5 %, Pazardschik 7,3 % und Chaskowo 6,4 %.
Die Nachfrage seitens der Arbeitgeber 2022 stellt sich wie folgt dar: Schneider, Fachverkäufer, Schlosser, Schweißer, Montagearbeiter, Drehbankbediener, Möbelhersteller, Fahrer, Arbeiter in der verarbeitenden Industrie, der Land-und Forstwirtschaft, im Bauwesen u. a. Von den Fachkräften werden vor allem Ingenieure (in verschiedenen Fachbereichen), Verwaltungsfachkräfte und Fachkräfte in der Verkehrs-und Dienstleistungsbranche, Betriebswirte und Pädagogen gesucht. Die Nachfrage nach den Berufen im Militär steigt.
Parallel zum Rückgang der Arbeitslosenzahlen besteht auf dem Arbeitsmarkt der Süd-Zentral-Region nach wie vor ein Mangel an qualifizierten Fachkräften in den Bereichen Maschinenbau, Bildung, Dienstleistungen und Technik.
Nach den statistischen Angaben der Arbeitsagentur wurden 2022 die meisten Stellen in der Süd-Zentral-Region in der verarbeitenden Industrie (Bekleidung, Textil, Lebensmittel, Tabakwaren, Getränke u. a.) – 11 086 bzw. 36 % geschaffen. Es folgen der Handel und die KfZ-Reparatur (3 199 – vor allem für Fachverkäufer, Lagerarbeiter, Werbepersonal, Handelsvertreter, Elektromonteure, Techniker, KfZ-Reparatur-Arbeiter u. a.), die Verwaltung und die Nebentätigkeiten (2 789), die Bildung (2 515 – Lehrer, Erzieher, Hilfslehrer, Kindergartenbetreuer u. a.), das Hotellerie-und Gastgewerbe (2 745 – Zimmerreinigungskräfte, Kellner, Barkeeper).
Im Agrarsektor entstanden 1 248 bzw. 4,1 % neue Arbeitsplätze, die meisten für Landarbeiter, Gemüseerzeuger, Forstarbeiter u. a.
Im Bauwesen wird ein Rückgang verzeichnet, daher ist die Nachfrage nach Arbeitskräften dort gering. Die gemeldeten freien Stellen sind 917 bzw. 3 %, vor allem für Schweißer, Maurer, Tischler, Fliesenleger, Klempner u. a.
Der Großteil der von den Arbeitgebern am meisten nachgefragten Berufen sind niedrigqualifizierte Berufe (76 %). Dies entspricht dem Profil der meisten bei den Arbeitsämtern gemeldeten Arbeitslosen.
Beschäftigungsverhältnis Die Verteilung der Arbeitslosen in der Süd-Zentral-Region nach Angaben des Nationalen Statistischen Amts 2022 auf die einzelnen Wirtschaftsbranchen stellt sich wie folgt dar: Der größte Anteil entfällt auf die Arbeitslosen aus dem Dienstleistungssektor (24 077), davon 2 718 aus dem Hotellerie-und Gastgewerbe und 6 952 aus dem Handel und dem Instandhaltungssektor. Es folgen die aus der Industrie entlassenen Arbeitskräfte (14 091), davon 10 888 aus der verarbeitenden Industrie und 2 470 aus dem Baugewerbe.
Der Anteil der aus dem Agrarsektor entlassenen Arbeitnehmer bleibt nach wie vor gering – 1 730, und zwar überwiegend aus der Landwirtschaft.
Bei der Verteilung der 2022 gemeldeten Arbeitslosen nach Berufen 56,5 % bilden diejenigen ohne Qualifikation und Berufsabschluss die größte Gruppe, gefolgt von den Arbeiterberufen (24 %) und den Fachkräften (19,5 %). Infolge der landesweiten Wirtschaftskrise 2020 hat sich die Verteilung der gemeldeten Arbeitslosen nach Berufen geändert. Im Beobachtungszeitraum nahm der Anteil der Arbeitslosen ohne Qualifikation zu. Bei den Fachkräften und den Arbeitern wird ein Rückgang verzeichnet.
Die Verteilung der 2022 in der Süd-Zentral-Region gemeldeten Arbeitslosen nach Bildungsabschluss stellt sich wie folgt dar: 44,1 % mit Grundschulabschluss, 44,5 % mit Oberschulabschluss und 11,4 % mit Hochschulabschluss.
Informationsquellen: Beschäftigungsdaten der Arbeitsagentur; Profile der Planungsregionen (Homepage des Ministeriums für Regionalentwicklung); Nationales Statistisches Amt.