Die Qualifikationsprognose des Cedefop bildet künftige Beschäftigungstrends ab und soll einen Ausblick geben, wie sich der Arbeitsmarkt und die Arbeitsplätze in der EU bis 2030 entwickeln werden und welche Qualifikationen gefragt sein werden. Die Qualifikationsprognose ermöglicht den Vergleich zwischen den Beschäftigungsaussichten und Zukunftstrends in ganz Europa und ist somit ein ideales Tool für Arbeitsuchende, Arbeitgeber, Auszubildende, Forscher und Politikschaffende.
Die Prognose wird seit 2005 kontinuierlich weiterentwickelt und enthält derzeit Informationen über die EU-Mitgliedstaaten, Island, Nordmazedonien, die Schweiz, die Türkei und das Vereinigte Königreich. Sie umfasst 66 Wirtschaftszweige, 41 Beschäftigungsgruppen und 3 Bildungsstufen.
Die vollständigen Ergebnisse können auf der Website der Agentur abgerufen werden; einige der wichtigsten Erkenntnisse werden im Folgenden zusammengefasst.
Beschäftigtenzahlen
- Die Zahl der Beschäftigen wird bis 2030 voraussichtlich um 1 % steigen.
- Die Altersverteilung der Arbeitskräfte wird sich leicht verschieben, wobei die Altersgruppe der 25- bis 49-Jährigen um 0,5 % zurückgehen und die Altersgruppe der über 64-Jährigen um 3,8 % wachsen wird.
- Die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter wird voraussichtlich um 3,7 % zunehmen, auch wenn es erhebliche Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern gibt.
- Das Geschlechterverhältnis wird weitgehend unverändert bleiben, wobei mehr Männer erwerbstätig sein werden als Frauen.
Branchen
- Es wird erwartet, dass die einfache verarbeitende Industrie schrumpft, während die Dienstleistungsbranchen und die fortgeschrittene verarbeitende Industrie wachsen werden.
- Die am schnellsten wachsenden Dienstleistungsbereiche werden Recht und Rechnungswesen, Forschung und Entwicklung, Werbung und Marketingforschung sowie Verwaltungs- und Unterstützungsdienstleistungen sein.
- Die am schnellsten wachsenden Branchen des verarbeitenden Gewerbes werden Elektrotechnik, andere Maschinen und Ausrüstungen, Fertigungsindustrie und Kraftfahrzeuge sein.
Berufe
- Es wird mit einem erheblichen Anstieg der hochqualifizierten Berufe (z. B. Führungskräfte, Fachkräfte und verwandte Berufe) und einer gewissen Zunahme bestimmter gering qualifizierter Berufe (z. B. Verkauf, Sicherheit, Reinigung, Catering und Pflege) gerechnet.
- In Berufen mit mittlerem Qualifikationsniveau (z. B. Facharbeiter für manuelle Tätigkeiten, Büroangestellte) wird mit Arbeitsplatzverlusten gerechnet.
- Das Angebot an Personen mit höherem Qualifikationsniveau wird möglicherweise schneller steigen als die Nachfrage nach diesen Arbeitnehmern, wobei dies auch Personen mit geringem oder niedrigerem Qualifikationsniveau betreffen wird.
Berufliche Aufgaben und Fähigkeiten
- Es wird erwartet, dass die Zahl der körperlichen Tätigkeiten, die die Arbeitnehmer am Arbeitsplatz ausführen, zurückgehen wird, während die geistigen und sozialen Aufgaben zunehmen werden.
- Unternehmerische Kompetenz, Verkaufs-/Überzeugungs- und Service- und Betreuungskompetenz werden für Arbeitnehmer zunehmend an Bedeutung gewinnen.
- Der Bedarf an maschinellen (nicht IKT-gestützten) Kompetenzen wird deutlich zurückgehen und die Nachfrage nach IKT-Qualifikationen steigen.
- Die Fähigkeit, selbstständig zu arbeiten, wird ein großer Vorteil sein.
Über das Cedefop
Cedefop ist auch als Europäisches Zentrum für die Förderung der Berufsbildung bekannt und wurde 1975 gegründet. Die Agentur unterstützt die Europäische Kommission, die Mitgliedstaaten und die Sozialpartner bei der Entwicklung europäischer Strategien für die berufliche Aus- und Weiterbildung, um die Beschäftigungsquoten zu erhöhen und ein intelligentes, nachhaltiges und integratives Wirtschaftswachstum zu gewährleisten.
Im Laufe des Jahres 2020 werden wir die Erkenntnisse des Cedefop in Bezug auf einzelne Berufsfelder – von Pflegekräften bis hin zu IKT-Fachkräften – betrachten. In Kürze werden wir weitere Informationen zu diesem Thema veröffentlichen.
Weiterführende Links:
Qualifikationsprognose des Cedefop
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Einzelheiten
- Datum der Veröffentlichung
- 28. Februar 2020
- Autoren
- Europäische Arbeitsbehörde | Generaldirektion Beschäftigung, Soziales und Integration
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