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EURES (EURopean Employment Services)
Presseartikel5. März 2020Europäische Arbeitsbehörde, Generaldirektion Beschäftigung, Soziales und Integration

Die Zukunft der Arbeit: Rechts-, Sozial- und Kulturberufe

Die Qualifikationsprognose des Cedefop vermittelt durch die Vorhersage künftiger Beschäftigungstrends eine Vorstellung davon, wie die Arbeitswelt in 10 Jahren aussehen könnte. In unserer neuen Artikelreihe untersuchen wir die potenziellen Herausforderungen und Veränderungen, denen bestimmte Berufsgruppen im Zeitraum bis 2030 ausgesetzt sein werden.

The future of work: Legal, social and cultural professions
EURES

Als erstes werden dabei Rechts-, Sozial- und Kulturberufe und gleichrangige Fachkräfte betrachtet. Dies bezieht Personen ein, die in den Bereichen Recht, Sozialwissenschaften, Religion, Kunst und Unterhaltung tätig sind. Dazu zählen Rechtsanwälte, Bibliothekare, Kuratoren, Wirtschaftswissenschaftler, Journalisten, Priester, Gemeinwesenarbeiter, Fotografen und Sporttrainer.

Wichtige Fakten

  • Das Beschäftigungswachstum in den Rechts-, Sozial- und Kulturberufen dürfte im Zeitraum 2018-2030 etwa 29 % betragen.
  • Es wird davon ausgegangen, dass in diesem Zeitraum 6,4 Millionen Menschen aus Arbeitsstellen in diesem Bereich ausscheiden werden, was zu 9,7 Millionen offenen Stellen führt, die zur Deckung der steigenden Nachfrage besetzt werden müssen.
  • Kreativität, Lösungskompetenz, Autonomie und die Fähigkeit zur Sammlung und Auswertung von Informationen sind die wichtigsten Aufgaben und Fähigkeiten der Beschäftigten auf diesem Gebiet.
  • Diese Personen sind meist hochqualifiziert, was sich bis 2030 voraussichtlich nicht ändern wird.
  • Viele Arbeitsplätze in den Bereichen Recht, Soziales und Kultur sind von öffentlichen Mitteln abhängig.

Aufgaben und Kompetenzen

Die wichtigsten Aufgaben und Kompetenzen sind nachstehend in der Reihenfolge ihrer Gesamtbedeutung aufgeführt:

  • Kreativität und Lösungskompetenz
  • Autonomie
  • Erhebung und Auswertung von Informationen
  • Teamarbeit
  • Hilfsbereitschaft und Zugewandtheit
  • Allgemeinbildung
  • Verkaufen und Beeinflussen
  • Anwendung von IKT
  • Lehren, Bilden und Betreuen
  • Routine
  • Verwalten und Koordinieren
  • Rechenkompetenz
  • Geschicklichkeit
  • Kraft
  • Anwendung von Maschinen

Was sind die künftigen Trends?

  • Zwischen 2018 und 2030 werden in den genannten Sektoren schätzungsweise 3,3 Millionen zusätzliche Arbeitsplätze entstehen.
  • Das Wachstum wird bei Rechts-, Sozial- und Kulturberufen (17 %) geringer ausfallen als bei den gleichrangigen Fachkräften (42 %). (Es ist jedoch darauf hinzuweisen, dass diese Prozentzahlen aufgrund der geringen Stichprobengröße in vielen Ländern vorsichtig zu bewerten sind.)
  • Es ist wahrscheinlich, dass Angehörige von Rechts-, Sozial- und Kulturberufen sowie gleichrangige Fachkräfte in zunehmendem Maße hochqualifiziert sein werden.
  • Im Zeitraum 2018-2030 dürfte der Anteil der Akademiker und gleichrangigen Fachkräfte auf diesem Gebiet, die über eine hohe Qualifikation verfügen, von 65 % auf 69 % steigen.

Welche Triebkräfte des Wandels werden sich auf ihre Kompetenzen auswirken?

Da die Kategorie „Rechts-, Sozial- und Kulturberufe sowie gleichrangige Fachkräfte“ eine Vielzahl von Arbeitsplätzen umfasst, wird der Einfluss der Triebkräfte des Wandels auf sie unterschiedlich sein. Dennoch werden für den Zeitraum 2018-2030 einige übergeordnete Muster prognostiziert:

  • Technologischer Fortschritt: Die zunehmende Digitalisierung, Automatisierung und IKT-Nutzung bedeutet, dass die Beschäftigten unterschiedliche Kompetenzen entwickeln und sich an unterschiedliche Arbeitsaufgaben anpassen müssen.
  • Begrenzte öffentliche Finanzierung: Viele Arbeitsplätze – insbesondere im öffentlichen Dienst, in Kunst und Unterhaltung – sind von öffentlicher Finanzierung abhängig. Die voraussichtlich anhaltende Knappheit dieser Mittel wird Auswirkungen auf die Beschäftigungsaussichten in diesen Bereichen haben.
  • Demografischer Wandel: Die Alterung der Bevölkerung in der EU wird wahrscheinlich zu einer größeren Nachfrage nach Fachkräften im Bereich der Sozialfürsorge führen, doch werden sich auch diese Arbeitsplätze aufgrund von Haushaltszwängen und neuen Technologien verändern.
  • Globalisierung: Durch die zunehmende Globalisierung wird die Nachfrage nach mehrsprachigen Beschäftigten steigen. Bestimmte Berufsbilder können zudem mit einem höheren Maß an grenzübergreifenden Arbeit verbunden sein.
  • Umweltvorschriften: Durch eine stärkere Sensibilisierung für Umweltfragen und die Notwendigkeit des Umweltschutzes werden neue Regelungsbereiche und der Bedarf nach Kompetenzen geschaffen, die den Menschen eine Verringerung ihres CO2-Fußabdrucks ermöglichen.
  • Zunehmende Automatisierung: Die Automatisierung dürfte erhebliche Auswirkungen auf Berufe haben, in denen Tätigkeiten automatisiert werden können und die nur ein geringes Maß an Kommunikation, Zusammenarbeit und kritischem Denken erfordern. In der Gruppe der Rechts-, Sozial- und Kulturberufe sowie gleichrangigen Fachkräften ist das Risiko, von Automatisierung betroffen zu werden, sehr gering.

Wie kann der Bedarf an diesen Kompetenzen gedeckt werden?

Viele Berufe in dieser Gruppe sind reglementiert, und den einschlägigen Berufsverbänden kommt eine wichtige Rolle dabei zu, die angemessene Qualifizierung der Menschen für ihre Berufstätigkeit sicherzustellen (z. B. durch Festlegung der spezifischen Kompetenzen, die Beschäftigte in bestimmten Berufen benötigen). Es gibt verschiedene Netzwerke, die den Austausch bewährter Verfahren zwischen Akademikern und gleichrangigen Fachkräften ermöglichen (z. B. European Social Network).

Die Gewährleistung einer kontinuierlichen beruflichen Weiterentwicklung bereits erwerbstätiger Personen ist eine gemeinsame Herausforderung. Je nach Untergruppe ist die Herausforderung für Angehörige akademischer Berufe, die weitgehend selbstständig (z. B. Rechtsanwälte) oder freiberuflich (z. B. Journalisten) ausgeübt werden, größer.

 

Weiterführende Links:

Qualifikationsprognose

Rechts-, Sozial- und Kulturberufe und gleichrangige Fachkräfte

 

Weitere Informationen:

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Haftungsausschluss

Die Artikel sollen den Nutzern des EURES-Portals Informationen zu aktuellen Themen und Trends liefern und zu Diskussionen und Diskussionen anregen. Ihr Inhalt spiegelt nicht unbedingt die Meinung der Europäischen Arbeitsbehörde (ELA) oder der Europäischen Kommission wider. Darüber hinaus unterstützen EURES und ELA die oben genannten Websites Dritter nicht.